Egon....Also die Süchtigen auf Krankenschein weiter vergiften und deren Tod in Kauf nehmen; solch ein Vorschlag findet nicht meine Unterstützung. Das einzig richtige sind härtere Strafen, z.B. muß lebenslänglich auch lebenslänglich sein. Ich halte nichts von Resozialisierung von bestimmten Gewalttätern und Drogenhändlern. Deutsche Straftäter würde ich ins Zuchthaus stecken und ausländische Täter sofort ausweisen.
Ich beginne dann wohl doch mal lieber mit einem inländischen Konzern und poste mal diesen netten Text:
Geschichte eines "Hustensaftes"
100 Jahre Heroin von BAYER
(km/ho) 1898 startete der BAYER-Konzern die Produktion von Heroin.
Seither hat die Droge in aller Welt große Schäden angerichtet. Die
Geschichte des "Hustensaftes" ist ein Beispiel dafür, wie aus reinen
Profitgründen ein zweifelhaftes "Medikament" ohne Rücksicht auf die
gesundheitlichen Folgen auf den Markt gedrückt und gleichzeitig die
traditionelle Hanfverarbeitung kriminalisiert wird.
Bevor die Droge Heroin in Deutschland am 6. April 1971 mit dem
Betäubungsmittelgesetz endgültig verboten wurde, war Heroin schon
über 70 Jahre lang als Arzneimittel in Medikamenten verwendet worden.
Was kaum einer weiß: Den gefährlichen Suchtstoff entwickelte die
Pharma-Firma BAYER. Schon 1898 ließ das Unternehmen den Namen
der Substanz schützen. Fortan war das Opiat mit dem wissenschaft-
lichen Namen Diacetylmorphin als "Heroin" bekannt. Entdeckt hatte es
der englische Chemiker C. R. Wright. BAYER war es als erster Firma
gelungen, den Stoff - eine Mischung aus Morphin und Essigsäure -
fabrikmäßig herzustellen. BAYER startete im Jahr 1900 einen bis dahin
noch nie dagewesenen Werbefeldzug. Auf dem ganzen Globus lobten
Anzeigen in zwölf Sprachen das Mittel in den höchsten Tönen. BAYER
verschickte Tausende von Gratisproben an ÄrztInnen. "Die Nachbe-
stellungen", so hieß es wenig später, "übertrafen alle Erwartungen". Die
Verkaufserfolge von Heroin legten den Grundstein für den Aufstieg der
Elberfelder Farbenfabrik zu einem Weltkonzern. BAYER bewarb Heroin
als Hustenmedizin für Kinder, der Stoff sei ungefährlich, erzeuge
keinerlei Abhängigkeit und sogar bei Darmkoliken von Säuglingen
wirksam. Heroin wurde schnell zum Kassenschlager.
Mit der Einführung des Heroins auf den pharmazeutischen Markt wurde
auch die Rolle des Cannabis als Universalmedizin an den Rand
gedrängt. Bis zum Beginn des 20. Jahrhunders war Hanf - eine der
ältesten Kulturpflanzen der Welt - für die Herstellung von Kleidung und
Papier sowie als Allheilmittel verwendet worden. Bis zu 80 Krankheits-
bilder, die bisher Domänen der Cannabismedizin gewesen waren,
konnten fortan auch mit ASPIRIN und Heroin "geheilt" werden.
Heroin und ASPIRIN waren die ersten chemischen Arzneimittel der
Geschichte. Es folgten die Entwicklung chemischer Fasern (NYLON) und
synthetischer Stoffe zur Herstellung von Papier, die alle Anwendungs-
gebiete von Cannabis bzw. Hanf mehr schlecht als recht ersetzten und
zur Kriminalisierung einer jahrhundertelang erfolgreich genutzten
Kulturpflanze führte. Wie eminent wichtig die Kriminalisierung des
ökologisch unbedenklichen Hanfes für die chemischen Konzerne war,
verdeutlicht eine Einschätzung des US-Riesen DUPONT aus den
dreißiger Jahren, die in dieser Form sicherlich auch auf BAYER und den
IG FARBEN-Trust zutrifft: Wäre der Hanfanbau nicht verboten worden,
hätte DUPONT 80 % seiner Geschäfte nicht gemacht.
Übrigens: Die IG-FARBEN waren über diverse Auslandstöchten mit
DUPONT (und auch STANDARD OIL) verbunden.
1941 "gelang" den IG FARBEN-Forschern die Herstellung des
vollständig synthetischen Methadons; das mit dem Naziregime eng
verflochtene Chemiesyndikat meldete stolz an Hitler, man sei nun
unabhängig von ausländischen Pflanzenrohstoffen, also sowohl von
Mohn- als auch von Hanflieferungen, ein an den Haaren herbeigezo-
genes Argument, weil Hanf erfolgreich auch in Deutschland angebaut
wurde. Der Lohn folgte unverzüglich: 1941 wurde die Hanf-Tinktur
endgültig aus dem Deutschen Arzneimittelbuch gestrichen. Gleichzeitig
wurde die "Haschisch-Sucht" endeckt und im Sinne der national-
sozialistischen Ideologie als "biologische Minderwertigkeit" definiert, die
in der "Ausmerzung unwerten Lebens" schließlich ihre mörderische
Konsequenz fand.1
Obwohl schon bald offensichtlich wurde, daß nicht Hasch, sondern das
vielgepriesene Heroin in hohem Maße süchtig machte, stärker übrigens
als natürliches Opium, wurde der gefährliche Stoff erst 1912 apotheken-
pflichtig, 1920 dann rezeptpflichtig. Mit der Unterzeichnung des Genfer
Opiumabkommens durfte Heroin von 1929 an nur noch zur Heilung und
zu wissenschaftlichen Zwecken verwendet werden, nach und nach wurde
die Heroinmenge in Medikamenten eingeschränkt. Erst 1958 war Heroin
auf dem Pharmamarkt nicht mehr erhältlich, sehr zum Leidwesen des
BAYER-Konzerns. Danach entwickelte sich die illegale Drogenszene, es
kam zu ersten Opfern des illegalen Heroinkonsums. Die Firmen MERCK
und HOECHST übrigens verkaufen sorg- und skrupellos den Rohstoff
Acetanhydrid, der die Herstellung des (Schwarzmarkt-)Heroins erst
ermöglicht.
Quellen:
Hans Georg Behr: Von Hanf ist die Rede, sowie Herber, Bröckers,
KATALYSE: Hanf, beide bei Zweitausendeins
1 Behr, S. 274
O-Ton BAYER:
"... nicht mit dem Rauschgifthandel in Verbindung"
In einem Brief an einen Kritiker schreibt BAYER: "Diacetylmorphin wurde
im Jahre 1898 unter dem Namen 'Heroin' in den Handel gebracht. Vor
allem als Schmerzmittel und Hustenmittel wurde es von medizinischer
Seite begrüßt und teilweise auch an Stelle von Morphium verordnet.
Dieses Warenzeichen (Heroin) war der Actiengesellschaft
Farbenfabriken vorm. Friedr. Bayer & Co., Elberfeld, mit Datum vom 27.
Juni 1898 als pharmazeutisches Produkt geschützt (unter der Nummer
31650 F 2456). Heroin ist im Laufe der Jahrzehnte von einem
geschützten Warenzeichen ... zu einem Gattungsbegriff geworden ...
Bayer hat sich bereits vor einem halben Jahrhundert immer wieder
bemüht, gegen diesen Mißbrauch des Warenzeichens anzugehen, um
nicht mit dem Rauschgifthandel in Verbindung gebracht zu werden -
ohne Erfolg. Bayer hat sich strikt an die Bestimmungen des Völker-
bundes gehalten: Bekanntlich hatte Deutschland im Jahr 1921 das
Haager Abkommen von 1912 ratifiziert, in dem Heroin zum
Betäubungsmittel erklärt wurde. Von da an wurde es nur noch auf
ausdrückliche ärztliche Verschreibung in Apotheken abgegeben. 1940
stellte Bayer die ohnedies nur noch geringe Heroin-Produktion ein; das
Warenzeichen ist erloschen."
Fakten zum Thema "Heroin"
Der Gießener Kriminologe Prof. Arthur Kreuzer hat errechnet, daß
45 % aller Autobrüche, 37 % der Wohnungseinbrüche und 20 % aller
Raubüberfälle auf das Konto von Drogenabhängigen gehen. Die
volkswirtschaftlichen Kosten zur Durchsetzung des Heroinverbots -
polizeiliche Verfolgung, Beschaffungskriminalität, Justiz, Krankenkosten,
Prävention etc. - belaufen sich nach Berechnungen der Bochumer
Ökonomen Karl-Hans Hartwig und Ingo Pies auf mindestens 14 Mrd.
Mark im Jahr. Die kontrollierte Abgabe von Drogen sei daher nicht nur
ethisch sondern auch wirtschaftlich geboten. Wenn sich die Beschaf-
fungskriminalität um 25 % senken ließe, so Hartwig und Pies, könnten
über 70.000 Drogenabhängige in teuren Therapiezentren nach
Schweizer Vorbild behandelt werden.
Das Heroin-Substituat METHADON von HOECHST ist kein
Allheilmittel. Bundesweit schätzungsweise 70 bis 100tausend Süchtige
wollen das Mittel nicht. METHADON bekämpft zwar den Entzug, löst
aber nicht das Sucht-Problem. Außerdem kann METHADON in
bestimmten Fällen psychotische Nebenwirkungen hervorrufen.
ExpertInnen fordern die kostenlose Ausgabe von Heroin an
Schwerstabhängige, wie in einem Schweizer Modell mustergültig
praktizierten Versuch. Die durch das Betäubungsmittelgesetz verbotene
Droge Heroin könnte für weniger als fünf Mark pro Tagesdosis
hergestellt werden. Der Stoff wäre nicht nur billiger, sondern auch
gesundheitlich verträglicher. Experten gehen davon aus, daß Heroin -
exakt dosiert - keine irreversiblen körperlichen Schäden hinterläßt. Eine
Untersuchung des Gesundheitsministeriums bestätigt, daß 72 % aller
Todesfälle durch "unbeabsichtigte Dosierung", bedingt durch Qualitäts-
schwankungen auf dem Schwarzmarkt, verursacht werden. Lediglich 11
% der untersuchten Todesfälle waren auf den sprichwörtlichen suizidalen
"Goldenen Schuß" zurückzuführen.
Im Kampf gegen die Drogenmafia hat die Polizei bisher kläglich
versagt. Statt die Hintermänner einzusperren, jagen die Beamten kleinen
Dealern und Abhängigen hinterher. Der Bonner Polizeichef
Dierk-Henning Schnitzler sagte dem SPIEGEL: "An die Hintermänner
kommen wir nicht heran." Daher bringe es nichts, "die Repression
hochzufahren." Das strikte Heroinverbot arbeitet den Drogenbossen
direkt in die Hände, auch wenn offiziell das Gegenteil erreicht werden
soll.
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat den Vereinten Nationen
vorgeschlagen, über eine Gleichstellung von Tabak mit Heroin und
Kokain unter der Internationalen Konvention zur Drogenkontrolle
nachzudenken. Tabak wird von jedem dritten Erwachsenen (legal)
konsumiert. Weltweit gibt es eine Milliarde Raucher, Tabak verursacht
jährlich rund drei Millionen Todesfälle.
Kommentar:
Heroin freigeben, BAYER verbieten
Heroin hat seit seiner generalstabmäßigen Produktion durch BAYER vor
100 Jahren unzählige Menschen umgebracht oder süchtig gemacht.
Doch jene, die heute unter dem Teufelszeug leiden, brauchen nicht
Strafe sondern Hilfe. Heroin muß, das fordern alle ExpertInnen, die sich
ernsthaft mit dem Thema befaßt haben, an Schwerstabhängige unter
Kontrolle abgegeben werden. Das verringert die Beschaffungskrimi-
nalität mit allen volkswirtschaftlichen Konsequenzen und bekämpft
zugleich die Drogenmafia.
Die Geschichte des Heroins ist eine Mahnung, ein Gesundheitswesen zu
schaffen, das am Wohl der Menschen und nicht am Profit von BAYER
und anderen Konzernen orientiert ist. Noch immer werden zweifelhafte,
nicht selten todbringende Substanzen in Umlauf gebracht:
Faktor-VIII-Präparate, ASPIRIN für Kinder, BAYER TONIC, ein obskures
Stärkungsmittel ... und viele, viele mehr. Die Konzerne sind die
eigentliche Drogenbarone von heute. Sie produzieren den Tod und
nutzen das jeweilige staatliche Gesundheitssystem als Dealer. Die
Krankenkassen fungieren dabei unfreiwillig als Geldwaschanlagen, die
all den zweifelhaften Schrott, den die Konzerne herstellen, finanzieren
müssen.
Wie vor 100 Jahren, so drückt auch heute der Gesetzgeber beide Augen
zu, wenn es darum geht, unsinnige Medikamente, die diese
Bezeichnung längst nicht mehr verdienen, in Verkehr zu bringen. Heute
gilt mehr denn je: Gefährliche Pillen verbieten und Heroin für
Drogenkranke freigeben!
Hubert Ostendorf
Forderungen
Kostenlose, kontrollierte Abgabe von Heroin an Schwerstabhängige
Einrichtung eines Fonds durch BAYER zur Finanzierung von
Therapieplätzen
Verbot unsinniger, nicht rationaler Arzneimittel
Geschichte eines "Hustensaftes"
100 Jahre Heroin von BAYER
(km/ho) 1898 startete der BAYER-Konzern die Produktion von Heroin.
Seither hat die Droge in aller Welt große Schäden angerichtet. Die
Geschichte des "Hustensaftes" ist ein Beispiel dafür, wie aus reinen
Profitgründen ein zweifelhaftes "Medikament" ohne Rücksicht auf die
gesundheitlichen Folgen auf den Markt gedrückt und gleichzeitig die
traditionelle Hanfverarbeitung kriminalisiert wird.
Bevor die Droge Heroin in Deutschland am 6. April 1971 mit dem
Betäubungsmittelgesetz endgültig verboten wurde, war Heroin schon
über 70 Jahre lang als Arzneimittel in Medikamenten verwendet worden.
Was kaum einer weiß: Den gefährlichen Suchtstoff entwickelte die
Pharma-Firma BAYER. Schon 1898 ließ das Unternehmen den Namen
der Substanz schützen. Fortan war das Opiat mit dem wissenschaft-
lichen Namen Diacetylmorphin als "Heroin" bekannt. Entdeckt hatte es
der englische Chemiker C. R. Wright. BAYER war es als erster Firma
gelungen, den Stoff - eine Mischung aus Morphin und Essigsäure -
fabrikmäßig herzustellen. BAYER startete im Jahr 1900 einen bis dahin
noch nie dagewesenen Werbefeldzug. Auf dem ganzen Globus lobten
Anzeigen in zwölf Sprachen das Mittel in den höchsten Tönen. BAYER
verschickte Tausende von Gratisproben an ÄrztInnen. "Die Nachbe-
stellungen", so hieß es wenig später, "übertrafen alle Erwartungen". Die
Verkaufserfolge von Heroin legten den Grundstein für den Aufstieg der
Elberfelder Farbenfabrik zu einem Weltkonzern. BAYER bewarb Heroin
als Hustenmedizin für Kinder, der Stoff sei ungefährlich, erzeuge
keinerlei Abhängigkeit und sogar bei Darmkoliken von Säuglingen
wirksam. Heroin wurde schnell zum Kassenschlager.
Mit der Einführung des Heroins auf den pharmazeutischen Markt wurde
auch die Rolle des Cannabis als Universalmedizin an den Rand
gedrängt. Bis zum Beginn des 20. Jahrhunders war Hanf - eine der
ältesten Kulturpflanzen der Welt - für die Herstellung von Kleidung und
Papier sowie als Allheilmittel verwendet worden. Bis zu 80 Krankheits-
bilder, die bisher Domänen der Cannabismedizin gewesen waren,
konnten fortan auch mit ASPIRIN und Heroin "geheilt" werden.
Heroin und ASPIRIN waren die ersten chemischen Arzneimittel der
Geschichte. Es folgten die Entwicklung chemischer Fasern (NYLON) und
synthetischer Stoffe zur Herstellung von Papier, die alle Anwendungs-
gebiete von Cannabis bzw. Hanf mehr schlecht als recht ersetzten und
zur Kriminalisierung einer jahrhundertelang erfolgreich genutzten
Kulturpflanze führte. Wie eminent wichtig die Kriminalisierung des
ökologisch unbedenklichen Hanfes für die chemischen Konzerne war,
verdeutlicht eine Einschätzung des US-Riesen DUPONT aus den
dreißiger Jahren, die in dieser Form sicherlich auch auf BAYER und den
IG FARBEN-Trust zutrifft: Wäre der Hanfanbau nicht verboten worden,
hätte DUPONT 80 % seiner Geschäfte nicht gemacht.
Übrigens: Die IG-FARBEN waren über diverse Auslandstöchten mit
DUPONT (und auch STANDARD OIL) verbunden.
1941 "gelang" den IG FARBEN-Forschern die Herstellung des
vollständig synthetischen Methadons; das mit dem Naziregime eng
verflochtene Chemiesyndikat meldete stolz an Hitler, man sei nun
unabhängig von ausländischen Pflanzenrohstoffen, also sowohl von
Mohn- als auch von Hanflieferungen, ein an den Haaren herbeigezo-
genes Argument, weil Hanf erfolgreich auch in Deutschland angebaut
wurde. Der Lohn folgte unverzüglich: 1941 wurde die Hanf-Tinktur
endgültig aus dem Deutschen Arzneimittelbuch gestrichen. Gleichzeitig
wurde die "Haschisch-Sucht" endeckt und im Sinne der national-
sozialistischen Ideologie als "biologische Minderwertigkeit" definiert, die
in der "Ausmerzung unwerten Lebens" schließlich ihre mörderische
Konsequenz fand.1
Obwohl schon bald offensichtlich wurde, daß nicht Hasch, sondern das
vielgepriesene Heroin in hohem Maße süchtig machte, stärker übrigens
als natürliches Opium, wurde der gefährliche Stoff erst 1912 apotheken-
pflichtig, 1920 dann rezeptpflichtig. Mit der Unterzeichnung des Genfer
Opiumabkommens durfte Heroin von 1929 an nur noch zur Heilung und
zu wissenschaftlichen Zwecken verwendet werden, nach und nach wurde
die Heroinmenge in Medikamenten eingeschränkt. Erst 1958 war Heroin
auf dem Pharmamarkt nicht mehr erhältlich, sehr zum Leidwesen des
BAYER-Konzerns. Danach entwickelte sich die illegale Drogenszene, es
kam zu ersten Opfern des illegalen Heroinkonsums. Die Firmen MERCK
und HOECHST übrigens verkaufen sorg- und skrupellos den Rohstoff
Acetanhydrid, der die Herstellung des (Schwarzmarkt-)Heroins erst
ermöglicht.
Quellen:
Hans Georg Behr: Von Hanf ist die Rede, sowie Herber, Bröckers,
KATALYSE: Hanf, beide bei Zweitausendeins
1 Behr, S. 274
O-Ton BAYER:
"... nicht mit dem Rauschgifthandel in Verbindung"
In einem Brief an einen Kritiker schreibt BAYER: "Diacetylmorphin wurde
im Jahre 1898 unter dem Namen 'Heroin' in den Handel gebracht. Vor
allem als Schmerzmittel und Hustenmittel wurde es von medizinischer
Seite begrüßt und teilweise auch an Stelle von Morphium verordnet.
Dieses Warenzeichen (Heroin) war der Actiengesellschaft
Farbenfabriken vorm. Friedr. Bayer & Co., Elberfeld, mit Datum vom 27.
Juni 1898 als pharmazeutisches Produkt geschützt (unter der Nummer
31650 F 2456). Heroin ist im Laufe der Jahrzehnte von einem
geschützten Warenzeichen ... zu einem Gattungsbegriff geworden ...
Bayer hat sich bereits vor einem halben Jahrhundert immer wieder
bemüht, gegen diesen Mißbrauch des Warenzeichens anzugehen, um
nicht mit dem Rauschgifthandel in Verbindung gebracht zu werden -
ohne Erfolg. Bayer hat sich strikt an die Bestimmungen des Völker-
bundes gehalten: Bekanntlich hatte Deutschland im Jahr 1921 das
Haager Abkommen von 1912 ratifiziert, in dem Heroin zum
Betäubungsmittel erklärt wurde. Von da an wurde es nur noch auf
ausdrückliche ärztliche Verschreibung in Apotheken abgegeben. 1940
stellte Bayer die ohnedies nur noch geringe Heroin-Produktion ein; das
Warenzeichen ist erloschen."
Fakten zum Thema "Heroin"
Der Gießener Kriminologe Prof. Arthur Kreuzer hat errechnet, daß
45 % aller Autobrüche, 37 % der Wohnungseinbrüche und 20 % aller
Raubüberfälle auf das Konto von Drogenabhängigen gehen. Die
volkswirtschaftlichen Kosten zur Durchsetzung des Heroinverbots -
polizeiliche Verfolgung, Beschaffungskriminalität, Justiz, Krankenkosten,
Prävention etc. - belaufen sich nach Berechnungen der Bochumer
Ökonomen Karl-Hans Hartwig und Ingo Pies auf mindestens 14 Mrd.
Mark im Jahr. Die kontrollierte Abgabe von Drogen sei daher nicht nur
ethisch sondern auch wirtschaftlich geboten. Wenn sich die Beschaf-
fungskriminalität um 25 % senken ließe, so Hartwig und Pies, könnten
über 70.000 Drogenabhängige in teuren Therapiezentren nach
Schweizer Vorbild behandelt werden.
Das Heroin-Substituat METHADON von HOECHST ist kein
Allheilmittel. Bundesweit schätzungsweise 70 bis 100tausend Süchtige
wollen das Mittel nicht. METHADON bekämpft zwar den Entzug, löst
aber nicht das Sucht-Problem. Außerdem kann METHADON in
bestimmten Fällen psychotische Nebenwirkungen hervorrufen.
ExpertInnen fordern die kostenlose Ausgabe von Heroin an
Schwerstabhängige, wie in einem Schweizer Modell mustergültig
praktizierten Versuch. Die durch das Betäubungsmittelgesetz verbotene
Droge Heroin könnte für weniger als fünf Mark pro Tagesdosis
hergestellt werden. Der Stoff wäre nicht nur billiger, sondern auch
gesundheitlich verträglicher. Experten gehen davon aus, daß Heroin -
exakt dosiert - keine irreversiblen körperlichen Schäden hinterläßt. Eine
Untersuchung des Gesundheitsministeriums bestätigt, daß 72 % aller
Todesfälle durch "unbeabsichtigte Dosierung", bedingt durch Qualitäts-
schwankungen auf dem Schwarzmarkt, verursacht werden. Lediglich 11
% der untersuchten Todesfälle waren auf den sprichwörtlichen suizidalen
"Goldenen Schuß" zurückzuführen.
Im Kampf gegen die Drogenmafia hat die Polizei bisher kläglich
versagt. Statt die Hintermänner einzusperren, jagen die Beamten kleinen
Dealern und Abhängigen hinterher. Der Bonner Polizeichef
Dierk-Henning Schnitzler sagte dem SPIEGEL: "An die Hintermänner
kommen wir nicht heran." Daher bringe es nichts, "die Repression
hochzufahren." Das strikte Heroinverbot arbeitet den Drogenbossen
direkt in die Hände, auch wenn offiziell das Gegenteil erreicht werden
soll.
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat den Vereinten Nationen
vorgeschlagen, über eine Gleichstellung von Tabak mit Heroin und
Kokain unter der Internationalen Konvention zur Drogenkontrolle
nachzudenken. Tabak wird von jedem dritten Erwachsenen (legal)
konsumiert. Weltweit gibt es eine Milliarde Raucher, Tabak verursacht
jährlich rund drei Millionen Todesfälle.
Kommentar:
Heroin freigeben, BAYER verbieten
Heroin hat seit seiner generalstabmäßigen Produktion durch BAYER vor
100 Jahren unzählige Menschen umgebracht oder süchtig gemacht.
Doch jene, die heute unter dem Teufelszeug leiden, brauchen nicht
Strafe sondern Hilfe. Heroin muß, das fordern alle ExpertInnen, die sich
ernsthaft mit dem Thema befaßt haben, an Schwerstabhängige unter
Kontrolle abgegeben werden. Das verringert die Beschaffungskrimi-
nalität mit allen volkswirtschaftlichen Konsequenzen und bekämpft
zugleich die Drogenmafia.
Die Geschichte des Heroins ist eine Mahnung, ein Gesundheitswesen zu
schaffen, das am Wohl der Menschen und nicht am Profit von BAYER
und anderen Konzernen orientiert ist. Noch immer werden zweifelhafte,
nicht selten todbringende Substanzen in Umlauf gebracht:
Faktor-VIII-Präparate, ASPIRIN für Kinder, BAYER TONIC, ein obskures
Stärkungsmittel ... und viele, viele mehr. Die Konzerne sind die
eigentliche Drogenbarone von heute. Sie produzieren den Tod und
nutzen das jeweilige staatliche Gesundheitssystem als Dealer. Die
Krankenkassen fungieren dabei unfreiwillig als Geldwaschanlagen, die
all den zweifelhaften Schrott, den die Konzerne herstellen, finanzieren
müssen.
Wie vor 100 Jahren, so drückt auch heute der Gesetzgeber beide Augen
zu, wenn es darum geht, unsinnige Medikamente, die diese
Bezeichnung längst nicht mehr verdienen, in Verkehr zu bringen. Heute
gilt mehr denn je: Gefährliche Pillen verbieten und Heroin für
Drogenkranke freigeben!
Hubert Ostendorf
Forderungen
Kostenlose, kontrollierte Abgabe von Heroin an Schwerstabhängige
Einrichtung eines Fonds durch BAYER zur Finanzierung von
Therapieplätzen
Verbot unsinniger, nicht rationaler Arzneimittel