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Mittwoch, der 6. Februar 2002, 12:13 Uhr
Name: Dr. Dieter Schmidt, Breme
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Gästebuch Einträge:

216.) Eintrag vom 6.2.2002 / 12:6
Name: Dieter Schmidt
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Selbst die Seilschaften versagen jetzt in Sachen "Freireligiöse - Nazis":

Juristische Niederlage für Staatssekretär Pick

Affäre reift zur Zeitbombe für die Bundesregierung –-
Oberlandesgericht Koblenz will dem Prof. Dr. jur. Eckhart Pick (SPD) nicht mehr recht geben –-
Feige Richter setzten Picks Prozeß gegen uns einfach ohne Urteil aus –-
Zeitschrift der Pick-Sekte schrieb:
"Der Nationalsozialismus erstrebt vom Politischen her, was wir vom Religiösen her erstreben".
In seinem fanatischen Kampf gegen den Antifaschismus mußte der Parlamentarische Staatssekretär im Bundesministerium der Justiz und MdB von Mainz, Eckhart Pick (SPD) - früher Rechtsprofessor an der Universität Mainz - eine schwere Niederlage vor Gericht hinnehmen. Schon lange ist klar, daß Pick mit seiner abstrusen Idee scheitern wird, es gerichtlich verbieten zu lassen, daß die Nazi-Bezüge seiner Sekte der "Freireligiösen" öffentlich gemacht werden. Bisher hatte er sich darauf verlassen können, daß ihm sein Freund Dr. Heinz Georg Bamberger (SPD) durch dick und dünn beisteht, der von Gnaden des SPD-Ministerpräsidenten Kurt Beck nach Beratungen der SPD-Arbeitsgemeinschaft Sozialdemokratischer Juristen zum Präsidenten des Oberlandesgerichts Koblenz (zuständig für Mainz) ernannt wurde - ein Relikt des kurfürstlichen Absolutismus im rückständigen Rheinland-Pfalz, wo es immer noch keinen parlamentarischen Richterwahlausschuß gibt, sondern die Ernennung der Gerichtspräsidenten nach wie vor das Privileg des Landesherrn ist, der nach politischem Kalkül entscheidet. Auf Picks Wunsch hin hatte Bamberger persönlich kurz nach seiner Ernennung durch Beck eine juristisch unhaltbare einstweilige Verfügung gegen uns erlassen, gegen die seit Januar 1997 eine Verfassungsbeschwerde beim Bundesverfassungsgericht anhängig ist. Nachdem wir Pick in das rechtlich selbständige Hauptsache-Klageverfahren gezwungen hatten, um - anders als im einstweiligen Verfügungsverfahren - zu einer nachprüfbaren richterlichen Beweiserhebung über die Sekte zu kommen, legten wir dem Gericht mehrere Tausend Seiten schriftlicher Beweise vor und benannten etliche Zeugen. Sofort war klar, daß Pick angesichts dieser Beweislage nun seinen eigenen Prozeß gegen uns verlieren würde. Bamberger gab das Verfahren an einen anderen Senat des Oberlandesgerichts ab, der aber zu feige ist, ein Urteil zu sprechen, weil dieses Urteil für uns und gegen Pick ausfallen müßte. Gegen Picks Protest, der uns erneut auf Deibel komm raus verurteilt sehen will, und ohne jede rechtliche Grundlage setzte das OLG Koblenz den gesamten Prozeß einfach aus. Oh postfeudale Juristenherrlichkeit! Ein Urteil gibt es nicht, und die Richter hinterließen nach der Gerichtsverhandlung den Eindruck, daß sie auch gar keine Lust haben, ein Urteil aufgrund der Beweislage zu sprechen.
Pick sitzt nun auf den Prozeßkosten, die er als Kläger vorstrecken mußte und die er als Mitglied der Bundesregierung nun vielleicht - dem Beispiel des Grafen Lambsdorff folgend - aus dem Bundesetat bezahlen kann - oh feudale Finanzherrlichkeit!
Dagegen scheiterte Picks dilettantischer Versuch, seine Kosten ohne ein vollstreckbares Urteil, also ohne Rechtsgrundlage, durch einen Gerichtsvollzieher gegen uns pfänden zu lassen, schon im Ansatz; zusätzlich hat Rechtsprofessor Pick jetzt auch noch die Gerichtsvollzieherkosten am Hals.

Das OLG begründete die Aussetzung formal mit Hinweis auf die bereits anhängige Verfassungsbeschwerde gegen die Entscheidung im einstweiligen Verfügungsverfahren, was rechtswidrig ist, da das Bundesverfassungsgericht immer wieder die Eigenständigkeit der verschiedenen Verfahrenswege betonte und die Gerichte angehalten hat, im separaten Hauptsacheverfahren aufgrund der vorgelegten Beweise zu entscheiden. Ungeachtet dessen zeigt die Aussetzung, daß das OLG Koblenz aufgrund der Beweislage nun selbst nicht mehr daran glaubt, daß seine einstweilige Verfügung aus dem Jahr 1996 Bestand haben wird, denn sonst hätte es ja die alte vorläufige Entscheidung nun endgültig bestätigt. Für Pick bedeutet die Aussetzung also eine faktische Vorentscheidung gegen seine Klage und den Beginn seines Fiaskos vor den Gerichten, wo er fanatisch und unbelehrbar immer neue Klagen gegen uns betreibt - was soll's, solange der Steuerzahler am Ende dafür berappen muß!

International haben sich Religionswissenschaftler, die ebenfalls an der Fragestellung "Freireligiöse und Faschismus" arbeiten und mit denen wir in engem Austausch stehen, uns gegenüber bestürzt darüber geäußert, daß ein Regierungsmitglied in Deutschland aus Eigeninteresse versucht, die Veröffentlichung der Forschungen gerichtlich verbieten zu lassen, unter anderem durch mindestens einen persönlich befreundeten Richter, den Präsidenten des OLG Koblenz Bamberger. Wir haben bereits angekündigt, daß wir notfalls die Pick-Prozesse - inzwischen sieben an der Zahl, davon bereits vier am Bundesverfassungsgericht - bis vor den Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte bringen werden, um die Informations- und Wissenschaftsfreiheit in Deutschland zu verteidigen.

Bei Direktwahl Sonderrechte?

Die mündlichen Verhandlungen vor dem OLG Koblenz hinterließen bisher den Eindruck, daß an einen fairen Prozeß in Picks Stammlanden, wo auch im Justizbereich jeder jeden kennt und an der Karriere des anderen mitdrehen kann, nicht zu denken ist. Vollends zur Groteske wurde die letzte Gerichtsverhandlung, als Pick das Ergebnis der Bundestagswahl in Justitias Waagschale warf. Er sei doch schließlich als Abgeordneter von Mainz direkt gewählt worden, versuchte er das Gericht zu beeindrucken - der absolutistische Kurfürst durch Geburt wird zum faschistischen Führer durch Volksabstimmung. Man konnte Picks Äußerung allerdings auch als Drohung mit den politischen Mehrheiten gegen eine allzu unabhängige Justiz verstehen, und prompt kuschten die Richter und setzten den Prozeß ohne Urteil aus. Schon der bis heute hoch verehrte Chefideologe und "Pfarrer" der "Freireligiösen"-Sekte, Eckhart Picks Vater Georg Pick, hatte 1937 in seinem Buch "Die Religion der freien Deutschen" zur Meinungsfreiheit Stellung genommen: "Der Volksstaat in der neuen zu einem Ganzen gestalteten Form kann keinem gestatten, zu tun, was er will, oder zu sagen, was er will, ja nicht einmal zu denken, was er will, selbst wenn er glaubt, sein Gewissen zwinge ihn dazu - es sei denn, daß es das Gewissen des Volkes ist, das seine zentrale Stelle im Gewissen des Führers hat." Und noch 1992 hatte die heute amtierende "Pfarrerin" der Sekte aus diesem Buch, in dem Adolf Hitler zum Gott der "Freireligiösen" ausgerufen wurde, die "Religion" der "Freireligiösen" abgeleitet.

Dritte oder vierte Wahl?

Picks Karriere scheint bisher unter der Schirmherrschaft von Knirps International gestanden zu haben: geboren in Mainz, Abitur in Mainz, Jurastudium in Mainz, Examen in Mainz, Promotion in Mainz über ein verfassungsrechtliches Thema der Kurfürstenzeit, Habilitation in Mainz über die Staatsrechtslehre der Mainzer Juristischen Fakultät zur Kurfürstenzeit, Professor in Mainz, Abgeordneter von Mainz im Mainzer Landtag, Bundestagsabgeordneter von Mainz - schade nur, daß die Vereinten Nationen nicht auch in Mainz sitzen. Welchen Anteil an Picks neueren Publikationen (überarbeitete Neuauflagen der Rechtskommentare seines verstorbenen Doktorvaters und wissenschaftlichen Mentors Johannes Bärmann) der wissenschaftliche Dienst des Bundestages hat - wie bei Publikationen von Abgeordneten nicht unüblich -, darüber kann spekuliert werden; jedenfalls führt Pick sein "MdB" sogar im Titel der Bücher. Als derart qualifizierte Koryphäe der Kurfürstenzeit ist Pick nun zum Staatssekretär mit beachtlicher Macht aufgestiegen, und zwar - ganz absolutistisch - auch in eigener Sache. Das Bundesjustizministerium ist nämlich "dazu berufen, der Politik ihren verfassungsmäßigen Spielraum aufzuzeigen" und "bereitet die Wahl der Richter des Bundesverfassungsgerichts und der Richter an den obersten Gerichtshöfen des Bundes vor", wie es auf der Homepage des Ministeriums heißt. Im Klartext: es präsentiert dem Parlament die Namenslisten der gewünschten Richter, und das sollen in Zukunft - wie wir aus dem Wahlkampf wissen - nur noch SPD-Mitglieder sein. Und beim Richter-Vorschlag des Ministeriums, über den das Parlament abstimmt, hat der Parlamentarische Staatssekretär ein gehöriges Wörtchen mitzureden. Pick könnte also versucht sein, die Besetzung des Bundesverfassungsgerichts und des Bundesgerichtshofs so mitzubeeinflussen, daß die Gerichte am Ende ihm persönlich gefällige Entscheidungen präsentieren werden - Rechtsstaat à la SPD.

Allerdings sind in Straßburg am Menschenrechts-Gerichtshof die Karten anders gemischt, wo auch solche Länder mitreden werden, die von Nazi-Deutschland überfallen wurden. Daß die nazistischen "Freireligiösen" hier noch einen Stich kriegen werden, ist ausgeschlossen. Und Insider munkeln bereits, daß die Benennung Picks zum Staatssekretär eigentlich nur die heimliche Rache des politischen Pick-Paten Rudolf Scharping an Gerhard Schröder war - die Zeitbombe tickt.

Inzwischen legte Pick vor Gericht sogar Erklärungen der "Freireligiösen" vor, aus denen man ersehen kann, daß sie sich selbst für göttlich halten - dagegen waren selbst die Kurfürsten noch bescheiden!

Immer neue Funde über die "Freireligiösen"

Während Pick unverdrossen behauptet, die "Freireligiösen" seien von den Nazis verfolgt worden, und weiterhin nichts unversucht läßt, die Gerichte für dumm zu verkaufen, wird mit vereinten antifaschistischen Kräften immer mehr neues Material über die Sekte ans Tageslicht gebracht: Ihre bis heute verehren Vordenker waren aktiv an der Judenverfolgung beteiligt, himmelten Hitler als Gipfel der "freireligiösen" Gottesvorstellung an, betrachteten den Nationalsozialismus als das politische Pendant zu ihrer "Religion" und hofften offenbar darauf, die gotischen Kirchen zu "freireligiösen" Kultstätten umzufunktionieren, wenn nach dem gewonnen Weltkrieg die Juden vernichtet und das Christentum als angeblich jüdisch aus Deutschland vertrieben sei. Die Kontinuität dieser Ideologie ist bis heute weitgehend gewahrt. Georg Pick schrieb 1941 in der Zeitschrift "Freie Religion", die bis heute das offizielle Sektenorgan ist: "Der Nationalsozialismus erstrebt vom Politischen her, was wir vom Religiösen her erstreben". Der "Freireligiösen"-Führer Carl Peter, nach dem heute das Sektenzentrum in Iggelbach in der Pfalz benannt ist, schrieb 1939: "Es erübrigt sich, zu betonen, daß für uns Deutschreligiöse der Nationalsozialismus der neue Glaube ist, den wir glauben", und druckte 1937 in seiner "Freireligiösen"-Zeitschrift "Deutsches Werden" (die wir im Archiv der Friedrich-Ebert-Stiftung mit dem Stempel "Eigentum des Parteivorstands der SPD" entdeckten): "Nicht zu Juden, nicht zu Bibelchristen sollen deutsche Kinder erzogen werden, sondern zu lebensfrohen, sittenstarken Menschen, die ihrem Volk und deutschen Ideen ihr Leben weihen"; deshalb müßten "Judengott" und "Judenbibel", "dieser Krebsschade im deutschen Schulwesen", aus dem Schulunterricht verschwinden.

Und Georg Pick bejubelte 1936 den völkerrechtswidrigen Einmarsch der Wehrmacht ins entmilitarisierte Rheinland: "Heil der Welt! Heil unserem Volk! Heil unserem Führer!" März 1999

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215.) Eintrag vom 6.2.2002 / 12:5
Name: Dr. Dieter Schmidt
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60 Jahre nach der "Kristallnacht":

Nischen-Nazis mit Staatsgeld

Im Schutz von SPD-Politikern, als Körperschaften des öffentlichen Rechts getarnt, sind
Nachfolger der Hetzer von damals weiterhin aktiv

Im einen Bundesland nennt der Verfassungsschutz einen ihrer Ideologen als wichtigen Modernisierer des Rechtsextremismus namentlich, im anderen Bundesland erhalten sie aus einem Staatsvertrag Steuergelder zur Finanzierung ihrer Propaganda. Von der Geschichtsforschung und Politikwissenschaft bislang kaum beachtet, werden nun durch die Arbeit von Antifa-Initiativen immer mehr Details über die Mitgliedsorganisationen des "Dachverbandes Freier Weltanschauungsgemeinschaften" (DFW) bekannt. Nadelstreifen-Nazis pflegen unter dem Deckmantel der "Religionsgemeinschaft" die Ideologie, die zu den größten Verbrechen der Menschheitsgeschichte führte.

Ihre Zeitschriften heißen "unitarische blätter", "Wege ohne Dogma" oder "unitarische hefte"; hier meldeten sich auch prominente SPD-Politiker wie Holger Börner, Helga Lewandowski (Ex-MdL Niedersachsen, DFW-Präsidentin) oder Doris Barnett zu Wort. Gleichzeitig bekennen sich hier Neonazis zur "Naturreligion", zum Sozialdarwinismus, zu einem von der SS gebauten Aufmarschplatz als ihrem "religiösen" Kultplatz, zum Nazi-"Kirchenkampf" der 30er Jahre als ihrer Wurzel und zu extremen Nazi-Ideologen als ihren Vordenkern, die sogar Adolf Hitler zum Gott erklärt hatten und8211; Extremisten selbst unter Nazis.

Im März 1998 (!) bekannten sich die Freireligiösen in ihrem offiziellen Organ "Weg ohne Dogma" zu den vor Jahrzehnten verstorbenen Nazi-Agitatoren Georg Pick und Carl Peter als ihren aktuellen Chefideologen. Pick hatte 1937 in seinem Buch "Die Religion der freien Deutschen" nicht nur Hitler zum Gott erklärt, sondern auch seinen Plan dargelegt, Juden- und Christentum aus Deutschland zu verbannen und seine Sekte "Freie Religionsgemeinschaft Deutschlands" (heute "Freie Religionsgemeinschaft Rheinland" Körperschaft des öffentlichen Rechts mit Sitz in Mainz, mit Einnahmen aus Kirchensteuern und dem Recht zum staatlich anerkannten "Religions"-Unterricht) zur einzig legitimen Religion in Nazi-Deutschland zu machen. Noch 1992 hatte die heutige "Pfarrerin" der Pick-Sekte aus diesem Buch in "Wege ohne Dogma" ihre "Religion" abgeleitet.

Wenige Wochen nach der "Kristallnacht", in der jüdische Bürger ermordet, ihr Eigentum zerstört und ihre Synagogen in Flammen aufgegangen waren, schrieb Pick in der Zeitschrift "Freie Religion", deren Nachfolgerin heute "Wege ohne Dogma" ist, der Nationalsozialismus habe zur "Sammlung der kulturellen Substanz unseres Volkstums" geführt, "der germanische Gottesglaube ist unmittelbar aus dem reinen und ungebrochenen Naturgrund unseres Blutes hervorgewachsen" und stehe gegen die "orientalischen Mythen" von Juden und Christen; Pick und seine Sekte seien geprägt vom "Vertrauen auf den Führer unseres Volkes, der aus seinem Sehertum heraus es gewagt hat, durch Höllenflammen hindurchschreitend ein von e i n e r Seele erfülltes deutsches Volk zu schaffen". "Der deutsche Mensch darf es mit Stolz feststellen", so Pick damals, "daß seine edlen rassischen Lebensgrundlagen ihn zu höchsten geistigen und seelischen Leistungen befähigen." Die Funktionäre der Freireligiösen distanzierten sich in ihrem Bekenntnis zu Pick 1998 keineswegs von der Nazi-Zeitschrift "Freie Religion", vielmehr bekräftigten sie, daß Pick immer noch ihr unangefochtener Vordenker ist. Ein Bekenntnis zur Mitschuld an den Nazi-Verbrechen lehnen sie bis heute ab, weil sie das ethische Konzept der "Schuld" ablehnen: als ein "orientalischer Mythos" aus der Bibel, der ihrer "Religiösität" fremd sei.

Militante Neonazis holen sich heute ihre Weltanschauung auch aus Picks Ideen, die immer noch von Nazi-Antiquariaten verkauft werden und in den 80er Jahren von Neonazis in den Niederlanden nachgedruckt wurden.

Ebenfalls im März 1998 lehnten es die SPD-Bundestagsabgordneten Eckhart Pick und8211; Georg Picks Sohn und8211; und Doris Barnett, die sich inzwischen ganz offen zu Sprechern dieser Sekte gemacht haben, in einer Erklärung ausdrücklich ab, die antifaschistische Kritik an den Freireligiösen zu akzeptieren. Statt dessen solidarisierten sie sich ohne jedes Wenn und Aber mit der Sekte und behaupteten wahrheitswidrig, die Freireligiösen seien von den Nazis verfolgt worden. Tatsächlich aber konnte die Pick-Sekte bis 1945 in Südwestdeutschland unbehelligt agieren, und ihre norddeutsche Schwesterorganisation gründete sich 1937 unter dem NSDAP-Mitglied Carl Peter und dem Nazi-"Philosophen" Ernst Bergmann als "judenfreie" Organisation namens "Gemeinschaft deutsche Volksreligion" neu, nachdem sie kurzzeitig aufgrund parteiinterner Fraktionsstreitigkeiten der NSDAP verboten war (die Freireligiösen standen dem Strasser-Flügel der Nazis nahe). Peter war schon in den 20er und 30er Jahren Geschäftsführer der Freireligiösen und blieb es auch nach 1945, als sie wieder den ursprünglichen Namen "Bund Freireligiöser Gemeinden Deutschlands" (BFGD) angenommen hatten; Georg Pick war von 1922 bis 1966 ohne Unterbrechung "Pfarrer" der Freireligiösen in Mainz und8211; so wahrt man Kontinuität.

Peter hatte über seine Sekte 1939 geschrieben: "Wir erstreben eine gesunde und natürliche, auf artreinem Deutschtum beruhende, dogmenfreie, aber große, echte, wahre und innige Religion. ... Es erübrigt sich zu betonen, daß auch für uns Deutschreligiöse der Nationalsozialismus der neue Glaube ist". Peter wünschte, "daß es nur e i n e Religion gäbe, eine artgemäße deutsche Volksreligion ohne fremdreligiöse Einschläge" und wollte wie Pick "den grundsätzlich dem deutschen Volksstaat feindlich gesinnten fremdgläubigen kirchlichen Religionsgemeinschaften..., die ihr Unwesen treiben zum Schaden unseres Volks und Vaterlands" den nationalsozialistischen Garaus machen, statt ihrer "die Deutschreligion zur deutschen Staatsreligion" machen, "denn es soll an deutschem Wesen einmal noch die Welt genesen" und "das deutsche Volk" zum "geistigen Führervolk der Menschheit" werden. "Handeln im Sinne der nationalsozialistischen Weltanschauung", so Peter, "das wollen wir tun, wir deutschen Freireligiösen oder freien Deutschreligiösen". Auf solche "Religions"-Stifter berufen sich die Freireligiösen noch 1998. Und die Freireligiöse Landesgemeinde Pfalz, der SPD-MdB Barnett angehört, nennt ihr Sekten-Zentrum im pfälzischen Iggelbach ungeniert "Carl-Peter-Haus".

Barnett selbst erklärte 1994 in "Wege ohne Dogma" voller Stolz, der Nazi-Agitator Wilhelm Bonneß und8211; vom SPD-Parteivositzenden Hans Jochen Vogel vorher noch geehrt: "40 Jahre in Treue unserer Partei verbunden. Dafür dankt die Sozialdemokratische Partei Deutschlands", eine Kopie der SPD-Urkunde für Bonneß liegt uns vor und8211; sei ihr religiöser Lehrer gewesen. 1939 hatte Bonneß noch die "nationalsozialistischen Rassenerkenntnisse" hoch gelobt, 1941 in der Zeitschrift "Deutscher Glaube" und8211; dem Kampfblatt des Nazi-"Kirchenkampfs" - Jugendliche zum Tod an der Front ermuntert: "Du bist jung, stark und gesund, und draußen ist Krieg. Du wärest gern da vorn, unter Kameraden, unter Soldaten, vorn, an der Front!". Barnett hatte wahrlich bei Bonneß deutsche Traditionen gelernt: Im Wahlkampf 1998 sagte sie von sich selbst "Ich rolle wie ein Panzer" und nahm im Blitzkrieg Helmut Kohl den Wahlkreis ab. Hinter dem neuen Verteidigungsminister Rudolf Scharping stand sie als neue Hoffnungsträgerin auf Platz 2 der rheinland-pfälzischen SPD-Landeliste.

1995 brachte "Wege ohne Dogma" nicht nur einen flammenden Nachruf auf Barnetts Lehrer Bonneß, der jahrelang Präsident und Ehrenpräsident des BFGD gewesen war und dafür das Bundesverdienstkreuz erhalten hatte; das Blatt pries auch den Nazi-Aufmarschplatz im vermeintlichen "Sachsenwald" bei Verden an der Aller, den Heinrich Himmler und Alfred Rosenberg hatte bauen lassen, als Freireligiösen-Kultplatz an. Schon 1992 schrieb in "Wege ohne Dogma" der nationalrevolutionäre Ideologe Henning Eichberg, den der Hamburgische Verfassungsschutzbericht als wichtigen Modernisierer des Rechtsextremismus namentlich nennt und der auch in den "unitarischen blättern" schrieb. Ebenfalls 1995 druckte das Blatt die Ideen des Nazi Dietrich Bronder zur "Naturreligion" als eigenes Glaubensbekenntnis ab und8211; 1990 noch hatte Bronder sich ausdrücklich zur "Auschwitz-Lüge" bekannt und den Euthanasie-Erlaß Hitlers vom ersten Kriegstag verteidigt, den er sogleich auch aufs neue Deutschland bezog: Euthanasie sei für Deutschlands Überleben nötig gewesen, denn "täglich setzten ganze Divisionen junger Männer ihr gesundes Leben für das Vaterland ein. Mit welchem Recht füttern wir die Krüppel weiter, die immer mehr werden, von Jahrzehnt zu Jahrzehnt, heute weit über eine halbe Million in der BRD? Sicher nicht nach dem Recht der Natur, die mit ihren Mißgestalten anders umgeht: sie wirft sie einfach aus dem Nest, weil das Kranke, geistig und körperlich Mißgebildete kein Lebensrecht hat." 1994 druckte "Wege ohne Dogma" die "Erklärung zum Humanen Sterben" des DFW ab, man will "Sterbehilfe" legalisieren und8211; bei diesen Sekten paßt eins zum andern.

Um wen es sich hier handelt, hatte die Sekten-Enquetekommission des Bundestages und8211; offenbar unfreiwillig und8211; in Bundestagsdrucksache DS 13/8170, Seite 46, deutlich geschrieben: Um Nazi-Sekten, die teilweise von den Alliierten verboten worden waren. Die "Germanische Glaubensgemeinschaft" nennt die Bundestags-Drucksache namentlich; ihr Erbe hatte Carl Peter 1935 angetreten, mit ihr und den "Deutschen Unitariern" schlossen sich die Freireligiösen 1949 zum "Deutschen Volksbund für Geistesfreiheit" zusammen, der sich seit 1992 DFW nennt.

Wie keine andere hat sich die "Freie Religion" dem Nationalsozialismus angebiedert und sich selbst dargestellt als identisch mit der Nazi-Ideologie. SPD-MdB Eckhart Pick legte 1998 selbst als Beleg für die Ideologie seiner Sekte ein Gutachten aus einem Entnazifizierungsverfahren des Jahres 1952 vor, in dem es heißt, die Freireligiösen stünden in derselben Tradition wie der Nationalsozialismus, ihre Kulthandlungen ließen sich mit nationalsozialistischen durchaus vergleichen, es bestünden "gewisse verwandtschaftliche Beziehungen zwischen freireligiösen und nationalsozialistischen Anschauungen" und "eine Abweichung von der traditionellen religiösen Linie der freireligiösen Gemeinden" habe auch unter dem Faschismus "nicht stattgefunden". Sie waren nie etwas anderes als ein Teil der Nazi-Bewegung und ihrer Vorläufer und wollen offenbar bis heute nichts anderes sein. Nach anfänglichem Leugnen scheint man jetzt wieder stolz auf diese Tradition zu sein. Weshalb sonst präsentiert SPD-MdB Pick 1998 ein solches Gutachten? Die SPD-Prominenz bringt es nicht zum Nachdenken.

Im Gegenteil, wie ein paar Beispiele zeigen:

Unter Heide Simonis finanzierte das Land Schleswig-Holstein den "Deutschen Unitariern", die sich auch 1997 noch offen auf den "Kirchenkampf" und ihre Nazi-Tradition beriefen, neue Räume in Kiel; gleichzeitig mußte die Hamburger Innenverwaltung zugeben, daß im "Haus der Deutschen Unitarier" in Hamburg in den 90er Jahren mehrfach die rechtsextremistische Organisation "Gesellschaft für freie Publizistik" tagte. Ministerpräsident Hans Eichel schrieb für den "Unitariertag" ein freundliches Grußwort, sein hessischer Kultusminister kam persönlich als Ehrengast. Gemeinsam mit den Freireligiösen und den Anhängern des Sozialdarwinisten Ernst Haeckel vom "Deutschen Monistenbund" bilden die "Deutschen Unitarier" den "Dachverband Freier Weltanschauungsgemeinschaften" DFW. Die Freireligiösen leben zum Teil von Kirchensteuern, die die staatlichen Finanzämter für sie einziehen, zum Teil aus einem Staatsvertrag mit dem Land Niedersachsen, den der Nazi-freundliche SPD-Ministerpräsident Georg Diederichs auf Betreiben des Nazi Dietrich Bronder (dieser war zeitweise SPD-Parteisekretär, dann Bundesgeschäftsführer des BFGD) und des freireligiösen niedersächsischen SPD-Sozialministers und späteren Bundesvorsitzenden der "Arbeiterwohlfahrt" Kurt Partzsch mit der Sekte 1970 abschloß. Millionen an Staatsgeldern sind seither aus dem niedersächsischen Landesetat als staatliche Alimentierung an die Freireligiösen geflossen, auch unter Ministerpräsident Gerhard Schröder, als die ideologische Ausrichtung der Sekte bereits öffentlich diskutiert wurde und sie sich bereits wieder offen zu ihren nationalsozialistischen Vordenkern bekannte. Das Geld fließt immer noch.

Und Barnett und Pick, die ihre Sekte auch auf rechtswidrige Weise zu schützen versuchen und deshalb bereits rechtskräftig verurteilt wurden, wurden bei der Bundestagswahl 1998 beide in ihren Wahlkreisen Ludwigshafen und Mainz direkt gewählt und8211; deutsche Wirklichkeit, 60 Jahre nach der "Kristallnacht".

Mehr noch: Nach der Wahl wurde Barnett Vorsitzende des Bundestagsausschusses für Arbeit und Sozialordnung, Pick stieg zum Parlamentarischen Staatssekretär im Bundesjustizministerium auf. Beide werden daher wohl auch mit den Fragen der Renten und Entschädigungen für Nazi-Opfer zu tun haben.

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214.) Eintrag vom 6.2.2002 / 12:4
Name: Dieter Schmidt
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Deckname "Humanismus":

Schering braucht die PDS

Von Hitler zu Singer: Die sozialdarwinistiche Bio-Ethik der Nazi-Sekten
hat längst die linken Parteien erreicht –-

SPD und PDS werden mit echt deutschem "Humanismus" die Interessen
der Medizin-Konzerne durchsetzen
(Einige Linke haben gelacht, als wir vor der Berliner Abgeordnetenhauswahl 2001 das folgende Flugblatt unter dieser Überschrift herausbrachten. Jetzt, im Januar 2002, wurden die Berliner Landesministerien (Senatsverwaltungen) neu zugeschnitten, die PDS bekam alle Ministeriumsabteilungen, die für die Biotechnologie in der Bio-Hauptstadt wichtig sind: Wirtschaft/Arbeit, Wissenschaft/Kultur und Gesundheit/Soziales. Wissenschaftssenator wird Thomas Flierl, der seit langem dem Neuheidentum (Abteilung Humanistischer Verband Deutschlands) verbunden ist. Die Biotech-Zunft kann sich freuen, ethische Knüppel bekommt sie vom SPD/PDS-Senat wohl kaum zwischen die Beine geworfen. Unsere Vorhersage vom Sommer 2001 hat sich bewahrheitet.)

Manche glauben, die Love Parade, die Berlin den Techno-Freunden aus der Jungen Union um den Kultur- und Werbeunternehmer Marc Wohlrabe verdankt, sei ein maßgeblicher Wirtschaftsfaktor, den man zum Wohle aller entwickeln müsse. Und so mag ihnen der Ratschlag eines Kapitalistenblattes par excellence wie der Financial Times Deutschland vom März 2001, Berlin möge doch seine ökonomisch-politische Stagnation endlich mit Hilfe einer SPD/PDS/Grünen-Koalition überwinden, nur als wunderliche Regression des dortigen Redaktionsleiters für Politik und Wirtschaft, Thomas Hanke, der den Ratschlag gab, zurück zu seiner Jugendzeit als Kommunist im MSB Spartakus erschienen sein. Doch Berlin ist nicht die Hauptstadt der Techno-Hedonisten aus gutem CDU-Hause, sondern der Gen- und Biotechnologie, der von Kanzler Schröder ausgerufenen neuen Hoffnung für die ganze deutsche Volkswirtschaft. Und Spitzenleute aus SPD, PDS und Grünen, von Gregor Gysi bis Frieder Otto Wolf, vom Berliner SPD-Staatssekretär für Europafragen Gerd Wartenberg bis zur langjährigen Berliner PDS-Fraktionsvorsitzenden Carola Freundl, machen "Körperpolitik" nicht bei Dr. Motte und seinen schönen nackten Ravern, sondern in einer Kulturorganisation, die der Biotechnologie und der Beseitigung ihrer Hindernisse und unerwünschten Folgen "medizinethisch" den Weg bereitet, und zwar weit über Berlin hinaus: dem Humanistischen Verband Deutschlands (HVD), einer kleinen Gruppe mit großem Namen, die in der Tradition des Sozialdarwinismus und seiner Eugenik- und Euthanasiepolitik, des antikommunistischen Flügels der Freidenker und der völkischen Freireligiösen steht, piefige "Jugendweihen" mit prominenten Festrednern und -rednerinnen wie Gregor Gysi, Petra Pau, Michaele Schreyer, Renate Künast, Christine Bergmann, Guido Westerwelle veranstaltet und die Gentechnik promotet, bis hin zum Klonen von Menschen, nicht der schönen, sondern der brauchbaren. Nicht "sex sells", sondern Biopolitik macht Konjunktur, und dabei stören auch die Bezüge von "Humanisten" zur braunen Tradition keineswegs.

In Berlin herrscht der medizinisch-industrielle Komplex: die Siemens AG z.B., mit Medizintechnik und EDV-Produkten ein Zulieferer der Biotechnologie; die Schering AG, die mit Hormontherapie und Empfängnisverhütung (Weltmarktanteil 30 Prozent) die Reproduktionsmedizin wissenschaftlich und ökonomisch mitentwickelte und schon fast die Hälfte ihres Gesamtumsatzes mit Biotech-Produkten macht und die Freigabe der verbrauchenden Forschung mit Embryonen fordert; oder die Berlin-Chemie AG, die heute wie zu früheren VEB-Zeiten in Osteuropa ein Pharma-Marktführer ist, auch bei gentechnischen Produkten. Berlin hat die meisten Biotechnik-Firmen in Deutschland, mit der Biomedizin als größtem Marktsegment, die Presse schreibt vom "Berliner Biowunder". Ein Großteil der fast zwei Milliarden Mark Subventionen, die Forschungsministerin Edelgard Bulmahn zum "Jahr der Lebenswissenschaften" angekündigt hat, fließt hierher.

Aus dem Berliner Max-Planck-Institut für Infektionsbiologie, das an Gentherapien zu den ökonomisch interessanten Krankheiten Krebs, Parkinson und Alzheimer arbeitet und eng mit der traditionsreichen Medizinischen Fakultät Charité der Humboldt-Universität verbunden ist, wurden bereits 20 Privatfirmen ausgegründet, z.T. mit Börsennotierung. Mit dem Biomedizinischen Forschungscampus Berlin-Buch im Bezirk Pankow und dem dortigen gen- und biotechnischen Innovations- und Gründerzentrum sind privatwirtschaftliche, aber öffentlich mitfinanzierte Zentren für fast 40 Firmen direkt dem Campus Buch der Charité und dem dortigen Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin zugeordnet, zwei eng verflochtenen, weltweit bedeutsamen öffentlichen Einrichtungen der Genomforschung und Gentechnologie. Vernetzung und Austausch sind gewünscht, die großen Pharmakonzerne kaufen dann die Patente der ausgegründeten Kleinfirmen.

Vernetzt sind auch Bio- und Sozialpolitik. Das "europaweit fast einzigartige, auch vom Wissenschaftsrat ausdrücklich gewollte Modell" des medizinwissenschaftlich-industriellen Komplexes in Berlin ist von der Finanzkrise der Krankenkassen, insbesondere der Berliner AOK, bedroht, die in den Kliniken einen "drastischen Bettenabbau" durchsetzte und so das Menschenmaterial auch im Charité-Klinikum Buch reduzieren könnte, was zum "Weggehen renommierter Forscher" führe, womöglich ins Ausland, so klagen die Charité-Forscher. Für die Bio-Volkswirtschaft müssen nicht nur Forschungsgelder, sondern auch der Sozial- und Gesundheitsetat neu gelenkt werden: Krankenbehandlung oder Entwicklung marktfähiger Bio-Produkte, Patienten oder Patente? Am besten Patente durch Patienten. Es geht um viel mehr als um die Schließung ganzer Großkrankenhäuser, wie in Berlin, und so luden die Bioforscher kürzlich die gesamte SPD-Bundestagsfraktion zur Besichtigung dieses "Wirtschaftsfaktors ersten Ranges" (Fraktionschef Peter Struck) nach Pankow-Buch ein, wo sich Bulmahn sogleich für die bisher verbotenen Gentests an Labor-Embryonen aussprach, so daß zukünftig keine teuren unbrauchbaren Menschen heranwachsen und die Ressourcen der Sozialsysteme nicht nur für die Betten der Biotech-Patienten, sondern auch für die Profite aus den Produkten der "Lebenswissenschaften" frei werden.

Sozialdarwinismus gegen Alte und Kranke

Mit hergebrachter, etwa christlich fundierter Ethik kommt die New Economy nicht weit. Die "Humanisten" des HVD helfen dagegen, mit ihren Zeitschriften, einem "medizinethischen Beirat" und besten Verbindungen bis zum "Medizinethiker" Peter Singer, dem Hauptvertreter der volkswirtschaftlich begründeten, auch erzwungenen Tötung unrentabler Menschen und biotechnischen Nutzung rentabler Embryonen, eine viel praktischere Ethik zu entwickeln.

Die "Berliner Medizinethischen Schriften" (BMeS) des HVD erscheinen im Dortmunder Humanitas Verlag und werden "im Auftrag des HVD" von Uwe Körner herausgegeben, der in der Tradition des Sozialdarwinisten Ernst Haeckel steht, in Jena an Haeckels altem Institut Biologie studierte, in der DDR die Medizinethik mitbegründete und heute Professor für Medizinethik an der Charité in Berlin ist. Der HVD sieht sich selbst in der Tradition von Haeckels "Monistenbund" des frühen 20. Jahrhunderts, einer bürgerlich-materialistischen, teilweise auch naturreligiösen Sekte. Haeckel ließ sich 1904 in Rom von rechten Freidenkern zum "Gegenpapst" ausrufen, unterstützte die Ziele des deutschen Kapitals im Ersten Weltkrieg mit einem flammend-nationalistischen Aufruf und wurde posthum von den Nazis als "Wegbereiter biologischen Staatsdenkens" verehrt. Die DDR dagegen ehrte Haeckel als Wegbereiter des Materialismus vielfach durch "Haeckel-Straßen", "Haeckel-Oberschulen" und einem biologischen Forschungsschiff "Ernst Haeckel" und vergaß dabei ebenso oft, den Weg seines anti-marxistischen Materialismus, des Sozialdarwinismus, in den Faschismus zu problematisieren; nötige politische Kritik wurde überdeckt von Haeckels riesigen biologischen Sammlungen, die der vor hundert Jahren weltbekannte Naturforscher der Universität Jena hinterließ - ein Image-Pfand, mit dem die DDR wucherte und das bis heute wirkt.

Grundtenor der BMeS des HVD ist die utilitaristische, ökonomisch begründete Position des Verhinderns, Tötens, Sterben- bzw. Unbehandeltlassens unbrauchbarer oder zu teurer Menschen, ob Embryonen (auch einfach nur nach künstlicher Erzeugung "überzählige"), behinderte Säuglinge, schwer Kranke oder Alte. Dabei werden Menschen- oder Persönlichkeitsrechte kaum abgewogen, es bleibt weitgehend bei volkswirtschaftlichen Kosten-Nutzen-Betrachtungen, die als "Medizinethik" ausgegeben werden. Warum sollen Autounfallopfer am Leben bleiben, wenn man behinderte Embryonen und Neugeborene beseitigt? So deutlich wird noch nicht gefragt, aber die HVD-Tötungsethik gibt bereits deutliche Antworten. Schwerpunkt der BMeS war bisher die Euthanasie. Mit dem bekannten Euthanasie-Arzt Pieter Admiraal und dessen niederländischer "Humanisten"-Organisation - einer der einflußreichsten in Europa - arbeitet der HVD seit Jahren zusammen. Die Holländer helfen auch mit Lehrmaterial beim "Lebenskunde-Unterricht", den der HVD an den staatlichen Schulen Berlins in Konkurrenz zum Religionsunterricht der Kirchen anbietet; für die weltanschauliche Führung von 25 000 Schülern (zum Großteil Grundschüler in Ost-Berlin) erhält er - vor allem aufgrund der politischen Rückendeckung von SPD und PDS - Millionen Mark aus dem Landesetat. Der Nachwuchs für die Berliner Bio-Industrie wird von Kindesbeinen an "ethisch" geschult. Die "Humanisten" gehören zu den treibenden Kräften der Euthanasie-Legalisierung in den Niederlanden und anderen Staaten. Admiraal ist Mitglied des "medizinethischen Beirates" des HVD schrieb in BMeS und der HVD-Publikumszeitschrift "diesseits", die eher alltagspraktisch orientiert ist und als einer ihrer Schwerpunkte Dienstleistungsprodukte der "Sterbehilfe", "Intensivgespräche" mit HVD-Trauerbegleitern nebst Testamentberatung und Patientenverfügungen gegen die Intensivmedizin sowie Begräbnisdienstleistungen des HVD an Kunden vermarktet. Der Präsident des HVD, der SPD-Bundestagsabgeordnete Rolf Stöckel aus Dortmund, forderte erst kürzlich wieder lauthals die "Möglichkeit der aktiven Sterbehilfe in Deutschland", weil sonst "viele Schwerstkranke ... letztlich ohne Hilfe bleiben", eine kostengünstige "Hilfe".

In den Niederlanden ging die Politik jüngst den nächsten Schritt: die Selbstmord-Pille für sehr alte Menschen, "die mit ihrem Leben abgeschlossen haben", solle verteilt werden, meint die sozialliberale Gesundheitsministerin des sozialdemokratischen Regierungschefs Willem Kok. Auch hierzu haben die BMeS des HVD etwas zu bieten. Unter dem Titel "Verteilungsgerechtigkeit und Generationenkonflikt" fragt hier Prof. Arne Kollwitz, Mitglied der Göttinger Akademie für Ethik in der Medizin und des "medizinethischen" HVD-Beirates: "Uneingeschränkte Gesundheitsleistungen auch für Ältere? Haben die Alten noch ein Recht auf so teure High Tech Medizin? Was kann man zur Eindämmung der Gesundheitskosten tun?". Die Antwort: "Die Ressourcen sind knapp. Nicht jeder kann alles bekommen. Rationierung ist erforderlich". Er stellt die "überproportionale" Inanspruchnahme des Gesundheitssystems durch Ältere dar und zitiert den ehemaligen Gouverneur des US-Staates Colorado, Richard Lamm: "Ältere haben die Pflicht zu sterben und aus dem Weg zu gehen", ohne sich wirklich von Lamm zu distanzieren. Dann empfiehlt Kollwitz, die angeblich nötigen "Rationierungsentscheidungen ... nicht mit moralischen Absolutheitsansprüchen anzugehen", "Egoismus und Anspruchsdenken" zurückzudrängen und, als "größte Dringlichkeit", endlich eine "öffentliche Diskussion über die Stellung der Alten in der Gesellschaft" und "über deren Rechte und Pflichten" zu beginnen; den Diskussionsverweigerern droht er perfide, andernfalls müßten die Einsparungen eben alle treffen.

Eugenik als Auslese der Brauchbaren

Euthanasie und Eugenik sind inhaltlich eng verschränkt. Den Selbstbestimmungsforderungen von Menschen, die von humangenetischer Forschung als "belastet" diskriminiert werden und diese z.T. verhindern wollen, trat in BMeS 1996 die Anthropologin Traute Schroeder-Kurth entgegen: die Forderung "z.B. der Bundeslebenshilfe nach besonderer Berücksichtigung ihrer Interessen bei der Identifizierung von genetischen Defekten" beeinträchtige ihrerseits die "Selbstbestimmung" der "Medizinischen Genetiker", die mehrheitlich in der "Reduktion von Trägern krankmachender Gene in der Bevölkerung ein wichtiges Ziel der (humangenetischen) Beratung" sähen. Sie stellte angebliche eugenische Erfolge eines kompletten genetischen "Screenings für Heiratsvermittlung" in ganzen "ethnischen Bevölkerungen" mit angeblich spezifischen "Gen-Mutationen" vor, die durch erbärztliche Heiratsempfehlungen "ihr größtes Problem im Gesundheitssystem lösen" konnten, das ansonsten "praktisch alle finanziellen Ressourcen verbraucht" hätte, und präsentierte als negatives Beispiel für Eugenik die "Ashkenasi-Juden aus Osteuropa", die angeblich besonders häufig erbkrank seien, aber nicht den Erbarzt - "utilitaristisch begründet" und "die Wohlfahrt der Gesellschaft im Blick", so Schroeder-Kurth - sondern den Rabbiner - "paternalistisch" - über die Heirat entscheiden ließen; einen Literaturnachweis für diese Behauptungen blieb sie schuldig und gab als Quelle "pers. Mitt." an. Der nächste Schritt sind dann wohl Gentests für Zuwanderer. Bekanntlich forderte die "freigeistige" Szene in den 60er Jahren Heiratsverbote auch gegen sozial Mißliebige, z.B. der Freireligiösen-Führer Gerhard v. Frankenberg (vgl. KONKRET 1/1998), für dessen Ideen in "diesseits" noch 1993 geworben wurde; in der DDR wurden sie von seinem Vetter Egbert v. Frankenberg, ein bei DDR-Militärs einflußreicher Führer der NDPD und Militärkommentator im Radio, 1980 als "fortschrittlich" gepriesen.

BMeS druckte 1997 den Vortrag von Prof. Ludwig Grauel, Kindermediziner an der Charité, über "Grenzen der Lebensbewahrung in der Neugeborenen-Intensivtherapie" nebst kritischen Diskussionsbeiträgen: "Das ist doch kein Spaß, die Intensivmedizin", so Grauel, "das kostet auch Geld, und das verbraucht auch Ressourcen. ... Es lassen sich nicht alle Verfassungsgarantien für jeden verwirklichen, das muß man sich auch einmal klarmachen"; "der Arzt", nicht die Eltern, solle entscheiden, ob das Kind lebt oder stirbt, meinte Grauel mit Nachdruck.

Für das Klonen von Menschen

Expertenentscheidungen werden nicht nur beim Kostensparen, sondern auch bei den Biotech-Investitionen favorisiert. 1997 druckte der HVD in "diesseits" einen Aufruf "weltweit angesehener humanistischer Wissenschaftler für das Klonen von Lebewesen" ab: "Die menschlichen Fähigkeiten scheinen sich nur graduell, nicht in der Art und Weise, von denen höherer Säugetiere zu unterscheiden. ... Künftige Entwicklungen des Klonens menschlicher Zellen oder auch das Klonen von Menschen selbst führt nicht zu moralischen Problemen, die mit menschlicher Vernunft nicht zu lösen wären." Ob Mensch, ob Tier, dem wahren Experten ist alles gleich, denn Differenzierungen stören, wo es um die ökonomische Verfügbarkeit von Leben geht. "Wir rufen auf zur Fortsetzung eines verantwortungsvollen Ausbaus der Klon-Technologie", denn "Maschinenstürmerei" sei "historisch gesehen" nicht "produktiv". Unterzeichnet war der Aufruf u.a. von Pieter Admiraal und dem Sozialdarwinisten Richard Dawkins ("Das egoistische Gen"), der Vizepräsident der britischen "Humanisten" ist; die British Humanist Organisation, mit der der HVD ebenfalls zusammenarbeitet, fordert auf ihrer Internet-Seite die Legalisierung der "aktiven Euthanasie" bereits beim "Verlust aller Dinge (!), die das Leben lebenswert gemacht haben", und begründet die selektive Embryonendiagnostik mit der bloß "voraussichtlichen Lebensqualität" aller Betroffenen, ausdrücklich auch der "involvierten" Angestellten des Gesundheitssystems.

Den Klon-Aufruf der "Humanisten" nutzte Körner als "Bundesbeauftragter des HVD für Medizinethik" im anschließenden "diesseits"-Kommentar zur Selbstkritik: "Ein 'weltweites' Verbot des Menschenklonens, wie von mir in einer Erklärung im März des Jahres (1997) noch gefordert, muß nicht sein", wenn das Menschenklonen "prinzipiell allen in geldbestimmter Liberalität verfügbar" sei. Im Jahr 2000 kommentierte Frieder Otto Wolf, ein Führer des linken Flügels der Grünen und Mitglied des Berliner und des Bundes-Vorstands des HVD, in einem "diesseits"-Schwerpunkt zur Gentechnik den alten 97er Klon-Aufruf: "Ein wirklich zeitgemäßer Humanismus steht offenbar hier vor der dringenden Aufgabe, den 'Daniel-Düsentrieb-Optimismus' kritisch zu durchdringen und aufzulösen", was immer das heißen soll, und wandte sich gegen "Denk- und Diskussionsverbote", die die Biotechnologie einschränken könnten; lediglich "die ungehinderte Entfaltung von Gegenexpertisen muß gewährleistet sein", doch die fehlen bisher in "diesseits". Körner verurteilte dagegen nunmehr die Kritik an der Biotechnologie als "ideologisch überzogen" und "sachfremd", warf der damaligen Gesundheitsministerin Andrea Fischer ein "Ideologiespektakel" um den Embryonenschutz und ihrem Ministerium "feste Übereinstimmung mit dem Papst" vor und befürchtete, Fischer könne "eine autistische Fortschreibung der deutschen Verbotspolitik" zur verbrauchenden Embryonenforschung verkünden. "Autistisch" wird zum politischen Schimpfwort, Behinderte mag man wohl nicht beim HVD.

"Lebensunwertes Leben"

Der Menschen verbrauchende medizinisch-industrielle Komplex steht immer vor den Fragen: Wer darf verbraucht werden? Für wen darf verbraucht werden? Für wen - jedenfalls nicht für die Alten aus der AOK! Wer, der embryonale Klon, das Autounfallopfer? Der Unbrauchbare kann am Ende vielleicht doch nützlich sein und dem Brauchbaren Organe spenden. In der HVD-Schriftenreihe "humanismus aktuell", in der auch der Dortmunder Prof. Thomas Meyer (Leiter der Akademie der politischen Bildung in der Friedrich-Ebert-Stiftung und seit 1977 stellvertretender Vorsitzender der Grundwertekommission der SPD sowie Mitglied des HVD-Bundesvorstands) eine Schrift über sein Lieblingsthema "Fundamentalismus" publizierte, betrachtete Körner 1995 die Hirntod-Diagnose als Voraussetzung der Organtransplantation "ethisch", nicht physiologisch. "Fragen zum menschlichen Leben und zum menschlichen Tod" stellte er, denn "da liegt die eigentliche Problematik, eine solche Grenze des Menschseins zu bestimmen, jenseits derer es dann um 'lebensunwertes' und 'erhaltensunwertes' Leben ginge", das "un" immer fett gedruckt. Eine Definition von "Tod" zu finden, obwohl das Individuum lebt, war sein Problem. Seine Lösung ist klassisch "neu-rechts" und "haeckelianisch", also faschistisch, ohne daß es direkt auffällt: "Leben" sei die "Existenzweise des Lebewesens" und bedeute die "ganzheitliche Aktivität des Organismus", was nicht nur "Stoffwechsel", sondern auch "Fortpflanzung" und "bestimmte Teilmomente artspezifischer Sozialstruktur wie Nahrungs- und Brutrevier, Rangplatz in einem Sozialverband u.ä." beinhalte. Wo "keinerlei ganzheitlich umweltbezogene Lebensaktivität" mehr bestehe, sei zwar noch Leben, "es leben Zellen, Gewebe, Organe. Aber der Körper ist kein Organismus mehr, er hat die ganzheitliche Existenzweise des Lebewesens verloren, ist als Individuum tot" und kann ausgeschlachtet werden. Was nun ist die "artspezifische Sozialstruktur" des Menschen? Single ohne Fortpflanzung, Faulheit der Arbeitslosen, Feigheit vor dem Kosovo, wo das Revier verteidigt werden soll? Welcher Menschen Leben ist für die HVD-Spitze "lebensunwert"? Körner gibt keine Antworten auf spezielle Fragen, wie es Haeckel im Ersten Weltkrieg noch tat, denn die "Neue Rechte" hat dazugelernt, auch wenn ihr immer noch mal so etwas herausrutscht wie die "Autismus"-Attacke gegen Andrea Fischer.

Keinen Zweifel über die Ziele des HVD läßt seine Publikums- und Mitgliederzeitschrift "diesseits" zurück, wenn man den Hintergründen einiger Autoren nachgeht. Jahrelang schrieb hier Hubertus Mynarek lange Artikel und propagierte seine biologistische "Öko-Religion". Niemanden störte es offenbar, daß er z.B. 1998 in "diesseits" eine Hierarchie der Natur aufstellte, in der "schwerkranke Menschen" unterhalb von "gesunden Pflanzen" standen. Immer wieder wurde in "diesseits" für sein Buch "Ökologische Religion" geworben, in dem Mynarek die weltanschaulichen Gegner als "Irrläufer der Evolution" bezeichnet, die im Kampf ums Dasein der Vernichtung anheimfallen, und von seinen Anhängern, den "öko-religiösen Menschen", die er zuletzt im HVD fand, behauptet, sie seien "der Sinn der Erde, der Evolution der Natur" und hätten im Gegensatz zu den "Irrläufern" den nächsten Schritt der Evolution bereits vollzogen.

Von Adolf Hitler zu Peter Singer

Mynarek war vorher bereits bei den Deutschen Unitariern aktiv, die man nach einem rechtskräftigen Gerichtsurteil des Berliner Kammergerichts von 1992 als "völkisch-rassistische Sekte" und "nazistische Tarnorganisation" bezeichnen darf, weil sie sich selbst auf die von SS-Leuten gegründete "Deutsche Glaubensbewegung" der 30er Jahre, zu der auch der "Bund freireligiöser Gemeinden" gehörte, und den ideologischen Kreis um den NSDAP-Chefideologen Alfred Rosenberg zurückführten; Ende der 80er Jahre war Mynarek auch für die Freireligiösen aktiv, die 1937 Adolf Hitler zum Gott ausgerufen hatten. Mit Deutschen Unitariern und Freireligiösen, deren Vordenker sich als selbstgöttlich ansahen, steht der HVD heute in engem Austausch, der heutige HVD-Präsident und SPD-MdB Stöckel sah diese drei und den rechten Flügel der Freidenker sowie die "Monisten" Haeckels schon 1990 in "diesseits" ganz selbstverständlich als Teile ein und derselben "freigeistigen" Bewegung an. Als Antifaschisten 1999 aufdeckten, daß Mynarek auch für die z.T. antisemitische Sekte "Universelles Leben" tätig war, die im Rahmen der Sektendebatte der letzten Jahre, ähnlich wie die Scientology Church, gesellschaftlich ausgegrenzt worden war, mußte der HVD um seine öffentliche Finanzierung fürchten und distanzierte sich - nach Monaten interner Diskussion - von einem Buch Mynareks, das gerade in einem Verlag von "Universelles Leben" erschienen war. Von den "öko-religiösen" Tiraden in "diesseits" jedoch distanzierte er sich nicht. Mynarek trat dennoch beleidigt aus dem HVD aus, doch Verbindungen existieren weiter: ein neuer Vielschreiber in "diesseits" ist der Marburger Philosophieprofessor und HVD-Mitglied Joachim Kahl, der v.a. für den HVD-Ableger in Nürnberg Seminare und Diskussionen veranstaltet. Er schreibt auch in der Zeitschrift "Aufklärung und Kritik" einer "Gesellschaft für kritische Philosophie" (GKP), die u.a. von Mynarek und dem Euthanasie-Ideologen Peter Singer herausgegeben wird und deren Themen von der Würdigung Haeckels über Singers "Praktische Ethik" der Euthanasie bis zu Singers "Ethik der Embryonenforschung" reichen. Chef der GKP ist der Multifunktionär Georg Batz aus Nürnberg, der dort auch eine "Ludwig-Feuerbach-Gesellschaft" betreibt, in der sich Mynarek, Kahl, aber z.B. auch der frühere SPD- und heutige PDS-Bundestagsabgeordnete Uwe Hiksch treffen, ein Befürworter der SPD/PDS-Zusammenarbeit. Ihr Verständnis des (älteren) bürgerlichen Materialisten Feuerbach ist so vormarxistisch wie Haeckels (jüngerer) bürgerlicher Materialismus anti-marxistisch war. Und unter derselben Adresse der Singer-Mynarek-Zeitschrift, der GKP und der Feuerbach-Gesellschaft leitet Batz auch noch ein "Aktionszentrum Mittelfranken" der FDP-nahen Thomas-Dehler-Stiftung, über die auch Seminare des HVD Nürnberg finanziert werden - alles nachzulesen auf den von Batz betreuten Internet-Seiten. Der "Humanisten"-Zirkel, der die Beseitigung der Unrentablen ventiliert, besteht also fort, und dies quasi unter den Augen des Verfassungsschutzes: denn der bekannte "wissenschaftliche Mitarbeiter" der Abteilung Rechtsextremismus des Kölner Verfassungsschutzamtes Armin Pfahl-Traughber, der seit Jahren bei den Freireligiösen und im HVD aktiv ist und zahlreiche Artikel in "diesseits" schrieb, schreibt nun auch eifrig bei Singer und Mynarek in "Aufklärung und Kritik". Endlich versteht man das Aussteigerprogramm des Verfassungsschutzes für Rechtsextremisten: Hört auf, Behinderte brutal zusammenzuschlagen, Ihr Sozialdarwinisten, werdet zum Beispiel Medizinethiker!

Vom Nationalsozialismus zum Biosozialismus

Wer die Selektion der Brauchbaren und Unbrauchbaren internalisiert hat, verschwendet Ressourcen, wenn er mit erhobenem rechten Arm nur Wäscheleinen festhält, wie die resozialisierten Neonazis im lustigen Kinospot. Kontaktpersonen für den gesellschaftlichen Aufstieg der Einsteiger in die tolerierte, ja gewünschte Form des Sozialdarwinismus gibt es - neben den anfangs genannten Jugendweihe-Festrednern - viele bei SPD, PDS, Grünen und FDP, man muß nur "diesseits" lesen: z.B. PDS-MdB und HVD-Bundesvorstandsmitglied Maritta Böttcher, oder die Fraktionsvorsitzende der PDS im Berliner Abgeordnetenhaus, Carola Freundl, Vorstandsmitglied des Berliner HVD; ihr langjähriger Lebensgefährte Thomas Flierl, Mitglied des PDS-Bundesvorstands und als einer der einflußreichsten Berliner Landespolitiker der PDS für einen Senatorenposten nach der Abgeordnetenhauswahl im Gespräch (Tagesspiegel), ist ebenfalls HVD-Mitglied. Mitglied der niedersächsischen "Freien Humanisten", die seit Jahrzehnten mit den Berliner Freireligiösen und dem HVD zusammenarbeiten und "diesseits" ebenfalls als ihre Mitgliederzeitschrift eingeführt haben, ist Gerd Andres, wie Bulmahn direkt gewähltes SPD-MdB von Hannover; als Staatssekretär im Arbeits- und Sozialministerium und graue Eminenz des rechten "Seeheimer Kreises" der SPD-Bundestagsfraktion führt er gerade den Kampf gegen die faulen Arbeitslosen an. Der Grüne Frieder Otto Wolf, Landes- und Bundes-Vorstandsmitglied des HVD, hat als wirklich guter Mensch für jeden ein offenes Ohr, ebenso SPD-Staatssekretär Gerd Wartenberg, HVD-Bundesvorstandsmitglied, ex-HVD-Vorsitzender in Berlin und als Opfer einer nächtlichen Gewalttat im Tiergarten besonders sensibel. Die Generalsekretärin der FDP Cornelia Pieper lernte das Rüstzeug für ihren neuen Job schon als Bundesgeschäftsführerin des HVD. Die frühere SPD-Familienministerin Käte Strobel, HVD-Mitglied in Nürnberg, die neuerdings anstelle von Marlene Dietrich aus der einszehner Briefmarke schaut, ist allerdings schon tot.

Wowereits Senatssprecher ein Ex-Neonazi

Neben Wartenberg ist auch Wowereits Senatssprecher Helmut Lölhöffel einschlägig bekannt. Der Sproß des ostpreußischen Junkergeschlechts der Lölhöffel von Löwensprung, das für Kaiser und Führer an der Ostfront kämpfte, war schon wahlberechtigt, als er sich in den 60er Jahren in der "Bundesleitung" des "Bundes deutsch-unitarischer Jugendlicher" (BDUJ), der Jugendorganisation der "Deutschen Unitarier Religionsgemeinschaft e.V." (DUR), rechtsaußen engagierte. Die DUR sah sich noch 1986 selbst als Nachfolgerin des antisemitischen und antichristlichen "Kirchenkampfs" der Nazis. Die Presse schrieb schon Ende der 50er Jahre über den BDUJ und die "Deutschen Unitarier", sie stünden in der Tradition von Alfred Rosenberg, dem Chefideologen der NSDAP

Früher Orientierung an der Hitler-Jugend

Während Lölhöffels Altersgenossen Anfang der 60er Jahre begannen, Bob Dylan zu hören, philosophierte Lölhöffel über den Hitler-Jugend-Marsch. Unter der Überschrift "Unser Wimpel" schrieb er: "'Die Fahne ist mehr als der Tod' hat einmal der Wahlspruch eines bedeutenden Mannes gelautet. Doch darin sind wir uns wohl einig, daß uns ein Menschenleben mehr bedeutet als ein Stück Tuch - auch, wenn dieses ein Symbol darstellt. Aber ist unser Wimpel nicht doch mehr als ein Stück Tuch? ... Auf der einen Seite des Wimpels sind die beiden sich überdeckenden Runen aufgenäht, das Symbol unseres Bundes. ... Und darum wird unser Wimpel zum sichtbaren Ausdruck unseres gemeinsamen Strebens. Überall, wo sich Mädel und Jungen zu unserer Sache bekennen, wird der Wimpel mit unserer Rune auf seiner einen Seite wehen. ... Darum ist er uns mehr als ein Stück Tuch. ... Er wird immer Sinnbild unserer Gesinnung sein - ein Symbol unseres Strebens zur Gemeinschaft!"

"Die Fahne ist mehr als der Tod" ist der letzte Satz des Refrains des "Hitler-Jugend-Marsches", der "bedeutende Mann" muß demnach der "Reichsjugendführer" der Nazis und Kriegsverbrecher Baldur von Schirach sein, der das Lied für den NS-Propagandafilm "Hitler-Junge Quex" schrieb. Die zwei Runen vom Wimpel sind der Lebensrune und der Todesrune der Nazis nachempfunden.

Ein Nazi-Führer als "bedeutender Mann", ein Denkspruch aus einem Nazi-Lied, Runen als Sinnbild und Symbol, ein Neonazi-Blatt als einzig faire Zeitung - in den 60ern konnte man Helmut Lölhöffel zweifellos als Neonazi sehen, der in der Führungsposition eines Jugendverbandes Jugendliche zum Neofaschismus verführte.

1990: Lölhöffel als Informant der Nazi-Sekte

Das alles hätte man getrost vergessen können, auch wenn Lölhöffel damals schon politisch mündig war und das Wahlrecht hatte, also keineswegs "politische Jugendsünden" beging. Doch 1990 betätigte er sich wieder einschlägig: als Informant für seine alte Nazi-Sekte. Die DUR hatte in Berlin Antifaschisten verklagt und verlangte vor Gericht, die Bezeichnung der DUR als "völkisch-rassistische Sekte" und als "nazistische Tarnorganisation" zu verbieten. Nachdem das Landgericht Berlin dies 1990 abgelehnt hatte und sogar ins Urteil schrieb, daß in der DUR "bis in die jüngste Vergangenheit in maßgeblichen Positionen solche Personen tätig waren, die eben nationalsozialistisches Gedankengut vertreten haben", wandten sich Lölhöffels Neonazi-Jugendfreunde, die inzwischen die DUR leiteten, vertrauensvoll an ihn und baten um Hilfe. In seiner Eigenschaft als IG Medien-Vorsitzender gab Lölhöffel sofort bereitwillig über die Antifaschisten (natürlich negative) Auskunft, auch private und persönliche Auskünfte, die die Nazi-Sekte im Berufungsverfahren vor dem Kammergericht verwenden wollte. Es nutzte nichts, die DUR verlor auch vor dem Kammergericht rechtskräftig.

Dennoch hat der HVD heute enge Beziehungen zur DUR, ja, er besorgte sich sogar die damaligen Prozeßakten von der DUR, wie der HVD-Präsident von Berlin-Brandenburg, Horst Groschopp (ein früherer Mitarbeiter des DDR-Kulturministeriums) auf einer öffentlichen Veranstaltung 1999 stolz verkündete.

Rechte Traditionen links gepflegt - für Schering usw.

Heute brauchen Aussteiger der rechten Sekten-Szene nicht einmal mehr abzuschwören, wie am Rande der Freireligiösen-Ausstellung "Kein Jenseits ist, kein Auferstehn" deutlich wurde, die der HVD und die Berliner Freireligiösen 1998/99 auf Betreiben und mit Unterstützung des PDS-geführten Kulturamtes Berlin-Prenzlauer Berg unter HVD-Flierl und seinem Nachfolger Burkhard Kleinert (heute PDS-Kulturdezernent des neuen Großbezirks Pankow) als Imageveranstaltung für den "Humanismus" durchführten. Diese Art der "Kultur" ist nützlich für die Täter der neuen "Lebenswissenschaften", die z.B. in den Biotechnologie-Zentren in Pankow-Buch entwickelt und dann von den Konzernen des medizinisch-industriellen Komplexes vermarktet werden. Die neue Täter-"Ethik", die hinter den Patenten steht und die den Verbrauch menschlichen Lebens für Profite ermöglicht, hat alte Wurzeln in der deutschen Un-Kultur.

Was Antifaschisten im Landesarchiv und in der Staatsbibiothek entdeckten, war dem Image dieses "Humanismus" abträglich und fehlte in der Prenzelberg-"Freireligiösen"-Ausstellung, die die Jahre 1933 bis 1945 sorgsam aussparte: daß der HVD sich durch ausgestellte Bücher, die dem Publikum in zugeschraubten Vitrinen aber verschlossen blieben, selbst in die Tradition der nazistischen Freireligiösen stellte, die Hitler zum Gott ausgerufen hatten; daß die Berliner Freireligiösen 1933 ihren Vorsitzenden mit dem jüdisch klingenden Namen Blum zum Rücktritt zwangen und - wie auch die übrigen Mitglieder des reichsweiten "Bundes freireligiöser Gemeinden" - Alfred Rosenberg zu einem ihrer Vordenker erklärten und 1935, in den Nachwehen der Röhm-Affäre, nur kurzzeitig verboten waren, ab 1937 aber wieder organisiert und sehr radikal die Nazi-Politik unterstützten (wie auch die Gemeinde in Dortmund, die heute den HVD-Präsidenten stellt); daß ihre damaligen Nazi-Führer sie auch nach 1945, ganz ohne "Auferstehn", in deutscher Kontinuität weiter anführten, solange es biologisch ging, als wäre nichts gewesen, und daß dann HVD-Funktionäre ab 1990 in Personalunion auch die Freireligiösen in Berlin übernahmen, als nach den Wiedervereinigungsgesetzen die Rückübertragung einer millionenschweren früheren Freireligiösen-Immobilie in Prenzlauer Berg wg. Wiedergutmachung für angebliches nationalsozialistisches Unrecht anstand.

Im offiziellen Katalog des PDS-geführten Kulturamts für die Freireligiösen-HVD-Ausstellung mußte man den Fußnoten nachgehen, um den Inhalt besser zu verstehen: Man las hier die Bemerkung, das Buch eines Führers der württembergischen Freireligiösen sei die einzige "'echte' freigeistige Bibliographie", liste also die Bücher der "humanistischen" Weltanschauung auf. Doch diese Bibliographie, von Antifaschisten in der Staatsbibliothek schnell gefunden, enthielt auch ein langes Kapitel über die "nationalsozialistische Weltanschauung" und Rosenbergs "Mythus des 20. Jahrhunderts", der Gegenbibel der Nazis, als Teil des vermeintlichen Humanismus. Den Protesten der Antifa begegnete der HVD mit einem Gerichtsprozeß, den er jedoch sofort verlor. Bis heute werden die Nazi-Verbindungen in "humanismus aktuell" geleugnet oder verharmlost. Auch die PDS reagierte auf die Proteste. Im "Neuen Deutschland" und anderen PDS-nahen Blättern wurde der HVD verteidigt: "Hier wird zwar auf den Humanistischen Verband eingeprügelt, aber die PDS ist gemeint." Man besorgte sich bei den Deutschen Unitariern Material gegen die Antifaschisten und "enttarnte" sie als ohnehin verdächtige "Westimporte". Das Bundestagsbüro der PDS-Landesvorsitzenden Petra Pau (Wahlkreis Prenzlauer Berg) impfte schließlich die übrige Presse mit Geschichten über eine mögliche Verfassungsschutz-Steuerung der Antifa gegen die PDS (statt des HVD mit Pfahl-Traughber; bis heute haben die "diesseits"-Leser nicht erfahren, daß ihr Autor, der immer als "Kölner Politikwissenschaftler" vorgestellt wird, in Köln beim Verfassungsschutz arbeitet, aber Carola Freundl erscheint in fast jeder Ausgabe mit Foto). Passend ließ jemand sogar einen Verfassungsschützer namens Schachtschneider auffliegen, der ein paar Monate bei einer anderen Antifa-Gruppe am Prenzlauer Berg und bei der Kommunistischen Plattform der PDS herumgelaufen war, so daß Paus Verdacht plausibel erschien, und SPD/HVD-Stöckel schickte dann auch noch aus seinem Bundestagsbüro eine E-Mail: "An Peter Kratz: Sie haben entweder einen Desinformationsauftrag oder sind völlig vernagelt. Was soll der Scheiß? Wenn ich Ihnen irgendwie helfen kann, lassen Sie es mich wissen." Bei "Humanisten" geht es wohl immer irgendwie um "Hilfe": Kranke werden so zu Euthanasiefällen, politische Gegner zu Kranken ...

Juli 2001

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213.) Eintrag vom 6.2.2002 / 12:2
Name: Dieter Schmidt
eMail: keine
URL: keine
Beitrag:

Hinter den Kroko-Tränchen ein freundliches Augenzwinkern:

Bundestagspräsident Thierse empfing langjährigen Nazi-Sekten-Funktionär zum Plausch

Allgemein bekannte Briefbombendrohung eines Sektenfunktionärs
gegen Antifaschisten hinderte Thierse nicht –-
Vorher schon durften Nachfolger der Alfred-Rosenberg-Fraktion der NSDAP
im Willy-Brandt-Haus tagen –-
SPD-Oberbürgermeister von Darmstadt sagte nach Protesten Veranstaltung
mit Nazi-Sekten-Ideologin ab
Vor ausländischen Fernsehteams legen Repräsentanten der BR Deutschland Kränze für die Opfer von Neonazi-Gewalt nieder, doch in rechten Publikationen kann man anderes lesen. Wer ein bißchen im Internet surft, findet "neuheidnische" Sekten, die in der Nachfolge des Nazi-"Kirchenkampfes" stehen, sich dessen rühm(t)en und heute stolz erzählen, wie sie von der SPD-Prominenz hofiert werden. Jetzt wurde bekannt, daß Bundestagspräsident Wolfgang Thierse schon im April 2000 zwei Funktionäre des einschlägig rechts außen bekannten "Dachverbandes freier Weltanschauungsgemeinschaften" (DFW) freundlich empfangen hatte. Der DFW sammelte (noch unter seinem alten Namen "Deutscher Volksbund für Geistesfreiheit") nach 1945 die geistig heimatlos gewordenen Anhänger der "religiösen" Fraktion der NSDAP um den Nazi-Chefideologen Alfred Rosenberg und der militant antisemitischen und antichristlichen "Deutschen Glaubensbewegung" des SS-Mitglieds Wilhelm Hauer auf. Diese Nazi-Tradition ist offenbar ungebrochen. Die beiden Herren, mit denen Thierse parlierte, sind DFW-Präsident Volker Mueller, auch Vize-Präsident der von Hauer 1956 gegründeten "Freien Akademie" (FA), und DFW-Vize Horst Prem, langjähriger Präsident der Nazi-Sekte "Deutsche Unitarier Religionsgemeinschaft e.V." (DUR), die mit der FA eng zusammenarbeitet und sich selbst auf Hauers "Deutsche Glaubensbewegung" der 30er Jahre zurückführt.

Es sei in dem Gespräch mit Thierse um die "Gewissens- und Geistesfreiheit" gegangen, meldet der DFW im Internet und behauptet, "ca. 70 000 Mitglieder" zu haben und "Interessenvertreter eines Drittels der bundesdeutschen Bevölkerung" zu sein. Doch zu den bundesweiten Treffen der größten Mitgliedsverbände des DFW - DUR und die Freireligiösen, die 1933 Alfred Rosenberg zu einem der ihren zählten - kommen jeweils nur ein paar Hundert Ewiggestrige; die übrigen neun "Mitgliedsorganisationen" bestehen jeweils aus nur wenigen Personen, die z. T. zugleich bei DUR oder Freireligiösen mitwirken. "Herr Thierse ermutigte den DFW", meldet der DFW, "Fragen der Gewissens- und Geistesfreiheit ... zu thematisieren".

Adolf Eichmanns Vorgesetzter als "Wegweiser"

Um wessen "Geistesfreiheit" es sich dreht, zeigt das Beispiel des Thierse-Gesprächspartners Horst Prem, dem heutigen DUR-Vertreter im DFW. Er war von 1977 bis 1990 Präsident der DUR, einer Organisation, für die der Mitbegründer der SS-nahen "Deutschen Glaubensbewegung" und Stammvater der DUR Rudolf Walbaum nach 1945 Gleichgesinnte warb, und zwar in den Internierungslagern für hohe Nazi-Funkionäre. Zu den späteren DUR-Führern zählen der vormalige Chefredakteur der "Nationalistischen Monatshefte" (Herausgeber: Rosenberg) und Chef der Abteilung für "Juden- und Freimaurerfragen" im NSDAP-"Amt Rosenberg" Eberhard Achterberg, der unter Prems DUR-Präsidentschaft als "Leiter des Geistigen Rates" zum religiösen Führer der Sekte wurde; oder der von Himmler und Heydrich persönlich für die SS angeworbene Albert Hartl, der im Reichssicherheitshauptamt Vorgesetzter von Adolf Eichmann war, am Nazi-Euthanasieprogramm maßgeblich beteiligt war, innerhalb der DUR weiter die Euthanasie propagierte und von Prem 1982 im Nachruf zum "Wegweiser" der DUR erklärte wurde; oder die Ideologin der "Neuen Rechten" Sigrid Hunke, die 1941 bei dem SS-"Rassepsychologen" Ludwig Ferdinand Clauß promovierte und später die Ideen Rosenbergs ins Nachkriegsdeutsch übersetzte, die als international bekannte Rechtsextremistin vom Kopf des europäischen Neofaschismus Alain de Benoist in dem Buch "Heide sein" breit rezipiert wird und von Prem 1985 zur "Ehrenpräsidentin" der DUR ernannt wurde: "Liebe Frau Dr. Hunke, Sie haben diese geistigen Strömungen, die für uns so wichtig sind, in systematischer Arbeit aufbereitet"; Hunkes Nazismus-Revision sei die "Richtschnur" der DUR, so Prem.

Ausländer machen aggressiv

Prem trug als DUR-Präsident die politische Verantwortung für die ausländerfeindliche Hetze der DUR-Monatszeitschrift "unitarische blätter", in der z.B. 1982 die "Erbanlagengemeinschaft" der Deutschen beschworen und beklagt wurde: "Im städtischen Park hört man schon kein deutsches Wort mehr", "eine fremdvölkische soziale Unterschicht" mache sich breit. Daß Nazis im städtischen Park von Dessau einen Schwarzen erschlugen, erscheint konsequent, nachdem der Bundestagspräsident den Repräsentanten einer solchen ideologischen Vorfeldorganisation nazistischer Gewalttaten kurz vorher empfangen hatte. Denn gerade unter Prems Regie wurden in der DUR Grundlagen für die militante Verfolgung von Ausländern gepflegt: "Die Orientalisierung und Afrikanisierung unseres Landes macht mich zusehends trauriger und aggressiver", stand 1982 in den "unitarischen blättern". Man wolle sich doch als "Teil meines Glaubens ... in meiner Enkelgeneration sowohl im Aussehen als auch im Wesen, im Charakter wie im Empfingen noch wiedererkennen" können; deshalb müßten die meisten Ausländer raus, nur solche "nord- bzw. mitteleuropäischer Herkunft" dürften im Ausnahmefall bleiben, schrieb ein Autor in der Zeitschrift der Sekte; "ich gebe daher - ohne Ressentiment - zu, daß ich die Ausländer in ihrer Masse hier nicht will". Ein anderer DUR-Autor unter Prems Präsidentschaft: "Die parlamentarische Demokratie dürfte vor ihre Existenzfrage gestellt sein, wenn sie ihr letztes Fundament, das der nationalen Homogenität im Sinne der volklichen Homogenität, aufgibt." Klare Worte für Parlamentspräsident Thierse, der im Nazi-Terror-Jahr 2000 dem für diese Hetzpropaganda politisch Verantwortlichen freundlich die Hand reichte.

Briefbombendrohung gegen Antifaschisten

In den 60er, 70er und 80er Jahren kandidierten führende DUR-Funktionäre für NPD, REPs und die lokale "Kieler Liste für Ausländerbegrenzung", die sie z.T. mitbegründet hatten. In den 80er und 90er Jahren beherbergte die DUR in ihrem "Haus der Deutschen Unitarier" in Hamburg den nazistischen "Freundeskreis Filmkunst e. V." aus dem Umfeld Jürgen Riegers und die rechtsextremistische "Gesellschaft für freie Publizistik" (GfP), die vom Verfassungsschutz beobachtet wird. Zur Aggressionspropaganda der DUR gegen vermeintliche Volksfeinde zählt auch die Aufforderung des langjährigen DUR-Jugendfunktionärs Henning Hraban Ramm, die er 1999 über das Internet verbreitete: Antifaschisten doch einfach Briefbomben zu schicken! "Hraban", wie er noch im September 2000 auf den DUR-Internetseiten liebevoll genannt wird, ist Sproß einer DUR-Funktionärsfamilie (Vater Micha Ramm leitete bis vor kurzem den Verlag der Sekte, Mutter Irmgard schreibt in den "unitarischen blättern") und sollte 1999 auf dem "Unitariertag" als Nachwuchskraft der Sekte groß rauskommen. Lange Zeit führte er den "Bund Deutsch-Unitarischer Jugendlicher" (BDUJ). Das Ermittlungsverfahren gegen Ramm stellte die Staatsanwaltschaft ein, denn es seien ja wohl "nur" Internet-Briefbomben gemeint gewesen. Gewalttäter können sich sicher fühlen in Deutschland, solange der Bundestagspräsident ihre Paten empfängt.

Prems "Wettstreit": Nazi-Religion gegen Grundgesetz

In einem wirren Artikel, den man erst vor dem Nazi-Hintergrund der DUR richtig verstehen kann, forderte Thierses heutiger Gesprächspartner Horst Prem 1989 in den "unitarischen blättern" einen "Wettstreit" der Grundwerte der DUR mit denen des Grundgesetzes. Dieser "Wettstreit" sei in den KZs der Nazis "vergessen" worden und deshalb hätte die SS z.B. im KZ Dachau "den zweiten Schritt vor dem ersten gemacht", so Prem.

Nachdem wir den Verteidigungsausschuß des Deutschen Bundestages informiert hatten, daß Prem beruflich als Diplom-Ingenieur die hoch geheime Forschungs- und Entwicklungsabteilung des (auch für die Bundeswehr und die NATO tätigen) Rüstungsunternehmens MBB (später DASA, EADS) leitete und durch seine gleichzeitige Tätigkeit für eine nazistische Sekte möglicherweise Verteidigungsinteressen betroffen seien, mußte Prem auf Druck seines Arbeitgebers die DUR-Präsidentschaft aufgeben und ins Zweite Glied der Sekte treten. Mehrere Klagen vor Gericht gegen Antifaschisten, bei denen Prem z.T. selbst vor Gericht auftrat, verloren die DUR und ihr Präsident. Zum Thema "Geistesfreiheit" erklärten DUR-Vertreter, die Meinungsfreiheit des Grundgesetzes werde von Antifaschisten doch nur "mißbraucht". Doch das Obelandesgericht Köln befand 1991 unsere Kritik an Prems Dachau-Äußerung durchaus akzeptabel. Das Landgericht Berlin urteilte 1990, daß in der DUR "bis in die jüngste Vergangenheit in maßgeblichen Positionen solche Personen tätig waren, die eben nationalsozialistisches Gedankengut vertreten haben"; das Urteil wurde vom Kammergericht bestätigt. Nach mehreren rechtskräftigen Gerichtsurteilen darf die DUR als "Nazi-Sekte", als "nazistische Tarnorganisation" und als "völkisch-rassistische Sekte" bezeichnet werden, die "aus dem Nazi-Kirchenkampf entstanden" sei - offenbar die richtigen Gesprächspartner über "Geistesfreiheit" für Thierse, der auch SPD-Vize ist. In dieser Funktion hatte er schon im Oktober 1999 ein Grußwort abgegeben, als der DFW - man mag es gar nicht glauben, aber der Dachverband dieser Alfred-Rosenberg-Nachfolger wirbt damit - sein 50-jähriges Bestehen ausgerechnet im Willy-Brandt-Haus, der Parteizentrale der SPD, feiern durfte.

Volk immer noch ohne Raum

DFW-Präsident Mueller, den Thierse im April 2000 gemeinsam mit Prem empfing, ist auch Vize-Präsident der "Freie Akademie" (FA), einer Nazi-Denkfabrik, die der Gründer der "Deutschen Glaubensbewegung" und SS-Mann Wilhelm Hauer 1956 mit etlichen Freunden aus der vormaligen Rosenberg-Fraktion der NSDAP gegründet hatte. Die führenden FA-Leute waren oft auch in der DUR aktiv und umgekehrt. Zu den "Ehrenmitgliedern" der FA gehört bis heute der Mitbegründer der "Glaubensbewegung" Lothar Stengel-von Rutkowski, als SS-Hauptsturmführer im Rasse- und Siedlungsamt der SS Thüringen ein enger Mitarbeiter des in Nürnberg als Kriegsverbrecher hingerichteten Fritz Sauckel und ein Freund und Biograph des obersten Nazi-Rassisten Hans F.K. Günther (für "Rasse-Günthers" Bücher warb die DUR noch in den 60ern), bevor er viel später im SPD-regierten Hessen Leiter eines staatlichen Gesundheitsamtes wurde.

Auf ihrer web-site wirbt die FA im September 2000 für die Schriften bekannter rechtsextremer Ideologen, wie Werner-Georg Haverbeck (rassistisches "Heidelberger Manifest" gegen Ausländer von 1981), Hubertus Mynarek (er hält politische Gegner für "Irrläufer der Evolution") und immer wieder die Alt- und Neofaschistin, langjährige FA-Geschäftsführerin und Hauer-Biographin Margarete Dierks, die in ihrer Dissertation 1937 forderte, Deutschland von den Juden zu säubern.

Der SPD-Oberbürgermeister von Darmstadt, Peter Benz, wollte im August 2000 mit seiner langjährigen Bekannten Dierks eine öffentliche Veranstaltung abhalten. Als Antifaschisten gegen den Auftritt der "Nazi-Autorin" protestierten, die in den 50er Jahren sogar vom Verfassungsschutz beobachtet worden war, erklärte Dierks - verwöhnt von der SPD und deshalb ungeniert ehrlich - gegenüber der Presse, selbstverständlich habe sie sich immer für "Charakter, Leben und Werk" der "nach 1945 verfemten" Nazi-Dichter eingesetzt und nannte Hans Grimm ("Volk ohne Raum") und Hans Baumann (Dichter des Hitler-Jugend-Liedes "Heute gehört uns Deutschland und morgen die ganze Welt") namentlich, "warum sollte ich nicht?". Nach dem krokodilstränenreichen Sommertheater der SPD-Prominenz um die Opfer des Neonazismus konnte der SPD-OB von Darmstadt nun nicht mehr anders, als die Veranstaltung mit Dierks zähneknirschend abzusagen September 2000

Im heute aktuellen Logo der Deutschen Unitarier Religionsgemeinschaft e.V. überschneiden sich
Lebens- und Todesrune der Nazis. Das DUR-Zeichen entspricht auch der Rune
vom Totenkopfring der SS und vom Jul-Leuchter der SS:

Lebens- und Todesrunen werden von Nazis als Zeichen für Geburt und Tod auf Grabsteinen und in Todesanzeigen verwendet (beide Beispiele aus der Zeitschrift "glaube und tat" der DUR):

Die Neonazi-Gruppe "Skinheads Sächsische Schweiz" posiert mit den Runen für das Nachrichtenmagazin "Focus" (Nr. 41/2000, S. 116):

Die Runen werden international von Neonazis benutzt. Die englische antifachistische Zeitschrift "Searchlight" brachte im Juli 2000 dieses Foto des "leading US nazi William Pierce, who has inspired a generation of nazi terrorists" vor einem Versammlungshaus der Neonazis, an dessen Fassade die Lebensrune prangt:

Die DUR-Jugendorganisation BDUJ hat die Runen auf ihrem Wimpel nachempfunden:

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212.) Eintrag vom 6.2.2002 / 12:0
Name: Dr. Dieter Schmidt
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Dezember 1998: Angst vor offener Diskussion

Kulturamt Prenzlauer Berg kneift

Statt kontroverser Podiumsdiskussion darf nun ein HVD-Vertrauter
die Freireligiösen-Ausstellung reinwaschen –-
Antisemitismus ist wieder inbegriffen –- BVV-Vorsteher Dr. Günter Bärwolff (PDS) ist blamiert –-
Bezirksamt verbreitet Beleidigungen –- HumanistischerVerband verbreitet heiße Luft –-
Nach unserer Kritik wurde die Ausstellung verändert: Was auf die Existenz der Berliner Freireligiösen nach 1934 hinwies, wurde weggemacht –-
Regelmäßige Treffen der Berliner Gemeinde 1939, 1940, 1941 ...
Zur Provinzposse gerät dem Bezirksamt Prenzlauer Berg mehr und mehr die Auseinandersetzung um die Freireligiösen-Ausstellung im Prenzlauer-Berg-Museum. Statt der groß angekündigten kontroversen Podiumsdiskussion, die BVV-Vorsteher Dr. Günter Bärwolff (PDS) mit Vertretern des Senates, der Jüdischen Gemeinde, der Freireligiösen und des BIFFF... e. V. machen wollte, gibt es jetzt nur einen Vortrag eines Vertrauten des Humanistischen Verband Deutschlands (HVD) und der Freireligiösen Gemeinde Berlin: HVD-Autor Ulrich Nanko soll sagen, daß sich die Freireligiösen nur deshalb den Nazis angeschlossen hätten, um einem Verbot zu entgehen - so steht es in der Ankündigung des Museums. Bärwolff ist blamiert, im Kulturamt unter Bezirksstadtrat Burkhard Kleinert (PDS) regiert offenbar schon der HVD, Aufklärung und Widerspruch sind nicht erwünscht. Statt sich unseren Argumenten zu stellen, verbreitet das Bezirksamt inzwischen die Beleidigungen der Freireligiösen Gemeinde gegen uns ("amoklaufender Wirrkopf" usw.) und riskiert damit ein Strafverfahren. Der offenbar außer Kontrolle geratene Bezirksbürgermeister Reinhard Krätzer (SPD) zeigt einer Pressemeldung der "Berliner Zeitung" zufolge einen unbescholtenen Bürger an und riskiert ein weiteres Strafverfahren nach § 164 StGB (falsche Verdächtigung). Peinlich, daß ein Bezirksamt der Hauptstadt nicht mehr zu bieten hat.

Die anhaltenden Forschungen des BIFFF... e. V. haben jetzt ergeben, daß sich die organisierten Berliner Freireligiösen - von wegen Verbot! - ab 1939 regelmäßig zu öffentlichen Veranstaltungen trafen, 1939 am Alexanderplatz, ab 1940 im Restaurant Atlas an der Weidendammer Brücke; am 13. April 1941 hielten sie Jugendweihe-Feiern ab. Wir kennen sogar die damalige Telefonnummer des Vorsitzenden der Berliner Freireligiösen, die die Gemeinde 1940 im ganzen Reich verbreiten ließ. Die Freireligiösen waren ab 1937 wieder eingetragener Verein, von einem Verbot - wie in der Ausstellung behauptet - keine Spur.

Die bisher angekündigten juristischen Schritte gegen uns haben sich als heiße Luft erwiesen: Die angebliche Klage des HVD gegen uns ist immer noch nicht eingegangen, auch von den angekündigten juristischen Schritten der Berliner Freireligiösen-Vorsitzenden Anke Reuther gegen uns war bisher nichts zu bemerken, und zu der Strafanzeige des SPD-Politikers Krätzer namens des Bezirks Prenzlauer Berg erklärt BIFFF...-Vorstand Peter Kratz: "Wir wünschen eine schnelle Anklage, damit wir noch vor der Abgeordnetenhauswahl freigesprochen sind. Die Affäre wird der SPD sicher Stimmen kosten. Aber wahrscheinlich kommt es so, wie bei allen anderen Ermittlungsverfahren gegen uns bisher: Weil es nichts anzuklagen gibt, bleiben sie liegen, bis sie ohnehin verjährt sind, und werden dann eingestellt. Keine einzige der zahlreichen Anzeigen gegen das BIFFF... und gegen BIFFF...-Vertreter, die aus dem Bereich Freireligiöse/Unitarier/"Humanisten" kamen, führte bisher zu einer Anklage. Außer Spesen nichts gewesen."

Ausstellung verändert

Bis zu unserer Kritik an der Ausstellung konnte man in einer Vitrine das aufgeschlagene Bestattungsbuch der Freireligiösen Gemeinde sehen, in dem Bestattungen der angeblich verbotenen Gemeinde im Jahr 1936 auf dem angeblich enteigneten Gemeindefriedhof verzeichnet waren. Nachdem wir auf diese Unstimmigkeit hingewiesen hatten, veränderte das Prenzlauer-Berg-Museum die Vitrine: Statt der Seiten des Jahres 1936 ist das Beerdigungsbuch nun neuerdings in den 20er Jahren aufgeschlagen - so erspart man sich Nachfragen kritischer Besucher.

Referent schwatzt Nazi-Thesen nach

Die Veranstaltung des Kulturamtes mit Ulrich Nanko am 28. Januar 1999 ist in jeder Hinsicht eine weitere Peinlichkeit. Nanko arbeitete 1997 für die HVD-eigene "Humanistische Akademie e.V." und schrieb in deren Blatt "humanismus heute" gegen das Buch "Die Götter des New Age" von Peter Kratz an. In dem Buch, das 1994 im Berliner Elefanten Press Verlag erschien, wird auch die Nazi-Nähe des HVD-Chefideologen Hubertus Mynarek offengelegt. 1999 soll Nanko als objektiver Zeuge gegen uns dienen. Dazu wird er sogar vom Kulturamt als "katholischer Theologe" angekündigt. In Nankos Dissertation steht davon allerdings nichts, hier ist er konfessionsfreier Religionswissenschaftler. Die Bezeichnung "Theologe" ist nicht geschützt, jeder kann sich so nennen. Nanko wird vom Kulturamt weder als "Diplom-Theologe" (das wäre eine geschützte Berufsbezeichnung mit Universitätsexamen) noch als ordinierter katholische Priester (auch dies wäre eine geschützte Bezeichnung, vergeben von der Kirche) vorgestellt. Wozu das erneute Verwirrspiel mit Begriffen?

Auch Nankos Dissertation über die Deutsche Glaubensbewegung hat ihre Tücken. Als hauptsächliche Quelle benutzt er das Archiv des Führers der Deutschen Glaubensbewegung, des SS-Mannes Wilhelm Hauer. Unkritisch betet Nanko die Geschichte so nach, wie Hauer sie in seinen Aufzeichnungen und Briefkopien hinterlassen hat. Wurden die Originale der Kopien auch abgeschickt? Oder hat Hauer sie zwischen 1945 und seinem Tod 1962 erst für spätere, naive Geschichtsschreiber verfertigt? Statt dies zu fragen, bedankt Nanko sich noch artig bei Hauers Witwe für ihre Unterstützung. Am Ende entsteht eine Geschichte der Deutschen Glaubensbewegung, wie deren Führer Hauer sie wohl gerne gelesen hätte.

Antisemitin als Quelle

Naiv ist auch Nankos Umgang mit anderen Quellen. So führt er in seiner Dissertation immer wieder die Hauer-Biographie der Nazi-Autorin Margarete Dierks als ernst zu nehmende Quelle an. Über die politischen Hintergründe der Dierks weiß er nichts, denn Nanko hat keine Ahnung von Antifaschismus und nur wenig Ahnung vom Nationalsozialismus. Dierks - nach 1945 eine enge Weggefährtin des weiterhin rassistischen Hauer - schrieb 1938 ihre Dissertation über "Die preußischen Altkonservativen und die Judenfrage 1810/1847". Darin warf sie den Liberalen vor, 1848 die Emanzipation der Juden betrieben zu haben und lobte den "Abwehrkampf ..., den eine Reihe preußisch-deutscher Männer (der Altkonservativen) während einiger Jahrzehnte gegen das Judentum geführt haben. Es war die für den Einbruch des Jüdischen in den deutschen Geistes- und Kulturbereich, in das deutsche Staats- und Wirtschaftsleben entscheidungsvolle Zeit, denn es handelte sich damals um die volle Gleichberechtigung und Anerkennung der Gleichwertigkeit des Juden im preußischen Staate. Das Streben danach erfolgte von zwei Seiten: einmal von den Fremdblütigen selbst, die im Namen der Menschheit Heimatrecht forderten in einem Lande, das nicht ihres Blutes und ihres Geistes Heimat war, und von den Deutschblütigen, die aus Gründen der aufgeklärten Humanität, der christlichen Duldsamkeit und erklügelter Menschenrechte dem fremden Element Heimatrecht gewähren wollten." Doch die Altkonservativen hätten die Judenemanzipation nicht verhindern können, so Dierks, denn ihnen "fehlte die Unterstützung durch wissenschaftliche Rasseerkenntnis", und sie seien "gehemmt (gewesen) durch den christlichen Glauben, der dem Christen befiehlt, auch den fremdblütigen Getauften als Bruder in Christo anzunehmen". Dierks schreibt am Ende ihrer Dissertation: "In der Folge der Zeit erhielt der Instinkt des Blutes von der Naturwissenschaft die Beweise, die er brauchte, um sein inneres Gesetz in der öffentlichen Gesetzgebung geltend zu machen. Erlebnis und Erfahrung unseres Volkes traten hinzu, bis nach gewaltigem Ringen sich ein deutscher Staat auf rassischer und volklicher Grundlage erhob. Er hat die Judenfrage endgültig der christlich-religiösen Sphäre entrückt, indem er ihre Entscheidung auf dem Boden völkischer Gesetzgebung fällte. Er traf diese Entscheidung, wie es 'das Gesetz zum Schutze des deutschen Blutes und der deutschen Ehre' zum Ausdruck bringt, ausschließlich in dem Bewußtsein der Verantwortung und Verpflichtung für die Zukunft unseres deutschen Volkes."

Die Diss der Dierks ist nachzulesen in der Universitätsbibliothek Kiel - wahrlich eine Gewährsfrau für Nanko und für die Ausrichtung der Freireligiösen-Ausstellung im Prenzlauer-Berg-Museum! Man bleibt sich eben treu.

Dierks - seit 1932 Mitglied der antisemitischen Ludendorffer-Sekte (Lebenslauf zur Dissertation 1938) - wurde in der Bundesrepublik als Teilnehmerin der rechtsextremistischen "Lippoldsberger Dichtertage" (hier trafen sich alljährlich die früheren Führer-Geburtstags-Dichter der Nazis) vom Verfassungsschutz beobachtet. Der frühere Verfassungsschutzpräsident Manfred Jenke nannte sie namentlich in seinem Buch "Verschwörung von rechts?"

Doch für Ulrich Nanko ist das, was Dierks über ihren Förderer Hauer zu Papier brachte, eine Quelle, die er kritiklos nachbetet, und für das Kulturamt Prenzlauer Berg ist Nanko der passende Zeuge gegen uns.

Peter Kratz kommentiert:

"Die Freireligiösen und Pseudo-Humanisten haben immer schon menschenverachtende Thesen vertreten, ob sie nun um die Jahrhundertwende als Rassehygieniker auftraten, in den 20er Jahren die Sozialeugenik propagierten oder in den 30er und 40er Jahren die KZ zu füllen halfen und Euthanasie und Zwangssterilisierung durchsetzten. Insofern sind die menschenverachtenden Ausfälle der Vorsitzenden der Berliner Freireligiösen Gemeinde, der früheren SPD-Abgeordneten Anke Reuther, gegen mich zwar noch auf einem unteren Handlungsniveau, knüpfen aber schon an die Tradition der Vergangenheit an und verweisen auf die Richtung, die man für die Zukunft befürchten muß." Dezember 1998

...Bezug: HVD-Ausstellung über Freireligiöse Gemeinde Berlin

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211.) Eintrag vom 6.2.2002 / 11:59
Name: Dr. Dieter Schmidt
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Januar 1999: Dreist!

HVD täuscht weiter über Nazi-Verwicklungen

Die Reaktion des Humanistischen Verbandes Deutschlands auf unsere Veröffentlichung über die Nazi-Propaganda in der HVD-Ausstellung des Prenzlauer-Berg-Museums macht alles noch schlimmer –-
Konfusion mit Namen soll die Öffentlichkeit täuschen –-
Wer "Freireligiöse" und "Humanisten" eigentlich sind, was sie in Wahrheit wollen, auf welches Gedankengut sie sich intern beziehen - das ist in der Öffentlichkeit weitgehend unbekannt –-
Der Berliner HVD-Vorsitzende Christian John beschimpft Abgeordnetenhaus-Parteien, Bürgermeister, christliche und jüdische Würdenträger –-
Man ist einiges gewohnt von Rechtsaußen. Verleumdung, Lüge und Fälschung gehören dazu. Kaum mehr als ein paar Verleumdungen konnte der HVD antworten auf unsere detallierte Darstellung seiner Nazi- und Neonazi-Verwicklungen. Insbesondere kann er in keinem einzigen konkreten Fall aus unserer 6-seitigen Stellungnahme, die wir über die Nazi-Propaganda im Prenzlauer-Berg-Museum veröffentlichten, widerlegen. Der HVD kann politisch nur dann überleben, wenn es ihm gelingt, die Abgeordnetenhaus-Parteien zu täuschen. Seine Methoden sind plump, und die Abgeordneten werden sich die Augen reiben, wenn sie lesen, wie der Berliner HVD-Vorsitzende John sie intern in dem HVD-Blättchen "Diesseits" beschimpft: Die vier Abgeordnetenhausfraktionen, die Bezirksbürgermeister von Mitte, Tiergarten und Friedrichshain, christliche Geistliche "sowie der Vorsitzende der Jüdischen Gemeinde" seien allesamt nur "Geldsäcke und Pfaffen" und "schonungslose Volksschinder", schreibt John hier 1998; den Präsidenten des Abgeordnetenhauses Prof. Dr. Herwig Hasse (CDU) nennt er dabei sogar namentlich. John bezeichnet seine Tiraden als "freigeistig", allerdings sind sie aus dem Nazi-Milieu schon seit vielen Jahrzehnten bekannt.

Der Prenzlauer-Berg-Museumsdirektor Bernt Roder möchte nach unserer Veröffentlichung nun plötzlich die Bücher aus der HVD-Ausstellung herausnehmen, in denen bekannte Nazi-Ideologen und Auschwitz-Leugner für die "Freireligiösen" und "Humanisten" schreiben. Aus den Augen, aus dem Sinn. Vernichtung der Erinnerung an die Vernichter, so einfach geht das. Vom Ausstellungskatalog, der diese Bücher ebenfalls als Quelle "freigeistigen" Gedankengutes anpreist, ist keine Rede. Wird er eingestampft, nachdem Tausende Exemplare gedruckt wurden? Wer hat sie bezahlt? Der Katalog der Ausstellung preist das Buch "Freigeistige Bibliographie" des Nazi Karl Becker als einzige "echte freigeistige Bibliographie" an (Seite 64); Becker präsentiert in dem Buch jedoch zum Beispiel den NSDAP-Chefideologen Alfred Rosenberg als Vordenker der "Humanisten"- und Freireligiösen-Szene (Becker, Seite 110) und listet über lange fünf Seiten den Kern der NS-Literatur und auch Neonazi-Literatur auf, als angeblich seriöse kritische Literatur über das Christentum und das Judentum! Auschwitz als "humanistische" Tat. Der Museumsdirektor ist offenbar reif für Disziplinarmaßnahmen, denn sein Haus propagiert auf diese Weise weiterhin Nazi-Schriften, getarnt als "echte freigeistige" Literatur, auch für den "freigeistigen Religionskundeunterricht", wie ein Kapitel bei Becker heißt. Vielleicht wacht die CDU ja noch auf.

Alfred oder Arthur?

Mit einem plumpen Trick der Namensverwirrung versucht der HVD in einer offiziellen Stellungnahme, sich aus dem braunen Sumpf zu ziehen. Doch Lügen haben kurze Beine. Für den HVD behauptet jetzt sein Vorstandsmitglied Horst Groschopp, wir hätten Alfred Rosenberg mit dem kommunistischen, dann sozialdemokratischen Historiker Arthur Rosenberg verwechselt, der durch seine Geschichte der Weimarer Republik bekannt geworden war. Groschopp ist der eigentliche Hintermann der braun getränkten Ausstellung vom Prenzlauer Berg und machte sich mit seinem Buch "Dissidenten" (über diese Freireligiösen- und "Humanisten"-Szene) einen Namen als Geschichtsfälscher. Er weiß, daß er mit dem Trick der angeblichen Namensverwechslung lügt, denn er ist verantwortlich für "Konzeption und Redaktion" des Ausstellungskatalogs, der Beckers Nazi-Bibliographie und andere Nazi-Bücher als freigeistige, humanistische und religionskritische Literatur anpreist.

Der HVD täuscht also bewußt die Öffentlichkeit.

Nazis raus aus den Schulen!

Dazu Peter Kratz, Leiter des BIFFF... e. V.: "Wir haben nichts zurückzunehmen. Der HVD und der Direktor des Prenzlauer-Berg-Museums werden sich hüten, uns zu verklagen, denn sie wissen genau, daß wir die Nazi-Verwicklungen richtig dargestellt haben. Wir bleiben dabei: Die Ausstellung vom Prenzlauer Berg und der Ausstellungskatalog zeigen, daß führende Personen des HVD tatsächlich bis heute auch nationalsozialistisch orientiert sind, denn anders sind ihre versteckten Bezüge auf Ideologen der Nazis nicht zu erklären. Damit ist der HVD ein Fall für den Verfassungsschutz. Für den Lebenskundeunterricht des HVD an Berliner Schulen gilt: Solange die offensichtlichen Nazi-Verwicklungen bestritten statt aufgearbeitet werden, ist zu befürchten, daß auch die nazi-orientierten HVD-Leute Schüler indoktrinieren werden. Das muß aufhören." Januar 1999

...Bezug: HVD-Ausstellung über Freireligiöse Gemeinde Berlin

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210.) Eintrag vom 6.2.2002 / 11:58
Name: Dieter Schmidt
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Januar 1999: Skandal um Prenzlauer-Berg-Museum ausgeweitet:

"Humanismus" in Nazi-Tradition

Rassistischer Chefideologe des HVD hält Andersdenkende für "Irrläufer der Evolution" und sieht seine Anhänger auf der Evolutionsleiter schon eine Stufe über den Normalmenschen –-
Direkter Bezug auf den Nazi-Agitator Wilhelm Hauer –-
Herrenmenschen-Indoktrination auch im HVD-"Lebenskunde-Unterricht" an Berlins Schulen?

Juden raus!-Parolen bei den Stars der Freireligiösen-Ausstellung des Prenzlauer-Berg-Museums –-
Alfred Rosenberg als Freireligiösen-Vordenker aufgeführt
Der Skandal um die Freireligiösen-Ausstellung des Prenzlauer-Berg-Museums weitet sich immer mehr aus. Jetzt fanden wir in öffentlichen Bibliotheken erneut Texte von Personen, die in der Ausstellung als progressive Identifikationsfiguren vorgestellt werden, obwohl sie in den 30er Jahren forderten, die "Judenbibel" müsse aus dem Schulunterricht verschwinden: "Nicht zu Juden, nicht zu Bibelchristen sollen deutsche Kinder erzogen werden, sondern zu lebensfrohen, sittenstarken Menschen, die ihrem Volk und deutschen Idealen ihr Leben weihen", schrieb Georg Kramer 1937 in der Freireligiösen-Zeitschrift "Deutsches Werden". "Der größte Teil der Lehrerschaft will befreit werden von den alten Judengeschichten im Schulunterricht", schrieb Kramer, "diesem Krebsschaden im deutschen Schulwesen"; man dürfe nicht länger "von christlichen Priestern hypnotisiert" werden. 1998/99 stellt das Prenzlauer-Berg-Museum scheinbar unverfängliche Kramer-Texte als Fotokopien zum Nachlesen kommentarlos aus; daß derselbe Kramer ein Vordenker der Judenverfolgung war, verschweigt das Museum.

Der im Ausstellungskatalog des Kulturamtes Prenzlauer Berg auf Seite 64 als "aktivster Streiter" der Freireligiösen positiv gewürdigte Carl Peter - in Wahrheit ein radikaler Nationalsozialist und Verleger von "Deutsches Werden", was die Ausstellung jedoch verschweigt - brachte Ende 1933 die Schrift "Der Bund freireligiöser Gemeinden Deutschlands. Eine Gemeinschaft der Deutschgläubigen" heraus, auf deren Rückseite er den "Beauftragten des Führers für die gesamte geistige und weltanschauliche Schulung und Erziehung der NSDAP" Alfred Rosenberg zu den "namhaften Schriftstellern und Vertretern eines deutschen Glaubens" zählt, neben den Nazi-Agitatoren Ernst Bergmann (später Chef der Freireligiösen), Arthur Drews, Ludwig Fahrenkrog, Wilhelm Hauer, Graf Ernst zu Reventlow, Hermann Wirth und anderen, die hier wie Alfred Rosenberg namentlich aufgeführt sind. Diese Schrift fanden wir jetzt in der Staatsbibliothek Preußischer Kulturbesitz in Berlin (als "Volkstümliche Reden und Schriften" unter der Bibliotheks-Signatur Cq 10658). Als die Schrift 1933 erschien, war die Berliner Freireligiöse Gemeinde Mitglied des Bundes freireligiöser Gemeinden unter Peter. Es ist also erneut aus dem Bestand der Staatsbibliothek beweisbar, daß die Berliner Freireligiöse Gemeinde tatsächlich zum radikalsten Teil des Nazismus zählte, der sich auf Alfred Rosenbergs Buch "Der Mythus des 20. Jahrhunderts" berief, den Nazismus als Religion und schließlich sogar Adolf Hitler als Gott ausgab. Die Ausstellung des Kulturamtes Prenzlauer Berg, der Freireligiösen Gemeinde und des Humanistischen Verbandes, die zur Zeit im Prenzlauer-Berg-Museum zu sehen ist, will jedoch darüber hinwegtäuschen.

Der Humanistische Verband Deutschlands (HVD), Mitveranstalter der Ausstellung und mit seinem "Lebenskunde-Unterricht" angeblich zweitgrößter Anbieter des Religions- und Ethik-Unterrichts an den staatlichen Berliner Schulen (nach der Evangelischen und noch vor der Katholischen Kirche), ist selbst in rassistische und nazistische Agitation verstrickt. Wie eine Auswertung der HVD-Zeitschrift "Diesseits" jetzt ergab, ist der Autor Hubertus Mynarek - der sich selbst positiv auf den Führer der nazistischen "Deutschen Glaubensbewegung" der 30er Jahre, Wilhelm Hauer, bezieht und persönlich in den 70er und 80er Jahren als Agitator bei den nazistischen "Deutschen Unitariern" und bei den "Nationalrevolutionären" mitmischte - heute offenbar der Chefideologe des HVD: Er ist inzwischen nicht nur Mitglied des HVD, sondern gehört auch zu den Hauptautoren von "Diesseits"; seine unsäglichen sozialdarwinistischen Bücher werden in "Diesseits" immer wieder angepriesen. Gleich zwei der nur vier "diesseits"-Hefte aus 1998 preisen sein Buch "Ökologische Religion" von 1986 als eine Grundlage des "Humanismus" des HVD an. In dem Buch vergöttlicht Mynarek die Evolution und den biologischen Kampf ums Dasein; die Anhänger des "Judaochristentums" und der angeblich darauf fußenden "Naturvernutzung" erklärt er kurzerhand zu "Irrläufern der Evolution" (S. 159), die im Kampf ums Dasein der Vernichtung anheimfallen werden, und von den Anhängern seiner selbst erfundenen "Ökologischen Religion" behauptet er hier, sie seien "der Sinn der Erde, der Evolution" (S. 159), die Herrenmenschen des kommenden ökologischen Zeitalters: "Der nächste Schritt der Evolution dürfte darin bestehen, uns dieser Verbundenheit (mit dem Mythus Natur) in leuchtend und eindringlich klarer Weise bewußt zu werden. ... Ökologische Religiösität greift diesem Evolutionsprozeß zunehmender Bewußtwerdung der Einheit des Menschen mit der Natur schon voraus" (S. 115/116). "So ist der öko-religiöse Mensch ... der eigentliche Vollender der Sinngestalt der Natur" (S. 171), ohne Mynareks verquaste "Öko-Religion" dagegen "erreicht der Mensch nicht seine eigentliche Bestimmung, seinen eigentlichen Wert" (S. 171), alle Andersdenkenden sind wertlose biologische "Irrläufer". Religiösität - so meint Mynarek 1986 wie Rosenberg 1930 - liege im Mythus Blut, "etwas, das in den genetisch-biologischen Anlagen des Menschen verankert ist" (Mynarek S. 157), areligiöse Menschen sind demnach wohl Erbkranke. Mynarek schwärmt hier auch vom "sozialhierarchischen Aufbau der Natur" (S. 60), führt "die bekannten Ameisen- und Bienenstaaten" (S. 61) als vorbildlich an und schließt politisch: "Dann ist die Annahme nicht abwegig, der Natur liege es auch an der Herbeiführung der richtigen oder besten Staatsverfassung ... In dieser Hinsicht ist die Natur auch politisch" (S. 212).

Welche Politik gemeint ist, konnte man sich schon nach Mynareks Buch "Orientierung im Dasein" denken, das er 1979 für die "Jugendarbeit" der nazistischen "Deutschen Unitarier" schrieb. Hier erklärte er den Nazi-Agitator und SS-Mitglied Wilhelm Hauer, der in den 30er Jahren das Judentum und das Christentum als "rassefremd" aus Deutschland vertreiben wollte und sowohl die "Deutsche Glaubensbewegung" als auch kurzzeitig den "Bund freireligiöser Gemeinden" zum Aufbau einer "arischen" Religion führte, zu "einer der bedeutendsten Größen der Religionswissenschaft des 20. Jahrhunderts" (S. 83). Schon 1977 hatte Mynarek sich in dem Buch "Religion - Möglichkeiten oder Grenzen der Freiheit?" auf Hauer und auf die neonazistische "Religionswissenschaftlerin" Sigrid Hunke gestützt - es ist tatsächlich immer dieselbe Nazi-Szene, die man bei Freireligiösen und "Humanisten" antrifft. Für die Sekte "Universelles Leben/Heimholungswerk" empfand Mynarek schon 1985 "Sympathie", das evangelische "Deutsche Allgemeine Sonntagsblatt" porträtierte ihn 1986 unter der Überschrift "In der Tradition von Blut und Boden", bei den "Christen bei den Grünen" versuchte er vergeblich zu landen und blitzte ab - aber 1998 ist er endlich Chefideologe des HVD. In "diesseits" vom Dezember 1998 erklärt Mynarek, daß "schwerkranke Menschen" in seiner biologisch-religiösen Hierarchie unterhalb der "gesunden Pflanze" stünden; und Gita Neumann, die beim HVD "den Bereich Patientenbegleitung verantwortet", forderte schon 1993 in "diesseits", den Begriff "lebensunwertes Leben" endlich wieder aus der Tabuzone zu holen, bezogen auf Menschen, nicht auf Pflanzen.

Die Frage drängt sich auf: Verbreitet der HVD die Herrenmenschen-Agitation seines Chefideologen auch an den staatlichen Schulen Berlins? Was findet eigentlich tatsächlich im "Lebenskunde-Unterricht" des HVD statt? Wird die HVD-Tätigkeit an den Schulen von unabhängigen Stellen kontrolliert oder kann hier jeder drauflos agitieren? Mynareks Ideen einer neuen "öko-religiösen" Herrenrasse und der Geschichtsrevisionismus der Ausstellung im Prenzlauer-Berg-Museum lassen das Schlimmste vermuten.

Dazu meint Peter Kratz, Leiter des BIFFF... e.V.: "Wer eigene Nazi-Traditionen verschweigt und gleichzeitig Andersdenkende als 'Irrläufer der Evolution' bezeichnet, macht klar, daß er nichts gelernt hat und wohl auch nichts lernen will. Hier werden die Grundlagen für neue Vernichtungsaktionen gelegt. Die Rede von Menschen als 'Irrläufern der Evolution', nur weil sie nicht in die eigene Weltanschauung passen, disqualifiziert den HVD, weiterhin Kinder und Jugendliche an Berliner Schulen zu unterrichten." Januar 1999

...Bezug: HVD-Ausstellung über Freireligiöse Gemeinde Berlin

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209.) Eintrag vom 6.2.2002 / 11:57
Name: Dieter Schmidt
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"Freireligiösen"-Immobilien Prenzlauer Berg, Pappelallee 15-17:

SPD/PDS-Skandal um Nazi-Sekte ausgeweitet

Nach Aktenfund im Landesarchiv Berlin: War die Rückübertragung der Immobilien der nazistischen "Freireligiösen" an die "Freigeistige Gemeinschaft" legal ? –-
"Freireligiöse Gemeinde Berlin" war eindeutig nationalsozialistisch –-
Landesrechnungshof und Korruptionsbekämpfungsstelle des Kammergerichts eingeschaltet –-
HVD zog Fäden –- HVD will jetzt Immobilie in Friedrichshain –-
HVD verliert Gerichtsprozeß gegen das BIFFF... –- Briefbombendrohung gegen das BIFFF...

Die SPD-Politikerin, Ex-HVD-Vize und Berliner Freigeistigen-Vorsitzende Anke Reuther hat offenbar die Öffentlichkeit und die Behörden über den wahren Charakter der nazistischen Berliner Freireligiösen im Unklaren gelassen, um ihre Organisation "Freigeistige Gemeinschaft Berlin e. V." in den Besitz der früheren Freireligiösen-Immobilien Pappelallee 15-17 in Prenzlauer Berg zu bringen. Das wurde am Rande des groß angekündigten Gerichtsprozesses des Humanistischen Verbandes Deutschlands (HVD) gegen das BIFFF... wegen unserer Kritik an der Freireligiösen-Ausstellung des Prenzlauer-Berg-Museums vom Januar 1999 klar. Der HVD hat den Prozeß bereits in der ersten Instanz am Landgericht Berlin hundertprozentig verloren. Daß er noch die SPD-Abgeordnetenhaus-Mitglieder und HVD-Mitglieder Kirsten Fussan-Freese, Regine Koch und Jutta Weißbecker als Zeuginnen auffuhr - sie sollten Gefälligkeitsaussagen zugunsten der HVD-Klage machen - nutzte auch nichts mehr. Das Gericht hörte die Zeuginnen gar nicht erst an und entschied zugunsten des BIFFF.... Und das Landgericht schrieb ins Urteil (AZ 27 O 131/99): "Der Kläger (HVD) stellt nicht in Abrede, sich um die Rückübertragung des Grundstücks Friedenstraße 60 in Berlin-Friedrichshain zu bemühen. Die Behauptung des Klägers, nach dem 30. Januer 1933 verfolgt worden zu sein, ist eine anspruchsbegründende Voraussetzung des Restitutionsanspruchs (vgl. § 1 Abs. 6 VermG)". Schlecht für den HVD, der sich mit der Ausstellung "Kein Jenseits ist - kein Auferstehn" 1998/99 selbst in die Tradition der Freireligiösen stellte, denn wir fanden im Landesarchiv Berlin die alte Akte der "Freireligiösen Gemeinde Berlin e. V.", die eindeutig beweist, daß auch die Berliner Freireligiösen nationalsozialistisch orientiert waren. Schlecht auch für die Freigeistigen, denn sie müssen jetzt um die frisch "rückübertragenen" Immobilien Pappelallee in Prenzlauer Berg fürchten. Wir haben inzwischen Anzeige erstattet beim Rechnungshof von Berlin und bei der Zentralstelle Korruptionsbekämpfung des Kammergerichts: Zu viele Ungereimtheiten bei der "Rückübertragung" der Pappelallee 15-17, die SPD und PDS politisch mitverantworten, zu viel SPD-Prominenz bei den Nutznießern des Deals, zu viel PDS-Schützenhilfe für die Transaktion.

Die Sache ist kompliziert, und das half offenbar der kleinen Gruppe um Anke Reuther (1990-1994 SPD-Abgeordnete im Berliner Abgeordnetenhaus), ein millionenschweres Vermögen aus Staatsbesitz für sich zu privatisieren. Während wir wegen unserer Kritik an den Freireligiösen noch heftig beschimpft wurden vom Prenzlberger PDS-Stadtrat für Finanzen und Immobilienmangement Robert Scholz (Ex-SPD-Mitglied aus West-Berlin; ein Mann, der Luxus liebt und ihn sich leisten kann, der schon mal PDS-Freunde ins Familien-Landhaus in der Toscana einlädt - Chianti verbindet - und der selbst lieber im feinen Villenviertel Heiligensee Berlin-West wohnt statt in Prenzlauer Berg): er sei studierter Historiker und lasse sich von einem BIFFF... nichts vormachen, die Freireligiösen seien niemals Nazi-nah gewesen, er habe sich doch selbst erkundigt, "ich bin soweit vom Fach, daß ich Windbeuteleien erkenne" usw. - ja, währenddessen fanden wir im Landesarchiv Berlin, was dem Historiker Scholz, der jetzt in Immobilien macht, entgangen war: die Akte 94 VR 2429 des Vereinsregisters beim Amtsgericht Charlottenburg über die 1919 gegründete und 1935 erloschene "Freireligiöse Gemeinde Berlin e. V." (FGB-alt), die sich informell auf das Gründungsjahr 1845 zurückführte.

Klar nationalsozialistisch

Die Akte hat es in sich. Sie beweist die Nazi-Orientierung der FGB-alt bis ins Detail. Und diese Akte wurde vom Kulturamt Prenzlauer Berg unter PDS-Kulturstadtrat Burkhardt Kleinert bei der Ausstellung "Kein Jenseits ist - kein Auferstehn" über die Berliner Freireligiösen im Prenzlauer-Berg-Museum, die das Kulturamt gemeinsam mit Reuthers Truppe und dem HVD 1998/99 veranstaltete, mal eben vergessen. Die Ausstellung präsentierte die Freireligiösen als sozialistisch (das "national" ließ man weg) und diente offenbar dazu, einen materiellen Deal ideologisch abzusichern: die 1997/98 vollzogene Schenkung des früheren Immobilien-Eigentums der FGB-alt (ein Berliner Stadthaus von 1922 mit Hinterhaus, Pappelallee 15, und ein riesiges Gelände, der ehemalige Freireligiösen-Friedhof Pappelallee 17, mit "Feierhalle"), die inzwischen im Besitz des Bezirks Prenzlauer Berg waren, an die 1955 gegründete "Freigeistige Gemeinschaft Berlin e. V." (FGB-neu) der Prenzlberger SPD-Politikerin Anke Reuther. Die Schenkung lief rechtlich nicht als Schenkung, sondern als "Restitution", Wiedergutmachung für nationalsozialistisches Unrecht, das die FGB-alt angeblich erlitten hatte; die FGB-neu beansprucht die Rechtsnachfolge der FGB-alt.

Keine Kontinuität

Doch die Akten beweisen noch mehr. Vergleicht man die Akten der 1935 erloschenen FGB-alt und der 1955 gegründete FGB-neu, so fällt nicht nur auf, daß die beiden Organisationen völlig verschiedene Namen haben: Freireligiöse Gemeinde und Freigeistige Gemeinschaft. Die FGB-neu wurde in West-Berlin von Personen gegründet, die in der Akte der FGB-alt gar nicht auftauchen. Offenbar gibt es keine personelle Kontinuität. Lediglich die Behauptung "gegründet 1845" ist gleich - und gleich falsch, denn die Satzung der FGB-alt wurde 1915 errichtet, der Verein wurde 1919 ins Vereinsregister eingetragen, die FGB-neu gibt es überhaupt erst seit 1955. Wie will man da die Rechtsnachfolge antreten? Ebenso könnte jemand mit schwarzen Haaren kommen und behaupten, Nachfolger von Kaiser Nero zu sein, und das Colosseum in Rom als Eigentum beanspruchen. So gesehen war die Schenkung von 1997/98 mangels Rechtsnachfolge keine "Restitution", sondern illegal, ein Verschenken von Staatseigentum ohne jeden Grund, vielleicht ein Fall für den Staatsanwalt.

Reuther kennt die Akte der FGB-alt offenbar, denn in der Fortsetzung der Kulturamts-Ausstellung über die Freireligiösen, die Reuther jetzt selbst präsentiert - in Räumen der Pappelallee Haus Nr. 76, denn in "ihrem" Haus Nr. 15 sitzt der HVD; Ehrengast bei der Eröffnung der neuen Reuther-Ausstellung: PDS-Kulturstadtrat Burkhard Kleinert - zeigt sie zwei Seiten aus der Akte im Faksimile - allerdings andere als die, die wir hier veröffentlichen. Das Restitutionsverfahren betrieb die FGB-neu jedoch mit der Behauptung, Rechtsnachfolger und deshalb selbst Opfer des NS-Regimes gewesen zu sein, wie die Akte der FGB-neu beweist. Belog die FGB-neu die Behörden bewußt? Beide Behauptungen, die der Rechtsnachfolge und die der NS-Verfolgung, sind die rechtliche Grundlage der Restitution. Beide Behauptungen stehen nach unserem Aktenfund im Landesarchiv nun in Frage: Ohne eindeutige Nachfolge "FGB-alt zu FGB-neu" keine Restitution; wurden lediglich die einen Nazis von anderen Nazis verfolgt - wie es hier allenfalls der Fall war -, so fehlt auch jeder moralische Grund für eine "Wiedergutmachung". Hat außer uns niemand im Landesarchiv nach Aufklärung gesucht?

"Heil Hitler! Freireligiöse Gemeinde Berlin"

Die Akte der FGB-alt beweist alles, was wir bereits in früheren Stellungnahmen gegen die Freireligiösen-Ausstellung des Prenzlberger Kulturamtes vorbrachten, was Reuther, Kleinert, Scholz und der HVD jedoch bestritten haben: Die Berliner Freireligiöse Gemeinde war 1933/34 - wie die anderen freireligiösen Gemeinden im Deutschen Reich - nationalsozialistisch, und dies auch noch besonders demonstrativ. Die FGB-alt war in den 20er Jahren Mitglied des Dachverbandes "Bund Freireligiöser Gemeinden Deutschlands" (BFGD), der 1924 im "Volksbund für Geistesfreiheit" (VfG) aufging. Geschäftsführer von BFGD und VfG war das NSDAP-Mitglied Carl Peter. Die Organisationen näherten sich im Lauf der Jahre immer mehr den neuheidnischen, völkisch-germanentümelnden Sekten und schließlich dem Nationalsozialismus an. Weil das Wort "Geistesfreiheit" zu liberal klang, nannte sich der VfG im Mai 1933 in "Deutscher freireligiöser Bund" um, im Juni 1933 nannte er sich wieder in BFGD um, im September 1933 nannte er sich in "Bund der Gemeinden Deutschen Glaubens" (BDGD) um, im Juni 1934 nannte er sich wieder in BFGD um. Peter war unter allen Namen Geschäftsführer, die FGB-alt war unter allen Namen Mitgliedsorganisation. Zum Vorsitzenden des BGDG wurde im September 1933 das SS-Mitglied Wilhelm Hauer gewählt, ein intellektueller Kopf des antisemitischen und antichristlichen "Kirchenkampfs" der Nazis. Aus führenden Vertretern der SS, aus völkisch-religiösen, neuheidnischen Sekten und aus dem BFGD/BDGD gründeten Hauer und der NSDAP-Reichtsagsabgeordnete Ernst Graf zu Reventlow - ein langjähriger Anhänger der Strasser/Röhm-Fraktion der NSDAP, der zahlreiche Freireligiöse zuneigten - im Juli 1933 die nazistische "Arbeitsgemeinschaft Deutsche Glaubensbewegung" (ADG) als religiösen Überbau des NS-Staates, gerichtet gegen die christlichen Kirchen und die jüdischen Gemeinden. Auch die FGB-alt war so Mitglied der ADG, was Reuther bisher bestritten hat.

Der Vorsitzende der FGB-alt Max Blum mußte 1933 zurücktreten, weil er wohl nicht "arisch" genug war. Die FGB-alt warf 1933 ihre alte demokratische Satzung aus der Weimarer Republik auf den Müllhaufen der Geschichte und beschloß eine neue: das nazistische Führerprinzip wurde eingeführt, der Vorsitzende, der nun "Führer" heißen sollte, ernannte die Vorstandsmitglieder, statt daß sie gewählt wurden. "Der Führer dankt für das ihm einstimmig erwiesene Vertrauen und gibt bekannt, daß er demnächst seine Mitarbeiter ernennen und den Mitgliedern bekannt geben wird", heißt es im Sitzungsprotokoll - die FGB-alt war fortan eine auf den NS-Staat zugeschnittene Nazi-Organisation. Die FGB-alt änderte nun auch ihren Namen in "Gemeinde deutschen Glaubens Groß-Berlin - Freireligiöse Gemeinde" und dokumentierte damit den Übertritt ins Nazi-Lager, in das auch die übrigen Gemeinden des BFGD/BDGD, die sich nun "deutschgläubig" nannten, mit fliegenden Fahnen überliefen. In der neuen Satzung der FGB-alt, die einstimmig beschlossen wurde, hieß es ausdrücklich: "Mitglied des Bundes der Gemeinden deutschen Glaubens. Unsere Gemeinde steht auf dem Boden des Bundes". Der BDGD aber war Gründungsmitglied der "Deutschen Glaubensbewegung" Hauers und bekundete 1933/34 immer wieder, treu zum NS-Regime zu stehen. Alles dies hatten wir bereits im Dezember 1998 gegen die geschichtsverfälschende Ausstellung des Prenzlberger Kulturamtes vorgebracht, aus anderen freireligiösen Schriften zitiert, die in der Staatsbibliothek öffentlich zugänglich sind; die Akte der FGB-alt beweist es nun ein weiteres Mal, unbezweifelbar, Ausflüchte zwecklos.

Die FGB-alt benutzte auch nach der Namensänderung ihre alten Briefbögen weiter, unter dem Briefkopf "Freireligiöse Gemeinde zu Berlin, Pappel-Allee 15-17" wurden die Briefe ans Vereinsregister nun "Mit deutschen Gruß!" und "Heil Hitler" unterschrieben, der Gemeindestempel als Sigel hinzugefügt. Antifaschisten?

Nazis gegen Nazis

Im April 1934 wurde lediglich der Vorstand der FGB-alt vom Polizeipräsidenten abgesetzt, und zwar aufgrund der Reichstagsbrandverordnung des Reichspräsidenten Hindenburg vom Februar 1933, die die politischen Grundrechte der Weimarer Verfassung - auch das Vereinsrecht - außer Kraft setzte. Weitere Gründe wurden nicht genannt, darüber kann heute spekuliert werden. Die FGB-alt benannte sofort den gesetzlich vorgesehenen Notvorstand aus sieben Personen. Gegen nur eine der sieben erhob der Polizeipräsident "Bedenken" - dieses Dokument stellt Reuther heute aus -, doch diese Person wurde von der FGB-alt sofort ausgetauscht, was Reuther verschweigt. Der Notvorstand besaß nun das Vertrauen der Nazi-Behörden und wurde von diesen bestätigt, inklusive seines Mitglieds Ewald Harndt, der 1993 als 92jähriger Greis plötzlich wieder auftauchte und auf Versammlungen der FGB-neu und des HVD präsentiert wurde - als lebender Beweis für die beanspruchte Rechtsnachfolge im Restitutionsverfahren, die sich aus den Akten der FGB-neu ansonsten nicht ergab. Harndt verfaßte auch die geschichtsverfälschende Gedenktafel, die heute am Friedhofspark Pappelallee 17 hängt und pauschal eine NS-Verfolgung der FGB-alt behauptet. Doch auch Harndt besaß 1934 das Vertrauen der Nazis und unterschrieb "Mit deutschem Gruß!", wie die Akte beweist.

Erst in Folge der Ausschaltung der Röhm/Strasser-Fraktion der NSDAP - der viele Freireligiöse zuneigten und die in der Industriestadt Berlin eine ihrer Hochburgen hatte - und im Zusammenhang mit dem Kampf um die Vorherrschaft über die deutsche Polizei zwischen Göring und Himmler - Himmler unterstützte die Freireligiösen aus taktischen Gründen und empfing den BFGD/BDGD-Vorsitzenden Hauer zur Privataudienz in München - wurde der BFGD "einschließlich seiner sämtlichen Organisationen" von Ministerpräsident Göring für das Gebiet des Staates Preußen im November 1934 aufgelöst, nachdem die Gestapo - so die Akte der FGB-alt - noch im Dezember 1933 dem Vereinsregister beim Amtsgericht Charlottenburg mitgeteilt hatte, daß "ein allgemeines Verbot der 'Freireligiösen Gemeinden' nicht beabsichtigt" sei. Die Gestapo unterschrieb im Gegensatz zur eilfertigen FGB-alt nicht mit "Heil Hitler", sondern nur "im Auftrage". Die bereits stark überalterte und schon in Selbstauflösung begriffene FGB-alt wurde infolge des Göring-Erlasses jedoch erst im Laufe des Jahres 1935 als eingetragener Verein aus dem Berliner Vereinsregister gelöscht und bestand faktisch und mit Duldung der Nazi-Behörden weiter, wie andere Dokumente beweisen. Angeblich - so behauptet es die FGB-neu - wurden die Immoblien Pappelallee 15-17 erst im April 1936 vom preußischen Staat beschlagnahmt, als Carl Peter ganz legal die Freireligiösen des BFGD in Lesekreisen um die Nazi-Zeitschrift "Deutsches Werden" sammelte, die mit Unterstützung der SS erschien. Sie war ausdrücklich die Fortsetzung der früheren BFGD-Zeitschrift "Die Geistesfreiheit/Deutsche Glaubenswarte", die Peter ebenfalls herausgegeben hatte. Aus den Lesekreisen gründete Peter 1937 den BFGD unter dem Namen "Gemeinschaft Deutsche Volksreligion" (GDV) legal und stramm nationalsozialistisch wieder neu als eingetragenen Verein - mit einer Gemeinde in Berlin. Die GDV hielt 1942 in Berlin einen großen reichsweiten Kongreß ab, öffentlich und ganz legal. NS-Verfolgung? Oder doch nur eine Selbstreinigung von den wenigen verbliebenen nicht hundertprozentig Nazi-treuen Freireligiösen der Weimarer Zeit?

Alte Nazi-Seilschaften

Schon im November 1945 belebte Peter den Dachverband wieder neu und benutzte - taktisch klug für eine Verfolgungslegende - den Namen BFGD, unter dem die Organisation von Göring aufgelöst worden war. Wieder war er nun der Geschäftsführer, wie unter allen anderen Namen der Organisation seit den 20er Jahren. Der BFGD der 50er Jahre (und auch der späteren Jahrzehnte) wurde personell und ideologisch von Alten Nazis geführt: neben Peter der spätere BFGD-Präsident Wilhelm Bonneß, der 1942 in Hauers Zeitschrift "Deutscher Glaube" die "nationalsozialistischen Rassenerkenntnisse" gelobt hatte; der BFGD-Bundesgeschäftsführer und Nachfolger Peters Dietrich Bronder, der schon 1933 als Hitler-Junge bei der Bücherverbrennung auf dem Berliner Opernplatz begeistert dabei gewesen war; der Freireligiösen-Chefideologe Georg Pick, der 1937 in seinem Buch "Die Religion der freien Deutschen" Adolf Hitler zum Gott der Freireligiösen ausgerufen hatte usw. Diesem BFGD schloß sich auch die 1955 gegründete FGB-neu an. Die Immobilien der FGB-alt waren inzwischen in Volkseigentum übergegangen.

Es gibt in der Tat eine Kontinuität FGB-alt zu FGB-neu: über die Organisation des Nazi Carl Peter, die mal BFGD, mal BDGD, mal GDV, dann wieder BFGD hieß, aber immer dieselbe war. Es ist die Kontinuität der Nazi-Tradition, die eine heutige "Wiedergutmachung" von Nazi-Unrecht, das Nazis anderen Nazis angetan haben, eigentlich ausschließen sollte. Hat die PDS nichts besseres zu tun, als eine Freireligiösen-Affäre mit loszutreten, zumindest solange wirkliche Verfolgte des NS-Regimes immer noch auf Entschädigung warten müssen? In Prenzlauer Berg offenbar nicht.

Chaos als Weg zum eigenen Haus

Die Sache ist noch viel komplizierter, und FGB-neu und HVD nutzten die Unübersichtlichkeit der Verhältnisse. Ob auch politische Beziehungen hilfreich waren? Mit den Vereinsregister-Akten der FGB-neu und des HVD läßt sich der Weg zum eigenen Haus nachzeichnen. 1971 taucht plötzlich Ernst Jeske - ein politischer Wirrkopf, mal Anarchist, mal SED, mal SPD - bei der FGB-neu auf, die offenbar weniger als 20 Mitglieder hat, und wird sofort ihr Vorsitzender. 1978 verhandelt er mit dem Ministerialbeamten beim Innerdeutschen Ministerium Hermann Kreutzer - der heute die rechte SPD-Abspaltung "Kurt-Schumacher-Kreis" betreibt - darüber, wie an die Immobilien der FGB-alt in Prenzlauer Berg heranzukommen sei. Nach Jeskes Tod 1984 existiert die FGB-neu faktisch nicht mehr, Vorstandswahlen werden bis 1991 nicht mehr ordnungsgemäß abgehalten bzw. nicht ordnungsgemäß beim Vereinsregister angemeldet, es findet auch schon einmal eine "Wahl" ohne vorherige Einladung der Mitgliedschaft oder nach einer nicht mehr gültigen Satzung statt, das Amtsgericht Charlottenburg verweigert 1990 formell die Vorstands-Eintragung ins Vereinsregister - Chaos. Ab 1984 wird die FGB-neu von der "Freigeistigen Gemeinschaft Nordrhein-Westfalen" - heute Mitglied im HVD-Dachverband - "betreut", das heißt, faktisch übernommen. Das Archiv der FGB-neu - inklusive des Schriftwechsels Jeske/Kreutzer - wird vom früheren HVD-Vorsitzenden Hans-Joachim Koch dem HVD-Archiv übergeben. Hans-Joachim Koch und Irmgard Koch wechseln sich im Vorsitz ab, gewählt wird mal mit 11, mal mit 8 Mitgliedern, davon drei Koch. Schon seit 1963 immer dabei: Käthe Wartenberg. 1990 berichtet Koch auf einer Versammlung der FGB-neu erstmals über die Immobilien der FGB-alt in Prenzlauer Berg. Rechtsanwälte stellen namens und im Auftrag der FGB-neu-Vorsitzenden Irmgard Koch beim Berliner Magistrat einen Antrag auf Restitution zugunsten der FGB-neu. Doch Koch ist zur Zeit des Antrags nicht als Vorsitzende im Vereinsregister eingetragen, kurz nach dem Restitutions-Antrag weist das Amtsgericht die Eintragung sogar formell zurück. Statt ihrer wird erst 1991 Hans-Joachim Koch als Vorsitzender eingetragen, erstmals seit 1984 rechtlich einwandfrei. Dennoch erfolgt die Restitution letztlich aufgrund des rechtlich unzulässigen Antrags der Nicht-Vorsitzenden. Das Vereinsleben der FGB-neu besteht Anfang der 90er Jahre ausschließlich im Betreiben der Restitution der Immobilien, wie die Akte zeigt. 1993 weist das Amtsgericht die Eintragung der Wiederwahl Kochs zurück, weil die Mitgliedschaft zur Wahl nicht eingeladen worden war; dennoch findet eine ordnungsgemäße Wiederholung der Wahl nicht statt. 1993 wird die SPD-Politikerin Anke Reuther zur stellvertretenden Vorsitzenden des HVD gewählt, Ewald Harndt ist als Ehrengast dabei. 1995 wird der SPD-Politiker Gerd Wartenberg zum HVD-Vorsitzenden gewählt; Wartenberg war bis 1980 baupolitischer Sprecher der SPD-Fraktion des Abgeordnetenhauses, dann SPD-Bundestagsabgeordneter, heute Staatssekretär beim Regierenden Bürgermeister. HVD-Vize Reuther läßt sich 1995 per Akklamation von der winzigen, hochbetagten FGB-neu-Mitgliedschaft in Personalunion zur Vorsitzenden der FGB-neu wählen, betont "das enge Zusammenwirken der Freigeistigen Gemeinschaft mit dem Humanistischen Verband Deutschlands" und läßt die Satzung ändern: die FGB-neu soll mit dem HVD vereinigt werden, dem HVD soll im Falle der Auflösung der FGB-neu - die aufgrund der Überalterung der Mitglieder absehbar ist - das Vermögen der FGB-neu zufallen, also auch die Immobilien nach erfolgter Restitution. Im Haus Pappelallee 15 sitzt seit 1992 der HVD mit Mietvertrag. 1997/98 erfolgt die "Rückübertragung" der Immobilien der FGB-alt an die FGB-neu, die ganze 13 Mitglieder hat, davon zwei Reuther.

Noch Fragen? Noch eine Antwort: Seit 1998 werden die rechtlichen Angelegenheiten der FGB-neu, soweit sie aus der Vereinsregister-Akte ersichtlich sind, von der Berliner Notars- und Rechtsanwaltskanzlei der SPD-Bundesjustizministerin Herta Däubler-Gmelin erledigt. Däubler-Gmelins Parlamentarischer Staatssekretär im Bundesjustizministerium ist der heute prominenteste Freireligiösen-Propagandist, Eckhart Pick, ein Sohn des Georg Pick, der 1937 Hitler zum Gott der Freireligiösen erklärte und der nach 1945 zu einem Chefideologen des BFGD wurde.

Briefbombendrohung gegen das BIFFF...

Im Immobiliengeschäft geht es oftmals mit harten Bandagen zu, aber so hart? Wir waren überrascht, als wir 1999 im Internet lasen, daß wir uns jetzt hauptsächlich mit dem HVD und den Berliner Freireligiösen beschäftigen würden und daß man uns doch ein paar "Mailbomben" schicken solle, zu deutsch: Briefbomben. Als Absender war ein prominentes Mitglied der "Deutschen Unitarier Religionsgemeinschaft e. V." (DUR) angegeben, einer Nazi-Sekte aus dem "Kirchenkampf", die wir schon früher intensiv erforscht hatten, die sich ebenfalls auf Wilhelm Hauer beruft und die in enger Verbindung zum HVD und den Freireligiösen steht. Der heutige Vorsitzende des neuen HVD-Zusammenschlusses Berlin-Brandenburg und "wissenschaftliche" Berater des Kulturamtes bei der Prenzlberger Freireligiösen-Ausstellung, Horst Groschopp, sprach schon 1997 vor "Deutschen Unitariern" und Freireligiösen über die gemeinsame Geschichte und erklärte 1999 öffentlich, er stehe im engen Akten-Austausch mit der DUR - und zwar Akten über uns! Der beschuldigte DUR-Mann bestreitet den "Mailbomben"-Aufruf nicht ausdrücklich, sondern versprüht Nebel: "Absender fälschen kann ja jeder". September 1999

...Bezug: HVD-Ausstellung über Freireligiöse Gemeinde Berlin

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208.) Eintrag vom 6.2.2002 / 11:55
Name: Dieter Schmidt
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Nach den Nazis jetzt auch "Universelles Leben":

aktueller Nachtrag

Massive Sekten-Kontakte beim HVD

Eltern wissen nichts vom Hintergrund des HVD-Lebenskundeunterrichts an Berlins Schulen –-
SPD- und PDS-Prominenz deckt bisher den HVD –-
HVD-Chefideologe Hubertus Mynarek als Anhänger des Nazi-Ideologen Wilhelm Hauer und als Aushängeschild für die Sekte "Universelles Leben/Heimholungswerk" –-
Ideologie aus Biologismus und Antisemitismus –- HVD wirbt für Hauers "Freie Akademie" –-
Von der Internet-Homepage des HVD kann man sich einfach durchklicken
bis zur Homepage der Scientology Church

Der Chefideologe des "Humanistischen Verbandes Deutschlands" (HVD) Hubertus Mynarek schreibt seit einiger Zeit die HVD-Zeitschrift "diesseits" mit wirren Artikeln über seine "Ökologische Religion" voll. Seine Artikel in dieser wichtigsten Zeitschrift des HVD sind derart zahlreich und umfangreich, daß er tatsächlich heute als der Chefdenker des HVD angesehen werden muß. In seinem Buch "Ökologischen Religion" bezeichnet Mynarek seine Gegner als "Irrläufer der Evolution" und behauptet über seine Anhänger, sie stünden auf der Evolutionsleiter bereits eine Stufe über den Normalmenschen - eine Neuauflage der Herrenmenschen-Ideologie, und dies auch noch explizit in Nazi-Tradition, denn Mynarek stützt seine Thesen auch auf Vordenker des Nationalsozialismus. In "diesseits" behauptete er 1998 in einem Artikel über "ökologische Ethik" sogar, gesunde Pflanzen stünden über schwerkranken Menschen. Die Zeitschrift, die man in der Senatsbibliothek nachlesen kann - weder Berlins Senatoren noch die Abgeordnetenhausmitglieder scheinen sie zu lesen - begrüßte Mynarek 1998 überschwenglich als neues HVD-Mitglied: "Über ein prominentes Neumitglied im Humanistischen Verband freut sich die diesseits-Redaktion ganz besonders, zählt er doch seit Jahren zu unseren profilierten Autoren".
Jetzt kam heraus, daß Mynarek auch seit Jahren für die gefährliche Sekte "Universelles Leben/Heimholungswerk" (UL) tätig ist. Doch damit nicht genug: Schulkinder, die der HVD in seinem Lebenskundeunterricht neugierig gemacht hat, können sich im Internet über geschachtelte Links von der HVD-Homepage schnell zu den Propagandaseiten zahlreicher Sekten durchklicken, darunter UL und Scientology Church.

Die meisten Eltern, die ihre sechs-, sieben-, achtjährigen Kinder in den Lebenskundeunterricht schicken, wissen von alledem nichts. Die Senatsverwaltung für Schule. Jugend und Sport unter Senatorin Ingrid Stahmer (SPD) schweigt bisher dazu. Prominente SPD-Politiker und HVD-Mitglieder wie Staatssekretär Gerd Wartenberg (ex-HVD-Vorsitzender) und die Abgeordnetenhaus-Mitglieder Jutta Weißbecker (HVD-Vize), Regine Koch und Kirstin Fussan-Freese (HVD-Vorstandsmitglied) schützen den HVD seit Jahren ab, "diesseits" prahlt mit ihren Namen. 1998 konnte der HVD auch Prominente aus der PDS - Carola Freundl (PDS-Frakionsvorsitzende im Abgeordnetenhaus und HVD-Vorstandsmitglied); Thomas Flierl (früher Vize der PDS-Abgeordnetenhaus-Fraktion, jetzt Baustadtrat von Mitte) - und von Bündnis 90/Die Grünen - Frieder Otto Wolf - als Mitglieder bzw. Funktionärin gewinnen. Ob sie alle die Hintergründe des HVD kennen und bewußt dieser Organisation beigetreten sind, wissen wir nicht, aber klar ist: Kinder im Grundschulalter können nicht kritisch beurteilen, was HVD-Lehrer ihnen an menschenverachtender Propaganda aus dem HVD-Blatt "diesseits" vorsetzen. Diese Kinder sind in Gefahr.

In der SPD und beim HVD sind Vorwürfe gegen Mynarek seit langem bekannt, SPD-Medien berichteten schon in den 80er Jahren über seine Kontakte zu Nazi-Sekten. Doch die Berliner Schulsenatorin Ingrid Stahmer (SPD) läßt den HVD weiter unbehelligt "Lebenskunde" an Berliner Schulen unterrichten, obwohl Mynarek seit Mitte der 90er Jahre zu einem Chefideologen des HVD aufgestiegen ist. Tief ist der HVD in der SPD verankert, viel Geld verdient er mit dem Unterricht an staatlichen Schulen: bis zu 90 Prozent der Kosten für die Lehrer (Unterrichtsstunden, Ausbildung der HVD-Lehrer) bezahlt das Land Berlin dem HVD aus Steuergeldern; das sind mehrere Millionen D-Mark jährlich. Der Lebenskundeunterricht ist zu einer wesentlichen finanziellen Säule des HVD geworden. Daß sich im Unterricht auch Mynareks Thesen niederschlagen, ist anzunehmen, denn es werden ja die Inhalte der HVD-Ideologie unterrichtet. Einem Siegeszug des HVD gleichen die Teilnehmerzahlen: Besuchten 1990 erst 2 000 Schülerinnen und Schüler in ganz Berlin das Fach Lebenskunde, so sind es heute schon rund 25 000, davon 80 Prozent an Grundschulen und zwei Drittel in Ost-Berlin. Das sind zwar nur knapp 7 Prozent der Berliner Schüler insgesamt, doch jedes Kind, das - vom HVD indoktriniert - womöglich in die Fänge der Nazis oder der Sekten geraten sollte, müßte die Öffentlichkeit aufschrecken. Weit gefehlt! Ob die CDU das Wohl der Kinder aufgreift, ist zu bezweifeln, fürchtet sie doch jetzt schon um ihren Koalitionspartner. Und "Berliner Zeitung" und "Tagesspiegel" druckten große Werbeartikel für den HVD. Kritische Recherche? Bisher Fehlanzeige.

Stahmers Warnung, Stahmers Schweigen

Noch 1994 warnte die Senatsverwaltung für Schule, Jugend und Sport in ihrer Schrift "Informationen über neue religiöse und weltanschauliche Bewegungen und sogenannte Psychogruppen" vor "neuheidnischen" rechtsextremen Sekten aus der Tradition des Nazi-"Kirchenkampfes", auch vor der Würzburger Sekte "Universelles Leben", und natürlich vor der Scientology Church. "Tendenziell antidemokratisch und sozial unverträglich", schrieb Ingrid Stahmer damals im Vorwort über die Sekten. Auch die wirre Berliner SPD-Bundestagsabgeordnete Renate Rennebach tat sich gegen Sekten dicke - sogar in "diesseits" - und wollte sogar das Grundgesetz ändern, "damit nicht jeder sagen kann, er sei Jesus". Das gilt wohl nur solange, wie keine Parteifreunde verwickelt sind.

Ideologe bleibt sich treu

Hubertus Mynarek - früher mal katholischer Priester auf der äußersten Rechten, dann Kirchenaustritt, dann publizistischer Ankläger von angeblichen sexuellen Eskapaden katholischer Prominenz, die er vor Gericht jedoch nicht beweisen konnte, dann Gründungsmitglied der "Christen bei den Grünen", wo man sich schnell wieder von ihm distanzierte - war in den 70er und 80er Jahren noch Vordenker der nazistischen "Deutschen Unitarier Religionsgemeinschaft e. V." (DUR), die man nach einem Urteil des Kammergerichts Berlin als "nazistische Tarnorganisation" und "völkisch-rassistische Sekte" bezeichnen darf. Die DUR leitet sich selbst direkt aus dem Nazi-"Kirchenkampf" ab und sieht die SS-dominierte "Deutsche Glaubensbewegung" der 30er Jahre, die von dem antisemitischen und antichristlichen Agitator Wilhelm Hauer geführt wurde, als eine ihrer Wurzeln an. Der HVD kennt die Berliner Prozeßakten, die zu dem vernichtenden Urteil über die DUR führten: der Vorsitzende des neuen HVD-Zusammenschlusses Berlin-Brandenburg, Horst Groschopp, gab 1999 zu, seine DUR-Freunde hätte ihm die Akten gegeben. Während die PDS im Bundestag Anfragen zu den nazistischen Bezügen der DUR stellte, während PDS-MdB Ulla Jelpke und Grünen-MdB Annelie Buntenbach noch 1997 gegen den "Unitariertag" öffentlich protestierten, traten Berliner Prominente ihrer Parteien dem HVD bei, dessen Vordenker längst Hubertus Mynarek war.

Mynarek schrieb "für die Jugendarbeit" der DUR 1979 das Buch "Orientierung im Dasein", das sich über weite Strecken explizit auf die Ideen der DUR-Vordenkerin Sigrid Hunke stützt. Das Buch propagiert eine extrem konservative Familienideologie, enthält Angriffe auf den Feminismus, gibt "Kameradschaft" als schulisches Lernziel vor und definiert "unser Volk" als "gemeinsame oder wenigstens verwandte Abstammung" und explizit als "Volksgemeinschaft". Dies sei "unitarischer Humanismus". Trotz Mynareks Rolle im HVD stellte sich auch die PDS-Frauenpolitikerin MdB Christina Schenk 1999 dem HVD als Referentin zur Verfügung. In dem Buch bezeichnet Mynarek den Nazi Hauer als "eine der bedeutendsten Größen der Religionswissenschaft des 20. Jahrhunderts", und zwar ausdrücklich "trotz ihrer theoretischen Verirrungen während des Dritten Reiches". Mynarek ist begeistert von Hauers Denken, das er zu einer Grundlage seiner eigenen wirren Thesen macht, folgt ihm in seiner Darstellung des Judentums als "artbestimmtem Volksglauben" und zitierte ihn auch anderweitig. Hauer, ein Hauptsturmführer der SS und Leiter des Sicherheitsdienstes der SS in Tübingen, der seine aggressiven Reden (auch im Berliner Sportpalast) unter dem Saalschutz von SA und SS abhielt - christliche Zwischenrufer wurden von den Nazi-Trupps zusammengeschlagen, christliche Jugendliche von den Hauer-Leuten bei der Gestapo denunziert und verhaftet, alles nachzulesen in den "Deutschland-Berichten" der Exil-SPD - wird heute in jedem besseren Lexikon über den Nationalsozialismus als Vordenker des "religiösen" Flügels der Nazis genannt, neben dem NSDAP-Chefideologen Alfred Rosenberg, auf dessen Buch "Der Mythus des 20. Jahrhunderts" Hauer sein eigenes Hauptwerk "Deutsche Gottschau" gründete. 1942 forderte Hauer sogar bei seinem langjährigen Freund und Mitstreiter aus der "Deutschen Glaubensbewegung" Rudolf Backofen, einem SS-Obersturmführer im Ghetto Lodz, ein "polnisches Mädchen, das germanisiert werden kann" als Sklavenarbeiterin für seinen privaten Tübinger Hausalt an, wie der britische Religionswissenschaftler Werner Ustorf herausfand, der an einem Buch über Hauer arbeitet. Nach 1945 hielt Hauer an seinen rassistischen antisemitischen Thesen fest, nannte lediglich seinen alten "Arier" in "abendländischer Mensch" um, den er immer noch mit den "medizinischen" Vermessungen des "Arier"-Körpers durch Nazi-Ärzte definierte. Er gründete in den 50er Jahren die "Freie Akademie e. V." (FA) als DUR-nahen Zirkel, in dem Großkopfeten der NS-Zeit - Hitler-Geburtstags-Dichter ebenso wie straflos gebliebene Vordenker der Nazi-Verbrechen - ihre alte Ideologie pflegten. Nachfolger Hauers als Chef der FA in den 60er Jahren war der frühere SS-Arzt Lothar Stengel-von Rutkowski, Mitarbeiter des Rasse- und Siedlungsamtes der SS, der nach 1945 bei fast allen rechtsextremen Sekten agitierte - noch 1990 bei der DUR - und ein enger Freund und Biograph des obersten Nazi-Rassisten Hans F. K. Günther war, für dessen Schriften die DUR noch in den 60er Jahren warb. Mynarek ging "im Hause Hauer" ein und aus, wie er selbst zugab, und war auch bei der FA engagiert, deren Sekretärin und Hauer-Biographin Margarete Dierks - mit der auch Mynarek in den 80er Jahren gemeinsam in Schriften publizierte - 1938 in ihrer Dissertation die Nürnberger Rassengesetze gerechtfertigt hatte.

Es ist nur konsequent, daß die "diesseits"-Redaktion des HVD, nachdem sie Mynarek als "profiliertesten Autor" begrüßte, 1999 auch für ein Seminar der "Freien Akademie" wirbt.

HVD für "Ökologische Religion"

1986 brachte Mynarek sein Hauptwerk "Ökologische Religion" heraus, das der HVD 1998 mehrfach in "diesseits" explizit empfahl. In dem Buch stellt er Hauers biologistischen Rassismus auf neue "ökologische" Beine, schleudert das schlimme Wort vom "Irrläufer der Evolution" gegen seine politischen Gegner - als die er Menschen ansieht, deren Weltanschauung letztlich auf dem "Judaochristentum" und der biblischen Forderung des "Machet Euch die Erde untertan" basiere - und schließt mit der Botschaft, "die Natur" sei selbst "politisch" und werde sich daher selbst "die geeignetste politische Staatsform" schaffen. Werkzeug der "Natur" sei dabei der "öko-religiöse Mensch" - Mynareks Anhänger -, "der eigentliche Vollender der Sinngestalt der Natur" und "Sinn der Erde, .... Sinn der Evolution der Natur", der im Gegensatz zum Normalmenschen bereits "den nächsten Schritt der Evolution" vollzogen habe und nun - etwa über den HVD? - die "natürliche" Staatsform durchsetzen werde. Neu aufbereitet, ist dies auch der Inhalt von Mynareks "diesseits"-Artikeln. So bekommt man eine Vorstellung, was HVD-Ideologie inhaltlich bedeutet und womit die Grundschulkinder im Lebenskundeunterricht des HVD indoktriniert werden. Das ist in der Tat "tendenziell antidemokratisch und sozial unverträglich", wie SPD-Schulsenatorin Stahmer über Sekten mit verwandten Botschaften schrieb - doch gegen die HVD-Propaganda an Berlins Schulen tut die SPD nichts. Andere sind da konsequenter: Das evangelische "Deutsche Allgemeine Sonntagsblatt" porträtierte Mynarek schon 1986 unter der Überschrift "In der Tradition von Blut und Boden". (Eine ausführliche Analyse von Mynareks Thesen ist hier auf unserer Homepage nachzulesen.)

Mynarek als Sekten-Mann

In seinem Buch "Religiös ohne Gott?" schrieb Mynarek schon 1983 anerkennend von "Scientology-Geistlichen" und ließ sie breit im Interview zu Wort kommen. Tatsächlich ist der Kern der Scientology-Ideologie nichts anderes als Herrenmenschentum, ausgedrückt in amerikanischen Kunstwörtern. Da ist es nur konsequent, wenn man sich 1999 von der HVD-Homapage schnell zur Scientology-Homepage durchklicken kann, Internet-Links verbinden auch zu anderen Sekten wie "Transzendentale Meditation" oder "Universelles Leben/Heimholungswerk" (UL). Schon 1985 trat Mynarek als Redner bei der Würzburger Sekte UL der Gabriele Wittek auf und erklärte, vieles, was er in den Schriften der UL gelesen habe, sei ihm sympathisch: "Das was sie schreiben, ist durchaus etwas Positives".

UL wird von staatlichen Stellen dagegen als "totalitäre" Organisation eingeschätzt, die sich "die weitgehende Entpersönlichung und Disziplinierung des Einzelnen zum Ziel gesetzt" habe. Das Oberlandesgericht Bamberg sah "durchaus antisemitische Tendenzen" bei der Sekte, die vor allem auch wirtschaftlich tätig ist und in den Branchen EDV, Werbung, Gastronomie und Landwirtschaft einen weit verzweigten Konzern aufgebaut habe, wie die Zeitschrift "Focus" berichtete. In manchen Regionen stehen auf den Wochenmärkten Verkaufsstände von UL für ökologische Produkte, bei denen die Sekte groß im Geschäft ist. UL-Aussteiger berichteten, daß sie als "Bienen" - man könnte auch sagen: Sklaven, für die UL ist es jedoch "ehrenamtliche Mithilfe" - unentgeltlich auf Bauernhöfen und bei Verkaufsständen der Sekte hätten arbeiten müssen, daß Angst, Leistungsdruck, Mißtrauen und Überwachung die Sekte kennzeichneten; "die Verwirklichung der göttlichen Gesetze", die die UL-Gründerin Wittek verkünde, werde "am Kassenstand gemessen".

Doch der HVD-Vorzeige-Ideologe Mynarek trat 1994 für UL auf einer Pressekonferenz als Zeuge für UL und gegen die Sekten-Aussteiger auf. Mit der Zeitschrift "Das Weiße Pferd" hat sich UL neuerdings ein "politisches" Blatt zugelegt, das zu Tagesthemen Stellung nimmt, vor allem auch zur Ökologie. Hier wird 1997 Mynarek als ein Opfer der katholischen Kirche dargestellt, die ihn finanziell ruiniert habe. Konsequent veröffentlichte Mynarek 1999 sein Buch "Die neue Inquisition. Sektenjagd in Deutschland" im UL-Verlag "Das Weiße Pferd".

Antisemitismus pur

Auch bei UL paßt alles zusammen. 1991 brachte die Sekte ein Extrablatt ihrer Zeitschrift "Christusstaat" heraus, das gegen das "Freimaurertum" agitierte und über weite Strecken aus Rosenbergs "Mythus des 20. Jahrhunderts" hätte abgeschrieben sein können. Die antisemitischen "Protokolle der Weisen von Zion", die schon Rosenberg als Quelle für seine These von der jüdisch-freimaurerischen Verschwörung gegen die "Arier" diente, werden auch von UL als angeblicher Beweis für die geplante "Weltherrschaft der Illuminaten" angeführt. Doch UL setzt noch eins drauf: Der Bundesadler sei ein "'Zions'-Adler", denn mit seinen Umrissen passe er genau in die Mitte des Davidsterns, "das zionistische Symbol von Macht und Herrschaft. ... Könnte es bedeuten, daß sich unser Staat im Symbol des Hexagramms (Sechsstern) der Ideologie der 'Weltdiktatur' unterordnet?" Als Antwort präsentiert UL einen Artikel über die jüdische Organisation B'nai B'rith (die auch in Berlin ein Büro unterhält), die eine "freimaurerische Geheimorganisation" sei und deutsche Politiker wie Genscher und Kohl mit Preisen ausgezeichnet habe sowie mit der katholischen amerikanischen Bischofskonferenz eng zusammenarbeite. Schon der Mitbegründer von Hauers "Deutscher Glaubensbewegung", der NSDAP-Reichstagsabgeordnete Ernst Graf zu Reventlow, hatte eine Schrift gegen B'nai B'rith verfaßt, in der er die "Protokolle der Weisen von Zion" als authentischen Plan für die angeblich drohende "jüdische Weltherrschaft" hinstellte. Die vom Verfassungsschutz als rechtsextremistisch eingestufte "Vereinigung für gesamtdeutsche Politik" brachte einen Nachdruck der Reventlow-Schrift heraus, in dem sie auch die UL-Texte zitiert.

HVD raus aus den Schulen!

Einige Eltern von Berliner Schulkindern sind offenbar bereits unruhig geworden, Gespräche mit mindestens einem Schulleiter haben bereits stattgefunden. Doch der HVD gibt Unterricht an 250 staatlichen Berliner Schulen und powert mit seinen SPD- und PDS-Verbindungen. Der Vorsitzende des BIFFF... e.V., Diplom-Psychologe Peter Kratz, meint dazu: "Wenn der HVD seinen Ideologen Mynarek als 'profilierten Autor' seiner Zeitschrift vorstellt, dann ist nach all dem wohl eine Warnung vor dem HVD-Lebenskundeunterricht angebracht, damit Eltern nicht fürchten müssen, ihre Kinder an Sekten oder Nazis zu verlieren." Was im Schulfach Lebenskunde tatsächlich geschieht, wissen nur die Lehrer und die Schüler, die überwiegend im Grundschulalter sind. Diese Kinder können den weltanschaulichen Kern der HVD-Propaganda, die im Klassenzimmer sicher kindgerecht vorgetragen wird, noch gar nicht durchschauen. Kratz: "Wir erforschen diese Szene seit Jahren und haben viel darüber in Büchern, Zeitschriften und eigenen Publikationen veröffentlicht. Diese Sekten, ob sie nun DUR, Freireligiöse, Freigeistige oder HVD heißen, stehen in engem Kontakt miteinander und decken geographisch und weltanschaulich bestimmte Bereiche ab. Sie stehen alle mehr oder weniger deutlich in der Tradition des 'religiösen' Flügels der NSDAP um Hitlers 'Beauftragten für die gesamte geistige und weltanschauliche Schulung und Erziehung der NSDAP' Alfred Rosenberg. Das gilt auch für Teile des HVD." Erstaunlich, daß CDU und christliche Kirchen bisher dazu schweigen. Die Rekrutierung für solche Organisationen fängt oftmals bereits im Kindesalter an, wo schon Grundlagen für eine rechtsextreme Weltsicht gelegt werden..

HVD mit Scientology-Methoden zur Macht?

Wie UL und die Scientology Church strebt auch der HVD ein wirtschaftliches Imperium an, um damit gesellschaftliche Macht auszuüben. Inwieweit die HVD-Ideologie dabei nur Mittel zum Zweck ist, läßt sich kaum beurteilen. Fakt ist, daß der HVD mit dem Lebenskundeunterricht eine Menge an Steuergeldern einnimmt. Fakt ist, daß er sich über die "Wiedergutmachung" angeblich erlittenen NS-Unrechts in den Besitz der Immobilien Friedenstraße 60 in Berlin-Friedrichhain bringen will. Fakt ist auch, daß er im Gastronomiebereich in Berlin bare Münze verdient und hier expandieren will. Am "Cafe Rix" im bezirkseigenen Saalbau Neukölln ist der HVD finanziell beteiligt, doch bleibt er neuerdings hier lieber im Hintergrund: Nachdem Kritik am HVD laut wurde wegen der Nazi-Tradition, in die er sich im Rahmen der Freireligiösen-Ausstellung im Prenzlauer-Berg-Museum selbst gestellt hatte, verschwand die Zeitschrift "diesseits" aus dem "Cafe Rix", wo sie zur gefälligen Mitnahme in großen Packen ausgelegen hatte. Vielleicht möchte man den Umsatz nicht gefährden. Wer an dem Cafe verdient, erfahren die Kaffeetrinker nicht.

Für weitere Investitionen braucht der HVD viel Geld., und er hat große Pläne. Ungeschminkt ließ der frühere HVD-Landes- und Bundesvorsitzende Klaus Sühl, auch Geschäftsführer der HVD-eigenen Human Gaststätten- und Kultur GmbH, 1994 auf einer HVD-Versammlung die Katze aus dem Sack: "Neben der Erhöhung der Mitgliedsbeiträge und Spenden muß der HVD Einnahmemöglichkeiten erschließen, d. h. Unternehmungen starten, die vor allem auch das Ziel verfolgen, Gewinne zu erwirtschaften. Diesen Weg hat der HVD im vergangenen Jahr konsequent beschritten, indem er die HUMAN Gaststätten- und Kultur GmbH gegründet hat. ... Dieser neue kommerzielle Bereich soll in engstem Zusammenwirken mit dem Verband und jederzeit vom Verbandsvorstand kontrollierbar mit dafür sorgen, daß auch weiterhin ABM-Projekte durchgeführt werden können. ... Die GmbH soll Gewinne machen". Sühl sagte vor seinen Anhängern, "daß der HVD schier unbegrenzte Möglichkeiten habe und nur er selbst sich vom Erreichen des Zieles abhalten könne, zu einem dominierenden Faktor in einigen Bereichen der Gesellschaft zu werden". Das sind Sekten-Methoden, nachzulesen im Protokoll der HVD-Versammlung, das säuberlich in der Vereinsregisterakte VR 4672 Nz des HVD beim Amtsgericht Charlottenburg abgeheftet ist (Band III, Blatt 695). Zu deutlich waren die offenen Worte. Der HVD hat sein Unternehmen inzwischen wieder umgruppiert. September 1999

aktueller Nachtrag:
Inzwischen hat sich der HVD zwar von Mynareks Sektenkontakten zu "Universelles Leben" distanziert, und auch die HVD-Zeitschrift "diesseits" druckte - deutlich wahrnehmbar: widerwillig - diese Distanzierung des HVD-Vorstands ab.

Nicht jedoch distanzierte sich der HVD von Mynareks sonstigen faschistischen Thesen, insbesondere nicht von den zahlreichen Artikeln, die Mynarek in "diesseits" schrieb, auch nicht von den Empfehlungen für Mynareks Bücher, erst recht nicht von der Empfehlung seines Buches "Ökologische Religion". Offenbar hat Mynarek derart viele Fans im HVD, daß der Verband sich eine solche Distanzierung gar nicht leisten kann, ohne auseinanderzubrechen.

Auch im Jahr 2001 sind die Sekten, z.B. "Universelles Leben" oder "Scientology Church", weiterhin über die website des HVD erreichbar, über Links zu einer website "Atheismus", die der HVD sogar besonders empfohlen hat und die ihrerseits eine Linkliste zu zahlreichen rechtsextremen Sekten breithält. Der HVD macht also weiterhin die Sektenpropaganda allgemein zugänglich, vermittelt über Links.

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207.) Eintrag vom 6.2.2002 / 11:54
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"Unitariertag" Pfingsten 1999 in Weimar:

Weimar als Nazi-Hauptstadt Europas

Die Anhänger Fritz Sauckels kehren zurück – Nazi-Sekte übertölpelte 'Ossis' – Grußwort von OB Germer angekündigt –- Gegen einen Referenten ermittelt die Staatsanwaltschaft wegen Briefbombendrohung –-"Deutsche Unitarier" sehen sich selbst in der Tradition des "Kirchenkampfs" der Nazis –- Schmalkaldener Professor Ralf Abel zog Klage gegen Antifaschisten wegen Aussichtslosigkeit zurück
Alle paar Jahre wieder: Irgend eine Provinzstadt beherbergt den "Unitariertag" der winzigen Nazi-Sekte "Deutsche Unitarier Religionsgemeinschaft e.V." (DUR), die in der "religiösen" Tradition Alfred Rosenbergs steht, des "Beauftragten des Führers für die gesamte geistige und weltanschauliche Schulung und Erziehung der NSDAP". Rosenbergs Buch "Der Mythus des 20. Jahrhunderts" enthält die Grundaussagen der Ideologie der DUR, die sie in den letzten Jahrzehnten lediglich zeitgemäß umformulierte. In zahlreichen Gerichtsprozessen gegen Antifaschisten, die die DUR betrieb, wurden die Nazi-Beziehungen immer wieder mit Hunderten Seiten Beweisanlagen nachgewiesen. Die DUR darf nach den rechtskräftigen Gerichtsurteilen als "Nazi-Sekte", "völkisch-rassistische Sekte", "nazistische Tarnorganisation" usw. bezeichnet werden, weil "bis in die jüngste Vergangenheit" bei der DUR "in maßgeblichen Positionen solche Personen tätig waren, die eben nationalsozialistisches Gedankengut vertreten haben", so das Landgericht Berlin. Ein langjähriger DUR-Funktionär, Ralf Bernd Abel, Professor Doktor jur. an der Fachhochschule im thüringischen Schmalkalden, erlitt die bisher letzte Niederlage dieser Szene vor Gericht: Seine Klage gegen die Zeitschrift "KONKRET", die ihn als "langjährigen Funktionär rechtsradikaler Sekten" bezeichnet hatte, zog er im April 1999 selbst zurück, nachdem die Richter am Landgericht Hamburg ihm klargemacht hatten, daß er den Prozeß auf jeden Fall verlieren werde.

Himmlers Rune über Weimar

In die Großstädte traut sich die DUR mit dem "Unitariertag" schon lange nicht mehr, zu bekannt sind ihre Nazi- und Neo-Nazi-Verwicklungen. Diesmal trifft es Weimar, Treff Hotel Weimar, Kastanienallee 1. Das paßt: einer der DUR-Vordenker war vor dem 8. Mai 1945 ein enger Mitarbeiter des NSDAP-Gauleiters von Thüringen und Kriegsverbrechers Fritz Sauckel, der Weimar zur Nazi-Modellstadt machte. Der letzte Coup der DUR: ein angebliches Grußwort des Bundespräsidenten Roman Herzog zum "Unitariertag" 1997 in Hameln, wie der Hamelner "Gemeindeleiter" der Sekte gegenüber der Presse damals erklärte. Das Bundespräsidialamt dementierte prompt: Es sei "ein Versehen einer Ferien-Aushilfskraft im Bundespräsidialamt" gewesen, daß die Nazi-Sekte 1997 überhaupt ein Antwortschreiben auf ihre dreiste Einladung an den Bundespräsidenten erhalten habe, und diese Antwort sei "kein Grußwort", hieß es damals - heute organisiert die DUR-Gemeinde Hameln den Unitariertag in Weimar, weil es in der Kulturhauptstadt Europas gar keine Gemeinde gibt.

Diesmal ließ sich Weimars Oberbürgermeister Dr. Volkhardt Germer - parteilos, ein Ex-SED-Kader - von der Nazi-Sekte leimen. Gemeinsam mit den Funktionären der DUR, die zum Teil verfassungsschutzbekannt sind, steht Germer im Programmheft des "Unitariertages": sein Grußwort zur Eröffnung ist schon abgedruckt und soll am 21. Mai noch mündlich vorgetragen werden. Auf den DUR-Fahnen, die zu Pfingsten 1999 über Weimar wehen werden, ist die Hagalsrune vom Totenkopfring der SS zu sehen - zahlreiche DUR-Funktionäre und -Prominente waren vorher hohe SS-Funktionäre, die Rune haben sie als DUR-Zeichen beibehalten. Himmlers "Jul-Leuchter", den die SS als religiöses Symbol einführen wollte, ist in der Gedenkstätte Buchenwald zu sehen - das Zeichen der "Deutschen Unitarier" ist dort eingeprägt!

Sauckels Rasse-Hüter

Da werden sich einige wieder richtig heimisch fühlen in der Stadt Fritz Sauckels. Sein Mitarbeiter Lothar Stengel-von Rutkowski, SS-Hauptsturmführer, SS-Mitgliedsnummer 3683, war jahrzehntelang einer der Hauptideologen der DUR; noch 1990 hielt er in der DUR-Gemeinde Kassel einen Vortrag über Gentechnik. Der Mann kennt sich aus: In den "Nationalsozialistischen Monatsheften" (Herausgeber: Alfred Rosenberg; Chefredakteur: der 1982 zum "theologischen" Chef der DUR gewählte Eberhard Achterberg, der auch die Abteilung "Juden- und Freimaurerfragen" im NSDAP-"Amt Rosenberg" leitete) veröffentlichte Stengel-von Rutkowski in mehreren Folgen eine Biographie über den obersten Nazi-Rassisten Hans F. K. Günther, mit dem er befreundet war; Günthers Bücher zum "Bauernglauben" wurden noch in der 60er Jahren in der DUR-Zeitschrift angepriesen. Unter Sauckels Regie arbeitete Stengel-von Rutkowski im "Rasse- und Siedlungsamt der SS Thüringen" und widmete sein Buch "Was ist ein Volk? Der biologische Volksbegriff" 1940 dem "Gauleiter und Reichsstatthalter Fritz Sauckel, dem Treuhänder lebensgesetzlicher Politik, Wissenschaft und Weltanschauung in Thüringen".

"Wissenschaftliche Rasseerkenntnis"

Dann wurde Stengel-von Rutkowski "Präsident" der DUR-Schwesterorganisation "Freie Akademie e.V.", eine Nazi-Organisation, die der Führer des Nazi-"Kirchenkampfes" und antisemitische Hetzer Wilhelm Hauer in den 50er Jahren als Auffangorganisation für die Rosenberg-Anhänger gegründet hatte. Hauer - eine Art Papst der Deutschen Unitarier - hatte mit Stengel-von Rutkowski, Günther und anderen SS-Größen 1933 die "Deutsche Glaubensbewegung" gegen Juden- und Christentum gegründet - eine Hauptstütze des "Kirchenkampfs" der Nazis - und 1934 sein antisemitisches Hauptwerk "Deutsche Gottschau" auf Rosenbergs "Mythus"-Buch gestützt; in Hauers Vorwort hieß es: "Mit dem Dritten Reiche stehen und fallen wir".

Diesmal steht die DUR in Weimar. Vielleicht kommen der hochbetagte Stengel und die langjährige Sekretärin der "Freien Akademie", die Hauer-Biographin Margarete Dierks, auch diesmal wieder, wie zu vorherigen "Unitariertagen"; Dierks - die nach 1945 wegen ihrer Neonazi-Kontakte der Beobachtung des Verfassungsschutzes unterlag - hatte 1938 in ihrer Dissertation von der "wissenschaftlichen Rasseerkenntnis" der Nazis geschwärmt, das "Fremdwesen" der deutschen Juden beklagt und "das Gesetz zum Schutze des deutschen Blutes und der deutschen Ehre" gepriesen, das "in dem Bewußtsein der Verantwortung und Verpflichtung für die Zukunft unseres deutschen Volkes" beschlossen worden sei, wie sie damals schrieb - es waren die bekannten Nürnberger Rassegesetze. Sicher ist jedenfalls, daß gleich nach OB Germer der heutige Präsident der "Freien Akademie" ein Grußwort sprechen soll. Er weigerte sich bisher ebenso wie die DUR-Oberen, sich von den Nazi-Traditionen, vom Gründer Hauer oder von Dierks - immer noch bei der "Freien Akademie" aktiv - zu distanzieren.

Neo-Nazi-Verbindungen

Das erstaunt nicht, denn die DUR steht auch in den 90er Jahren zur Tradition. Die Hamburger Innenbehörde bestätigte 1997, daß die DUR-Landesgemeinde Hamburg ihr "Haus der Deutschen Unitarier" bis 1995 an die rechtsextremistische "Gesellschaft für freie Publizistik" und den "Freundeskreis Filmkunst" des Nazi-Anwalts Jürgen Rieger vermietete. Hamburgs Landesgemeindeleiter Helmut Kramer, der dafür verantwortlich war und mit Adelheid Reuß-zur Lippe - der früheren Chefredakteurin der rechtsextremistischen Zeitschrift "Die Bauernschaft" des Auschwitz-Leugners und früheren Auschwitz-Wachmannes Thies Christophersen und vorherigen Freundin des "Reichsbauernführers" Walter Darré - befreundet war, wird in Weimar die Gesprächsrunde "50 Jahre Menschenrechte" leiten und soll hier auch zum neuen DUR-Präsidenten gewählt werden. Um wen es sich hinter all der Tarnung in Wahrheit handelt, hätte OB Germer in den Verfassungsschutzberichten nachlesen können; aber diese Lektüre ist für einen Ex-SED-Kader wohl tabu.

Briefbomben-Drohung

Gegen den Neonazi Henning Hraban Ramm, 26 Jahre alt und "Sohn von Berufsunitariern" (DUR-Programmheft für Weimar), der eine Arbeitsgruppe beim Weimarer "Unitariertag" leiten soll, ermittelt inzwischen die Staatsanwaltschaft: Via Internet soll er im Frühjahr dazu aufgerufen haben, Briefbomben an Antifaschisten zu senden. Mit dabei als Leiterin einer Gesprächsrunde in Weimar ist auch wieder Anneliese Müller, früher BdM-Führerin, dann mit ihrem Mann, einem früheren HJ-Führer, verantwortlich für die DUR-Jugend, die später Helmut Kramer und dann Henning Hraban Ramm leitete. So lernt die junge von der alten Generation.

Antisemitisch-antichristliche Kontinuität

Ihren Kampf gegen Juden und Christen, den der DUR-"Papst" Hauer 1934 als "Kampf zwischen der vorderasiatisch-semitischen und der indogermanischen Glaubenswelt" beschrieb, formuliert der DUR-Vordenker Wolfgang Deppert 1996 in dem Sekten-Heftchen "unitarische blätter" zeitgemäß: man lehne den "israelitisch-christlichen Orientierungsweg" ab, weil er eine "autoritäre Lebenshaltung" verlange - doch die "unitarischen blätter" nannten noch 1986 Hauers "Deutsche Glaubensbewegung" der 30er Jahre als ihre Wurzel. Der langjährige DUR-Funktionär Hans-Dietrich Kahl, der auch in Weimar wieder dabei sein wird und den die "unitarischen blätter" bis heute drucken und zitieren, hatte noch 1989 geschrieben, den Nürnberger Kriegsverbrecherprozeß - bei dem Fritz Sauckel zum Tode verurteilt und schließlich hingerichtet wurde - habe man "als Siegerjustiz, veranstaltet von Feindmächten, von denen mindestens eine selbst auf die Anklagebank gehört hätte" abgelehnt, "es war Ehrensache, sich um diesen Prozeß nicht zu kümmern!" Minutiös beschrieb Kahl auch 1989, wie die Rosenberg-Anhänger - alles NSDAP-Kader - nach 1945 die DUR als Auffangorganisation nutzten.

Wegen der offensichtlichen Nazi-Kontinuität, von der sich die DUR trotz vieler Aufforderungen bis heute nicht distanzieren will, hatte die PDS-Bundestagsabgeordnete Ulla Jelpke 1997 öffentlich gegen den "Unitariertag" in Hameln Stellung bezogen. Ob es in Thüringen, wo die Partei demnächst mitregieren möchte, wieder eine Stellungnahme der PDS gibt, diesmal gegen einen parteilosen Oberbürgermeister 'aus den eigenen Reihen', der die Sekte hofiert? Die Weimarer Tagung wird von derselben Hamelner Nazi-Gemeinde organisiert wie der "Unitariertag" 1997. Damals schrieb die Hamelner Lokalpresse spöttisch "Unit-Arier".

100 Seiten zu der Sekte "Deutsche Unitarier Religionsgemeinschaft e. V." bringt das Buch von Peter Kratz "Die Götter des New Age. Im Schnittpunkt von 'Neuem Denken', Faschismus und Romantik" (Elefanten Press Verlag Berlin 1994, 415 Seiten), das auch die Versuche der DUR bloßstellt, in die sogenannten neuen sozialen Bewegungen einzudringen. Mai 1999

Im heute aktuellen Logo der Deutschen Unitarier Religionsgemeinschaft e.V., das auch auf ihren Fahnen zu sehen ist, überschneiden sich Lebens- und Todesrune der Nazis. Das DUR-Zeichen entspricht auch der Rune vom Totenkopfring der SS und vom Jul-Leuchter der SS:

Lebens- und Todesrunen werden von Nazis als Zeichen für Geburt und Tod auf Grabsteinen und in Todesanzeigen verwendet (beide Beispiele aus der zeitschrift "glaube und tat" der DUR):

Die Neonazi-Gruppe "Skinheads Sächsische Schweiz" posiert mit den Runen für das Nachrichtenmagazin "Focus" (Nr. 41/2000, S. 116):

Die Runen werden international von Neonazis benutzt. Die englische antifachistische Zeitschrift "Searchlight" brachte im Juli 2000 dieses Foto des "leading US nazi William Pierce, who has inspired a generation of nazi terrorists" vor einem Versammlungshaus der Neonazis, an dessen Fassade die Lebensrune prangt:

"Seit geraumer Zeit bemüht sich die National Alliance unter ihrem Chef William Pierce" (hier mit der Rune abgebildet) "um eine Vormachtstellung in dem rechtsextremen Musikbusiness in den USA, aber auch in Europa. Pierce unterhält enge Kontake zur NPD. Nach seiner Flucht aus der BRD fand der mit internationalem Haftbefehl gesuchte Hendrik Möbus Unterschlpf bei William Pierce." (antifaschistisches presse-archiv und bildungszentrum berlin, 23. 07. 2001) Der als "Satansmörder" durch die Presse gegangene Möbus ermordete den Antifaschisten Sandro Beyer.

Die DUR-Jugendorganisation BDUJ hat die Runen auf ihrem Wimpel nachempfunden:

...Inhalt aktuelle Texte

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206.) Eintrag vom 6.2.2002 / 11:51
Name: Dr. Dieter Schmidt
eMail: keine
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Beitrag:
hört ... hört ... hört ...

Vom 14. Deutschen Bundestag (1998) wurde die SPD-Abgeordnete Doris Barnett, ehemals Rechtsschutzsekretärin der Gewerkschaft ÖTV, zur Vorsitzenden des Ausschusses für Arbeit und Sozialordnung gewählt. Barnett war erst 1994 erstmalig in den Bundestag eingezogen.
Der folgende Text ist vom März 1997.

Materialien zur Sekten-Enquetekommission V:

SPD-MdB Doris Barnett: Von Christen verfolgt?

Die Abgeordnete bezeichnet sich selbst als Schülerin eines Nazi-Agitators
und fühlt sich seit frühester Jugend wegen ihrer "Religion" benachteiligt –-
Barnetts Sekte arbeitet eng mit Alt- und Neonazis zusammen und wünschte schon das Verbot der Bibel –- Sympathieerklärung ihres Chefideologen für die antisemitische Sekte
"Universelles Leben / Heimholungswerk" –-
Werbeartikel in "Freireligiösen"-Zeitschrift für die "Scientology Church"
Die SPD entsendet nicht nur die meisten christlichen Theologen in den 13. Deutschen Bundestag (16, davon 7 Geistliche; CDU/CSU: 10, davon 4 Geistliche; Grüne: 2; FDP und PDS je 1), sie hat auch die skurrilsten Sektenmitglieder in ihrer Fraktion. Zum Beispiel Doris Barnett aus Ludwigshafen, aussichtslose Gegenkandidatin von Bundeskanzler Helmut Kohl im Wahlkreis 157, die nur über die Landesliste Rheinland-Pfalz ins Parlament einziehen konnte. Barnett führte mit der larmoyanten Klage Wahlkampf, schon als Kind von Christen verfolgt worden zu sein, weil sie einer sogenannten "freireligiösen" Sekte angehöre. Diese rechtsextreme Organisation hat mannigfaltige Verbindungen zum Nationalsozialismus und zum Neofaschismus. Doch damit nicht genug: Barnett bekennt stolz, ihre "Jugendweihe" von dem alten Nazi Wilhelm Bonneß erhalten zu haben, einem Kriegshetzer und Ideologen der "Ausmerzung der artfremden Kräfte", wie Bonneß 1942 schrieb.

"Ich bin seit meiner frühesten Kindheit freireligiös, meine Eltern haben mich bereits vor der Einschulung angemeldet", sagte Barnett im Oktober 1994 der rechtsextremen Sektenzeitschrift "Wege ohne Dogma", die das Organ der "Freireligiösen" ist und gegen Christen, Juden, Ausländer und Schwule gleichermaßen hetzt. Dann jammerte sie: "Bereits in meinen ersten Schuljahren mußte ich erfahren, was es in unserer Gesellschaft bedeutet, der gängigen Norm nicht zu entsprechen und, so wie in meinem Fall, freireligiös zu sein. Ich mußte mich immer besonders anstrengen. Trotz meiner allgemeinen guten Leistungen in der Schule wurde ich von einigen Lehrern schlechter bewertet als meine Mitschüler. Ich hatte freireligiösen Religionsunterricht und ging bei Dr. Wilhelm Bonneß zur Jugendweihe."

Nazi-Werbeblatt WOD

Die Zeitschrift "Wege ohne Dogma" (WOD), der Barnett ihre Wehklage anvertraute, wurde 1992 als Zusammenschluß mehrerer Sektenzeitschriften gegründet und ist das offizielle Organ des "Bundes Freireligiöser Gemeinden Deutschlands" (BFGD), der "Freireligiösen Landesgemeinde Baden" und der "Freien Religionsgemeinschaft Rheinland", der auch der SPD-Bundestagsabgeordnete Eckhart Pick angehört. WOD schrieb 1993 im Stil der schlimmsten Nazi-Agitation, Antifaschisten würden "kulturelles Aids" verbreiten und hätten schon die Zeitungen "taz" und "FAZ" sowie den Präsidenten des Deutschen Bauernverbandes, Constantin Freiherr von Heeremann, mit ihren "Viren" "infiziert", so daß deren politisches "Informations-Immunsystem" nicht mehr funktioniere. Grund der biologistischen Attacke: Heeremann wollte eine Zweigorganisation dieser Sekten nicht in Räumen der Landjugendakademie tagen sehen, weil sie "die Nachfolger des Reichsbauernführers Darré sind", wie Heeremann uns damals sagte; und "taz" und "FAZ" hatten negativ über diese Sektenszene berichtet, die seit den frühen 30er Jahren eng mit dem Nationalsozialismus und mit Neofaschisten zusammenarbeitet.

So wirbt WOD immer wieder für Veranstaltungen der "Deutschen Unitarier Religionsgemeinschaft e. V." (DUR), die nach rechtskräftigen Gerichtsurteilen der 90er Jahre als "Nazi-Sekte", als "völkisch-rassistische Sekte" und als "nazistische Tarnorganisation" bezeichnet werden darf, die "seit einigen Jahren die Geschichte der Freien Protestanten in Rheinhessen als eigene Geschichte beansprucht, um ihre faschistische Herkunft zu vertuschen". Das Landgericht Berlin hatte 1990 nach der Prüfung Hunderter Seiten schriftlicher Beweise über die DUR geurteilt, "daß bis in die jüngste Vergangenheit" bei dieser Sekte "in maßgeblichen Positionen solche Personen tätig waren, die eben nationalsozialistisches Gedankengut vertreten haben".

Die DUR - heute noch ca. 200 aktive Mitglieder - diente nach 1945 als Auffangorganisation für hohe Funktionäre des Nazi-Staates und für die Ideologen des "Kirchenkampfes" der 30er Jahre. Funktionäre und Ideologen der DUR kandidierten später bei Wahlen für die REPs, für die NPD oder die "Kieler Liste für Ausländerbegrenzung". In DUR-eigenen Häusern fanden in den letzten Jahren immer wieder Veranstaltungen rechtsextremistischer Organisationen statt, die z. T. sogar in Verfassungsschutzberichten erwähnt werden; die DUR mußte dies 1996 selbst zugeben. Doch WOD schrieb 1993, es würden "unsere unitarischen Freundinnen und Freunde" durch eine "Rufmordkampagne" "in die rechte Ecke" gedrängt.

In WOD schreiben Funktionäre und Ideologen der DUR, und noch im Dezember 1995 warb WOD für eine Propaganda-Veranstaltung des langjährigen DUR-Präsidenten Horst Prem, der wenige Jahre zuvor den SS-Offizier und Mitinitiator der Nazi-Euthanasie, Albert Hartl, als "Wegweiser" der DUR gelobt hatte. Hartl hatte seine Euthanasie-Propaganda nach 1945 mit Vorträgen und Schriften innerhalb der DUR fortgesetzt. Kein Wunder, daß der gemeinsame "Dachverband freier Weltanschauungsgemeinschaften" - in dem sich die "Freireligiösen" mit der DUR und DUR-Zweigorganisationen zusammenschlossen, in dessen Präsidium Prem sitzt und dessen Verlautbarungen WOD veröffentlicht - sich heute für "Sterbehilfe" einsetzt. Kein Wunder auch, daß einer der führenden Funktionäre der "Freireligiösen", der Neonazi Erich Satter, in WOD Lobeshymnen auf den Euthanasie-Befürworter Peter Singer schreibt.

Barnetts religiöser Lehrer: ein Nazi-Ideologe

Wie eng die "Freireligiösen" mit dem Nazismus verbunden sind, zeigt nicht nur Satter, wenn er in WOD zusammenfassend von der "freireligiös-unitarischen Bewegung" schreibt. Barnetts Vorbild Wilhelm Bonneß - 1947 bis 1977 "Landesprediger der Freireligiösen Landesgemeinde Pfalz", bis 1981 Präsident des BFGD und bis zu seinem Tod 1995 BFGD-"Ehrenvorsitzender" - gehörte vor dem 8. Mai 1945 zu den führenden Propagandisten des "Kirchenkampfes" der Nazis. Er half dabei mit, die Ziele des "Kirchenkampfes" ideologisch zu untermauern: Juden- und Christentum sollten als "Fremdreligionen" aus Deutschland verbannt werden, die biologische "Ausmerzung" der Juden wurde religiös verbrämt. Bonneß publizierte in den 30er und 40er Jahren in der Zeitschrift "Deutscher Glaube", die vom "Kirchenkampf"-Führer Wilhelm Hauer und dem obersten NS-Rassetheoretiker Hans F. K. Günther herausgegeben wurde und in der auch etliche spätere DUR-Ideologen schrieben. (Günthers Buch "Bauernglaube" wurde noch in den 70er Jahren von der DUR angepriesen, Günthers enger Vertrauter, der SS-Offizier aus Darrés "Rasse- und Siedlungsamt der SS" Lothar Stengel-von Rutkowski, trat noch in den 90er Jahren als Referent bei der DUR auf - ausgerechnet zum Thema "Gentechnik"!) Der verantwortliche Redakteur von "Deutscher Glaube" war Herbert Grabert, später Mitbegründer der DUR und Gründer des rechtsextremistischen Grabert-Verlages, in dem führende Ideologen der DUR - wie der "Entartete Kunst"-Hetzer Richard W. Eichler, der "Auschwitz-Lügner" Dieter Vollmer oder die langjährige DUR-"Ehrenpräsidentin" Sigrid Hunke - ihre Schriften veröffentlichen.

Ein Jugendverführer macht "reinen Tisch" mit den "Artfremden"

WOD schrieb im Mai 1995 in einem Nachruf auf Bonneß, er habe ab 1947 - "in den schweren Anfangsjahren" - geholfen, "die 1933 von den Nationalsozialisten verbotenen Gemeinden in der Pfalz wieder zu gründen". In Wahrheit wurde 1933 Wilhelm Hauer, ein rassistischer Agitator und Vertrauter Alfred Rosenbergs (des "Beauftragten des Führers für die gesamte geistige und weltanschauliche Schulung und Erziehung der NSDAP"), in Personalunion zum Führer der nazistischen "Deutschen Glaubensbewegung" und zum "Präsidenten" des BFGD und damit zum Vorgänger von Bonneß gewählt. Hauer führte die "Freireligiösen" in die "Deutsche Glaubensbewegung", und WOD fühlt sich ihm heute noch verbunden, wenn er hier 1993 als "Religionswissenschaftler" gewürdigt wird und seine nazistischen Untaten verharmlost werden. Den Vorwurf gegen Hauer, er sei "unfähig zu trauern" gewesen, weil er nach 1945 seine völkisch-rassistische Religionspropaganda ohne Wenn und Aber fortsetzte - hauptsächlich in der DUR und ihren Zweigorganisationen -, konterte WOD mit der gewollt naiven Frage: "Worüber hätte Hauer trauern sollen?" Vielleicht über die verfolgten Juden und Christen, aber zu einem solchen Bekenntnis der Mitschuld können sich die "Freireligiösen" bis heute nicht durchringen.

Unter Hauers und Günthers Herausgeberschaft schrieb Doris Barnetts späterer Lehrer Wilhelm Bonneß 1942 in "Deutscher Glaube" den Artikel "Volkskundler künden und bekennen. Gedanken und Sätze aus ihren Werken, verbunden von Wilhelm Bonneß":

"Jahn war es, der das Wort 'Volkstum' prägte und eine 'Volkstumskunde' forderte. Er aber war es auch, der seine Arbeit, und vor allem die an der deutschen Jugend, unter das Zeichen des Hakenkreuzes stellte. ... Arndt aber, der in flammendem Zorne die Rechte der mütterlichen Erde und des ihr treuesten Sohnes, des Bauern verteidigte, für dessen Freiheit und Ehre focht und im Bauerntum den Mutterboden, die lebenschaffende und lebenerhaltende Schicht des Volkes erkannte, hat der Volkskunde, auch der wissenschaftlichen, ein für allemal den Weg gewiesen, den sie zu gehen hatte, wollte sie die ihr zugedachte heilige Aufgabe erfüllen. Sie ging ihn und geht ihn nicht immer, aber diesen Weg schlugen und halten all die Forscher ein, denen die Ehre und das Schicksal unseres Volkes oberstes Gesetz ist und die sich durch eine sogenannte wissenschaftliche 'Objektivität', - 'die in ihren Vertretern nicht einmal soviel Objektivität zuläßt, um zu erkennen, daß sie, streng genommen, im Dienste Roms oder Judas stehen', - nicht abhalten lassen, zu fragen: was ist arteigen und was ist artfremd? 'Dies ist die Fragestellung für eine nationalsozialistische Volkskunde auf rassischer Grundlage, für eine Volkskundewissenschaft, die nicht nur objektiv feststellen will, sondern die mit ihren Feststellungen ihrem Volke dienen und nicht schaden will. Damit soll keineswegs eine engstirnige Abkapselung gegenüber der Wissenschaft anderer Völker befürwortet werden. Es steht vielmehr zu erwarten, daß wir der Kultur anderer Völker mit viel klareren Blicken gegenübertreten, wenn wir erst einmal im eigenen Hause reinen Tisch gemacht haben. Wir werden gerade aber durch eine vergleichende Volkskunde in dieser neuen Art die Eigenart der Völker erkennen, die mehr oder minder unseres Blutes und unserer Art sind und werden sie von jenen scheiden, die uns innerlich fremd und entgegengesetzt sind.'"

Bonneß lobte die "nationalsozialistische Rassenerkenntnis"

"Vom volksfrommen Bauerntum aber läßt sich sagen, 'daß es der rassisch gebundene, zeitlos sich vererbende Ausdruck der Weltanschauung einer Gemeinschaft ist', die im Brauchtum eine Art Gottesdienst verrichtet. ... 'Da jede Weltanschauung letzten Endes rassisch bedingt sein muß und durch das Erlebnis, die Welt-Anschauung geformt wird, muß auch das Brauchtum zum Ausdruck der Rasse werden.' ... Denn 'immer wieder, in bestimmter Prägung, wie Blüten oder Früchte eines Baumes in Form und Stoff einander gleichen, sprossen naturgesetzlich dieselben Ausdrucksbilder germanischen Wesens als Sinnbilder des Volksglaubens durch all die Jahrhunderte'. ... Arteigen aber sind die auf Erbanlagen und Erbgütern beruhenden Lebenskräfte und Lebensformen, die hinter allen volkskundlichen Erscheinungen, Gegenständen und Handlungen stehen: ihre Erkenntnis, ihre Vergleichung und Abwägung gegenüber fremdem Geist und Wesen ermöglicht die 'Pflege und Entfaltung der arteigenen Kräfte auf der einen Seite, die Ausmerzung der artfremden auf der anderen'." "Hier werden jene aufstehen", so Bonneß weiter, "die schon immer die Gegner einer wahren Volkseinheit waren, jene Kreise, ...die es als Gefahr ansehen, wenn in dem bisher vorwiegend von ihnen gedeuteten und gehüteten Volksgut ein neuer Beweis für die Richtigkeit nationalsozialistischer Rassenerkenntnisse gefunden wird."

"Freireligiöse" Kriegshetze 1939

Schon wenige Monate nach Kriegsbeginn hatte Bonneß 1939 in "Deutscher Glaube" geschrieben: "Auf ein Wort, Kamerad! ... Du bist jung, bist stark und gesund, und draußen ist Krieg. Du würdest gern da vorn, unter Kameraden, unter Soldaten, vorn, an der Front! Da wird Geschichte gemacht, Taten werden vollbracht. Schicksale gestalten und erfüllen sich - Tod und Leben stehen hart nebeneinander und sind doch wie Brüder. ... Setze dich ein, zeige eine reine, große Gesinnung und ein tapferes, mutvolles Herz! Bewähre dich, prüfe dich! Gib Antwort dir selber, daß du einst reif bist, wenn man dich ruft - zum letzten Einsatz - an die Front!"

Ausgrenzung der "Artfremden" heute

Tatsächlich ist die "freireligiös-unitarische Bewegung" bis heute von diesen Personen und ihren Ideen geprägt. Da wundert es nicht, daß in WOD der "Deutsche Unitarier" Holger Schleip häufiger Autor ist, der in der rechtsextremistischen Zeitschrift "Nation Europa" "Ausländer raus!"-Forderungen erhob; auch in dem WOD-Heft, das Barnetts Interview enthält, schrieb Schleip. Schon 1992 wurde auch in WOD die Einschränkung des Asylrechts gefordert: Die "Präsidentin" der "Freien Humanisten Niedersachsen", heute "Präsidentin" des "Dachverbandes freier Weltanschauungsgemeinschaften", die frühere niedersächsische SPD-Landtagsabgeordnete Helga Lewandowsky, lehnte "gesetzliche Sonderregelungen gegen rechte Gewalttäter" ab und beklagte gleichzeitig "eine Vielzahl ungeahnter Mißbräuche" des Asylrechts. Im Stil der neonazistischen Hetze gegen Ausländer behauptete sie: "Wenn bei einem leergefegten Wohnungsmarkt einheimischen Mietern städtischen Wohnraums gekündigt wird (!), damit Asylbewerber einquartiert werden können, ist dies durch die Betroffenen nicht mehr rational erfaßbar." Auf Lewandowskys WOD-Artikel folgte auf derselben WOD-Seite ein Gedicht der Alt- und Neofaschistin Margarete Dierks, nach ihrem eigenen Lebenslauf eine Angehörige der antisemtischen "Ludendorffer"-Sekte, enge Vertraute Hauers und dessen Biographin, vom Verfassungsschutz wegen ihrer Teilnahme an rechtsextremistischen Treffen zeitweise beobachtet, 1938 Verfasserin einer Dissertation über die Integration der deutschen Juden im 19. Jahrhundert, in der sie die (Wieder-) Ausgrenzung der Juden aus der Gesellschaft forderte: "Fremdblütige, die im Namen der Menschheit Heimatrecht forderten in einem Lande, das nicht ihres Blutes und ihres Geistes Heimat war", so Dierks 1938 über die deutschen Juden. Was für diese "freireligiösen" Nazis früher die Juden waren, sind ihnen heute die Ausländer. In diese Tradition stellt sich freiwillig auch SPD-MdB Eckhart Pick aus Mainz, der sich als einziger Abgeordneter im Handbuch des Bundestages stolz und ohne jede Einschränkung als "freireligiös" präsentiert, dessen Sekte "Freireligiöse Gemeinde Mainz" in der Zeitschrift WOD sämtliche Gemeindenachrichten und die Geburtstage der Gemeindemitglieder veröffentlicht, und dessen Dachverband "Freie Religionsgemeinschaft Rheinland", den die Mainzer Gemeinde gründete und dominiert, die Zeitschrift WOD im Impressum als ihr "Organ" bezeichnet; wen wundert es da noch, daß Pick bei der Grundgesetzänderung im Bundestag für die faktische Abschaffung des Asylrechts stimmte.

"Freireligiöse" wünschen 1992 das Verbot des Alten Testaments

Die "Ausmerzung der artfremden Kräfte" aus dem "Volksglauben" betreiben diese "Freireligiösen" offenbar heute immer noch, ihr Kampf gegen "Juda und Rom" hat momentan jedoch etwas vorsichtigere Formen als in den 30er und 40er Jahren, als sie den Komplex Auschwitz ideologisch absicherten. Wärend der Neonazi Erich Satter noch an die alten Methoden der "Ausmerze" denken läßt, wenn er in WOD davon schreibt, Antifaschisten würden "kulturelles Aids" und "Viren" verbreiten, wünschte der verantwortlicher Redakteur von WOD, Eckhart Pilick, 1992 in WOD das Verbot des Alten Testaments herbei. Pilick ist seit Jahrzehnten ein führender Funktionär der "freireligiös-unitarischen Bewegung". In WOD schrieb er, die Bibel beinhalte die "Befürwortung von Gewalt" und müsse deshalb unter den § 88a des Strafgesetzbuches fallen. Mit denselben Argumenten, die die Neonazis schon lange benutzen, um von den Verbrechen des Komplexes Auschwitz abzulenken, prangerte Pilick an, im Buch Mose werde der Völkermord verherrlicht, "Greueltaten" und "Schandtaten" würden heute von christlichen und jüdischen Religionslehrern als "heilig" und "Gott wohlgefällig" angepriesen. Und er jammerte: "Ich kann den Lehrer nicht anzeigen und das Buch nicht aus dem Handel ziehen lassen: Das Gesetz (§ 88a StGB) ist im Januar verändert worden. Jetzt ist Befürwortung von Gewalt nur noch strafbar, wenn sie sich gegen den Bestand des Staates richtet. Zugegeben, das tut dieses Buch nicht. Die Gesetzeshüter selber lassen darauf ja sogar den Eid leisten."

Trotz Sektenvernetzung kein Thema für die Sekten-Enquetekommission

Bisher hat der SPD-Fraktionsvorsitzende Rudolf Scharping, der in Rheinland-Pfalz einer Doris Barnett und einem Eckhart Pick zu ihren Bundestagsmandaten verhalf, seine Parteigenossen noch nicht aufgefordert, sich von alledem zu distanzieren. Und auch die "Enquetekommission 'Sogenannte Sekten und Psychogruppen'" des Deutschen Bundestages hat die "Freireligiösen", die in einigen Bundesländern Sonderrechte als "Körperschaften des öffentlichen Rechts" genießen, bisher noch nicht zum Untersuchungsgegenstand gemacht. Sie hätte Grund genug, denn der heutige Chefideologe dieser Sekten ist Hubertus Mynarek, dessen Bücher in WOD angepriesen werden und der auch selbst hier schreibt. Mynarek präsentiert sich in seinen Schriften nicht nur als Apologet des Nazi-"Kirchenkämpfers" Wilhelm Hauer, den er für "eine der bedeutendsten Größen der Religionswissenschaft des 20. Jahrhunderts" hält - auf Hauers Büchern prangte das Hakenkreuz! Mynarek schrieb nicht nur ein Buch für die "Jugendarbeit" der Nazi-Sekte DUR, er wurde auch vom evangelischen "Deutschen Allgemeinen Sonntagsblatt" schon 1986 unter der Überschrift "In der Tradition von Blut und Boden" porträtiert. Einer von Mynareks engsten Freunden ist der WOD-Chef Eckhart Pilick, der seinen Schützling immer wieder verteidigte und auch im WOD-Vorläufer "Freie Religion" schreiben ließ. Daß Mynarek zu den ersten Verbreitern der Propaganda der "Scientology Church" in Deutschland zählte, daß er ganz offen seine Sympathie für die antisemitische Sekte "Universelles Leben / Heimholungswerk" bekannte, störte die "Freireligiösen" bisher nicht. Im Gegenteil: Ihre Zeitschrift "Der Humanist", die sich mit der Zeitschrift "Freie Religion" zu WOD zusammenschloß, brachte in den 80er Jahren sogar einen Werbeartikel für die "Scientology Church", von deren Pressereferentin geschrieben. Sowohl "Scientology" als auch "Universelles Leben" werden von der Sekten-Enquetekommission behandelt, ihre Vernetzung bis zu den "Freireligiösen" fällt dagegen unter den Tisch - politische Rücksichtnahme?

"Herr, die Geister, die ich rief ...": Die enge Vernetzung der rechtsextremen Sekten untereinander ist wohl ein zu heißes Eisen für die SPD, die die Sekten-Enquetekommission doch selbst initiierte.

Mittwoch, der 6. Februar 2002, 11:17 Uhr
Name: Holger
E-Mail: keine E-Mail
Homepage: keine Homepage


Hi EGOn

den einen kann man direkt die Wahrheit ins Gesicht sagen, der andere will sie nie
hören uswuswusw......

Wessen Wahrheit EGOn ??

Gruß Holger

Mittwoch, der 6. Februar 2002, 09:42 Uhr
Name: Holger
E-Mail: keine E-Mail
Homepage: keine Homepage

Hallo Heinz

"Was du nicht willst, das man dir tut, das füg' auch keinem andern zu."
Oder:"Was du aussähst, das wirst du auch ernten." Oder:"Liebe Gott und deinen
Nächsten wie dich selbst."

Ich kann Deiner Ana noch einen Spruch hinzufügen, der ist in meine Atheistenhaustür eingeschnitzt. Ich finde ihn aber trotzdem ganz sinnvoll !

"Es wünsch Dir einer was er will, Gott gebe ihm zweimal so viel!"

Gruß Holger

Mittwoch, der 6. Februar 2002, 07:19 Uhr
Name: HEINZ
E-Mail: keine E-Mail
Homepage: keine Homepage

@Ich meinte Respekt, Achtung, soziale Kompetenz... eben so, wie man selber behandelt werden möchte.

Heike, Du bekommst das zurück, was Du selbst gibst, alles ist ein geben und nehmen. Wenn Du Respekt, Achtung, soziale Kompetenz selbst lebst, wird Dir keiner etwas anderes geben.
Es steht dem Menschen immer frei Gutes zu tun und Böses zu lassen. Es ist klar, daß das eigene persönliche Entscheiden in gewissen Situationen schwierig ist. Doch auch derjenige, der keine äußere Konfession kennt, kennt die Grundgesetze des Gewissens die jedem Volk bekannt sind.So z.B. aufgezeigt in den Weisheiten wie:

"Was du nicht willst, das man dir tut, das füg' auch keinem andern zu." Oder:"Was du aussähst, das wirst du auch ernten." Oder:"Liebe Gott und deinen Nächsten wie dich selbst."

Gruß Heinz

Dienstag, der 5. Februar 2002, 21:45 Uhr
Name: Heike/Morwen
E-Mail: worldsherold@aol.com
Homepage: http://www.worlds-herold.de

Da sind wir einer Meinung, doch für jeden Menschen gelten andere Maßstäbe; der eine ist schnell beleidigt, der andere nie, den einen kann man direkt die Wahrheit ins Gesicht sagen, der andere will sie nie hören uswuswusw......

Oh ja, Egon... sag mir deine Meinung .... *schnurr* ...

*lachweg* sorry....

Heike

Dienstag, der 5. Februar 2002, 21:39 Uhr
Name: Egon
E-Mail: keine E-Mail
Homepage: keine Homepage

Hi Heike/Morwen,

Ich meinte Respekt, Achtung, soziale Kompetenz... eben so, wie man selber behandelt werden möchte.

Da sind wir einer Meinung, doch für jeden Menschen gelten andere Maßstäbe; der eine ist schnell beleidigt, der andere nie, den einen kann man direkt die Wahrheit ins Gesicht sagen, der andere will sie nie hören uswuswusw......

Egon

Dienstag, der 5. Februar 2002, 21:11 Uhr
Name: Heike/Morwen
E-Mail: worldsherold@aol.com
Homepage: http://www.worlds-herold.de

@Thomas

ups, das sollte nicht ein zweites mal rein....

Ach hör doch auf, du willst dich nur profilieren ...

... *gggggg*

Dienstag, der 5. Februar 2002, 21:06 Uhr
Name: Thomas
E-Mail: keine E-Mail
Homepage: keine Homepage

ups, das sollte nicht ein zweites mal rein....

Dienstag, der 5. Februar 2002, 21:05 Uhr
Name: Thomas
E-Mail: keine E-Mail
Homepage: http://gegendenstrom.de

http://homepages.compuserve.de/Caramba538/

Vielleicht Satire?

Dienstag, der 5. Februar 2002, 20:16 Uhr
Name: Heike/Morwen
E-Mail: worldsherold@aol.com
Homepage: http://www.worlds-herold.de

doch ich interessiere mich weder für Knigge noch für eine Netikette die irgendwelche Menschen anderen Menschen auferlegen und für allgemeingültig erklären

Ich meinte Respekt, Achtung, soziale Kompetenz... eben so, wie man selber behandelt werden möchte.

Heike

Dienstag, der 5. Februar 2002, 19:55 Uhr
Name: Egon
E-Mail: keine E-Mail
Homepage: keine Homepage

Hallo Heike/Morwen,

Meine persönliche Meinung: ja, es ist zwar anonym, aber doch persönlich, auch wenn sich das Medium der Kommunikation reduziert hat. Nicht umsonst gibt es die Netikette. Wenn man jemanden verletzt, dann kommt das auch im WWW genauso rüber. Teilweise sogar um so stärker, WEIL man dem anderen nicht gegenüber sitzt und er nur auf das Wort zurückgreifen kann, nicht auf die Gestik.

Klar so gesehen hast Du recht, kommt eben immer auf die Einstellung an mit der man in eine Sache reingeht. Sicher ist eine gewisse Höflichkeit angebracht, doch ich interessiere mich weder für Knigge noch für eine Netikette die irgendwelche Menschen anderen Menschen auferlegen und für allgemeingültig erklären, das ist doch immer eine individuelle Angelegenheit und man muß sich, auch hier im www aneinander herantasten um herauszufinden wie man am besten miteinander umgeht ohne den anderen zu verletzen.

Ich kann es aber sehr gut nachvollziehen, wenn einem die Gäule durchgehen (grins schon wieder ein Pferd im GB). Mir passiert das leider auch zu oft. Schon deshalb MUSS ich es sympathisch finden lach.

Dann geht's mir ja nicht alleine so *freu* und zumindest wird es so nie langweilig ;-)

Nein, im Ernst: passiert es, dass man jemanden verletzt, muss man zumindest drüber reden (typisch Frau halt wieder), um Missverständnisse aus dem Weg zu räumen.

Naja, man kann Mißverständnisse auf unterschiedliche Art aus dem Weg räumen :-)), darüber reden oder sie einfach nicht beachten. Mich zu verletzen ist besonders schwer, denn mir ist es egal wie die meisten anderen Menschen über mich denken, daher habe ich ein ziemlich dickes Fell und bin auch meistens sehr direkt. Mitarbeiter von mir sagten mal, daß ich sehr konsequent bin und eine hohe Erwartungshaltung habe, auf der anderen Seite aber sehr hilfsbereit und auch gerecht. Ich wil mich hier nicht selbst loben :-))) doch denke ich, daß ich im Umgang mit anderen Menschen schoin auf dem richtigen Weg bin. Und hier im GB besteht ja keine Chance einen anderen Menschen überhaupt kennenzulernen und eine Unterhaltung auf persönlicher Ebene zu führen; das ist m.E., nur möglich wenn man sich näher kennt.

Gruß

Egon

PS. Den Link zum Thema "Weltuntergang"... http://homepages.compuserve.de/Caramba538/ habe ich mir mal angesehen und beschlossen, daß ich mich damit nicht näher auseinandersetze, da beschäftige ich mich momentan lieber mit positiveren Dingen.

Dienstag, der 5. Februar 2002, 19:38 Uhr
Name: Heike/Morwen
E-Mail: worldsherold@aol.com
Homepage: http://www.worlds-herold.de

Vielleicht Satire?

Man soll die Hoffnung nie aufgeben, aber ich befürchte für Satire ist es zu psychopathisch

Dienstag, der 5. Februar 2002, 19:15 Uhr
Name: Herbert Ferstl
E-Mail: keine E-Mail
Homepage: http://www.humanist.de

Vielleicht Satire?

Oder ein zweiter M[ICH]A ??

Dienstag, der 5. Februar 2002, 19:05 Uhr
Name: Thomas
E-Mail: keine E-Mail
Homepage: http://gegendenstrom.de

http://homepages.compuserve.de/Caramba538/

Vielleicht Satire?

Dienstag, der 5. Februar 2002, 18:22 Uhr
Name: Heike/Morwen
E-Mail: worldsherold@aol.com
Homepage: http://www.worlds-herold.de

Hallo Holger,

bei den üblichen christlichen Seiten kann ich ja wenigstens noch eine relativ sachliche Meinung vertreten. Aber ich gestehe, dass mir bei dieser Page die Worte fehlten, bzw. ich fassungslos kopfschüttelnd gelesen habe. So etwas kann nur ein psychisch kranker Mensch fabrizieren.

Wollen wir wetten, dass es trotz allem offensichtlichen Wahn sicherlich Menschen gibt, die an ihn überweisen?

Übrigens hat er nicht nur eine Mail-Adresse angegeben, sondern seine komplette Postanschrift samt Telefon-Nummern.

Gruß

Heike

Dienstag, der 5. Februar 2002, 18:10 Uhr
Name: Holger
E-Mail: keine E-Mail
Homepage: keine Homepage

Hallo Heike,M

da hast Du ja eine irre Seite entdeckt,
(http://homepages.compuserve.de/Caramba538/)
nach deren Lektüre einem fast die Worte fehlen um dieses Sammelsurium von religiösem
Fanatismus zu kommentieren. Dieser Deutschenhasser lebt sicher bei uns im Wohlstand,
aber ich befürchte, er ist sich in seiner geistigen Verfassung dessen gar nicht bewußt.
Aber nicht nur er ist ein Musterbeispiel dafür, wie zielgerichtete, religiöse Manipulation
schon im Kindesalter das menschliche Denken so unglaublich negativ beeinflussen kann!
Die ganze grausame Geschichte des Christentums bestätigt es, Deschner sollte zur
Pflichtlektüre werden !
Ich hoffe doch, daß Du ihm im eigenen und im Interesse Deutschlands auf sein
Spendenkonto zum Abriss der Brandenburger Tores ein par Euros überweisen wirst, ist
es doch das Tor zur Hölle für alle Deutschen !! Wenn es weg ist, führt ja kein Weg mehr
dorthin ! :-))) oder :-((( Er hat auch eine e-mail Adresse und würde sich sicher über viel
Zustimmung freuen !!!

Gruß Holger

Dienstag, der 5. Februar 2002, 14:03 Uhr
Name: Heike/Morwen
E-Mail: keine E-Mail
Homepage: keine Homepage

Interessanter Link zum Thema "Weltuntergang"...

http://homepages.compuserve.de/Caramba538/

Gruß

Heike

Dienstag, der 5. Februar 2002, 11:00 Uhr
Name: Heike/Morwen
E-Mail: worldsherold@aol.com
Homepage: http://www.worlds-herold.de

Hallo Heinz,

Die Autorität und Unfehlbarkeit des Papstes oder den Offenbarungs- und Wahrheitscharakter der Heiligen Schrift zu bezweifeln ist für viele ein Sakrileg, das mit schweren Ängsten und Schuldgefühlen bezahlt werden muss.

Das ist doch gerade der Knackpunkt. Eine Institution, die mir "Seelenfrieden" verspricht, geißelt meine Fähigkeit zum abstrakten Denken (die ich ja lt. ihrer Lehrmeinung vom Schöpfer höchstselbst habe). Solange ich immer schön konform gehe, habe ich nichts zu befürchten. Die kleinste Abweichung vom Weg und <<zack>> wird Druck gemacht. Das Zuckerbrot-und-Peitsche-Prinzip.

Heike

Dienstag, der 5. Februar 2002, 07:26 Uhr
Name: HEINZ
E-Mail: keine E-Mail
Homepage: http://home.t-online.de/home/027445531/ganzheit.htm

@Um so mehr ein Grund, den angeblichen Wahrheitsgehalt dieser uralten Sammlung von Geschichten/Legenden/Mythen anzuzweifeln und zu hinterfragen

Wie schwierig und mühsam es auch für uns noch ist, die mythische Bewusstseinsebene zu überwinden, erfährt jeder, der versucht, seine eigenen religiösen Glaubensüberzeugungen zu hinterfragen, die in der Regel einem magisch- mythischen Vorstellungssystem entstammen. Die Autorität und Unfehlbarkeit des Papstes oder den Offenbarungs- und Wahrheitscharakter der Heiligen Schrift zu bezweifeln ist für viele ein Sakrileg, das mit schweren Ängsten und Schuldgefühlen bezahlt werden muss.

Gruß Heinz

Montag, der 4. Februar 2002, 21:12 Uhr
Name: Heike/Morwen
E-Mail: worldsherold@aol.com
Homepage: http://www.worlds-herold.de

Hallo Michael,

Um so mehr ein Grund, den angeblichen Wahrheitsgehalt dieser uralten Sammlung von Geschichten/Legenden/Mythen anzuzweifeln und zu hinterfragen.
[...]
Genau.

Hoppala... ich habe dich offenbar mit einem anderen Michael verwechselt, der hier herumgeistert und ungefragt verkündet.

Sorry, my fault.

Heike

Montag, der 4. Februar 2002, 20:41 Uhr
Name: Michael
E-Mail: keine E-Mail
Homepage: http://www.ppt.dtpnet.de/Texte/status.htm

@Heike
[...]
Um so mehr ein Grund, den angeblichen Wahrheitsgehalt dieser uralten Sammlung von Geschichten/Legenden/Mythen anzuzweifeln und zu hinterfragen.
[...]
Genau.

Montag, der 4. Februar 2002, 18:53 Uhr
Name: Heike/Morwen
E-Mail: worldsherold@aol.com
Homepage: http://www.worlds-herold.de

Hallo Egon,

Wer austeilt sollte auch einstecken können :-)). Ist doch nur verbal und noch dazu anonym, oder siehst Du das hier wie eine persönliche Unterhaltung, bei der man sich in die Augen schaut ?

Meine persönliche Meinung: ja, es ist zwar anonym, aber doch persönlich, auch wenn sich das Medium der Kommunikation reduziert hat. Nicht umsonst gibt es die Netikette. Wenn man jemanden verletzt, dann kommt das auch im WWW genauso rüber. Teilweise sogar um so stärker, WEIL man dem anderen nicht gegenüber sitzt und er nur auf das Wort zurückgreifen kann, nicht auf die Gestik.

Ich kann es aber sehr gut nachvollziehen, wenn einem die Gäule durchgehen (*grins* schon wieder ein Pferd im GB). Mir passiert das leider auch zu oft. Schon deshalb MUSS ich es sympathisch finden *lach*. Nein, im Ernst: passiert es, dass man jemanden verletzt, muss man zumindest drüber reden (typisch Frau halt wieder), um Missverständnisse aus dem Weg zu räumen. Und offenbar handelt es sich hier hin und wieder auch mal um Missverständnisse.

Gruß

Heike

Montag, der 4. Februar 2002, 12:03 Uhr
Name: Egon
E-Mail: keine E-Mail
Homepage: keine Homepage

Hi Christine,

Du rechtfertigst Dich bei Heike N.

Nein ich rechtfertige mich niemals, Heike N. fragte mich ob ich wüßte weshalb manche Menschen auf mich so reagieren und da habe ich halt geantwortet.

Egon, es gibt auch noch andere Möglichkeiten der Reaktion, wenn Dir eine Äußerung mißfällt.

Ja die gibt es ;-)

Du könntest großzügig darüber hinwegsehen.
Du könntest freundlich auf die Netiquette hinweisen.
Du kannst natürlich auch auf dem gleichen Niveau zurückschlagen !!!

Wer austeilt sollte auch einstecken können :-)). Ist doch nur verbal und noch dazu anonym, oder siehst Du das hier wie eine persönliche Unterhaltung, bei der man sich in die Augen schaut ? Das jeweilige gegenüber mit dem man diskutiert ist doch in vielen Fällen persönlich unbekannt. Ich kenne hier den Manfred und den Heinz persönlich, sonst niemanden.

Ich nehme hiermit den "Lakai" mit Entschuldigung zurück, wußte ja nicht, was Du für ein
empfindsames Gemüt hast !

Christine ich bin nicht so empfindsam, ganz im Gegenteil sehe ich das alles nicht so eng und hatte auch nicht damit gerechnet, daß sich daraus solch eine Diskussion entwickelt. Ich kann schon eine Menge einstecken und der Lakai hat mich auch nicht gestört; hatte ja die Gelegenheit einer "Magd" zu antworten.

Außerdem war der "Lakai" ja als nützliches Wesen positiv gemeint...

Unter Lakai wird i.d.R. ein kriecherischer, unterwürfiger Mensch verstanden und der bin ich nicht. Aber wie ich jetzt sehe hattest Du dies anders gemeint.

ebenso wie der Papagei für Maud, dem Du ja auch im nachherein auch noch einen
positiven Sinn gegeben hast !

War von vornherein positiv gemeint !!!

Von Holger sind mir übrigens keine derartigen zoologischen Vergleiche für Dich oder andere bekannt, oder kannst Du mir ein Beispiel nennen ??

Da kann ich Dir kein Beispiel nennen, allerdings achte ich auch nicht so darauf. Im Grunde ist es doch völlig unwichtig ob irgendjemand meint keinen freien Willen zu haben; hat auf mein Leben keinerlei Einfluß, ich habe einen freien Willen und entscheide allein und selbständig was für mich richtig ist und was nicht. Ich nutzte die Idee mit einem tierischen Vergleich um zu verdeutlichen, daß der Mensch nicht einmalig auf dieser Erde ist, sondern sich und manche Dinge viel zu wichtig nimmt und dabei viel Zeit und Kraft verschwendet um andere zu überzeugen das seine Ansichten die richtigen sind, statt das Leben einfach nur (verantwortungsvoll) zu genießen um "tierischen" Spaß zu haben.

Ebenfalls liebe Grüße

Egon

Montag, der 4. Februar 2002, 10:38 Uhr
Name: Wolfg@ngK.
E-Mail: dADp_@web.de
Homepage: http://www.superpadre.de.vu

Seherkugeln:
Hilft das auch in Sachen Vorsehung ?

Montag, der 4. Februar 2002, 10:10 Uhr
Name: Herbert Ferstl
E-Mail: keine E-Mail
Homepage: http://humanist.de

Spaetestens mit dem Erwerb solcher "Seherkugeln" solte man "sehend" werden. Kleine Zweifel sind angesagt :-)))
"Man sieht nicht, dass man nicht sieht, was man nicht sieht" (Heinz von Foerster).

Montag, der 4. Februar 2002, 10:07 Uhr
Name: Christine
E-Mail: keine E-Mail
Homepage: keine Homepage

Lieber Egon.

Du rechtfertigst Dich bei Heike N.

<<Diese Menschen können nicht vertragen, daß ich mit Ihnen in der Sprache reden die sie selbst verwenden; sie bezeichnen andere Menschen, z.B. wie Christine es getan hat, als Lakai und können es dann selbst nicht vertragen wenn sie als Magd bezeichnet werden >>

Egon, es gibt auch noch andere Möglichkeiten der Reaktion, wenn Dir eine Äußerung mißfällt.
Du könntest großzügig darüber hinwegsehen.
Du könntest freundlich auf die Netiquette hinweisen.
Du kannst natürlich auch auf dem gleichen Niveau zurückschlagen !!!

Ich nehme hiermit den "Lakai" mit Entschuldigung zurück, wußte ja nicht, was Du für ein
empfindsames Gemüt hast ! Außerdem war der "Lakai" ja als nützliches Wesen positiv
gemeint, ebenso wie der Papagei für Maud, dem Du ja auch im nachherein auch noch einen
positiven Sinn gegeben hast ! Von Holger sind mir übrigens keine derartigen zoologischen
Vergleiche für Dich oder andere bekannt, oder kannst Du mir ein Beispiel nennen ??

Liebe Grüße von Christine

Montag, der 4. Februar 2002, 06:59 Uhr
Name: Site von Methusalem
E-Mail: keine E-Mail
Homepage: keine Homepage

Aus dem Angebot von Methusalem:
Für die Weitsichtigen:
Sehr große Seherkugel, ca 17cm Durchmesser, aus gepresstem Bergkristall. Seher-Kugeln in dieser Größe sind sehr selten. Das Unternehmen, das diese Größe herstellte, ist nicht mehr tätig. Versand nur gegen Vorkasse. Nur Barzahlung per Post(Geldboten). Kosten für Auktion trage ich. Kosten für Geldtransfer der Bieter.

Sonntag, der 3. Februar 2002, 23:45 Uhr
Name: Bundeskanzler
E-Mail: Bundeskanzler@brechmittel.info
Homepage: http://www.pbase.com/helene/galleries

Sagt einmal, jetzt kommen schon die Händler wie der Methusi und machen Werbung für ihren Laden ?

Sonntag, der 3. Februar 2002, 22:27 Uhr
Name: Heike/Morwen
E-Mail: worldsherold@aol.com
Homepage: http://www.worlds-herold.de

Methusalem,

nur eine Verständnisfrage:

Methusalem: Existiert diese Site mit den pubertierenden,
schlichten und geistlosen Gemütern denn immer
noch? Eine Schande für jeden halbwegs friedliebenden
Menschen! Blöder geht`s nimmer!!

Methusalem: Hier sind meine pubertierenden,
schlichten und geistlosen Artikel zu finden

Wen meinst du nun mit pubertär?
Und als Schlussfolgerung dann auch blöd? Pubertät (= Beginn der Abgrenzung/Abnabelung/"eintretende Geschlechtsreife") gleichgesetzt mit geistlos und schlicht?

...aha..... *staun*

Gruß

Heike

Sonntag, der 3. Februar 2002, 22:01 Uhr
Name: Site von Methusalem
E-Mail: keine E-Mail
Homepage: http://Methusalem.de

Hier sind meine pubertierenden,
schlichten und geistlosen Artikel zu finden:
http://Methusalem.de

Sonntag, der 3. Februar 2002, 19:39 Uhr
Name: Heinz
E-Mail: keine E-Mail
Homepage: keine Homepage

Holger schrieb: Und woher weißt DU was die Wahrheit ist ??

Keiner weiß was die Wahrheit ist (grins)

Egon sammelt wie Noah Tiere für seine Arche, fehlt nur noch das lieben weiblichen Schmustierchen und die kleinen kribbeligen Ameisen :-))

Sonntag, der 3. Februar 2002, 19:25 Uhr
Name: Methusalem
E-Mail: no e-mail
Homepage: keine Homepage

Existiert diese Site mit den pubertierenden,
schlichten und geistlosen Gemütern denn immer
noch?
Eine Schande für jeden halbwegs friedliebenden
Menschen! Blöder geht`s nimmer!!

Sonntag, der 3. Februar 2002, 15:04 Uhr
Name: Egon
E-Mail: keine E-Mail
Homepage: keine Homepage

Hallo Michael,

Doof oder schlau, die Betrachtungsweise liegt immer im Auge des Betrachters lieber einseitig konditionierter Egon! ;-)

Michael, danke für Deine Kritik, war sehr erfreut darüber. Denn wenn ich kritisiert werde, dann muß ich ja irgend etwas richtig machen. Ist wie beim Fußball, es wird nur der angegriffen der den Ball hat. :-)))

Egon schrieb: Ich halte jeden Affen für intelligenter als Dich, auch wenn er nicht reden kann.

Michael antwortete: Schade nur, dass Du (D)eine Meinung nicht begründen kannst... denn nur wenn es Deine eigene Meinung wäre, wärest Du auch eine Begründung befähigt, so stellst Du Dich selbst aber ins Abseits!

Michael, ich definiere Intelligenz als die Fähigkeit neue Dinge zu erlernen und bei Problemen, die das erste Mal auftauchen, Lösungen zu finden. Die Qualität Deiner Äußerungen hier zeigt eindeutig, daß Du nicht dazu in der Lage bist etwas hinzu zu lernen. Diese Fähigkeit hat allerdings jeder Affe und daher ist jeder Affe auch intelligenter als Du.

Aber wer fasst sich, lieber EGO-N, schon gerne an die eigene Nase, wenn er doch noch mit einem Finger auf nur die anderen bösen Menschen zeigen kann...

Tja, Michael Du packst Dich sicherlich nicht an die eigene Nase sondern für Dich ist Deine chronische Selbstüberschätzung schon zur Normalität geworden. Du bist bestimmt regelmäßig beim Bad Bevenser Mittwoch-Gespräch und läßt Dich von Deinem Vater weiter konditionieren, nicht wahr.

Gruß......Egon

Sonntag, der 3. Februar 2002, 14:31 Uhr
Name: Heike/Morwen
E-Mail: worldsherold@aol.com
Homepage: http://www.worlds-herold.de

Hallo Michael,

Auch Naturphänomene wurden religiös gedeutet.

Das ist logisch und nachvollziehbar und seit langem bekannt. Logisch und nachvollziehbar ist es auch, dass sich alte Erzählungen, die über Generationen hinweg erzählt wurden, verändern (siehe das Spiel "Stille Post", und da braucht man noch nicht mal Generationen für). Wenn diese Geschichten/Legenden/Mythen irgendwann einmal aufgeschrieben wurden, enthielten sie nur einen Bruchteil von den wirklich geschehenen Ereignissen.
Hinzu kommt noch, dass die abendländischen Christen, die diese Texte übersetzten, bewusst oder unbewusst.... hm.... nennen wir es "interpretierten".

Um so mehr ein Grund, den angeblichen Wahrheitsgehalt dieser uralten Sammlung von Geschichten/Legenden/Mythen anzuzweifeln und zu hinterfragen.

Gruß

Heike

Sonntag, der 3. Februar 2002, 14:12 Uhr
Name: Michael
E-Mail: keine E-Mail
Homepage: http://www.ppt.dtpnet.de/Texte/status.htm

@Herbert Ferstl
[...]
Der Inhalt des christlichen Maerchenbuches auch... :-)))
[...]
Der beste Ausdruck dafür wäre: Sage
Tatsächliche Ergeignisse und real existierende Personen wurden durch Zugabe religiöser Elemente ausgeschmückt. Und natürlich wurde die Bildersprache der Orientalen ausgiebig benutzt. Denken wir an das Himmelsbrot. Das ist eigentlich nur eine Art von Honig. Aber das es in dieser Zeit so viel davon gab, das ein ganzes Volk davon leben konnte, musste den Israeliten wie eine Gottesgabe vorkommen.

Auch Naturphänomene wurden religiös gedeutet.
Dazu 2 Beispiele
1)Die Seen voll Blut. Das Gewässer umkippen, war schon in der ägyptischen Überflussgesellschaft ein Problem. Bequem für die Israeliten, darin die Strafe Gottes zu sehen.
2)Der brennende Dornbusch. Dieses Naturphänomen kann man heute noch beobachten. Der Strauch entzündet sich selbst, um in der lebensfeindlichen Wüste Platz für seinen Nachfolger zu schaffen. Moses kannte dieses Phänomen nicht, da er in Ägypten aufgewachsen war, als sich der Busch vor ihm auf einmal von selbst entzündete, musste ihm dies wie eine religiöse Offenbarung vorkommen.

Sonntag, der 3. Februar 2002, 13:36 Uhr
Name: Herbert Ferstl
E-Mail: keine E-Mail
Homepage: http://www.humanist.de

Das ist nur eine Meinung. Weiter nichts.

Der Inhalt des christlichen Maerchenbuches auch... :-)))

Sonntag, der 3. Februar 2002, 13:19 Uhr
Name: Egon
E-Mail: keine E-Mail
Homepage: keine Homepage

Hallo Holger,

Holger schrieb:

Außerdem wolltest Du (und Egon ) den Dialog mit mir beenden, Du strafst Dich aber selbst Lügen und läßt Dich immer wieder von mir zur Replik provozieren ! Und es gefällt mir, daß Du mir diesen Gefallen tust !!!

Egon schrieb:

Sollte jetzt jemand auf die Idee kommen und zu zitieren, daß ich Holger mit einem Pferd verglichen habe, dann bitte ich zusätzlich darum mitzuteilen ob es sich um einen Hengst oder eher um einen Wallach handelt :-)))

Holger schrieb:

Sollte jemand auf die Idee kommen, ich würde Egon mit einem Senffabrikanten vergleichen, weil er überall seinen Senf dazugeben muß, so bitte ich um Mitteilung, ob er (der Senf ) nicht Brechreiz zur Folge haben könnte ! :-))))))))))

Holger und mir hat es ebenfalls gefallen, daß ich Dich dazu verleiten konnte auf meine Äußerung zu reagieren, denn dies wollte ich damit erreichen !

Gruß......Egon

Sonntag, der 3. Februar 2002, 13:19 Uhr
Name: Egon
E-Mail: keine E-Mail
Homepage: keine Homepage

Hallo Heike N.

Aber dir ist schon klar, warum sich manche Menschen von deinen Äußerungen angegriffen fühlen, oder?

Heike, das ist mir klar. Diese Menschen können nicht vertragen, daß ich mit Ihnen in der Sprache reden die sie selbst verwenden; sie bezeichnen andere Menschen, z.B. wie Christine es getan hat, als Lakai und können es dann selbst nicht vertragen wenn sie als Magd bezeichnet werden :-))) Oder wie Holger, der behauptet, daß kein Mensch einen freien Willen hat (also quasi unselbständig ist und m.E. in Konfliktsituationen versagt) und sich dann darüber wundert das er selbst als Marionette bezeichnet wird. Ich nenne die Dinge beim Namen und halte es für falsche Höflichkeit drumherum zu reden. Wenn jemand anfängt Erbsen zu zählen oder das Echo nicht vertragen kann, dann sage ich das auch. Ich diskutiere gerne über die unterschiedlichsten Themen um Meinungen auszutauschen, dabei erwarte ich von niemanden das er meiner Meinung ist oder sie annehmen soll; soll doch jeder denken, glauben oder meinen was er will. Doch interessant finde ich es, daß Menschen, die behaupten selbst keinen freien Willen zu haben, von "Ihrer" Meinung so überzeugt sind, denn nach "Ihrer Aussage" das sie keinen freien Willen haben, dürften sie ja dann auch keine eigene Meinung haben.

Gruß

Egon

Sonntag, der 3. Februar 2002, 10:47 Uhr
Name: Michael
E-Mail: keine E-Mail
Homepage: http://www.ppt.dtpnet.de/Texte/status.htm

[...]
Hey, in dem Online-Lexikon-Link von Michael steht ja sogar Satre drin:
Wer hätte das gedacht, dass Michael solche feinen Links schickt?
[...]
Das ist nur eine Meinung. Weiter nichts.

Sonntag, der 3. Februar 2002, 10:47 Uhr
Name: Holger
E-Mail: keine E-Mail
Homepage: keine Homepage

@ Köbes-
(oder wer sich dahinter versteckt)

Egons Senf ist sehr bekömmlich und zeugt von guten Geschmack.

Über Geschmack läßt sich bekanntlich streiten !
Du kannst es durchaus für guten Geschmack halten, wenn ein selbsternannter Messias seine Gesprächspartner, warum auch immer, als Magd, Giftzwerg, Marionette, Spinner, Zicke, Papagei, Hund, Pferd, und dergl. bezeichnet ! Das ist
natürlich Ansichtssache, läßt aber auf offensichtliche Geschmacksverirrung
schließen!

Trotzdem auch Dir in diesem Sinne weiterhin Guten Appetit, auf Egons animalisches Angebot ! Hauptsache Dir schmeckt es! Der Senf dazu ist ja sehr geschmackvoll!!!

......wird die Wahrheit nicht vertragen......

Und woher weißt DU was die Wahrheit ist ??

Gruß Holger

Sonntag, der 3. Februar 2002, 02:05 Uhr
Name: + + + Erzengel
E-Mail: inri666@web.de
Homepage: http://www.wrohr.net/brechmittel/bdm1.htm

was ist schlimmer, gott oder seine angestellten ?
schaumer mal im onlinelexikon nach.

Sonntag, der 3. Februar 2002, 01:09 Uhr
Name: Heike/Morwen
E-Mail: worldsherold@aol.com
Homepage: http://www.worlds-herold.de

Hey, in dem Online-Lexikon-Link von Michael steht ja sogar Satre drin:

<<Er geht von der These aus, daß nichts Gegebenes die Entscheidungen, die wir treffen, im voraus begründen kann, daß Entscheidungen sich weder durch religiöse Instanzen, Traditionen, gesellschaftliche Normen oder im Rückgang auf die biologische Natur begründen lassen.>>

Wer hätte das gedacht, dass Michael solche feinen Links schickt?

Sonntag, der 3. Februar 2002, 00:57 Uhr
Name: Heike/Morwen
E-Mail: worldsherold@aol.com
Homepage: http://www.worlds-herold.de

wow... ein Online-Lexikon. Feine Sache: wenn ich über einen Begriff nicht so ganz im klaren bin, schaue ich auch in ein Lexikon. Das erklärt mir dann den Begriff, nach dem ich suche mit anderen Worten. Danke, Michael.

Die Wahrheit von Thomas von Aquin und Aristoteles z. B. soll ihnen gegönnt sein.

Sonntag, der 3. Februar 2002, 00:17 Uhr
Name: Michael
E-Mail: keine E-Mail
Homepage: keine Homepage

Interessante Seite zum Thema Gottesbeweis
http://www.phillex.de/gottbew.htm

Samstag, der 2. Februar 2002, 20:13 Uhr
Name: Heike/Morwen
E-Mail: worldsherold@aol.com
Homepage: http://www.worlds-herold.de

Offenbar scheint es hier ja nur Primaten zu geben (außer dem selbsternannten Messias natürlich).

Hoppala: und Pferde (ob Hengst oder Wallach maße ich mir nicht an zu beurteilen *ggg*), Schafe natürlich Graupapageien, Beos und Hunde (sorry, es war stärker als ich, nicht böse sein).

Eigentlich gar nicht so übel. Diese Tiere haben eins gemeinsam: sie sind außerordentlich sozial eingestellt, morden nicht um ihres Glaubens willen, heucheln nicht, verkünden keine Doktrinen, sind nicht so vermessen zu glauben, dass nun ausgerechnet sie "gute" Lebewesen sind.

Gruß

Heike

Samstag, der 2. Februar 2002, 19:52 Uhr
Name: Thomas
E-Mail: keine E-Mail
Homepage: http://gegendenstrom.de

Hi Micha, wie geht's Deinem Paps? Missioniert er in Bad Bevensen immer noch fleißig die Rentner und Kurgäste?

an-scheinend hast Du, im Gegensatz zu Thomas und Heike, doch ein wenig eigenen Grips mit-bekommen auf Deinem Weg durch Raum und Zeit... ;-)

Michael, Du überschätzt maßlos die Qualität Deiner Äußerungen hier. Sie sind es nicht wert, sich näher damit zu beschäftigen.

Einen schönen Abend noch,

Thomas

Samstag, der 2. Februar 2002, 18:44 Uhr
Name: Heike/Morwen
E-Mail: worldsherold@aol.com
Homepage: http://www.worlds-herold.de

Der Link gibt aber nicht nur interessantes über die Schulpflicht her, Herbert:

<<Die Bibel zeigt uns ganz deutlich, welche Menschen den See von Feuer und Schwefel verdienen. Beispiele sind Feiglinge, Mörder, Zauberer, Unzüchtige, Ehebrecher, Homosexuelle (Sodomiten), Götzendiener, Diebe, Schwindler, Trunkenbolde, Habsüchtige, Selbstsüchtige und jeder, der die Lüge liebt und tut.... Er stellt nicht den Mörder mit dem schwerarbeitenden Mann gleich, der seiner Frau treu war, seine Familie versorgt hat, und seine Kinder anständig erzogen hat>>

Was passiert nun aber mit einem Mörder, der schwer gearbeitet hat, seiner Frau treu war und seine Kinder anständig erzogen hat? Oder der katholische Priester, der sein Zölibat gebrochen hat?
Und natürlich sind Feiglinge mit Homosexuellen gleichzustellen... *grusel*
Eine wichtige Frage brennt mir noch unter den Nägeln: kommt Harry Potter nun in die Hölle?

Heike

Samstag, der 2. Februar 2002, 18:26 Uhr
Name: Köbes
E-Mail: keine E-Mail
Homepage: keine Homepage

Sollte jemand auf die Idee kommen, ich würde Egon mit einem Senffabrikanten vergleichen, weil er überall seinen Senf dazugeben muß, so bitte ich um Mitteilung, ob er (der Senf ) nicht Brechreiz zur Folge haben könnte ! :-))))))))))

Egons Senf ist sehr bekömmlich und zeugt von guten Geschmack. Diesen guten Geschmack lassen einige derer missen denen er serviert wird. Nehmen die ihn zu sich wird Brechreiz erzeugt, so wie Unbehagen bei denen erzeugt wird die die Wahrheit nicht vertragen sie aber dennoch serviert bekommen. Holger im diesen Sinne weiterhin Guten Appetit.

Samstag, der 2. Februar 2002, 18:19 Uhr
Name: Heike/Morwen
E-Mail: worldsherold@aol.com
Homepage: http://www.worlds-herold.de

Sollte jemand auf die Idee kommen, ich würde Egon mit einem Senffabrikanten vergleichen, weil er überall seinen Senf dazugeben muß, so bitte ich um Mitteilung, ob er (der Senf ) nicht Brechreiz zur Folge haben könnte ! :-))))))))))

*johl*
Löwensenf oder eher der komische, süße bayerische?

Samstag, der 2. Februar 2002, 17:19 Uhr
Name: Herbert Ferstl
E-Mail: keine E-Mail
Homepage: http://www.humanist.de

Hallo Leute,

Wer mal sehen will, wie religioese Fundamentalisten - keine Moslems, sondern christlich-juedische - es schaffen, ihre Kinder selbst zu unterrichten und somit der staatlichen Schulpflicht ein Schnaeppchen schlagen (nicht nur in Bayern), der sieht sich mal folgende Seite an:

http://www.zwoelfstaemme.de

Die Atheisten muessen dagegen ihre Kids in Schulen unterrichten lassen, wo die Erziehung der Kids "in Ehrfurcht vor Gott" oberstes Bildungsziel ist und in der bayersichen Verfassung verankert wurde.

Gruesse
Herbert

Samstag, der 2. Februar 2002, 17:13 Uhr
Name: Krätze
E-Mail: keine E-Mail
Homepage: keine Homepage

Herbert, danke für den Link, genau den suchte ich!

Gruß, Krätze

Samstag, der 2. Februar 2002, 17:09 Uhr
Name: Referee
E-Mail: keine E-Mail
Homepage: keine Homepage

2 : 0 für Holger!
:-))))))))))))))))))))))))))))))))))))))))))))))

Samstag, der 2. Februar 2002, 16:17 Uhr
Name: Holger
E-Mail: keine E-Mail
Homepage: keine Homepage

Sollte jemand auf die Idee kommen, ich würde Egon mit einem Senffabrikanten vergleichen, weil er überall seinen Senf dazugeben muß, so bitte ich um Mitteilung, ob er (der Senf ) nicht Brechreiz zur Folge haben könnte ! :-))))))))))

Gruß Holger

Samstag, der 2. Februar 2002, 16:00 Uhr
Name: Michael Hellmanzik
E-Mail: micha@universalglaube.de
Homepage: http://www.universalglaube.de

Hi Egon,

an-scheinend hast Du, im Gegensatz zu Thomas und Heike, doch ein wenig eigenen Grips mit-bekommen auf Deinem Weg durch Raum und Zeit... ;-)

Naja Michael, das wirst Du uns doch bestimmt anhand eines Beispieles mal ausführlich erklären können, nicht wahr.

Wollen kommt vom Können und Können kommt vom Wollen! :-) "Wer nicht kann, was er will, muß das wollen, was er kann. Denn das zu wollen, was er nicht kann, wäre töricht. - Leonardo da Vinci -"

Da kannste mal sehen wie doof dieser Jesus war, wollte vor 2000 Jahren für jemanden ans Kreuz genagelt werden der noch nicht geboren war; wenn der Dich gekannt hätte, dann wäre die Entscheidung sicherlich anders ausgefallen und dieser Typ hätte sich für's Leben entschieden.

Doof oder schlau, die Betrachtungsweise liegt immer im Auge des Betrachters lieber einseitig konditionierter Egon! ;-)

Dann wirst Du trotzdem ans Kreuz genagelt und bleibst dort lebendig hängen !

Lieber Egon, einseitige Menschen wie Du sind immer dumm wie Brot... ;-) Ich habe es, mein Schicksals, selbst in der Hand und dementsprechend auch, ob ich an einem Kreuz enden werde oder eben nicht! :-)

Oh Mann bist Du fertig.

Oder vielleicht doch nur Du SELBST, der jetzt nur NICHTS mehr versteht, denn dieses ist ihm max. mit seinem Verstand all-ein möglich!

Ich halte jeden Affen für intelligenter als Dich, auch wenn er nicht reden kann.

Schade nur, dass Du (D)eine Meinung nicht begründen kannst... denn nur wenn es Deine eigene Meinung wäre, wärest Du auch eine Begründung befähigt, so stellst Du Dich selbst aber ins Abseits!

Der Affe wird schon wissen aus welchem Grunde er seine Wahrnehmungsfähigkeiten Dir gegenüber selbst beschränkt. Ist reiner Selbstschutz Michael :-)))

Wenn Du lieber Egon-Affe Dich vor mir schützen musst, solltest Du Dir lieber Gedanken darüber machen, was Dir Deine Angst bereitet, bevor Du blind weiterhin viele Deiner Mit-Menschen zu töten, zu ermorden ver-suchst. Selbstschutz = Mauern und SELBST-beschränkungen, welche immer die eigene wirkliche Freiheit be/ver-hindern! Aber wer fasst sich, lieber EGO-N, schon gerne an die eigene Nase, wenn er doch noch mit einem Finger auf nur die anderen bösen Menschen zeigen kann, wie der Primat "Bush" es z.B. tut ???

In Liebe

Micha-el

Samstag, der 2. Februar 2002, 14:20 Uhr
Name: HEINZ
E-Mail: keine E-Mail
Homepage: keine Homepage

Doch es gibt Leute die haben die Zeit, die Anzahl der Zeilen zu zählen und sich darüber, statt über den Inhalt der Zeilen, zu äußern:-)))))

Das sind halt die Erbsenzähler :-)) Freud euch über das schöne Wetter und genießt es:-))
Ein schönes Wochenende.

Samstag, der 2. Februar 2002, 13:09 Uhr
Name: Heike N.
E-Mail: worldsherold@aol.com
Homepage: http://www.worlds-herold.de

Hallo Egon,

PS. Sollte jetzt jemand auf die Idee kommen und zu zitieren, daß ich Holger mit einem Pferd verglichen habe, dann bitte ich zusätzlich darum mitzuteilen ob es sich um einen Hengst oder eher um einen Wallach handelt :-)))

*lachweg* Aber dir ist schon klar, warum sich manche Menschen von deinen Äußerungen angegriffen fühlen, oder? *zwinker*

Gruß

Heike

Samstag, der 2. Februar 2002, 12:57 Uhr
Name: Egon
E-Mail: keine E-Mail
Homepage: keine Homepage

Hi Holger,

Niemand liest gerne Artikel, die mehr als 50 Zeilen lang sind..... Gilt das nicht auch für Sie bezw. Ihre Postings vom 01.02.02 16:38 und 16:36 mit insgesamt 254 (!) Zeilen !!

Doch es gibt Leute die haben die Zeit, die Anzahl der Zeilen zu zählen und sich darüber, statt über den Inhalt der Zeilen, zu äußern:-)))))

Holger, es gab mal ein Pferd, da konnte auch zählen und der Name des Pferdes fing auch mit einem H an, es hieß Hans !

Gruß......Egon

PS. Sollte jetzt jemand auf die Idee kommen und zu zitieren, daß ich Holger mit einem Pferd verglichen habe, dann bitte ich zusätzlich darum mitzuteilen ob es sich um einen Hengst oder eher um einen Wallach handelt :-)))

Samstag, der 2. Februar 2002, 12:50 Uhr
Name: Heike/Morwen
E-Mail: worldsherold@aol.com
Homepage: http://www.worlds-herold.de

Hallo Herbert,

Danke fuer das inhaltliche Verstaendnis - was gar nicht immer so klar ist.

Das ich das verstehe? grinsel

Heike

Samstag, der 2. Februar 2002, 10:19 Uhr
Name: Holger
E-Mail: keine E-Mail
Homepage: keine Homepage

Sehr geehrter Herr Dr. Dieter Schmidt

Fasse Dich kurz.
Fasse Dich kurz!
Niemand liest gerne Artikel, die mehr als 50 Zeilen lang sind. Denken Sie daran, wenn
Sie Artikel verfassen.
Fasse Dich kurz!

Gilt das nicht auch für Sie bezw. Ihre Postings vom 01.02.02 16:38 und 16:36 mit
insgesamt 254 (!) Zeilen !! Haben Sie nicht daran gedacht ??

Mit vorzüglicher Hochachtung

Holger

Samstag, der 2. Februar 2002, 09:36 Uhr
Name: Herbert Ferstl
E-Mail: keine E-Mail
Homepage: http://www.humanist.de

Wer sich heute mal schieflachen will, sieht sich im Zeitschriftenladen die Rueckseite des Satire-Magazins "titanic" an. Eine Super-Persiflage auf die religioese Werbung "Kraft zum Leben" (DeMoss-Stiftung).
Bin Laden zeigt, wie man den Weg zu Allah findet und ein besserer Mensch, aeh Terrorist wird... :-))))))

Gruesse Herbert

Samstag, der 2. Februar 2002, 08:47 Uhr
Name: Herbert Ferstl
E-Mail: keine E-Mail
Homepage: http://www.humanist.de

Hi Kraetze,

hier der Link:

http://hsg.kaiserslautern.de/faecher/inf/spiele/warum.html

Gruesse
Herbert

Samstag, der 2. Februar 2002, 07:27 Uhr
Name: Herbert Ferstl
E-Mail: keine E-Mail
Homepage: keine Homepage

Hi Kraetze,

Es ging um einen ehemaligen US-Militärausbilder und Psychologen, der über den Drill berichtete, mit dem Soldaten zum unbewußten Töten gebracht werden.

Der Link war von mir - muss ihn erst noch raussuchen (nach der Arbeit)

Bis dann...

Herbert

Samstag, der 2. Februar 2002, 07:26 Uhr
Name: Herbert Ferstl
E-Mail: keine E-Mail
Homepage: http://www.humanist.de

Hi Heike,

Oh oh... das kommt in den falschen Hals...

Ich weiss, es soll ja provozieren.

obwohl mir klar ist, wie es gemeint ist...

Danke fuer das inhaltliche Verstaendnis - was gar nicht immer so klar ist.

Samstag, der 2. Februar 2002, 04:39 Uhr
Name: Krätze
E-Mail: keine E-Mail
Homepage: keine Homepage

Hallo Leute, ich suche einen Link, der glaube ich vor einiger Zeit hier gepostet wurde.

Es ging um einen ehemaligen US-Militärausbilder und Psychologen, der über den Drill berichtete, mit dem Soldaten zum unbewußten Töten gebracht werden. Auch berichtete er über die Massaker an amerikanischen Schulen durch Amokschützen, die oft an Computerprogrammen schnelles Schießen trainiert hatten.

Falls ihr den Link noch wißt, bitte nochmal posten(ich weiß aber nicht genau, ob ich den Link von hier hatte).

Reichlich Dank

Samstag, der 2. Februar 2002, 02:41 Uhr
Name: Heike/Morwen
E-Mail: worldsherold@aol.com
Homepage: http://www.worlds-herold.de

Herbert,

Dabei bezeichne ich mich selbst nicht nur als Antisemit...

Oh oh... das kommt in den falschen Hals... obwohl mir klar ist, wie es gemeint ist... aber auch ich kriege Gänsehaut bei diesem Begriff...

Die Semiten sind nichts desto trotz ein Volksstamm... nicht mehr, nicht weniger....

Gruß

Heike

Freitag, der 1. Februar 2002, 23:32 Uhr
Name: Herbert Ferstl
E-Mail: keine E-Mail
Homepage: http://www.humanist.de

Thema HVD:

Hier werden die Grundlagen für neue Vernichtungsaktionen gelegt

Sagt das einer, der die "Innenansichten" des HVD wohl nie real kennengelernt hat? Die Thematik von und um den selbsternannten Nazi-Jaeger Kratz (bifff) ist altbekannt, sind alte Kamellen. Keine Organisation ist vor faschistoiden Umtrieben gefeit. Solche Leute sind in vielen gesellschaftlich relevanten Gruppierungen zu finden - sogar im "Verfassungsschutz"; und zwar mal mehr, mal weniger. Nicht zuletzt auch im HVD.
Mit der "faschistischen Moralkeule" wird heute gerne um sich geschlagen, um unliebsame "Gegner" zu diskreditieren. Wer sich kritisch mit der juedischen Vertreibungspoltik in Palaestina beschaeftigt ist da schnell zum Antisemiten abgestempelt. Waehrend sich der HVD z.B. um Integration von nichtdeutschen Kindern in den von ihm betriebenen KiGa`s bemueht, schlachten vermeintlich antifaschistische juedische Glaeubige im ehemaligen Palaestina die vertriebenen Andersglaeubigen ab.
Dabei bezeichne ich mich selbst nicht nur als Antisemit, sondern als Anti-Christ, Anti-Buddhist, Anti-Konfuzianer, Anti-Mormone, Anti-Jude, Anti-Islamist....
Als Atheist erscheint mir der eine GLAUBE so verwerflich wie der andere.

Freitag, der 1. Februar 2002, 23:00 Uhr
Name: + + + Erzengel
E-Mail: inri666@web.de
Homepage: http://www.kirchennetz.de.vu

S. g. Verantwortliche dieses eigentümlichen "Herzschlagforums"!

Sie schreiben: "Dieses Forum wird vom ... gefördert. Keineswegs wollen wir
Herrn Humer sowie den Militärpfarrer vergessen." Da ich mich der Anfrage Hw.
Dr. SPINDELBÖCKS nur anschließen kann und ich dieses Forum nicht fördere,
ersuche ich Sie dringend, meinen Link "den Militärpfarrer" bzw.
http://www.padre.at sofort herauszunehmen.

Ebenso wäre es von Ihrer Seite sicherlich gut, die Links

http://www.kirchen.net/
http://www.der13.com/
http://www.pornojaeger.at/

sofort zu löschen.

Ebenso finde ich es unmöglich, daß Sie dieses schöne Herz-Jesu-Bild als Bild
des Forums verwenden.

In Erwartung Ihrer sofortigen Löschungsmaßnahme.

Padre Alex

Freitag, der 1. Februar 2002, 18:29 Uhr
Name: Samuel Elias Neuwald
E-Mail: keine E-Mail
Homepage: keine Homepage

Die Reaktion des Humanistischen Verbandes Deutschlands auf unsere Veröffentlichung über die Nazi-Propaganda in der HVD-Ausstellung des Prenzlauer-Berg-Museums macht alles noch schlimmer

Bitte Einzelheiten benennen.

Kaum mehr als ein paar Verleumdungen konnte der HVD antworten auf unsere detallierte Darstellung seiner Nazi- und Neonazi-Verwicklungen.

Bitte um Veröffentlichung dieser detaillierten Darstellung an dieser Stelle.

der Beckers Nazi-Bibliographie und andere Nazi-Bücher als freigeistige, humanistische und religionskritische Literatur anpreist.

Bitte um detaillierte Bibliografie und um Nennung der einzelnen Buchtitel.

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Gästebuch 1999-2000 entwickelt von Erik Möller für Der Humanist und Gegen den Strom. Copyright © der Einträge bei ihren Autoren.