Das Göttliche existiert
Im Folgenden jetzt mehr zu diesen, man könnte sagen, Eckpfeilern einer Philosophie der Erleuchtung. Die erste
Behauptung ist also: Das Göttliche existiert. Dies kann nur durch ummittelbare Erfahrung begründet werden. Ein
bloßes Für-wahr-Halten, eine Idee, eine oder Theorie ein Dogma können das Göttliche nicht beweisen, dafür ist
nur die tatsächliche, direkte Erfahrung zuständig. Durch diese Haltung unterscheidet sich der spirituell
Suchende von dem religiösen Menschen, der sich mit einer bloßen religiösen Überzeugung zufrieden gibt, mit
einer in seinem Kulturkreis gängigen oder mit einer aus einem anderen Kulturkreis entlehnten Religion.
Der tatsächlichen mystischen Erfahrung wird oft vorgeworfen, sie sei keine gültige Erkenntnisweise, weil sie
nicht mit Worten beschreibbar und darum nicht kommunizierbar sei. Es stimmt, mystische Erfahrung kann durch
Worte immer nur angedeutet werden und ist nicht vollständig zu beschreiben, denn es geht dabei ja gerade um
das, was jenseits des Verstandes, jenseits alter Beschreibung durch Worte vorhanden ist. Aber diesen Vorwurf
der "Unbeschreibbarkeit" kann man auch gegen jede andere Wahrnehmung erheben. Auch den Anblick eines
Sonnenunterganges, den Geschmack einer Speise, das Hören eines bestimmten Musikstückes muss man selbst
erlebt haben, um wirklich zu wissen, wie es ist. Daraus schließen wir aber nicht, dass diese Dinge nicht
existieren oder nicht real seien, also dürfen wir das auch bei der spirituellen Erfahrung nicht folgern. Die
spirituelle, mystische Erfahrung ist nicht gewisser als jede andere direkte Erfahrung, sie ist aber auch nicht
weniger gewiss als alle anderen Erfahrungen, einschließlich der Erfahrung durch die empirische Wissenschaft.
Genau wie die Wissenschaftler im Laufe der Jahre ihre Methoden überprüft und verfeinert haben, so haben auch
die Mystiker, allerdings über einen viel längeren Zeitraum hinweg, nämlich seit Jahrtausenden, ihre Erfahrungen
überprüft und verfeinert, indem sie immer wieder ihre eigene Existenz als vom Ganzen getrennte Wesen in Frage
gestellt haben. Dem Mystiker steht also der gleiche Status zu wie den Experten eines jeden anderen Bereichs
der menschlichen Erfahrung.
Der mystischen Erfahrung des "Einsseins mit dem Göttlichen" wird oft vorgeworfen, sie sei nur ein
Abwehrmechanismus, mit der sich die Menschen vor dem Grauen des Sterbens und damit vor der Endlichkeit
abschirmen wollen. Wenn dieses "Einssein mit dem Göttlichen" ein Gegenstand des Glaubens ist, wenn es also
für den betreffenden Menschen eine Idee, ein Konzept, eine Hoffnung ist, dann hat dieser Vorwurf seine
Berechtigung. Dann ist diese Vorstellung oft tragender Bestandteil eines Unsterblichkeitsglaubens, der in der
Tat als Abwehrmechanismus gegen die Furcht vor Tod und Auflösung benutzt wird.
Ganz anders ist es aber, wenn das "Einssein mit dem Göttlichen" direkt erfahren wird, wenn es im Gewahrsein
unmittelbar erscheint. Es steht natürlich jedem frei, die direkte Erfahrung eines anderen Menschen als Irrtum
anzusehen, so wie man jede Erfahrung eines anderen Menschen als für sich selbst nicht relevant abtun kann.
Aber das ändert an der Tatsache der direkten Erfahrung für denjenigen, der sie gemacht hat, nichts. Und es
besteht ja auch die Möglichkeit, die direkte Erfahrung eines anderen Menschen als das anzunehmen, wofür sie
sich ausgibt, nämlich als unmittelbares Gewahrsein des Göttlichen.
Der Mystiker appelliert, wenn er sich mitteilen will, im Gegensatz zum Priester, nicht an den Glauben eines
Menschen, sondern er lädt ihn ein, im Labor seines eigenen Bewusstseins zu experimentieren und bietet ihm
die dazu nötigen "Werkzeuge" an, wie z.B. die Selbsterforschung durch die Frage: "Wer bin ich?". In dem Labor
des eigenen Bewusstseins können die Aussagen des Mystikers überprüft werden. Die Resultate können mit
denen anderer "Experimentierer" verglichen werden, und aus dem Konsens, der durch dieses Erfahrungswissen
entsteht, kristallisieren sich bestimmte profunde Wahrheiten heraus, z.B. das, worum es hier geht, nämlich um
die Erfahrung: Das Göttliche existiert.
in 2sätzen;:
weil ich sonst unrecht hätte existiert gott!
kotze mit erdbeeeeeren!!!!