Der Mensch selbst macht sich seine eigene Realität, hätte er keinen freien Willen, so wäre er nicht selbst Schöpfer seiner eigenen Realität.Zu GOTT:
Glaubst du
Der Prediger war fest entschlossen, dem Meister eine unzweideutige Glaubensaussage über Gott zu entlocken.
>>Glaubst du, dass es einen Gott gibt?<< >>Natürlich glaube ich das<<, antwortete der Meister.
>>Und dass er alles geschaffen hat, glaubst du das?<< >>Ja, ja<<, sagte der Meister, >>bestimmt glaube ich das.<<
>>Und wer hat Gott geschaffen?<< >>Du, erwiderte der Meister. Der Prediger schaute ihn entgeistert an.<<
>>Willst du mir im Ernst erzählen, dass ich Gott geschaffen habe?<<
>>Den, über den du ständig nachdenkst und sprichst - ja<<,
sagte der Meister ruhig.
ANTHONY DE MELLO
Wenn wir mit etwas konfrontiert werden, was unsere Vorstellung durcheinander wirbelt, dann sind wir oftmals im Inneren aus unserer bisherigen gedanklichen Bahn geworfen und können mit unserem menschlichen Verstehen das alles nicht zusammenführen. Viele fragen sich, warum nicht auf der Erde schon alles zum Heil, zur Liebe hingeführt werden kann. Warum noch so viel Unmut, Streit auf unserer Erde ist und warum das Leid und das Leiden noch nicht ausgemerzt sind obwohl schon so viele Anstrengungen unternommen wurden, das Übel dieser Welt zu beseitigen und dem Guten zum Durchbruch zu verhelfen.
Nicht dadurch einsteht das Gute, indem man das Böse beiseite schafft, sondern indem man die Liebe zum Leben erweckt, indem man in Gedanken, Worten und Werken durchdrungen ist von der Liebe und sich neigt vor der ganzen Schöpfung, sie achtet!
Wie oft fällt es uns schwer, in bestimmten Situationen, die herzergreifend sein mögen, die uns durchschütteln bis ins innere Mark, in der Liebe zu verbleiben. Oft vergessen wir Menschen in unserem Streben nach der Erfüllung unserer Vorstellungen - unserer persönlichen Wahrheiten, so möchte ich sagen - das Dienen in der Liebe am Nächsten.
Voreingenommenheit, ja manchmal Abschottung gegen andere ist ein Kennzeichen, das Grenzen aufgebaut wurden, das Vorbehalte gemacht werden gegenüber anderen und das die Liebe am Fließen gehindert wird. Deshalb wirkt das Schicksal.
In verschiedenerlei Weise wird uns dann etwas aufgezeigt, ja ich möchte sagen manchmal aufgezwungen, weil wir die zarte Stimme, die in uns ist, überhören, unsere eigene innere Intuition, wir sie beiseite tun und lieber nach unseren eigenen Vorstellungen das Schicksal gestallten wollen. Wir besitzen große Schöpfungskräfte, so habe ich es selbst erfahren, dennoch sind diese an die ewigen Prinzipien gebunden. Und wenn hier, auch unbemerkt von uns, Gegenströmungen fließen, die nicht auf die Liebe im Allgemeinen abzielen oder die bei ihrem Wirken jemanden abwerten, beiseite schieben oder nicht wahrnehmen wollen, dann darf sich das Gesetz von Saat und Ernte entfalten, damit die Gerechtigkeit eingelöst wird, die ebenfalls ein hohes Prinzip in der Schöpfung ist.