Hallo Herbert,Dann biete doch auch DU mal differnzierte Loesungsvorschlaege an, ausser jene, die anderen das Leben kosten.
Herbert, Du willst kreative Lösungsvorschläge von mir und verlangst gleichzeitig, daß ich bestimmte Lösungen außer acht lasse.
Mir fallen zwei Aussagen von Sunzi ein:
Zum einen: "Die größte Leistung besteht darin, den Widerstand des Feindes ohne einen Kampf zu brechen."
Zum anderen: "Siegen wird der, der weiß, wann er kämpfen muß und wann nicht."
Herbert, ich vertrete die Ansicht, daß eine gewaltfreie Lösung in Afghanistan nicht mehr möglich ist. Zum einen bestünde natürlich die Möglichkeit, daß die Afghanen selbst sich durch eine Revolution von dem unmenschlichen Taliban-Regime befreien. Dies ist eine Möglichkeit wie sie z.B die "Revolutionary Association of the Women of Afghanistan (RAWA)" in Betracht zieht.
Zitat: "Unsere Landsleute muessen daher fuer die Zerschlagung der Taliban und der Osamas aufstehen, damit die Welt versteht, dass die mueden, verwundeten, trauernden und verlassenen Afghanen nicht nur in Worten, sondern auch in Taten keine Verbindung mit den Kriminellen haben, und dass sie eine Handvoll arabischer oder nicht-arabischer Terrorristen nicht als "ehrenwerte Gaeste" betrachten.
Nur ein alles allumfassender Aufstand kann die Wiederholung der Katastrophe verhindern, die unser Land durchmachen musste, und mit oder ohne Anwesenheit der UN-Friedenstruppen kann dieser Aufstand den Weg fuer die Einsetzung einer Interimsregierung und Vorbereitung von Wahlen ebnen.
Die Revolutionaere Vereinigung der Frauen Afghanistans (RAWA) fordert, dass alle anti-fundamentalistischen, Freiheit und Demokratie liebenden, die Frauen achtenden Kraefte und auch der ex-Koenig Afghanistans, ihren Beitrag zur Organisation dieses Massenaufstands leisten muessen, und gleichzeitig die Plaene internationaler und nationaler Feinde Afghanistans durchkreuzen.
Herbert, auch ein Aufstand aller Afghanan würde letztendlich bedeuten, daß es Tote gibt, denn die unmenschlichen Taliban würden nicht freiwillig das Land verlassen.
Zitat RAWA: "Die folgende Liste gewährt nur einen verkürzten und flüchtigen Blick in das Höllenleben, welches afghanische Frauen durch die Taliban zu führen gezwungen sind; nicht einmal ein Widerschein der Tiefe weiblichen Entzugs und Leiden. Taliban behandeln Frauen schlechter als Tiere. In der Tat haben die Taliban die Haltung von Vögeln und Tieren in Käfigen als illegal erklärt, aber sie sperren Frauen in die vier Wände ihrer Häuser ein. In den Augen der Taliban haben Frauen keine andere Bedeutung, als dass sie mit Kindergebären, mit der Befriedigung männlicher sexueller Bedürfnisse und mit der Erledigung der täglichen Hausarbeit beschäftigt wären.
Die Verbote und Mißhandlungen der Frauen durch die Taliban beinhalten:
1- Vollständiges Verbot für Frauen, außerhalb ihres Hauses zu arbeiten, welches auch auf Lehrerinnen, Ingenieurinnen und die meisten weiblichen Professionellen angewendet wird. Nur sehr wenigen Medizinerinnen und Krankenschwestern ist es erlaubt, in einigen Kabuler Krankenhäusern zu arbeiten.
2- Vollständiges Verbot für Frauen, irgendeine Aktivität außerhalb ihres Hauses ohne Begleitung eines Mahram (naher männlicher Verwandter wie Vater, Bruder oder Ehemann) durchzuführen.
3- Verbot für Frauen, mit männlichem Verkaufspersonal zu verhandeln.
4- Verbot für Frauen, sich von männlichen Ärzten behandeln zu lassen.
5- Verbot für Frauen, an Schulen, Universitäten und anderen Bildungsinstituten zu studieren (die Taliban haben Mädchenschulen in religiöse Seminare umgewandelt).
6- Forderung an die Frauen, einen langen Schleier (Burka) zu tragen, der sie vom Kopf bis zu den Zehen einhüllt.
7- Auspeitschen, Schlagen und verbale Misshandlung von Frauen, die nicht in Einklang mit der talibanischen Kleiderordnung gekleidet sind oder nicht von einem Mahram begleitet werden.
8- Öffentliches Auspeitschen von Frauen, wenn ihre Fussgelenke nicht bedeckt sind.
9- Öffentliches Steinigen von Frauen, die angeklagt sind, außerehelichen Sex gehabt zu haben. (Eine Anzahl von Liebhabern sind unter dieser Norm zu Tode gesteinigt worden). 10- Verbot, Kosmetik zu benutzen. (Vielen Frauen wurden die Finger mit lackierten Nägeln abgeschnitten).
11- Verbot für Frauen, mit Männern, die nicht Mahram sind, zu sprechen oder ihnen die Hand zu geben.
12- Verbot für Frauen, laut zu lachen. (Kein Fremder soll die Stimme der Frau hören).
13- Verbot für Frauen, Absatzschuhe zu tragen, welche Beim Gehen Geräusche produzieren könnten. (Ein Mann darf die Schritte einer Frau nicht hören.)
14- Verbot für Frauen, ohne einen Mahram ein Taxi zu benutzen.
15- Verbot des Auftritts von Frauen in Radio, Fernsehen und jeder Art von Kommunikationsmedien.
16- Verbot für Frauen, Sport zu treiben oder einen Sportclub zu betreten.
17- Verbot für Frauen, sogar in Begleitung ihres Mahrams, Fahrrad oder Motorrad zu fahren.
18- Verbot für Frauen, farbenfrohe Kleidung zu tragen. Nach der Taliban-Terminologie handelt es sich hierbei um "sexuell anziehende Farben".
19- Verbot für Frauen, sich zu festlichen Anlässen oder für Erholungszwecke zusammen zu finden.
20- Verbot für Frauen, an Flüssen oder an öffentlichen Plätzen Wäsche zu waschen.
21- Umbenennung von Plätzen, die das Wort "Frauen" im Namen haben. Der "Frauengarten" wurde beispielsweise in "Frühlingsgarten" umbenannt.
22- Verbot für Frauen, sich auf den Balkonen ihrer Wohnungen oder Häuser aufzuhalten.
23- Zwanghaftes Bemalen aller Fenster, damit die Frauen von draußen nicht zu sehen sind.
24- Verbot für männliche Schneider, bei Frauen Maß zu nehmen oder Frauenkleider zu nähen.
25- Verbot von öffentlichen Bädern für Frauen.
26- Verbot für Männer und Frauen, im selben Bus zu reisen. Öffentliche Busse müssen nun mit der Aufschrift "Nur für Männer/Nur für Frauen" gekennzeichnet sein.
27- Verbot, weite Hosen zu tragen, sogar unter der Burka.
28- Verbot, Frauen zu fotografieren oder zu filmen.
29- Verbot, Bilder von Frauen in Zeitungen und Büchern abzudrucken, oder sie in Häusern oder Läden aufzuhängen.
Neben den Verboten für Frauen, die oben geschildert wurden, haben die Taliban:
- sowohl Männern als auch Frauen verboten, Musik zu hören.
- allen verboten, Filme, Fernsehen und Videos anzuschauen.
- verboten, das traditionelle Neujahrsfest (Nowroz) am 21. März zu feiern. Die Taliban haben diesen Feiertag als "unislamisch" deklariert.
- den Internationalen Tag der Arbeit (1. Mai) abgeschafft, weil er als "kommunistischer" Feiertag angesehen wird.
- allen Menschen mit nichtislamischen Namen befohlen, sie gegen islamische Namen zu wechseln.
- der afghanischen Jugend einen Haarschnitt aufgezwungen.
- den Männern befohlen, islamische Kleidung und eine Kappe zu tragen.
- den Männern befohlen, ihren Bart nicht zu rasieren oder zu schneiden, so dass er wächst, bis er aus einer Faust unter dem Kinn herausragt.
- allen befohlen, fünf Mal pro Tag die Moscheen zum Gebet aufzusuchen.
- verboten, Tauben zu halten oder mit Vögeln zu spielen, weil sie das als "unislamisch" ansehen. Diejenigen, die dieses Gesetz missachten, werden eingekerkert und die Vögel werden getötet. Das Steigenlassen von Drachen ist auch untersagt.
- allen Sportzuschauern befohlen, beim Anfeuern "Allah-o-Akbar" (Gott ist groß) zu rufen und mit Händeklatschen zu begleiten.
- bestimmte Spiele, unter anderen Drachensteigen, verboten, die von den Taliban als "unislamisch" verrufen sind.
- Jeder, der im Besitz von verbotener Literatur ist, wird exekutiert.
- Jeder, der vom Islam zu einer anderen Religion übertritt, wird exekutiert.
- Alle männlichen Studenten müssen einen Turban tragen. Sie sagen, "Kein Turban, keine Bildung".
- Nichtmuslimische Minderheiten müssen sich einen gelben Stoffflecken an die Kleidung heften, um sich von der muslimischen Mehrheit zu unterscheiden. Genauso, wie es die Nazis mit den Juden gemacht haben.
Und so weiter...
Herbert, darüber hinaus habe ich durchaus eine völlig pazifistische Lösung in Betracht gezogen durch Humanitäre Hilfe der afghanischen Bevölkerung. Doch auch dieser Weg bedeutet keine umfassende Lösung, denn das talibanische Unrechtsregime hat das Land voll im Würgegriff und eine umfassende humanitäre Hilfe und Maßnahmen zur Bildung der Menschen in Afghanistan würden von den Taliban im großem Umfang verhindert, denn dadurch würden sie sich selbst entmachten.
Auch bei diesem humanitären Weg würden Menschen sterben, denn es wäre nicht möglich gegen den Willen der Taliban allen Afghanen zu helfen und so würden viele afghanische Bürger weiter unter dem terroregime der Taliban leiden und in Not und Elend sterben.
Herbert, dann bleibt noch der militärische Weg, Diesen Weg bevorzuge ich, denn er bietet eine schnellere Lösung dadurch, daß die Taliban in einem relativ kurzem Zeitraum vernichtet werden. Alle anderen Lösungsmöglichkeiten würden eine wesentlich längere Zeit andauern und Menschen sterben bei allen Lösungsmöglichkeiten, daher ist es sinnvoll das Unrechtsregime der Taliban so schnell wie möglich zu entmachten.
Ich bin fuer Bestrafung von Geseztesuebertretern im Rahmen der gueltigen Gesetze. Wer sich jedoch ueber die bestehenden Gesetze setzt (z.B. Art. 26 GG.), ist selbst Terrorist (und zwar nach seiner eigenen Definition).
Artikel 26 des Grundgesetzes legt ja eindeutig fest, daß es sich um einen Angriffskrieg handelt wenn durch Handlungen "das friedliche Zusammenleben der Völker gestört wird". Im Falle Afghanistans ist es das Ziel, das friedliche Zusammenleben der Völker zu ermöglichen.
Du bist doch derjenige von uns beiden, der hier nur einen Weg zulaesst:
Nein, ich akzeptiere auch durchaus andere Wege, doch ich vertrete die Ansicht, daß der militärische Weg in diesem Falle der bessere ist.
Ist fuer Dich alles menschliche Leben gleich wertvoll oder triffst Du Unterschiede?
Nein, für mich ist nicht alles menschliche Leben gleich wertvoll, Kinderschänder, Vergewaltiger, Entführer und Drogenhändler sind in meinen Augen nichts wert !
Sorry Egon, aber dann hast Du Tomaten auf den Augen. Diesen Staaten geht es lediglich um eine neue Art der Legitimation, um gegen Andersdenkende (z.B. Freiheitskampf) vorgehen zu koennen (z.B. Tibet, Tschetschenien).
Nee Herbert, Tomaten landen bei mir nur im Salat oder in der Pfanne :-)))
Wenn jemand behauptet, die Toten des WTC sind die Folgen einer Kriegserklaerung gegen die Menschlichkeit, dann sind die Toten der Verkehrsindustrie, etc. eben auch die Folge einer Kriegserklaerung (der Autoindustrie, etc.) gegen die Menschlichkeit.
Diese Ansichten entsprechen nicht den tatsächlichen Gegebenheiten und sind sehr extrem. Herbert, willst Du zurück in die Steinzeit, dann werden wir wohl in Zukunft nicht mehr diskutieren, sondern uns einfach nehmen was uns gefällt und mit Keulen aufeinander losgehen. Mit Sicherheit ist das Automobil nicht als Tötungsinstrument erfunden worden, sondern als Fortbewegungsmittel.
Die Absurditaet dieses Gedankens ist mir voellig bewusst. Doch spielt es fuer das moralische Lebensrecht des Einzelnen absolut keine Rolle, durch wen oder was er getoetet wird.
Doch, es spielt eine sehr große Rolle ob ein Mensch abscihtlich mit einem Auto überfahren wirdum ihn zu ermorden oder ob dies durch einen Unfall geschieht. Sicherlich ist in beiden Fällen der Tod die Folge, doch für das menschliche Zusammenleben in unserer Gesellschaft ist es schon von Bedeutung hier Unterschiede zu setzen.
Mich hat niemand in Angst und Schrecken versetzt...
Mich persönlich hat dies auch nicht in Angst und Schrecken versetzt.
Du fabulierst - das habe ich nie intentiert. Ich bin dafuer, die Menschen die fuer diesen Anschlag verantwortlich sind, dingfest zu machen und einem ordentlichen Gericht zu ueberstellen. Das ist mit vielen anderen Mitteln, als den derzeitigen moeglich.
Das sehe ich nicht so.
Man stelle sich nur mal vor, bei der Fahndung nach RAF-Mitgliedern waeren zahlreiche Kollateralopfer entstanden...
Die Fahndung nach den RAF Mitgliedern ist mit der Situation in Afghanistan nicht vergleichbar. Der damalige Bundeskanzler Helmut Schmidt stand ja nicht auf einer Seite mit der RAF.
Wer weiß schon, dass die Briten bereits drei mal - erfolglos - Krieg in Afghanistan fuehrten?
Und wer weiß schon, daß Medina und Mekka einst Krieg gegeneinander führten und das der Prophet Mohamed die heiligen Stätten des Islam mit kriegerischer Gewalt erobert hat ??
Gruß......Egon