Holger, lasse mal den Namen Gott. Warum sollte alles vorbestimmt sein, deterministisch, dies widerspricht natürlich der Willensfreiheit des Menschen. Ich schrieb Dir, das Raum und Zeit im extrem Kleinen nicht mehr stabil sind. "Im extrem Kleinen, im Bereich von 10-33 Zentimetern, scheinen Raum und Zeit nicht mehr stabil zu sein." Der Abstieg von der makroskopischen auf die mikroskopische Ebene erfolgt in zwei Schritten. Der erste Schritt führt auf die Ebene der Atome. Der zweite Schritt führt auf die subatomare Ebene hinunter. Die kleinsten Objekte, die wir unter dem Mikroskop sehen können, enthalten Millionen von Atomen. In diesem Reich, das subatomare Reich in dem sich die Newtonsche Physik als unzulänglich erwiesen hat.Um das Verhalten der Teilchen zu erklären bedarf es der Quantenmechanik. Auf der subatomaren Ebene können Masse und Energie unaufhörlich ineinander übergehen. Alles - alle einzelnen Teile des Universums, sind Manifestationen des gleichen Ganzen. Es gibt nur eine Realität, und sie ist ein einheitliches Ganzes. Sie ist eins. Holger und diese Einheit ist auch in uns, dies war meine Erfahrung.
Mir wurde in dieser Erfahrung ganz klar bewusst, der menschliche Körper ist ein Makrokosmos, ein Universum in sich, im kleinsten. Der Körper ist ein natürlicher Transformator mit vielen Fähigkeiten, Fähigkeiten, die uns nicht bewusst sind.
Holger, wir ahnen nichts von den Vorgängen unseres Körpers im Bereich der Zellen, geschweige denn im molekularen und atomaren Bereich, und wenn wir versuchen, uns die subatomaren Ebene vorzustellen und sie mit unserer körperlichen Gestalt und Struktur in Verbindung zu setzen, so sind dies intellektuelle Ideenspielereien und keineswegs der Erfahrung zugänglich.
Auf dem Umweg über die Physik kehrt heute auch die Magie in unser Leben zurück. In Experimenten der Quantenmechanik hat sich nämlich herausgestellt, dass der Beobachter eines Versuchs, seine Vorstellungen und Erwartungen zu Bestandteilen des Experiments werden und das Resultat entscheidend beeinflussen. Das geht soweit, dass jeder Forscher exakt das Ergebnis erhält, das er erwartet.
Jahrzehntelang gab es eine Diskussion zwischen Physikern, ob das Licht ein Wellenphänomen sei oder aus einem Strom von subatomaren Teilchen bestehe. Heute wissen wir, es ist sowohl - als auch, es stellt sich entweder als das eine oder das andere dar, je nachdem durch welche Gedankenmustern die einzelnen Lichtteilchen zu Beginn des Experiments definiert werden. Bei identer Versuchsanordnung, wohlgemerkt.
Ich möchte das ein bisschen genauer erläutern, indem ich Ihnen das Zwei Spalten-Experiment vereinfacht beschreibe: Dabei wird eine Lichtquelle so lange reduziert, bis nur mehr einzelne Photonen, das sind Lichtteilchen, die Lichtquelle verlassen. Diese treffen auf eine Platte mit zwei Schlitzen, die, gemessen an atomaren Größenverhältnissen, weit auseinander liegen. Hinter diesen Spalten befindet sich ein Bildschirm, eine Fotoplatte oder ähnliches.
Wenn nun ein Lichtteilchen als Element eines Teilchenstroms auf diese Spalten trifft, durchdringt es eine von ihnen und nimmt einen bestimmten Platz am Bildschirm ein. Es hat die physikalische Eigenschaft der Lokalität angenommen. Die Summe der aufgetroffenen Teilchen stellt sich in zwei hellen Lichtstreifen dar.
Wird das Licht als Wellenphänomen betrachtet, wird dadurch jedes einzelne Photon selbst zur Welle und ist imstande, beide Spalten gleichzeitig zu durchdringen. Auf dem Bildschirm überlagern sich diese Wellen, das heißt, sie verstärken sich teilweise und heben sich teilweise gegenseitig auf. So entsteht das bekannte Bild einer Anzahl unterschiedlich heller und dunkler Streifen, das Interferenzmuster.
Der Physiker, der von der Annahme ausgeht, Licht bestehe aus materiellen Teilchen, beobachtet den Bildschirm und stellt fest, wo jedes einzelne Photon auftrifft. Ein materielles Teilchen kann nur einen bestimmten Platz einnehmen. Hingegen muss derjenige, der Photonen für Wellen hält, den Weg der Teilchen verfolgen, denn nur während des Zurücklegens einer bestimmten Strecke lässt sich die Schwingung feststellen.
Seit David Bohm in den 50er-Jahren begonnen hat, sein ganzheitliches (Wissenschaftler sagen &
8222;holistisches") Weltbild zu entwickeln, wissen wir, dass Teilchen ganz allgemein keine wohldefinierte, getrennte Existenz besitzen, bevor sie beobachtet werden. Der Beobachter bestimmt durch seine Erwartungen die Identität der Teilchen, und das heißt im Klartext, der Beobachter, seine Gedanken und Vorstellungen sind Teil des Versuchs.Um diesem Phänomen auszuweichen, wurden seit den 30-er Jahren immer kompliziertere Versuchsanordnungen verwendet, aber immer mit dem gleichen Ergebnis. Die raffinierteste Form des Teilchen-Welle-Experiments hat im Jahr 1994 an der Universität von Berkeley, Kalifornien, stattgefunden. Dabei wurde der Versuch von niemandem beobachte, ein Computer zeichnete den ganzen Ablauf auf. Als nun nach Beendigung des realen Experiments Wissenschaftler den Vorgang via Computer simulierten, erhielt sogar auf diesem Weg jeder das von ihm erwartete Ergebnis. Einmal so, das andere Mal so. Und diesmal waren es nicht unterschiedliche, wenn auch gleich aufgebaute Experimente, es war ein und dasselbe, das über den Computer mehrmals ablief. Mit unterschiedlichen Resultaten.
Heute nimmt man an, dass subatomare Teilchen grundsätzlich nicht klar definiert oder gar materiell vorhanden, sondern viel eher Energiepotentiale sind, aus denen jeder - leger ausgedrückt - macht, was er will, was seinen bewussten und unbewussten Strukturen und Erwartungen entspricht.
Ein anderes Beispiel worin sich die Physiker einig sind:
Alles, was jemals miteinander in Kontakt war, bleibt für immer und über alle Entfernungen hinweg miteinander verbunden. Alles ist miteinander vernetzt, da nach der Urknalltheorie jedes Atom unseres Universums aus einem gemeinsamen Ursprung stammt, der Singularität genannt wird.
Wenn nun beispielsweise ein Pion, ein kurzlebiges Elementarteilchen, in zwei Photonen, Lichtteilchen, zerfällt, rasen diese in verschiedene Richtungen auseinander. Trifft eines der beiden dabei auf ein Hindernis und weicht aus, reagiert das zweite genau so, als würde es ebenfalls behindert. Einstein nannte dieses Phänomen &
8222;spukhafte Fernwirkung" und benutzte es als Argument gegen die Quantentheorie, hat damit aber nicht recht behalten.
Holger, es wird Notwendig, unsere gewöhnliche Denkweise abzulegen (und letztlich ganz <<das Denken zu überschreiten>>)Holger, schon mal was von Dunkler Materie gehört?
90 Prozent des Universums können wir nicht sehen, die Wissenschaft spricht von Dunkler Materie. Es ist etwas was wir noch nie gesehen haben!
Wenn ein großer Teil der Materie, nicht in der uns vertrauten
sichtbaren Form vorliegt, müssen all die Überlegungen zu
<<Zeitfenstern>>
und
<<fliegenden Starts>>
noch einmal durchdacht werden. Immerhin könnten sich die
Eigenschaften der neuen Materieform deutlich von denen der
Materie unterscheiden, mit der wir es in unseren Labors zu tun
haben.
Und diese unerwarteten Eigenschaften könnten uns einen Ausweg
aus der Sackgasse zeigen, in der wir geraten sind.
Es fällt schwer, die Vorstellung zu akzeptieren, es gebe Materie, die
unsichtbar ist und dennoch alles Sichtbare beeinflussen kann.
Dr. James Trefil