Günther, eins verstehe ich bei euch nicht, warum müsst ihr immer alles besser wissen, glauben kann jeder was er will, solange er nicht meint das alles was geschrieben steht das absolute Wort Gottes wäre, warum darf man bei euch nicht anders denken, suchen und hinterfragen, gerade durch diese Absolutheitsansprüche kam all der religiöse Streit auf, Millionen Menschenopfer waren das Resultat, selbst heute noch wird sich gezankt, deshalb die Erkenntnis die den meisten fehlt, die Erkenntnis deiner selbst, dann erst wirst Du verstehen wer Du selbst bist und was mit Esoterik absolut nichts zu tun hat.
Diesen E-Mail bekam ich heute, lese es einmal durch, was Religion heute noch ist:
Religions-Täter? (zur Rede von Martin Hohmann)
Die Angelegenheit um die Rede des CDU-Politikers Martin Hohmann
zeigt, wie unsicher und beeinflußbar Menschen mit einer ethischen
Orientierung sind, welche sich an einer beliebig interpretier- und
verwendbaren Autorität wie 'Gott' orientieren, anstatt an einem real
bestimmbaren Wert wie 'Verantwortliche Menschlichkeit'. Politiker
und Medienmacher reagieren - wie einst bei Philipp Jenninger - auf
tabuisierte Themenbereiche wie in einem Pawlowschen Reflex und
instrumentalisieren Begriffe wie Antisemitismus, um öffentliche
Aufmerksamkeit und Anerkennung zu bekommen. Es scheint ihnen
offensichtlich nicht bewußt zu sein, daß sie hiermit keineswegs der
Problemlösung, sondern allenfalls ihrer persönlichen Profilierung
bzw. der Kompensierung anerzogener Schuldgefühle dienen.
Bereits der Begriff Antisemitismus ist ebenso unsinnig wie z.B. der
des Antiamerikanismus. Kein vernünftiger Mensch kann gegen ein
ganzes Volk sein, weder gegen das amerikanische, noch das jüdische,
das palästinensische, das irakische, andere semitische oder sonstige
Ethnien. Der Begriff Antisemitismus hat Tradition und ist bequem,
trägt aber nicht zur Klärung bei, im Gegenteil, er dient der
Aufrechterhaltung von Mißverständnissen und Konflikten. Aus
humanistischer Sicht sollte er auf beiden Seiten von
verantwortlichen Menschen redlicherweise nicht mehr verwendet
werden.
Der empfohlenen Rückbesinnung auf unsere religiösen Wurzeln und
Bindungen und der Forderung nach Aufnahme des Gottesbezuges in die
europäische Verfassung muß gerechterweise die Tatsache
gegenübergestellt werden, daß oft gerade mit Bezug auf Gott die
größten Verbrechen begangen werden.
So ist die eigentliche Ursache für den Dauerkonflikt in
Israel/Palästina einerseits in der Berufung auf Gott begründet, der
seinem auserwählten Volk ein bestimmtes Land zugesprochen haben
soll. Auf der anderen Seite ist es die Vorstellung von Gott, der die
Märtyrer ins Paradies führt, wenn sie sich und andere töten.
In Irland sind die Täter auf beiden Seiten gottgläubige Christen,
die sich gegenseitig Gewalt antun und töten.
Auch Adolf Hitler hat sich auf Gott bezogen: "Der
Nationalsozialismus ist weder antikirchlich noch antireligiös,
sondern im Gegenteil, er steht auf dem Boden eines wirklichen
Christentums." (Saarkundgebung 26.8.34 am Ehrenbreitstein bei
Koblenz) "...Möge uns der allmächtige Gott wie bisher so in alle
Zukunft seine Hilfe geben, um unsere Pflichten so zu erfüllen, daß
wir vor unserem Volk und seiner Geschichte in allen Ehren zu
bestehen vermögen." (Ausgewählte Reden des Führers; Zentralverlag
NSDAP 1937)
Und Gottes Männer haben Hitler unterstützt: "Gott hat es zugelassen,
daß das Vergeltungsschwert gegen England in unsere Hände gelegt
wurde. Wir sind die Vollzieher seines gerechten göttlichen Willens."
Kathol. Kirchenblatt für das nördl. Münsterland 9.3.1941
Auch der irakische Staatschef Saddam Hussein war im Bunde mit Gott:
"Oh, Du großes irakisches Volk, oh, Ihr Angehörigen unserer mutigen
Streitkräfte, oh Ihr Söhne der glorreichen arabischen Nation, oh,
Männer, die Ihr guten Willens seid, die amerikanischen Teufel haben
erneut einen Akt der Feigheit begangen und sich hinter einer
Technologie versteckt, die sie in beschämender Weise einsetzen -
doch das ist der Wille Gottes. ... Unsere Verluste sind gering. Gott
hat den Angriff scheitern lassen - möge er sich jetzt der Seelen
unserer Märtyrer annehmen. Gott ist der Größte, Gott ist der Größte,
zum Teufel mit den Verfluchten!" (Aus einer Ansprache 1996 an das
Volk.)
Ebenso sei erinnert an US-Präsident George W. Bush: "Gott hat uns
aufgerufen, unser Land zu verteidigen und die Welt zum Frieden zu
führen."
"Ehrwürdige Betrüger benutzen Gott als Schleier zur Verhüllung ihrer
verbrecherischen Leidenschaften." Friedrich II, Preußenkönig
(1712-1786) - "Gott ist immer der Verbündete der Herrschenden."
Erich Fromm, Psychoanalytiker (1900-1980). "Hätte man Verstand,
brauchte man keine Götter." Decimus Iunius Juvenal, röm. Dichter (um
60-140).
"Wenn die Welt erst ehrlich genug sein wird, um Kindern vor dem 15.
Jahre keinen Religionsunterricht zu erteilen, dann wird etwas von
ihr zu hoffen sein. ... Es gibt keine andere Offenbarung als die
Gedanken der Weisen." Arthur Schopenhauer (1788-1860)
"Wir werden von den Eltern in eine religiöse Zwangsjacke gesteckt,
werden getauft oder beschnitten und sollen im Glauben unserer
Erzeuger großgezogen werden (...). Werden die Kinder groß und wollen
nichts mehr mit Kirchen und religiösen Dingen zu tun haben - das im
Geburtsregister eingetragene Stigma werden sie nicht mehr los!"
Magnus Hirschfeld
"Man sollte sich zur heiligsten Pflicht machen, dem Kinde nicht zu
früh einen Begriff von Gott beibringen zu wollen. Die Forderung muß
von innen heraus geschehen, und jede Frage, die man beantwortet, ehe
sie aufgeworfen ist, ist verwerflich. Das Kind hat vielleicht seine
ganze Lebenszeit daran zu wenden, um jene irrigen Vorstellungen
wieder zu verlieren." Friedrich Schiller (1759-1805)
"Ist denn so groß das Geheimnis, was Gott und der Mensch und die
Welt sei? / Nein! Doch niemand hört's gerne; da bleibt es geheim."
(Goethe, Venet. Epigr. 1790)
Mehr davon unter 'Zitate zu Religion'
www.humanistische-aktion.de/religion1.htm
Unsere Zeit braucht dringend Wert-Orientierungen, denen die für
jeden klar erkennbaren Erfordernisse zu einer würdevollen und
sinnerfüllenden Lebensgestaltung zugrunde liegen und die den
Menschen konkret zur Arbeit an sich selbst führen. Sinn unseres
Lebens ist größtmögliche Entfaltung und Vervollkommnung der eigenen
Persönlichkeit in größtmöglicher Harmonie und Verbundenheit zu
unserer Mitwelt. Wenn es heute einen Glauben gibt, der vertretbar
ist, dann ist es der Glaube an die Bildungsfähigkeit des Menschen zu
einem sozial und ökologisch handelnden, verantwortlichen
Gemeinschaftswesen und daran, daß die Natur den Menschen nicht
braucht, wohl aber der Mensch die Natur.
Aufgabe aller Menschen guten Willens, besonders von bekennenden
Humanisten wäre es, 'Verantwortliche Menschlichkeit' als
universellen, allem anderen übergeordneten Wert zu erkennen, zu
verinnerlichen, anzuwenden und - mehr als bisher - allgemein bekannt
zu machen. Mehr hierzu befindet sich auf der Seite
http://www.humanistische-aktion.de/stiftung.htm .
Rudolf Kuhr
http://www.humanistische-aktion.de
Die Hohmann-Rede, so wie sie bis zum frühen Abend des 30.10.03 auf
der Internetseite der CDU-Neuhof abbrufbar war, später wurde sie
ersatzlos gelöscht. tagesschau.de gibt die Rede nur zu
Dokumentationszwecken wieder und distanziert sich vom Inhalt:
http://www.tagesschau.de/aktuell/meldungen/0,1185,OID2535644,00.html