Dienstag, der 5. Maerz 2002, 22:50 Uhr
Name: Dr. Dieter Schmidt, Breme
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Ich bitte, daß das nachstehend aufgeführte Lexikon nicht gelöscht wird.Es soll nicht missionieren, sondern informieren!!!!
Abendmahl
Auch: Herrenmahl, Eucharistie. Sakrament, in dem die Gnadenzuwendung Gottes zeichenhaft erfahren wird. Das Abendmahl wird in der Gemeinschaft des Gottesdienstes gefeiert. Es wird von der christlichen Konfession unterschiedlich gedeutet. Zur Feier des Abendmahls gehören Brot und Wein, als Zeichen des Leibes und Blutes Christi. Das Abendmahl wird in der Regel in den Gemeinden einmal monatlich gefeiert.
Abkündigungen
Mitteilungen wichtiger Ereignisse und Termine, die das Gemeindeleben betreffen. Die Abkündigungen werden während des Gottesdienstes durch die Pfarrerin/den Pfarrer oder ein Presbyteriumsmitglied bekanntgegeben.
Advent
Lat.: Ankunft Jesu, auch Wiederkunft Jesu Christi zum Jüngsten Gericht (letzter Advent). Der Advent ist die Zeit der vier Sonntage vor Weihnachten (Fastenzeit).
Agende
Lat.: das zu Handelnde, zu Tuende. Die Agende legt den Ablauf des Gottesdienstes und der kirchlichen Handlungen (Amtshandlungen) fest. Sie bestimmt also die Reihenfolge der Teile eines Gottesdienstes wie beispielsweise Gebete, Lesungen und Predigt. Sie enthält Ordnungen für den Gemeindegottesdienst und für Amtshandlungen. Die Pfarrerin/der Pfarrer ist an die Agende gebunden. Mit Zustimmung des Presbyteriums können Gemeinden Gottesdienste aber auch in anderen Formen feiern.
Altar
Opferstätte, oft auch als Kultgrab (Reliquien) verehrt, in diesem Sinne in der evangelischen Christenheit nicht mehr verstanden. Als &
8222;Tisch des Herrn&
8220; (Abendmahl) bezeichnet der Altar die Mitte gottesdienstlichen Geschehens in Verkündigung und Feier (&8222;Vergegenwärtigung&
8220;) des Evangeliums. Bibel und Kruzifix, häufig auch Kerzen und Abendmahlsgeräte auf dem Abendmahlstisch geben diesem Verständnis Ausdruck. Altes Testament (AT)
Die Bibel besteht aus dem Alten und Neuen Testament. Das Alte Testament, die &
8222;Hebräische&
8220; Bibel, ist der erste Teil der Bibel und erzählt die Geschichte von Gott und dem Volke Israel. Mit der Geburt Jesu beginnt das Neue Testament. Das Alte Testament ist im Urtext hebräisch und in einzelnen Teilen aramäisch geschrieben. Amen
Hebr.: Wahrlich, so sei es. Bekräftigung eines Segenspruches, Schwures, Gebetes durch die Gemeinde bzw. die Zuhörerinnen und Zuhörer.
Amtshandlung
Auch: Kasualie. Der Vollzug eines kirchlichen Ritus wird Amtshandlung genannt. Dazu gehören die Verkündigung des Evangeliums und Taufe, Konfirmation, Trauung und Bestattung. Die Ordnung einer Amtshandlung ist in der Agende beschrieben. Sie wird von der Pfarrerin/dem Pfarrer vollzogen.
Amtstracht
Während des Gottesdienstes tragen Pfarrerinnen/Pfarrer in der Regel eine besondere Kleidung. Dadurch wird deutlich, daß sie ihren Dienst im Auftrag der Kirche verrichten. Zu der Amtstracht gehören der schwarze Talar und das weiße Beffchen. Nach Genehmigung durch ein Leitungsorgan steht es Ordinierten frei, eine weiße Mantelabe mit Stola in liturgischen Farben zu tragen.
Andacht
Form der Verkündigung. Anders als der Gottesdienst ist die Andacht nicht an eine feste liturgische Form gebunden. Die Andacht hat ihren festen Platz vor allem in gemeindlichen Kreisen und Gruppen. Grundlagen ist in der Regel ein biblischer Text. Zahlreiche Gemeindeveranstaltungen beginnen oder enden mit einer Andacht.
AT
Altes Testament
Barmer Theologische Erklärung
Im Mai 1934 tagte in Wuppertal-Barmen die 1.Bekenntnissynode der Evangelischen Kirche Deutschlands und verabschiedete die Barmer Theologische Erklärung. Damit grenzte man sich gegen die Ideologie der Nationalsozialisten und der Deutschen Christen ab. Die Erklärung besteht aus einem Vorspruch und sechs Thesen.
Beffchen
Lat.: Kragen.
Das Beffchen gehört neben dem Talar zur Amtstracht. Es handelt sich um eine weiße Halsbinde, deren zwei Enden vorne frei herunterhängen. Je nach Konfession ist das Beffchen unterschiedlich weit geöffnet. So ist das Beffchen in der reformierten Tradition geschlossen, in der unierten halb geöffnet und in der lutherischen weit geöffnet.
Beichte
Sündenbekenntnis. Die Beichte kann als ein stilles Gebet oder im Gottesdienst mit anderen zusammen als ein Sündenbekenntnis gesprochen werden. Die Sündenvergebung wird liturgisch zugesprochen.
In der evangelische Kirche ist die Beichte - im Gegensatz zur katholischen Kirche - kein Sakrament.
Bekennende Kirche
Die Bekennende Kirche war eine evangelische Kirchengruppe, die kirchlichen Widerstand gegen die nationalsozialistische Ideologie und Gewaltherrschaft leistete. Die theologische Grundlage der Bekennenden Kirche war die Barmer Theologische Erklärung. Bekannte Mitglieder der Bekennenden Kirche waren Martin Niemöller, Karl Barth und Dietrich Bonhoeffer.
Bekenntnis
Der Begriff Bekenntnis hat dreierlei Bedeutung:
1. Bekenntnis als Bekennen von Schuld,
2. Bekenntnis als Ausdruck persönlichen Glaubens,
3. Bekenntnis als Bezeichnung für ein von den Kirchen formuliertes Glaubensbekenntnis.
Bergpredigt
Rede Jesu, die im Matthäus-Evangelium (Kapitel 5 bis 7) zu lesen ist. Teile der Bergpredigt finden sich in der sogenannten Feldrede des Lukas-Evangeliums (Kapitel 6).
Besuchsdienst
Regelmäßige Hausbesuche in der Gemeinde durch ehrenamtliche Mtarbeiterinnen/Mitarbeiter. Meist besucht ein/e Mitarbeiterin/Mitarbeiter die Gemeindemitglieder in einem fest zugeteilten Bezirk, um sie bei ihrem Zuzug zu begrüßen oder um ihnen zum Geburtstag zu gratulieren. Das Mitarbeiterteam trifft sich regelmäßig zur Fortbildung und zum Erfahrungsaustausch.
Bibel
Griech.: &
8222;Buch der Bücher&
8220;. Die Bibel, auch &8222;Heilige Schrift&
8220; genannt, besteht aus zwei Teilen: Das Alte Testament entstand in einem Zeitraum von über 1000 Jahren und ist in hebräisch geschrieben. Es erzählt die Geschichte von Gott mit dem Volk Israel (Altes Testament).
Das Neue Testament berichtet über die Fortsetzung dieser Geschichte und die Erweiterung des Bundes mit Israel auf &8222;alle Welt&
8220;: Gott sendet seinen Sohn Jesus und stillt damit die Sehnsucht der Menschen nach dem Erlöser. Durch Jesus erhalten die Menschen eine genauere Vorstellung von Gott. Sie erfahren, daß ihr Gott ein liebender, gnädiger Gott ist. Die Ursprache des Neuen Testamentes ist griechisch.
Die Bibel ist das meistverkaufte Buch der Welt. Buß- und Bettag
Kirchlicher Feiertag, staatlich geschützt. Siet 1950 ist dieser Tag einheitlich Mittwoch vor dem letzten Sonntag des Kirchenjahres Der Buß- und Bettag wird weiterhin kirchlich begangen. Als staatlich geschützter Feiertag ist er abgeschafft worden.
Christi Himmelfahrt
Gedenktag der Himmelfahrt Jesu (Apostelgeschichte, Kapitel 1).
Credo
Lat.: ich glaube.
Name für das Glaubensbekenntnis, das im Gottesdienst gesprochen wird.
DC
Deutsche Christen
Deutsche Christen
Die Deutschen Christen waren eine kirchliche Gruppe innerhalb der evangelischen Kirche während des 3. Reiches. Diese Bewegung stand unter dem Einfluß der nationalsozialistischen Ideologie und versuchte, diese mit dem christlichen Glauben zu verbinden.
Diakonie
Griech.: Dienst.
Die Diakonie ist eine der Grundfunktionen der Kirche, die sich durch Zuwendung an Hilfsbedürftige erweist. Diese sozialen Dienste der Kirche sind z.B. Pflege und Betreuung kranker, alter und behinderter Menschen, Jugendpflege, in jüngster Zeit auch verstärkt psycho-soziale Betreuung Arbeitsloser und ihrer Familien. Diakonie richtet sich als Handeln im Auftrag Jesu und im Geist der Nächstenliebe an jeden hilfsbedürftigen Menschen, unabhängig von Konfession, sozialer Stellung oder Herkunft.
Diakonin/Diakon
Griech.: Dienerin/Diener.
Der Beruf der Diakonin/des Diakons ist ein Kirchlicher Beruf. Die Diakonin/der Diakon arbeitet hauptamtlich etwa in der Kinder- und Jugendarbeit, Erwachsenenbildung, Seniorenarbeit oder Behindertenarbeit.
Dogma
Griech.: Erlaß, Gebot.
Fester, als Orientierung geltender kirchlicher Lehrsatz.
Dogmatik
Wissenschafkiche Darstellung der christlichen Glaubenslehre.
Einführung
Gottesdienst, in dem eine Pfarrerin/ein Pfarrer oder andere kirchliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit einem kirchlichen Amt beauftragt werden.
Einsegnung
Bei der Einsegnung empfangen Menschen Gottes Segen. Dies geschieht meist in der Handauflegung durch die Pfarrerin/den Pfarrer, wie beispielsweise bei der Taufe, Konfirmation, Trauung oder Ordination.
EKD
Evangelische Kirche in Deutschland.
Ekklesiologie
Griech.: Lehre von der Kirche.
Epistel
Griech.: Brief.
Ein Epistel ist ein Sendschreiben oder ein Brief. Schreiben an verschiedene Gemeinden sind im Neuen Testament abgedruckt. Die Agende sieht eine Lesung aus den Episteln im sonntäglichen Gottesdienst vor.
Erntedankfest
Festtag zum Ernteabschluß. Erntedank wird meist am Sonntag nach Michaelis (29. September) gefeiert.
Eschatologie
Griech.: Lehre von den letzten Dingen. Damit ist die Wiederkunft Christi, das jüngste Gericht und die Überwindung von Tod und Sünde gemeint.
Ethik
Griech.: Sittenlehre.
Die Lehre vom sittlichen Wollen und Handel des Menschen in verschiedenen Lebenssituationen.
Eucharistie
Griech.: Dank
Synonym für Abendmahl.
Evangelikal
Die Bezeichnung &
8222;evangelikal&
8220; setzt sich immer mehr als Sammelbegriff für Gruppen durch, die eine historisch-kritische Interpretation der Bibel ablehnen und politisch häufig der konservativen Richtung angehören. Mit &8222;evangelikal&
8220; werden weiter auch Christen bezeichnet, die auf dem Boden des Pietismus eine persönliche Bekehrung erfahren haben und für eine erweckliche Verkündigung eintreten. Zu den größeren evangelikalen Gruppen gehören Baptisten, Methodisten (Freikirchen), die Bekenntnisbewegung &8222;kein anderes Evangelium&
8220;, Deutsche Zeltmission, Evangelische Allianz. Evangelium
Griech.: frohe Botschaft, gute Nachricht.
Evangelium im allgemeinen Sinne bezeichnet den Inhalt der Verkündung von Jesus Christus, d.h. die Liebe Gottes zu den Menschen hat in Wort und Wirken Jesu greifbare Gestalt angenommen. Mit dem Übergang von der mündlichen zur schriftlichen Überlieferung wird Evangelium zu einem literarischen Gattungsbegriff. Die vier bekanntesten Evangelien (Matthäus- , Markus-, Lukas-, Johannes-Evangelium) befinden sich im neuen Testament und sind vermutlich im 1. Jahrhundert n. Chr. entstanden. Im liturgischen Sinne ist Evangelium die letzte und höchstwertige Schriftlesung im Gottesdienst. Die Lesung des Evangeliums wird durch zwei Rahmenverse besonders hervorgehoben (&
8222;Ehre sei dir, Herre&
8220; - &8222;Lob sei dir o Christi&
8220;) Ewigkeitssonntag
Auch: Totensonntag. Letzter Sonntag im Kirchenjahr, der dem Gedenken der Toten und der Hoffnung auf ein Leben nach dem Tod gewidmet ist.
Exegese
Griech.: Auslegung.
Methode Bibelinterpretation nach inhaltlichen und sprachlichen Aspekten.
Exodus
Griech.: Auszug.
Mit Exodus ist der Auszug der Israeliten aus Ägypten gemeint. Israel deutet diesen Auszug als grundlegende Befreiungstat Gottes. In der Fremdsprache wird auch das 2. Mose-Buch mit Exodus bezeichnet.
Familiengottesdienst
Besondere Gottesdienstform, bei der im starken Maß Mitglieder der Gemeinde vorbereitend und gestaltend mitwirken. Die Gestaltung nimmt besondere Rücksicht auf Kinder, um so Eltern und Kindern ein gemeinsames Gottesdiensterlebnis zu ermöglichen. In vielen Gemeinden werden regelmäßig Familiengottesdienste gefeiert.
Fastenzeit
Auch: Passionszeit. Zeit von Aschermittwoch bis Ostern zum Gedenken an das Leiden Jesu. Seit einigen Jahren gibt es die protestantische Aktionsform &
8222;Sieben Wochen ohne&
8220;, der sich immer mehr Gemeinden anschließen. Bei dieser Aktion geht es darum, daß die Gemeindemitglieder während der Fastenzeit gemeinsam bewußt auf etwas verzichten, wovon sie &8222;abhängig&
8220; sind - wie Fernsehen, Auto, Süßigkeiten oder Alkohol. Feministische Theologie
Neue Konzeption einer Theologie der Befreiung von Frauen für Frauen (die Frau in Bibel, Kirche und Gesellschaft). Die Feministische Theologie will die bisher nahezu ausschließlich männlich-patriachalisch bestimmte christliche Theologie ergänzen bzw. korrigieren.
Freikirchen
Kirchen und religiöse Gemeinschaften, die weder historisch noch rechtlich mit einem Staatswesen verbunden sind und deren Mitgliedschaft ausschließlich auf freiwilligem Beitritt beruht. die Freikirchen finanzieren sich nicht durch die Kirchensteuer, sondern durch freiwillige Beiträge der Gemeindemitglieder. Einige Freikirchen lehnen die Kindertaufe ab. Wie die evangelischen Landeskirchen erkennen die Freikirchen ausschließlich die Bibel als Grundlage des Glaubens an. Freikirchen sind keineswegs mit Sekten zu verwechseln.
Freizeit
Allgemein übliche Bezeichnung für Wochenendseminare, Tagungen oder Urlaubsangebote, die von einer Kirchengemeinde oder einem Kirchenkreis veranstaltet werden.
Fürbitte
Gebet für andere Menschen. die Agende sieht ein Fürbittengebet im Gottesdienst vor.
Fundamentalismus
Bewegung, die Zweifel an den Grundlagen des Glaubens, der Bibel und dem Glaubenskenntnis, nicht zuläßt.
Gebet
Das Gebet ist das Gespräch mit Gott in Form von Bitte, Lob, Dank, Klage und Fürbitte. im regelmäßigen Gebet soll der stete Konakt zu Gott gehalten werden. Jesu gab das &
8222;Vater Unser&
8220; (Matthäus Kapitel 6 Verse 9-13) als &8222;Mustergebet&
8220;. Gemeinde
Kleinste autonome Einheit der Kirche (Ortsgemeinde). In der Evangelischen Kirche im Rheinland wird die einzelne Gemeinde vom Presbyterium geleitet und stellt juristisch eine Körperschaft des öffentlichen Rechts dar.
Gemeindeamt
Verwaltungsamt einer Kirchengemeinde (Ortsgemeinde). Das Gemeindeamt verwaltet die Gemeindegelder und Liegenschaften im Besitz der Gemeinde, führt die Kirchenbücher und beglaubigt Auszüge daraus und bearbeitet die Personalangelegenheiten der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Gemeinde. Die Leitung des Gemeindeamtes liegt in der Hand der Gemeindeamtsleiterin oder des Gemeindeamtsleiter, die wiederum dem Presbyterium unterstellt sind. Oft werden die Verwaltungsangelegenheiten mehrere Gemeinden von einem Amt bearbeitet. Das Gemeindeamt ist aufgrund seiner Weisungsgebundenheit rechtlich keine Behörde.
Gemeindebezirk
Kirchengemeinden mit hoher Gemeindemitgliederzahl und/oder großer räumlicher Ausdehnung werden in der Regel in Bezirke aufgeteilt, die jeweils über eine eigene Pfarrstelle und meist auch über eine eigene Kirche oder einen Gottesdienstraum verfügen.
Gemeindebrief
Kleinmedium für die Öffentlichkeitsarbeit einer Gemeinde. Gemeindebriefe erscheinen in der Regel vierteljährlich. Sie berichten über Ereignisse innerhalb und außerhalb der Gemeinde, kündigen Veranstaltungen an, enthalten den Gottesdienstplan, Adressen und Informationen. Fast alle Gemeindebriefe werden von einem Redaktionsteam zumeist ehrenamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gesaltet.
Gemeindeschwester/Gemeindepfleger
Krankenschwester/Krankenpfleger, Altenpflegerin/Altenpfleger, die/der alte und kranke Menschen in einer Gemeinde zu Hause besucht und Pflegt. (Diakoniestation)
Gmeindeversammlung
&
8222;Vollversammlung&
8220; aller Gemeindemitglieder, die nach der Kirchenordnung mindestens einmal im Jahr einberufen werden muß. Bei der Gemeindeversammlung berichtet das Presbyterium über die Arbeit in der Gemeinde, über Pläne und Vorhaben. In der Gemeindeversammlung können Anträge an das Presbyterium gestellt werden, über deren positive oder negative Erledigung das Presbyterium der Gemeinde berichten muß. Glaubensbekenntnis
das Glaubensbekenntnis ist die Antwort der Gemeinden auf die Lesung im Gottesdienst. In den Gottesdiensten der Evangelischen Kirche ist das Apostolische Glaubensbekenntnis das allgemein übliche. Es wurde nicht von den Aposteln formuliert (spätere Zuschreibung), sondern ist die Fortbildung eines altrömischen Taufbekenntnisses aus dem 2.Jahrhundert n. Chr.
Gleichnis
Besondere Literarurgattung. Jesus erzählt den Menschen Gleichnisse, um ihnen das Reich Gottes zu verdeutlichen. Dinge und Verhältnisse des täglichen Lebens stehen im Mittelpunkt der Gleichniserzählungen. So sind Fragen des Glaubens leichter zu verstehen. Dabei läßt sich nie das ganze Gleichnis, sondern immer nur ein Aspekt vergleichen.
bekannte Gleichnisse sind beispielsweise das &
8222;Gleichnis von verlorenen Sohn&
8220; (Lukas Kapitel 15), &8222;der barmherzige Samariter&
8220; (Lukas Kapitel 10). Gottesdienst
Als Gemeinschaft von Getauften und Glaubenden versammelt sich die Gemeinde im Gottesdienst. Das Evangelium wird öffentlich verkündigt. Der Gottesdienst soll so gestaltet sein, daß auch Außenstehende eingeladen werden können. Schriftlesung, Predigt, Sündenvergebungen, Gruß und Segen bringt der Liturg, die Liturgin ein. Lied, Gebet, Sünden- und Glaubensbekenntnis, Danksagungen und Lob sind Antworten der Gemeinde . Neben dem Hauptgottesdienst mit Abendmahl gibt es vielfältige Formen anderer Gottesdienste wie Familiengottesdienst, Gottesdienste in Krankenhäuser und Justizvollzugsanstalten. Die Ordnung des Gottesdienstes bestimmt die Agende.
Gründonnerstag
Tag vor Karfreitag. An diesem Tag wurden früher die von der Kirchengemeinde ausgeschlossenen Mitglieder, die von der Kirchentür standen, wieder in die Gemeinschaft aufgenommen. Besondere Bedeutung hat dieser Tag als Tag der Erinnerung an die Einsetzung des Abenmahls.
Halleluja
Hebr.: Gelobt sei Gott.
Gebetsformel im Gottesdienst.
Handauflegung
Gottesdienstlicher Ritus bei Einsegnungen wie Taufe, Konfirmation oder Trauung.
Hauskreis
Von Laien getragene Arbeitsform
Herrenmahl
Abendmahl
Jahwe
Hebräischer Gottesname, der mit der &
8222;Seiende&
8220; übersetzt werden könnte (vgl. 2. Mose 3, 14: &8222;ich werde sein, der ich sein werde&
8220;). Der Name bedeutet sinngemäß &8222;der Ewige&
8220;. Aus Ehrfurcht sprechen Juden den Namen &8222;Jahwe&
8220; nicht aus, sondern sagen stattdessen &8222;Adonai&
8220; (=mein Herr). Jüngstes Gericht
Göttliches Gericht am Weltende (vgl. Matthäus 25).
Katorin/Kantor
Lat.: Sängerin/Sänger
Chorleiterin/Chorleiter und Organistin/Organist in einer Kirchengemeinde.
Kanzel
Besonderer Platz in der Kirche (meist erhöht), von dem aus die Predigt gehalten wird.
Karfreitag
Altdeutsch: wehklagen.
Klagefreitag, Gedenktag der Kreuzigung Jesu (Freitag vor Ostern).
Karsamstag
Altdeutsch: wehklagen.
Tag vor Ostern; Gedenktag der Grablegung Jesu.
Karwoche
Altdeutsch: wehklagen. Woche vor Ostern.
Kasualien
siehe Amtshandlungen. Sie gewinnen zunehmend Bedeutung im alltag der Gemeinde. Es wird über Erweiterung und Verstärkung der Kasualarbeit nachgedacht. Z. B. Feier der Silbernen Konfirmation, gottesdienstliche Begehung der Einschulung, des Geburttages.
Katechismus
Lehrbuch des christlichen Glaubens, das in Fragen und Antworten eingeteilt ist. In den Gemeinden der Evangelischen Kirche im Rheinland sind folgende Katechismen im Gebrauch: &
8222;Kleiner Katechismus&
8220; von Martin Luther, &8222;Heidelberger Katechismus&
8220; und &8222;Evangelischer Katechismus&
8220;. Die Wahl des Katechismustyps richtet sich nach den Bekenntnisstand der Gemeinde (lutherisch, reformiert, uniert). Alle Katechismen beschäftigen sich mit dem Glaubensbekenntnis, dem Vater Unser, den Zehn Geboten, der Taufe und dem Abendmahl. Kinderabendmahl
Abendmahlsfeier, an der getaufte Kinder, die noch nicht konfirmiert sind, teilnehmen. Zur Feier des Abendmahls mit Kindern sind ein Beschluß des Presbyteriums und die Zustimmung der Pfarrerin oder des Pfarrers notwendig.
Kindergottesdienst
Gottesdienst für die Kinder, Er wird, wie der Hauptgottesdienst, in der Regel jeden Sonntag gefeiert, bedient sich aber meist nicht der im Hauptgottesdienst üblichen Liturgie. Die Arbeit der Helferinnen und Helfer spielt im Kindergottesdienst eine wichtige Rolle. In den meisten Gemeinden besteht ein fester Mitarbeiterkreis. Er trifft sich regelmäßig zur Vorbereitung, meist unter der Leitung der Pfarrerin oder des Pfarrers.
Kirchenaustritt
Der Kirchenaustritt ist durch Gesetzt der Länder geregelt und geschieht durch Erklärung gegenüber einer staatlichen Stelle, wie beispielsweise dem Amtsgericht. Mit dem Austritt aus der Kirche verliert der Ausgetretene alle kirchlichen Rechte, wie das Recht der Teilnahme am Abendmahl, Anspruch auf kirchliche Amtshandlungen, aktives und passives Wahlrecht bei der Presbyteriumswahl und die Übernahme des Patenamtes. Es entfällt die Pflicht, Kirchensteuer zu zahlen.
Kirchenbezirk
Mehrere Kirchengemeinden bilden den Kirchenbezirk. Repräsentant des Kirchenbezirks ist der Dekan/die Dekanin.
Kirchenbote Evangelischer
Die Kirchengebietzeitschrift in der Ev. Kirche der Pfalz, die wöchentlichseit 1846 erscheint.
Kirchenbücher
In den Kirchenbücher werden Amtshandlungen wie Taufe, Konfirmation, Trauung, Beerdigung beurkundet. Sie werden in der Regel vom Gemeindeamt verwaltet. Hier werden auch Auszüge aus den Kirchenbücher ausgestellt und beglaubigt. Kirchenbücher kennt man seit dem 16.Jahrhundert.
Kirchendiener/in
versieht die folgende Aufgaben: Reinigung der Kirche, trägt Sorge, daß die Läuteordnung eingehalten wird etc. Ist Anprechpartner für alle räumlichen und praktischen Fragen in der Kirche.
Kircheneintritt
Wer nicht Mitglied einer christlichen Kirche ist und in die evangelische Kirche eintreten möchte, sollte sich an das Gemeindeamt oder die zuständige Pfarrerin/den zuständigen Pfarrer wenden. Nach dem Gespräch und der Zustimmung des Presbyteriums wird die Aufnahme - meist in einem Gottesdienst - vollzogen.
Kirchenjahr
Das Kirchenjahr ist nicht mit dem kalendarischen Jahr identisch. Es bestimmt die jährliche Folge der Sonn- und Feiertage. Das Kirchejahr beginnt mit dem ersten Adventssonntag (Advent). Die erste Hälfte des Kirchenjahres umfaßt den Weihnachts- und Osterfestkreis und endet mit dem Pfingstfest. Die zweite Hälfte beginnt mit dem Trinitatissonntag (Fest der Dreieinigkeit) und endet mit dem Ewigkeitssonntag (auch Totensonntag genannt), der stets auf den letzten Sonntag im November fällt.
Kirchensteuer
Von der staatlichen Finanzverwaltung in Amtshilfe eingezogener Mitgliedsbeitrag der Kirchen. Die Kirchensteuer ist ein öffentlich-rechtliche Abgabe, die von Religionsgemeinschaften mit öffentlich-körperschaftlichen Rechten zur Finanzierung kirchlicher Aufgaben von ihren Mitgliedern erhoben werden kann. Somit tragen die Kirchenmitglieder, gemäß ihrem Einkommen, die finanziellen Lasten der Kirche mit. Die Abgabe der Kirchensteuer ist durch die Kirchenordnung geregelt. Sie wird in Deutschland nach dem sog. &
8222;Zuschlagsystem&
8220; erhoben, das heißt, daß sie einen bestimmten Prozentsatz der staatlichen Maßstabssteuer, also Lohn bzw. Einkommensteuer, Kirchentag
1. Deutscher Evangelischer Kirchentag. 1949 als Laienbewegung ins Leben gerufen. Von der Evangelischen Kirche institutionell unabhängig.
2. In einigen Landeskirchen Leitungsorgan.
Kirchen-Übertritt
Wer als Mitglied einer anderen Kirche in die evangelische Kirche eintreten möchte, sollte folgendes beachten: Zunächst muß gegenüber der Kirche, der man noch angehört, der Austritt erklärt werden. Den Antrag auf Eintritt stellt man dann beim Presbyterium der evangelischen Kirchengemeinde. Es folgt ein Gespräch mit der zuständigen Pfarrerin/dem zuständigen Pfarrer. Nachdem das Presbyterium über den Übertritt beraten hat, wird man in der Regel in einem Gottesdienst aufgenommen.
Kirchen-Wiedereintritt
Wer aus der evangelischen Kirche ausgetreten ist und nun wieder eintreten möchte, sollte sich an das Gemeindeamt und die zuständige Pfarrein/den zuständigen Pfarrer wenden. Einer Aufnahme geht ein Gespräch voraus. Über die Aufnahme entscheidet das Presbyterium der evangelischen Kirchengemeinde.
Kirchlicher Unterricht
Unterricht zur Vorbereitung auf die Konfirmation. Der Unterricht erstreckt sich über zwei Jahre. Die Jugendlichen sollten vor Beginn des Kirchlichen Unterrichts das zwölfte Lebensjahr vollendet haben. Die Taufe ist nicht Bedingung für die Teilnahme am Unterricht. Außer Pfarreinnen und Pfarrer können auch Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im kirchlichen Unterricht mitwirken.
Kollekte
Lat.: Sammlung.
Geldsammlung im und nach dem Gottesdienst. Sie kommt im Wechsel einmal gesamtkirchlichen Aufgaben zugute, das andere Mal wird sie für Aufgaben in der eigenen Gemeinde eingesammelt.
Konfession
Lat.: Bekenntnis.
Konfessionen sind beispielsweise evangelisch, katholisch oder griechisch-orthodox.
Konfirmandenunterricht
Kirchlicher Unterricht
Konfirmation
Lat.: Stärkung, Festigung (des Taufbundes). Einsegnung nach Abschluß des zweijährigen Kirchlichen Unterrichts. Mit der Konfirmation ist die Zulassung zum Abendmahl und das Recht, das Patenamt zu übernehmen, verbunden. Die Konfirmation wird jährlich in einem Festgottesdienst gefeiert.
Mit besonderen Gottesdiensten werden die Silbernen oder Goldenen Konfirmationen gefeiert, also die Konfirmationen, die 25 bzw. 50 Jahre zurückliegen.
Konkordanz
Lat.: Einklang.
In der Konkordanz sind alle wichtigen Begriffe der Bibel alphabetisch geordnet. Sie erleichtern das Auffinden biblischer Stellen zu den verschiedensten Lebensfragen und Aussagen der Bibel.
Konvertieren
Lat.: Hinwenden.
Übertritt von einer Konfession zu einer anderen.
Landeskirche
Die Landeskirche besteht aus 20 Kirchenbezirken.
Lektorin/Lektor
Gemeindemitglieder mit dem besonderen Auftrag, Gottesdienste zu halten, in denen eine Predigt verlesen wird. Lektorinnen und Lektoren werden nicht ordiniert (Ordination) und sind nicht berechtigt, die Sakramente zu verwalten. Oft werden auch Gemeindemitglieder, die im Gottesdienst Textlesungen (Evangelium, Epistel), Abkündigungen und Fürbitten übernehmen, als Lektorinnen und Lektoren bezeichnet.
Liturgie
Griech.: &
8222;leitourgia&
8220; = Dienst, Gottesdienst.
Meist wird Liturgie als Bezeichnung für festgelegte, traditionelle Teile des Gottesdienstes verstanden, wie z.B. die Epistellesung und das Sündenbekenntnis (Bekenntnis). In der Evangelischen im Rheinland sind verschiedene liturgische Ordnungen zulässig. Die Entscheidung für eine Liturgie liegt beim Presbyterium einer Gemeinde. Die verschiedenen Formen sind in der Agende zusammengefaßt. Liturgische Farben
Im Verlauf des Kirchenjahres wechseln die Farben der Paramente (Altar- und Kanzeldecken), insbesondere zu den besonderen Festen bzw. Festzeiten: weiß=Weihnachten, Ostern; rot=Pfingsten; violett=Advent, Passion; grün=festlose Zeit.
Lutherisch
Die Bezeichnung evangelisch-lutherisch bezieht sich auf die Reformation Martin Luther (1483 bis 1546). Sie kennzeichnet eine der großen Kirchenfamilien der Christenheit. Die evangelisch-lutherischen Kirche haben etwa 70 Millionen getaufte Mitglieder. Neben der lutherischen gibt es in der Evangelischen Kirche noch die reformierte und die unierte Kirche. Die lutherischen Kirchen betonen im Sinne der Theologie Martin Luthers, daß der Mensch vor Gott allein durch das Geschenk des Glaubens gerecht wird und nicht durch &
8222;Werke&
8220;, d.h. großartige Taten.
Die Evangelische Kirche der Pfalz ist eine unierte Kirche, in der reformierte, lutherische und unierte Glaubenserfahrungen und Traditionen beheimatet sind. Mission
Lat.: Sendung.
Wahrnehmung des Sendungsauftrages der Kirche (nach Matthäus 28, Verse 18-20) in aller Welt zur Verkündigung des Evangeliums &
8222;in Wort und Tat&
8220;. Dieser Dienst kann, aber muß nicht durch eigens dafür ausgebildete Christen geschehen. Mitarbeiterin/Mitarbeiter
Der Begriff der Mitarbeiterin/des Mitarbeiters ist weit gefaßt: Damit sind zum einem alle ehrenamtlichen Tätigen in der Kirche gemeint. Zum anderen gehören zu den Mitarbeiterinnen/Mitarbeitern alle Hauptamtlichen wie Kirchendiener/in, Organistin/Organist, Pfarrerin/Pfarrer sowie die nebenberuflichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.
Neues Testament (NT)
Das Neue Testament besteht aus den 4 Evangelien (Matthäus, Markus, Lukas und Johannes), in denen über das Leben und das Wirken Jesu berichtet wird. In der Apostelgeschichte nach Lukas wird über die Ausbreitung des Christentums auf den Mittelmeerraum berichtet. In den darauffolgenden Briefen an verschiedenen Gemeinden nehmen die Apostel Stellung zu Gemeindefragen. Das letzte Buch der Bibel ist die Offenbarung des Johannes - die sog. Apokalypse . Sie enthält Visionen von der Endzeit. Das NT ist in griechischer Sprache geschrieben und war um 110 n. Chr. abgeschlossen.
Nottaufe
Kirchlich anerkannte Taufe bei Lebensgefahr des Täuflings. Sie kann durch Laien ausgeführt werden, wenn kein Geistlicher erreichbar ist.
NT
Neues Testament
Öffentlichkeitsarbeit
Kirchliche Presse- und Öffentlichkeitsarbeit nimmt den Kontakt zu gesellschaftlich relevanten Gruppen, öffentlichen Stellen und publizistischen Organisationen auf. Dies geschieht durch örtliche Pressekonferenzen, Pressefahrten, Stellungnahmen der Leitungsgremien und Verlautbarungen. Zur Öffentlichkeitsarbeit der Kirche zählen weitere Plakat- und Werbeaktionen, Schaukastenarbeit, Erstellen von Prospekten, Flugblättern, Plakaten sowie die Arbeit mit audio-visuellen Medien. Die Kirche hat eine Anzahl von Organisationen gebildet, um Öffentlichkeitsarbeit systematisch betreiben zu können. Größere diakonische Werke (z.B. Brot für die Welt) besitzen ebenfalls eigene Pressestellen. Für das Gebiet der EKD leistet ein Fachbereich des GEP medienbezogene Öffentlichkeitsarbeit. Die Öffentlichkeitsarbeit der Kirche reicht vom Gemeindebrief vor Ort bis zu den Denkschriften der EKD.
Ökumene
Griech.: die bewohnte Erde .
Bezeichnung für das weltweite Zusammenwirken christlicher Kirchen und Gemeinschaften. Ziel ökumenischer Bemühungen ist die sichtbare Einheit in Zeugnis und Dienst. Zwischen der Evangelischen Kirche ider Pfalz und anderen christlichen Kirchen bestehen ökumenische Vereinbarungen, wie beispielsweise über die Erteilung von Religionsunterricht oder über die gegenseitige Einladung zum Abendmahl.
Ordination
Lat.: Ordnung, Bestellung zu einem Amt.
Übertragung des Predigtamtes auf Theologinnen und Theologen sowie Predigthelfern. Die Ordination findet in einem Gottesdienst statt und wird von der Superintendentin/dem Superintendenten erteilt. Die Ordinierten sind nun berechtigt, zu predigen und alle Amtshandlungen auszuführen. Sie sind weiter verpflichtet, nicht gegen das Bekenntnis der Kirche zu verstoßen und das Beichtgeheimnis sowie die seelsorgerliche Schweigepflicht zu wahren. Bei schwerwiegenden Verstößen gegen diese Verpflichtung, können die Ordinationsrechte, die ansonsten lebenslang gelten, entzogen werden.
Ostern
Fest der Auferstehung Jesu von den Toten . Ostern ist im Gegensatz zu Weihnachten an keinen festen Termin, sondern fällt auf den ersten Sonntag nach Frühlingsvollmond.
Paramente
Sammelbegriff für Textilschmuck des Gottesdienstlichen Raumes. Hierzu gehören Altar- und Kanzeldecken.
Parochie
Das griechische &
8222;Paroikia&
8220; meint soviel wie die beieinanderwohnende, christliche Gemeinde. Unter dem Begriff Parochie versteht man heute eine Ortsgemeinde, die von einer Pfarrerin/einem Pfarrer geleitet wird. Passion
Lat.: das Leiden Jesu.
Passionszeit
Die Zeit von Aschermittwoch bis Karfsamstag; Zeit zum Gedenken an das Leiden Jesu.
Patin/Pate
Taufzeugin oder Taufzeuge. Gemeinsam mit den Eltern des Täuflings versprechen die Patinnen und Paten bei der Taufe, ihr Patenkind durch das Zeugnis ihres Lebens auf Gott hinzuweisen und es bei der Gestaltung seines eigenen Glaubenslebens zu unterstützen. Voraussetzungfür die Zulassung zum Patenamt ist für evangelische Christen die Konfirmation.
Perikope
Griech.: Abschnitt.
In der liturgischen Ordnung (Liturgie) vorgesehener Text zur Lesung im Gottesdienst und zur Predigt. In den deutschen evangelischen Landeskirchen gibt es festgesetzte Perikopenreihen, die sich in der Auswahl der Bibeltexte inhaltlich der jeweiligen Kirchenjahreszeit anpassen.
Pfarrerin und Pfarrer
Ordinierte Theologinnen/Theologen, die eine Pfarrstelle innehaben. Die Wahlfähigkeit für ein Pfarramt setzt ein theologisches Studium, erstes und zweites kirchliches Examen, eine einjährige Hilfsdienstzeit und die Ordination voraus. Besondere Aufgaben der Pfarrerin bzw. des Pfarrers sind die öffentlicheVerkündigung, die Verwaltung der Sakramente, die Seelsorge und die Erteilung des kirchlichen Unterrichtes. Die Pfarrerin und Pfarrer sind an die Beschlüsse des Presbyteriums gebunden. Neben den Gemeindepfarrstellen gibt es Pfarrstellen der Kirchenbezirke und einige landeskirchliche Pfarrstellen (Funktionspfarrstellen). Pfarrerinnen/Pfarrer in solchen Stellen nehmen übergemeindliche Aufgaben wahr (z.B. Krankenhausseelsorge, Militärseelsorge).
Prädikanten und Prädikantinnen
Laien/Laiinnen, die nach einer kirchlichen Fortbildung den Predigtdienst und die Sakramentsverwaltung übernehmen dürfen. Sie werden ordiniert und sind berechtigt, einen Talar zu tragen.
Prebyterial-synodale Ordnung
Die Presbyteriale-synodale Ordnung gilt in der Ev. kirche der Pfalz. Unter dieser Ordnung versteht man folgendes:
1) Die Leitung liegt auf allen Ebenen bei gewählten Mitgliedern und geschieht grundsätzlich in Gemeinschaft. So liegt die Leitung der Gemeinde bei dem Presbyterium, welches aus gewählten Gemeindemitgliedern, hauptamtlichen Mitarbeitern und der/den Pfarrer/n besteht. Die Gemeinden entsenden Delegierte des Presbyteriums und die Pfarrerinnen und die Pfarrer in die Bezirkssynode. Aus ihr wird der Dekan/Dekanin und der Bezirkskirchenrat gewählt. Die Bezirkssynoden entsenden wiederum ihre Abgeordneten in die Landessynode. Diese wählt den/die Kirchenpräsidenten/in und die Kirchenregierung, die oberste Kirchenleitung ist.
2) Alle Leitungsämter werden auf Zeit übertragen. Eine Wiederwahl ist möglich.
3) In allen Leitungsorganen darf die Zahl der Theologen die der Nicht-Theologen nicht überschreiten.
Presbyterium
Lat.: Ältestenrat
Das Presbyterium ist die gewählte Gemeindeleitung einer Kirchengemeinde in der Rheinischen Landeskirche. Die Funktion dieses Gremiums ist eher die eines &
8222;Regierungsteams&
8220; als die eines Parlaments. Neben den gewählten Gemeindemitgliedern gehören dem Presbyterium hauptamtliche Mitarbeiterinnen/Mitarbeiter an (z.B. Organistin/ Organist) und die Pfarrerin/und der/die Pfarrer als sogenanntes &8222;geborenes Mitglied&
8220;. Die Anzahl der Presbyteriumsmitglieder richtet sich nach der Größe der Kirchengemeinde. Im Rahmen der Kirchenordnung berät und entscheidet das Presbyterium über geistliche, verwaltende, finanzielle und rechtliche Angelegenheiten. Das Presbyterium wählt aus seiner Mitte den Vorsitz. Das Presbyterium tagt regelmäßig zehn- bis zwölfmal im Jahr. Diese Beratungen werden vorbereitet und entlastet durch Fachausschüsse wie beispielsweise Diakonie, Ökumene, Jugendarbeit; Kirchenmusik. Die Sitzungen des Presbyteriums sind in der Regel öffentlich. Presbyteriumswahl
Alle sechs Jahre werden die Presbyteriumsmitglieder neu gewählt.
Protestantismus
Die Kirchen, die aus der Reformation im . Jahrhundert hervorgingen, bezeichnet man als protestantisch. Beim 2. Speyer Reichstag 1529 lehnten reformatorische Fürsten und Städte sich gegen verschiedene Mehrheitsbeschlüsse auf, die den Einzelnen und sein Gewissen nicht berücksichtigen. Ihr Protest richtet sich vor allem gegen die Macht des Papstes, Verehrung von Maria und Heiligen, Sonderstellung des zölibatären Prieszers (Zöllibat). Sie forderten die Anerkennung der Bibel als einziger Grundlage für den Glauben.
Reformation
Lat.: Erneuerung.
Sammelbegriff für die vielchichtige, kirchliche Erneuerungsbewegung im 16. Jahrhundert. Als Beginn der Reformation gilt Martin Luthers Thesenschlag am 31. Oktober 1517. Diese 95 Thesen Luthers richten sich gegen das damals gängige Ablaßesen und behandeln dogmatische (Dogma, Dogmatik) kirchenrechtliche und seelsorgerliche Fragen. Sie waren die provokanteste Schrift Luthers, da sie die Grundlagen des Katholizismus für viele Zeitgenossen überzeugend in Frage stellten. Der Reformationstag am 31.Oktober erinnert jährlich an den Beginn dieser reformatorischen Bewegung.
Reformationstag
Gedenktag an den Thesenanschlags Martin Luthers am 31.Oktober 1517. Der Thesenanschlag gilt als der äußere Beginn der Reformation. In Köln und anderen Orten finden alljährlich die sogenannten Reformationsfeiern statt.
Reformierte Kirche
Bezeichnung für Kirchen, die stärker durch die Schweizer Reformatoren Zwingli (1481 - 1531) und Calvin (1509 - 1564) beeinflußt wurden. Charakteristische Merkmale der reformierten Kirchen sind: Die Form des Gottesdienstes, dessen Zentrum die Predigt ist, ist schlicht. Die Ausrichtung auf die Verkündigung des Wortes Gottes entspricht auch die Schlichtheit des Kirchenraumes. Das Kirchesein vollzieht sich vor allem in der Gemeinde, deren Haupt Christus ist. Mit den anderen aus der Reformation hervorgegangenen Kirchen bekennen die Reformierten die Rechtfertigung des Menschen allen aus Gnade durch den Glauben. Innerhalb der EKD stellen die Reformierten mit zwei Landeskirchen eine Minderheit dar: die Lippische Landeskirche und die Evangelisch-Reformierte Kirche in Nordwestdeutschland.
Sakrament
Sakramente sind nach der Lehre der Kirchen von Gott eingesetzte, sichtbare Handlungen. Zu einem Sakrament gehören Wort und Zeichen. Die evangelische Kirche kennt zwei (Taufe, Abendmahl); die katholische sieben Sakramente (Taufe, Abendmahl, Beichte, Firmnung, Ehe, Priesterweihe, Krankensalbung).
Sakristei
Raum neben der Kirche zur Vorbereitung des Gottesdienstes und zur Aufbewahrung gottesdienstlicher Geräte (Abendmahlsgeräte).
Segen
Feierlicher, meist formelhafter Zuspruch des göttlichen Beistandes. Der Segen ist fester Bestandteil des Gottesdienstes in zweifacher Form :1) als Kanzelsegen nach der Predigt und 2) als Schlußsegen am Ende des Gottesdienstes. Daneben bestehen besondere Segensformen (Tischsegen, Reisesegen). Das Erteilen des Segens ist nicht Privileg der Pfarrerin/des Pfarrers. Jeder Christ ist dazu berechtigt.
Sekte
Lat.: Abspaltung.
Von der Kirche abgetrennte Gruppe mit eigener Lehre oder zentraler Bedeutung eines nebengeordneten Aspektes (z.B. jüngste Gericht). Sekten werden von der Kirche nicht als ökumenische Partner anerkannt. Mitglieder von Sekten sind in der evangelischen Kirche vom Patenamt ausgeschlossen.
Spendeformel
Worte, die während der Austeilung des Abendmahls vom Pfarrer/der Pfarrerin gesprochen werden.
Stola
Um den Hals gelegter Stoffstreifen des Priesters bei Amtshandlungen.
Sünde
Der Begriff läßt sich ableiten von &
8222;sondern&
8220;, &8222;Absonderung&
8220;. Damit ist die Absonderung von Gott gemeint. Somit ist der Begriff weniger ein moralischer als vielmehr ein religiöser. Sünde meint also das menschliche Handeln ohne bzw. gegen Gott. Synode
Zusammenkunft gewählter Vertreter auf Kirchenbezirks- oder landeskirchlicher Ebene (Presbyterial - synodale Ordnung).
Talar
Teil der Amtstracht, die die Pfarrerin/der Pfarrer während des Gottesdienstes trägt. Der Talar ist in der Regel ein langes, schwarzes Gewand.
Taufe
Die Taufe ist ein Sakrament, das die Zugehörigkeit zur Kirche bezeugt. Die Taufe gründet sich auf den Glaubenssatz, daß Gott den Menschen ohne Vorbedingung annimmt. Zu der Taufe als einem Sakrament gehört ein Einsetzungswort Jeso (Matthäus 28,19: &
8222;Ich taufe Dich im Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes&
8220;) und das Element Wasser. Mit dem Wasser wird der Kopf des Täuflings dreimal benetzt. Die Taufe soll in der Regel durch Ordinierte (Ordination) voll zogen werden, jedoch ist in Notsituationen (z,B. Täufling befindet sich in Lebensgefahr) jeder Christ berechtigt, zu taufen (Nottaufe). Bedingung der Taufe ist das Benutzen der Einsetzungsformel und die Verwendung von Wasser. Theologie
Lehre/ Rede von Gott . In diesem Sinne auch außerhalb des Christentums gültig. Christliche Theologie ist Wissenschaft des christlichen Glaubens.
Die Trauung
Die Trauung ist eine gottesdienstliche Handlung (Amtshandlung). Durch die kirchliche Trauung wird der vor einer staatlichen Institution (Standesamt) geschlossene Ehebund gesegnet. Im Verständnis der evangelischen Kirche ist Ehe kein Sakrament.
Unter einer ökumenischen Trauung ist eine evangelische oder katholische Eheschließung unter Mitwirkung eines Geistlichen der jeweils anderen Konfessionen zu verstehen.
Uniert
Als Uniert bezeichnet man Kirchen, in denen Gemeinden verschiedener Konfessionen vereinigt sind. Sie sind lutherisch, reformiert oder uniert. Die Ev. Kirche der Pfalz ist eine unierte Kirche. 1818 wurde die Vereinigung vollzogen.
Vater unser
Lat.: Paternoster.
Gebet Jesu nach Matthäus 6,9-13 (bzw. Lukas 11,2-4). Das Vater unser ist fester Bestandteil jedes Gottesdienstes.
Verfaßte Kirche
Bezeichnung für die offizielle Institution Kirche, die als Körperschaft des öffentlichen Rechts eine eigene rechtliche Verfassung hat.
Vesper
Abendandacht
Vikarin/Vikar
Lat.: Amtsvertreterin/Amtsvertreter.
Als Vikarinnen /Vikar werden junge Theologinnen/Theologen bezeichnet, die nach dem ersten kirchlichen Examen eine zweijährige praktische Ausbildung in einer Gemeinde erhalten. Das Vikariat wird mit dem zweiten kirchlichen Examen abgeschlossen.
Visitation
Offizieller Besuch des erweiterten Bezirkskirchenrats. Sie bietet der Gemeinde eine besondere Möglichkeit, sich beraten zu lassen.
Volksmission
Verkündigung des Wort Gottes im eigenen Volk. Der Grundgedanke der Volksmission ist, daß auch getaufte Christen ihren Glauben immer wieder überdenken und erneuern müssen.
Volkstrauertag
Staatlicher Gedenktag, an dem auch die Kirchen mit besonderen Gottesdiensten der Opfer aller Kriege und Gewaltherrschaften gedenken.
Weihnachten
Volkstümliche Bezeichnung (geweihte Nächte, Wintersonnenwende) für das Christgeburtsfest an Heiligabend und am 1. und 2. Weihnachtstag.
Lehre/ Rede von Gott . In diesem Sinne auch außerhalb des Christentums gültig. Christliche Theologie ist Wissenschaft des christlichen Glaubens.