Hallo Herbert,Egon, diese Frage von Dir? Du enttaeuschst mich aber und gleichzeitig zeigst Du damit auf, dass Du zwar verbal fuer die Trennung von Kirche und Staat einstehst, mangels Engagements dafuer aber nicht in Besitz grundlegender Infos darueber bist.
Doch glücklicherweise kann ich ja hier mit Dir diskutieren und erhalte so die ein oder andere Info durch Dich ;-)
Die "Kirchen" sind der zweitgroesste Arbeitgeber (nach dem Staat) in der BRD und da ist Dir kein einziger Beruf bekannt, den man bei diesen Organisationen nur mit einer Kirchenmitgliedschaft bekommt?
(Kopfschuettel)
Naja, wenn Du diese Zeilen gelesen hast wirst Du den Kopf vielleicht weiter schütteln :-))). Herbert, ich mache einen Unterschied ob jemand bei einer kirchlichen" Organisation keinen Job bekommt weil er nicht Mitglied dieser Kirche ist oder ob er deshalb generell keinen Job bekommt. Ich gehe davon aus, daß es keinen Beruf gibt (außer Pastoren, Nonnen und andere kirchliche Tätigkeiten), den man ausschließlich bei den Kirchen erlernen und ausüben kann. Siehe Heikes Beispiel mit der Hebamme, es gibt doch Krankenhäuser in Deutschland die nicht kirchlicher Trägerschaft unterliegen und bei denen man den Beruf der Hebamme erlernen kann. Ich habe eine Kundin die ist Hebamme und hat an einem nichtkirchlichen Krankenhaus gelernt. Abgesehen davon käme ich als Atheist niemals auf die Idee mich bei einer kirchlichen Organisation zu bewerben.
Wenn die Frommen unter sich bleiben wollen, dann ist das für mich in Ordnung. Ich bin u.a. deshalb für eine Trennung von Staat und Kirche weil ich der Meinung bin, daß die Kirchen sich und ihre Organisationen ausschließlich selbst finanzieren sollen statt aus Steuermitteln. Ich bin gegen jede Förderung von kirchlichen Institutionen aus öffentlichen Mitteln. Wer an einen Gott glaubt soll diesen ganzen Unsinn auch selbst bezahlen. Die Bekämpfung von kirchlichen Organisationen, Krankenhäsuern usw. halte ich für falsch, richtiger wäre es sich dafür einzusetzen, daß es auch ausreichend Einrichtungen gibt die nicht der kirchlichen Trägerschaft unterliegen.
Klar - offiziell sind wir kein Kirchenstaat mehr und Fuerstbischoefe gehoeren der Vergangenheit an. Nichtsdestotrotz ist die massive politische, gesellschaftliche und fianzielle Einflussnahme gegegeben...
Also muß die Kirchensteuer weg ! Die politische Einflußnahme wird doch (zugegebenermaßen in langsamen sehr kleinen Schritten) immer geringer. Es gibt doch immer mehr Politiker bei uns die offen äußern, daß sie Atheisten sind.
In der BRD vielleicht. Doch schau Dir den Rest der Welt an. Brasilien, Peru, Kolumbien, Indonesien, Osteuropa... hier sind massive Machtzugewinne in Form von "Mitgliedern" evident.
Die machen jetzt eine Entwicklung durch die wir in Mitteleuropa schon überstanden haben.
Als erklaerter Atheist wird man in Kirchenkreisen oder Gemeinschaften Glaeubiger denunziert...
Wenn die in Kirchenkreisen meinen ich sei als Atheist gebrandmarkt dann interessiert mich das einen Scheißdreck, es juckt mich einfach nicht ! Außerdem halte ich mich (abgesehen von gelegentlichen Kontakten mit einigen Nachbarn) nicht in Kirchenkreisen oder anderen Gemeisnchaften Gläubiger auf !
...man wirft anonyme Pamphlete in die Briefkaesten...
Ich habe bisher noch nie eine Schmähschrift erhalten und kenne auch niemanden der eine erhalten hat.
...die Leute kaufen woanders ein und nicht bei dezidierten Atheisten...
Wenn die Typen nicht bei entschiedenen Atheisten einkaufen wollen, dann sollen die eben woanders kaufen; kann jeder kaufen wo er will. Mich allerdings interessiert die politische oder religiöse Überzeugung meiner Kunden nicht, ich berate Christen, Atheisten, Juden, Moslems, Buddhisten, Sozialdemokraten, Grüne, Liberale und Kommunisten. Viel Spaß macht es einen Kommunisten zu beraten, denn der nimmt durch meine Beratungstätigkeit ja ein System in Anspruch welches er ablehnt :-))))
...man bekommt nicht den gewuenschten Job, man wird in Leserbriefen als Verursacher des Uebels in der Welt angeprangert...
Sehe ich nicht so eng, ebenso werden Christen durch Leserbriefe angeprangert.
...Lehrer versuchen Kinder als Sonderlinge abzustempeln, wenn sie nicht beim Morgengebet aufstehen und mitsprechen...
Habe ich während meiner Schulzeit nicht erlebt, daß wir morgens gebetet haben. Da die städtischen Kindergärten bei uns keine Plätze hatten, habe ich durch einen Angestellten, dessen Schwester Kindergärtnerin in einem kath. Kindergarten war, einen Kindergartenplatz für meinen Neffen besorgt. Das auch mein Bruder Atheist und nicht in der Kirche ist, hat die nicht interessiert und in diesem kath. Kindergarten haben die Kinder auch nicht gebetet.
...verbindliche Kreuze und Kruzifixe an den Waenden staatlicher Einrichtungen...
Habe ich während meiner Schulzeit auch nicht erlebt. Scheinbar ist bei Euch in Bayern alles etwas extremer als hier; doch Ausnahmen wie ich sie erlebt habe existieren doch überall und auf die kommt es an, die die vorleben das es anders geht müssen gefördert werden, dieser Weg ist besser als die zu bekämpfen die einen intoleranten Weg gehen.
...Mord- und Bombendrohungen bei antichristlichen oder kritischen Theaterstuecken...
Ist ja nicht gerade eine christliche Erscheinung, das kommt bei Atheisten ebenso vor, manchmal sogar extremer; bin mal gespannt was demnächst in New York alles so abgeht, da treiben sich bestimmt etliche gewalttätige Demonstranten herum.
...Schmierereien von Glaeubigen an den Hauswaenden von Atheisten, Telefonterror, etc, ect, ect....
Menschen die solche Übeleien begehen gibt es in allen Bevölkerungsgruppen und in allen Gruppen stellen sie eine Minderheit dar, von einer Minderheit auf alle zu schließen wäre deshalb falsch.
...(ich empfehle hier nur ein weneig Verbandsarbeit und man wird ueberrascht sein, mit was man da alles konfrontiert wird).
Ich werde mich keiner Organisation anschließen die auschließlich aus konfessionslosen besteht und auch keiner die ausschließlich aus Angehörigen einer Konfession besteht.
Den Frieden und Wohlstand in Europa will ich hier keineswegs diskreditieren - im Gegenteil, einige Regionen dieser Erde koennten tatsaechlich aus der friedlichen europaeischen Entwicklung lernen. Haette man uebrigens schon lange vorher haben koennen, wenn man rechtzeitig die Aristokratie, den Geldadel, den Klerus und die Politiker entmachtet haette (ohne Gewalt).
Diese Pessimisten,erst mosern sie rum das nichts geschieht und geschieht etwa mosern sie rum weil es erst jetzt geschieht. Jetzt rumzumeckern, daß das auch alles eher hätte geschehen können bringt absolut nichts; besser ist es sich dafür einzusetzen den jetzigen Weg fortzusetzen !!!
Egon, zum einen hast Du vergessen hinzuzufuegen: IN EUROPA
Nein, da habe ich bewußt nicht geschrieben, denn aus vorangegangenen Diskussionen war mir schonklar, daß Du mich darauf aufmerksam machen wirst.
...zum anderen kommt es darauf an, wie man BESSERGEHEN definiert? Fernsehgeraet, Video, Automobil, Mobilfunk, Stereoanlage, Computer, Wohnung/Haus, Mobilar, jeden Tag Sonntagsbraten...
Was genau jeder einzelne Mensch darunter versteht muß jedes Individuum für sich entscheiden. Insgesamt gesehen geht es den meisten Menschen [in Europa;-) ] heute besser, jedem auf seine Art.
Beinahe jede neue Generation wird behaupten, dass es ihr besser gehe als die vorangegangene. Ach Du armer, armer Suedseeinsulaner, der Du zufrieden und satt nur bis zumnaechsten Tag planst... :-))
Soll jeder so planen wie er will, der eine für Jahre, der Südseeinsulaner für einen Tag und andere überhaupt nicht.
Denkzettel verteilen hat aber nichts damit zu tun, dass die Leute angeblich gebildetet seien. Und so nebenbei wirst auch Du mitbekommen haben, wie der "Ausrotter der Korruption" und seine Mannen in Hamburg dieselbige bestens betreiben. Abzocken nennt man dies!
Hat wohl mit abzocken weniger zu tun, sondern eher damit, daß es momentan keine Partei gibt, die so überzuegend ist, daß sie von der Mehrheit der Wähler auch gewählt wird; solange dies nicht der fall ist sind eben Kompromisse notwendig.
Nach wieviel Jahren "Regierungszeit" und nach welch horrenden Pensionsanspruechen?
Und wegen diesen horrenden Pensionsansprüchen und anderweitiger Verschwendung von Steuergeldern bin ich Mitglied im Bund der Steuerzahler.
In der Gesellschaftsform des Anarchismuses bestuende die Moeglichkeit ein imperatives Mandat jederzeit von der Basis zurueckzufordern.
Wird wohl manchmal von einigen Mandatsträgern mit einem imperatorischen Mandat verwechselt :-))
Anarchismus ist uebrigens eine liberale gesellschaftliche und politische Basisordnung mit Legislative, Judikative und Exekutive.
Atheistische Verbandsarbeit sagt mir nicht zu, aber bei Gründung einer Partei, die ein liberales, gesellschaftliches und politisches Programm auf der Basis der Dreigewaltenteilung hat würde ich mitmachen !
Leute wegsperren beseitigt aber nun mal nicht die Uebel, durch die Menschen straffaellig werden koennen.
Straftäter wie Kinderschänder, Vergewaltiger und Mörder wieder laufenzulassen verbessert auch nichts !!! Außerdem kann man nicht für jeden Straftäter ausschließlich die Umwelt verantwortlich machen.
Sicherlich meinst Du die Sozialhilfe, Arbeitslosengeld/-hilfe, Mietzuschuesse, Strafgesetze, Asylantengesetze, Auslaendergesetze, etc. oder hast anderes gemeint?
Strafgesetze unser Staat geht mit Straftätern m.E. zu großzügig um. Für verschiedene Straftaten muß lebenslänglich auch lebenslänglich bedeuten. Herbert, ich will die ja nicht zur Zwangsarbeit schicken oder alle in Einzelhaft stecken, die können meinetwegen ihre Haft in komfortablen Gefängnissen verbringen, mit Sauna, Schwimmbad usw. ich bin nur der Ansicht, daß die Menschen vor denen besser geschützt werden müssen um weitere Straftaten zu verhindern.
Asylantengesetze Ich bin für Asyl und halte den heutigen Umgang mit Asylanten für falsch, diese Menschen brauchen meher Rechte in unserem Land.
Ausländergesetze Die Zuwanderung von Ausländern in die EU muß selbstverständlich geregelt werden.
Ich habe ja selbst als Atheist mehrere Jahre im moslemischen Ausland gelebt und kam unter all den Moslems prima zurecht.
Es liegt nicht immer am System ob sich ein Ausländer in einem fremden Land integrieren kann oder auch nicht, vieles liegt in Eigenverantwortung und der Integrationsbereitschaft des einzelnen. Ich habe in Ägypten auch etliche Europäer kennengelernt, die dort nicht klarkamen und das Land wieder verlassen haben; ich will damit sagen, daß eben nur derjenige in einem anderen Land leben sollte der bereit ist sich anzupassen und das ist selbstverständlich auch damit verbunden auf einiges zu verzichten.
Ich war z.B zu moslemischen Festlichkeiten eingeladen an denen Schafe geschächtet wurden, und ich bin absolut dagegen, doch ich habe da ich dort als Ausländer in einem fremden Kulturkreis lebte diese Sitte einfach akzeptiert ohne sie zu kritisieren. Während des Ramadans waren meine moslemischen Kellner immer müde, dann habe ich eben zur Unterstützung meines christlichen Kellner noch zusätzlich seinen Cousin als Aushilfe eingestellt. Während des Ramadans und an Mohammeds Geburtstag ist es in Ägypten verboten an Ägypter (gilt für alle Ägypter, auch für die Christen dort) Alkohol auszuschenken, das habe ich nicht gewußt und es kam auch im ersten Jahr keiner zur Kontrolle, habe mich nur gewundert, daß mein Laden voller alkoholtrinkender Ägypter war. Ein Jahr später kam ein Trupp Soldaten, die haben dann gesehen, daß bei mir zig Ägypter Alkohol tranken. Die Soldaten haben dann per Funk 1 LKW angefordert und kurzer Hand alle meine Kellner und alle ägyptischen Gäste verhaftet :-))) Der Laden durfte aber aufbleiben und alle Touristen konnten weitertrinken; den Laden habe ich kurzerhand einigen Stammgästen überlassen und bin hinterher in den Knast, habe dort zwei Stunden mit den Soldaten und der Polizei palavert und ohne auch nur eine einzige Guinee zu zahlen habe ich die alle wieder rausbekommen.
Ein Freund von mir hatte dort ein Restaurant (ohne Alkohol) und bei Schwierigkeiten immer versucht den deutschen Weg zu gehen, Anwalt, Gericht uswusw. immer ohne Erfolg und zum Schluß hat er verloren. Er lebt heute immer noch dort und sich den dortigen Geflogenheiten angepaßt. seitdem geht es ihm gut !
Arbeitslosengeld/-hilfe
Ja in der Tat, hier solte etwas geändert werden. Es ist ja so, daß derjenige der Beiträge in die Arbeitslosenversicherung gezahlt hat einen rechtsanspruch auf Arbeitslosengeld hat, auf Arbeitslosenhilfe besteht kein Rechtsanspruch, die steht nur Bedürftigen zu. Ich bin der Meinung, daß man Arbeitslosengeld auch nur bedürftigen zahlen sollte. Ein Arbeitsloser z.B. dessen Ehepartner genug Kohle nach Hause bringt sollte nicht so viel bekommen, da sollte das Einkommen verrechnet werden.
Sozialhilfe Würde ich mehr Gutscheine für lebensnotwendige Dinge austeilen und weniger Bares.
Mietzuschüsse Damit kenne ich mich überhaupt nicht aus, ich weiß wohl, daß es Wohngeld, Wohnberechtigungsscheine gibt und Fehlbelegungsabgaben; doch darüber hinaus weiß ich nichts darüber und es interessiert mich persönlich auch nicht.
Egon: Und ich dachte immer Atheisten wolle niemanden missionieren, zumindest würde ich das nicht tun.Herbert: Das Woertchen bekehren haette ich in Gaensefuesschen setzen sollen - zum besseren Verstaendnis fuer Dich.
Und ich den ganzen Satz oder zumindest ein :-) hinterher.
Ich zweifle Herzogs offizielle "Verdienste" doch gar nicht an.
Welche inoffziellen Verdienste hat er denn ?
Gruß......Egon