Der Humanist: Der Menschheit verpflichtet

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 6. September 1999 · Politik: Atomausstieg

Eine Hauptforderung der Stromkonzerne beim Streit um den Atomausstieg ist, dass ihren Kraftwerken noch eine „Restlaufzeit“ von 35 Jahren eingeräumt wird.
Auf 26 Jahre Laufzeit am Netz brachte es bisher der beste Altmeiler, von insgesamt 80 Stück, die seit 1979 weltweit stillgelegt wurden. Doch auch von den 14 Kraftwerken jüngeren Baujahrs, die zwischen 1989 und 1997 vom Netz gingen, wurden „nur“ Laufzeiten von 14 bis 26 Jahren erreicht. Der häufigste Grund zur Stillegung waren anstehende, kostenintensive Reparaturen.

Das 35-Jahre-Dogma der Strombosse ist somit reine Makulatur. (H.F.)

[Quelle: natur & kosmos, September 1999]

 5. September 1999 · Politik: Vorbereitungen zum Völkermord in Osttimor

1976 wurde Osttimor, Teil der Insel Timor in Südostasien, von indonesischen Truppen annektiert. Von ursprünglich 600.000 Osttimoresen kamen in den ersten Jahren der blutigen Herrschaft etwa 200.000 ums Leben. Männer, Frauen und Kinder, die sich nicht dem Regime unterwerfen wollten, wurden gnadenlos abgeschlachtet. Der renommierte US-Wissenschaftler und Publizist Noam Chomsky sieht darin die "vielleicht höchste Todesrate bezogen auf die Bevölkerung seit dem Holocaust".[1]

Nun droht sich die Geschichte zu wiederholen. Am 4. September gaben die Vereinten Nationen das Ergebnis eines bedeutenden Referendums bekannt, welches Osttimor die Unabhängigkeit von Indonesien garantieren soll. Überwältigende 78.5 % der Wähler entschieden sich für die Unabhängigkeit, trotz massiver Drohungen der von Indonesien unterstützten Milizen. Diese scheinen sich nun auf die organisierte Vernichtung von Befürwortern der Unabhängigkeit vorzubereiten. Der Chef des Milizen-Verbandes "Vereinigte Front" kündigte ein "Blutbad" an. "Die nächsten 48 Stunden könnten Tod und Zerstörung in Osttimor bedeuten, wenn die Weltpolitiker nicht maximalen Druck auf die indonesiche Regierung ausüben", so Human Rights Watch am 2. September.[2]

Bereits in der Nacht zum 4. September wurden durch die Milizen zwei Dörfer westlich der Hauptstadt Dili in Brand gesteckt, sie übernahmen außerdem einen Radiosender. Laut australischen Radioberichten wurden allein im Maliana-Bezirk 20 Menschen getötet, wo die Vereinten Nationen zuvor ihren gesamten Stab abzogen.[3] Am 5. September war bereits von über 200 Toten die Rede. Das Hotel Makhota, in dem viele UN-Mitarbeiter untergebracht sind, wurde von den Milizen dreimal angegriffen. Weitere 100 UN-Mitarbeiter mußten evakuiert werden.[4] Die Tagesschau berichtete am 4.9., man versuche offenbar gezielt, Vereinte Nationen und Medienvertreter von der Insel zu vertreiben. Militär und Polizei halten sich zurück und greifen bei Mord, Raub und Plünderung nicht ein.[5] Verletzten wird der Zugang zu Krankenhäusern verwehrt. Zu Tausenden eilen die Menschen in UN-Gebiet oder versuchen, Schutz bei der Polizei zu finden. In Dili eröffneten Milizen einer niederländischen Journalistin zufolge das Feuer auf rund 1500 Flüchtlinge, darunter etwa 200 Säuglinge und Kleinkinder, wiederum griff die Polizei nicht ein.[6]

Wie 1994 in Ruanda droht sich nun, unsichtbar für die Medien, ein verhinderbarer Massenmord abzuspielen. "Hier vollzieht sich eine Tragödie unter den Augen der UN", so der timoresische Exilpolitiker und Friedensnobelpreisträger Jose Ramos-Horta.[7] Joao Carrascalao von der australischen Vertretung des timoresischen Widerstandsrates sprach von einem "lange vorbereiteten Aktionsplan", dessen Ziel es sei, nach außen den Eindruck eines Bürgerkrieges zu erwecken, während in Wahrheit Befürworter der Unabhängigkeit von jahrelang vom indonesischen Militär trainierten Milizen massakriert werden.[8] Tatsächlich war bereits in einigen Medien von der "Verhinderung eines Bürgerkrieges" die Rede.

Indonesiens Außenminister Alatas machte die UN für die Verschärfung der Situation verantwortlich. Im Timor-Vertrag vom 5. Mai habe sie sich verpflichtet, die Sicherheit in Osttimor zu gewährleisten.[9] Tatsächlich zögert UN-Generalsekretär Kofi Annan ein Eingreifen hinaus: Noch am 5.9., "an der Grenze zu Gesetzlosigkeit und Anarchie", so eine epd-Überschrift, sprach er sich für eine UN-Truppe zu einem späteren Zeitpunkt aus und forderte statt dessen Indonesien – ohne Druckmittel – zum Eingreifen auf.[10] Doch bereits in den nächsten Tagen könnten sich die Massaker vollziehen.

Wieder sei an den Fall Ruanda erinnert. Rund 800.000 Tutsi wurden 1994 von Hutu-Milizen massakriert, unter den Augen der Weltöffentlichkeit. 1998 beschuldigten Überlebende des Genozids den damaligen Chef der UN-Friedenstruppen, Kofi Annan, für das Morden mitverantwortlich zu sein.[11] Annan hatte zu Beginn der Massaker einen Großteil seiner Truppen abgezogen – ein offensichtlicher Akt unterlassener Hilfestellung, so die Überlebenden. Wieder scheint Annan nun einem weiteren Massenmord vergleichbarer Größenordnung tatenlos zuschauen zu wollen.

Laut einer CNN-Umfrage vom 4.9.99 befürwortet in den USA eine deutliche Mehrheit (77 %) ein Eingreifen im Osttimorkonflikt. Dabei ist eine Friedenstruppe nicht die einzige Lösung. Human Rights Watch ist der Meinung, daß es dafür schon zu spät ist und statt dessen jegliche ökonomische Hilfe für Indonesien gestoppt werden muß, bis die indonesischen Truppen eingreifen. "Es ist zu spät für eine internationale Truppe. Das Schlachten passiert jetzt", so Sidney Jones von HRW Asia.[12] Zweifellos ist eine Doppelstrategie die beste Lösung. Doch die Medien, selbst CNN, spielen die Bedeutung herunter, und am 5.9. widmete die Tagesschau dem Thema noch ganze 30 Sekunden. Lediglich die Europäische Union forderte am 4.9.99 ein schnelles Handeln der internationalen Gemeinschaft. Doch bislang scheint nichts zu geschehen.

Nur internationale Proteste können offenbar die Aufmerksamkeit der Medien wecken und ein Eingreifen der Politik herbeiführen. Lassen Sie nicht zu, daß Männer, Frauen und Kinder zu Hunderttausenden umgebracht werden. Geben Sie diese Meldung – gerne auch gekürzt, wenn nicht sinnentstellt – weiter, organisieren Sie Demonstrationen, verabschieden Sie Resolutionen und starten Sie Petitionen. Erstellen Sie Webseiten und schicken Sie Briefe an Prominente, Politiker und Presseorgane. Die nächsten Tage sind entscheidend. Ursprünglich sollte das Ergebnis der Auszählung erst am 7.9.99 bekanntgegeben werden.[13] Dies dürfte also auch der frühestmögliche Starttermin für den Völkermord sein. Jeder Bürger, der sich nicht in 20 Jahren vorhalten lassen will, nichts getan zu haben, ist zum sofortigen Handeln aufgefordert.

[1] Microsoft Encarta 1998
[2] Human Rights Watch, 3.9.99, http://www.hrw.org/press/1999/sep/timor0903.htm
[3] Ebenda
[4] AP, 5.9.99 sowie Tagesschau-Webserver (http://www.tagesschau.de/archiv/1999/09/02/aktuell/osttimor/hp-osttimor.html)
[5] Tagesschau-Webserver (http://www.tagesschau.de/archiv/1999/09/04/aktuell/meldungen/Ost-Timor.html), AP 5.9.99
[6] AP, 5.9.99
[7] Tagesschau-Webserver (http://www.tagesschau.de/archiv/1999/09/04/aktuell/meldungen/Ost-Timor.html)
[8] In einer E-Mail an Mother Jones vom 3.9.99
[9] Tagesschau-Webserver (http://www.tagesschau.de/archiv/1999/09/04/aktuell/meldungen/Ost-Timor.html)
[10] epd, 5.9.99
[11] Reuters, 8.5.98
[12] Human Rights Watch, 3.9.99, http://www.hrw.org/press/1999/sep/timor0903.htm
[13] AFP, 3.9.99

Ursprünglich erstellt am 5.9.1999 von Erik Möller für Der Humanist (http://www.humanist.de). Die uneingeschränkte Verbreitung ist erwünscht, bis der Inhalt obsolet ist.

 5. September 1999 · Religion: Rage against the machine


„Vollständiges Erkennen seiner selbst. Den Umfang seiner Fähigkeiten umfassen können wie einen kleinen Ball. Den größten Niedergang als etwas Bekanntes hinnehmen und so darin noch elastisch bleiben."
(Franz Kafka: Tagebücher 1910-1923)


Potzblitz, welcher „Teufel“ hat den evangelischen Pfaffen Gerhard S. denn da geritten? An einem Sonntag im Juni dieses Jahres, anläßlich eines feierlichen Gottesdienstes zu seiner Verabschiedung in den Ruhestand, haben die angestauten Lebenslügen den Pfaffen zum Platzen gebracht. So zog er mächtig vom Leder und schleuderte seinen Schäfchen die Wahrheit entgegen. Pfaffe S. bezeichnete die Bibel als gefährlich, schimpfte, daß die Kirche zu einer „Firma“ verkommen und die Kirchengeschichte gefälscht sei. Unglaublich? Es geht noch weiter: Pfaffe S. machte auch vor der Jungfrauen-Geburt nicht halt und verhöhnte diese als gänzlich unglaubwürdig. Tusch, Applaus, das ist kaum noch zu toppen. Aber es kommt noch besser, ein Pfaffe in Rage ist nicht zu stoppen, man kennt das: Er warf doch tatsächlich den Kirchen vor, für mehr Opfer verantwortlich zu sein, als Kommunismus und Nationalsozialismus zusammen. (Man könnte fast vermuten, daß ihm ein mitfühlender Atheist seiner Gemeinde, der den Druck im Pfaffen spürte, den kompletten Deschner geschenkt haben muß.) Zugegeben, all das läuft in atheistischen Kreisen unter dem Oberbegriff „Allgemeinbildung“. Aber weil für Christen die Wahrheit noch immer schwer zu ertragen ist, wußten sie auf diese nie erfahrene Offenheit nur eine Antwort: Sie verließen das gar nicht mehr göttliche Haus. Nicht alle, nur die Lernunwilligen.

Nach all dem klang seine Ankündigung, nie wieder das apostolische Glaubensbekenntnis zu sprechen, schon recht belanglos. Pfaffe S. ging also in den Ruhestand, hatte dort aber nicht lange seine Ruhe. Denn der Mann mit dem zornigen Abschied mußte vor seinem kirchlichen Dienstherrn zu Kreuze kriechen. „Nach mehreren Gesprächen“, wie es Karl Waldeck, Sprecher der Evangelischen Landeskirche von Kurhessen-Waldeck, bestätigte, unterzeichnete der Kurzzeitdissident eine, wie es die Frankfurter Rundschau ausdrückte, „folgenschwere“ Erkärung. Mit seiner Unterschrift verpflichtete sich Pfaffe S. „mit sofortiger Wirkung und für alle Zeit auf die Ausübung meiner Rechte des geistlichen Standes, also auf die Möglichkeit sämtlicher pfarramtlicher Tätigkeiten in unserer Kirche wie auch in anderen Kirchen inner- und außerhalb der EKD zu verzichten“.

Fragt sich nur, was „folgenschwerer“ gewesen wäre: Bei Verweigerung der Unterschrift hätte die EKD, weil sich S., laut Waldeck, in seiner Zornespredigt „massiv von der Kirche und deren Botschaft distanziert“ habe, ein Disziplinarverfahren eingeleitet. Dies hätte unter Umständen den vollständigen Verlust der Pension bedeuten können. So kann er sich entspannt zurücklehnen und, bei vollen Bezügen, seinen Lebensabend genießen. Sehr mutig war das nicht.

Zurück bleibt auf jeden Fall eine verstörte Gemeinde, die sich bei jedem neuen Pfaffen fragen wird: Sagt der nun die Wahrheit oder lügt der? Ein guter Anfang für das neue Jahrtausend. (C.B.)

[Quelle: Frankfurter Rundschau, 31.08.1999]

 5. September 1999 · Kultur: Update der Medientipps

Neue TV- und Radiotipps bis zum 12. September 99 mit einem Review zur Sonnenfinsternis.

Heute sind Landtagswahlen in Brandenburg und im Saarland. Interessant für Konfessionslose und alle, denen die Trennung von Staat und Kirche am Herzen liegt, ist vor allem die Wahl in Brandenburg. CDU und Kirchen kämpfen weiterhin gegen die brandenburgische Variante - LER für alle. So sprach sich CDU-Chef Schäuble beim bildungspolitischen Kongress der CDU in Saarbrücken dafür aus, Religion als "ordentliches" Lehrfach an den Schulen zu unterrichten. Formale Werteerziehung wie das Fach "Lebensgestaltung-Ethik-Religionskunde" in Brandenburg sei zu wenig.
[Quelle: Westdeutsche Allgemeine Zeitung, 23.8.99]

Morgen, 20.15 Uhr auf Phoenix, werden die Wahlen mit eingeladenen Gästen der Parteien analysiert.

Ebenfalls morgen, um 21.00 Uhr, ARD, geht es bei Report um das "Angriffsziel Wirtschaft: Der Scientology-Vormarsch in Osteuropa". Der scheidende Verfassungsschutz-Chef von NRW, Baumann, meinte jetzt, die Scientology-Organisation wird in ihrer Gefährlichkeit für den Staat überschätzt. Er plädierte dagegen, Scientology weiterhin vorrangig vom Verfassungsschutz beobachten zu lassen.
[Quelle: Westdeutsche Allgemeine Zeitung, 1.9.99] (H.J.)

 1. September 1999 · Kultur: Update der Medientipps

Neue TV- und Radiotipps bis zum 8. September 99 mit Reviews und News.

Die Kirchenskandale reißen nicht ab: Morgen bringt das auslandsjournal (21.00 Uhr, ZDF) einen Beitrag über "Die Kirche und die missbrauchten Kinder - Ein Skandal erschüttert Irland". Im Videotext-Programm steht allerdings noch ein "voraussichtlich". Bei solch heißen Themen ist die Gefahr der vorauseilenden Selbstzensur immer sehr groß. Also alles ohne Gewähr. (H.J.)

 1. September 1999 · Kultur: Veranstaltungskalender erweitert

Unser Veranstaltungskalender wurde durch aktuelle Termine erweitert. Zur Veranstaltung "Heiliger Zwang und politische Zensur", im November in Fulda, sind die Erfahrungen lesenswert, die Michael Schmidt-Salomon mit seinem Comical "Das Maria-Syndrom" gemacht hat.

Der aktuelle Veranstaltungskalender kann jetzt auch unter der Rubrik KULTUR - "Veranstaltungstips" - abgerufen werden - oder unter www.humanist.de/veranstaltungen. (H.J.)

 1. September 1999 · Der Humanist: Technisches

 1. September 1999 · Der Humanist: Neuerungen

Die Rubrik "Kontakt" wurde umbenannt in "Der Humanist" und enthält ab sofort auch einen News-Bereich. Hier werden Neuigkeiten rund um diese Website veröffentlicht. Technische Probleme oder Urlaubszeiten unserer Mitarbeiter werden an dieser Stelle verkündet. Geplant ist außerdem eine Suchfunktion sowie ein E-Mail-Abo. (EMÖ)

 31. August 1999 · Politik: "Gott mit dir, du Land der Bayern... "

Die Schwangerenberatung Pro Familia hat vor dem Verwaltungsgericht in Regensburg Klage gegen die Regierung der Oberpfalz eingelegt. Pro Familia will sich damit gegen die Ablehnung der Förderung ihrer Beratungsstellen durch die Bezirksregierung wehren. Im Juli 1999 hatte die zuständige Regierungsbehörde entschieden, dass die in der (überwiegend katholischen) Oberpfalz vorhandenen Schwangerenberatungsstellen anderer Träger ausreichend seien. Die Förderung der Pro-Familia-Beratung in den Landkreisen Regensburg, Cham und Neumarkt/Opf. war abgelehnt worden.

Alle Tiere sind gleich, doch einige... Schwangerenberatungsstellen in kirchlicher Trägerschaft sind...

"...deutsche Erde, Vaterland!" (H.F.)

[Quelle: Nürnberger Nachrichten vom 28./29.08.1999]

 30. August 1999 · Kultur: Update der Medientipps

Neue TV- und Radiotipps bis zum 6. September 99. Gestern redeten Dyba, der Glöckner von Fulda, und christliche Politiker bei Sabine Christiansen über Moral und machten für die Unmoral der Gesellschaft den wachsenden Atheismus verantwortlich. Die Kirchen müssten hier die Gemeinschaft stärken. Da es vor allem auch um Wirtschaftskriminalität ging, dürfen wir also annehmen, dass die Kirchenfunktionäre hier eine Vorbildfunktion einnimmt?

Schönes Vorbild! Morgen, 21.00 Uhr bei Frontal wird über "Dunkle Geschäfte - Trierer Caritas-Manager im Zwielicht" berichtet. (H.J.)

 30. August 1999 · Kultur: "Bravo" begeht Kniefall

"Es gibt ein Recht auf Blasphemie, sonst gibt es keine wahre Freiheit."
Voltaire, Philosoph 1694-1778

Da ist er wieder, dieser "Heilige Zwang" zur Selbstzensur. Kürzlich brachte die freizügige Jugendzeitschrift "Bravo" ein Porträt über den Sänger der Stuttgarter Hiphop-Gruppe "Freundeskreis", Maximilian Herre. Darin bezeichnete das Blatt den Vollbärtigen als "Jesus von Benztown", den Szeneclub als "Tempel", seine Fans als "Pilger" und seine Freunde als "Jünger".

Bravo-Leser protestierten entsetzt gegen diese Art der religiösen Vergleiche. Obwohl - das Magazin wird laut der evangelischen Zeitschrift idea spektrum wegen seiner Sex-Seiten von "Christen weithin abgelehnt". Aber gelesen wird es wohl doch und zwar ganz genau - man könnte ja etwas unerhört Unmoralisches verpassen... Und wer sollte dann protestieren und die Öffentlichkeit auf die Schande aufmerksam machen, wenn nicht christliche Bravo-Leser. Ein Schelm, der da an Doppelmoral denkt.

"Bravo" nahm sich die Kritik der Gläubigen jedenfalls zu Herzen. Vielleicht wollten sie nicht auch noch ihre treuesten Leser vergraulen - das Blatt leidet unter Auflagenschwund. In einem Offenen Brief bat die Zeitschrift den Sänger um Verzeihung: "Ich möchte mich auf diesem Wege bei Ihnen und allen Menschen, die an Gott und Jesus glauben, entschuldigen. Lange Haare, ein Bart und idealistische Aussagen machen eben noch keinen Jesus." (H.J.)

[Quelle: idea spektrum 34/99]

 30. August 1999 · Wissenschaft: Kräuter-Sex

An der Universität Texas testeten 120 Frauen und Männer eine Pflanzenmischung aus grünem Hafer und Brennessel-Extrakt, die die sexuelle Stimulanz anregen sollte. Im wahrsten Sinne des Wortes half die sechswöchige Einnahme dieser Mischung den Probanden "auf die Sprünge". Die sogenannte „Kopulationshäufigkeit“ nahm enorm zu und die Zahl der sexuellen Aktivitäten verzehnfachte sich in vielen Fällen. Als Ursache hierzu wurde festgestellt, dass das „Kräutersüppchen“ die Hormonproduktion und die Durchblutung des männlichen Glieds steigert. Ausserdem werden Blutgefässe und Nervenbahnen gestärkt.

Ob das ´mal eine Alternative zu Viagra wird? (H.F.)

[Quelle: natur & kosmos, September 1999]

 29. August 1999 · Kultur: Neue Rubrik: Veranstaltungshinweise

Ab heute gibt es bei Der Humanist für Humanisten, Skeptiker und alle aufgeschlossenen Menschen besonders interessante Veranstaltungen.

Weitere Hinweise nehmen wir gerne unter unserer bekannten E-mail-Adresse entgegen. (H.J.)

 28. August 1999 · Kultur: Update der Medientipps

Neue TV- und Radiotipps bis zum 4. September 99. Morgen plaudert Sabine Christiansen in ihrer Talkshow (21.45 Uhr, ARD) über das Thema: "Sind wir eine Gesellschaft ohne Moral?"

Als "Moralexperten" sind eingeladen:

(H.J.)

 27. August 1999 · Religion: Nur zur Erinnerung

Unsere Publikationsrechte an dem Kapitel "DIE UMTAUFE" aus dem Buch "Ganz unten" von Günter Wallraff laufen in einer Woche aus.

Zwei Jahre lang war Wallraff als Türke Ali Levent unterwegs. U.a. als bekehrungs- und integrationswilliger Moslem bei Pfarrern und Bhagwanjüngern. Aber die wollten ihre Gemeinden türkenfrei halten. Ali wurde abgewiesen, weitergeschickt, rausgeschmissen.

Dies ist kein Roman, sondern real erlebte Relgion. Verpasst nicht die Chance, Alis Erfahrungen zu lesen.

 26. August 1999 · Religion: Unsere Zitatensammlung wächst weiter

Die Bereicherung unseres Zitatenschatzes ist Atheismus online, der Homepage von Frank Welker, entnommen. Da gibt es Aussprüche von Bloch, Browning, Deschner, Feuerbach, Goethe, Marx, Nietzsche, Russell, Schiller, Schopenhauer, Shaw, Twain und Voltaire. Anzuschauen unter NEUE ZITATE. (H.J.)

 26. August 1999 · Politik: Amerikaner lehnen UN-Resolution zum Schutz von Kindern in Kriegen ab

Auf der Welt kämpfen mehr als 300 000 Kinder unter 18 Lenzen in den Armeen dieser Welt. Die nüchternen Zahlen sind erschreckend: in den vergangenen zehn Jahren wurden zwei Millionen Kinder in Kriegen getötet, eine Million zu Waisen, sechs Millionen schwer verwundet und zwölf Millionen zu Flüchtlingen. Dabei schrecken die Militärs auch nicht davor zurück, sieben oder achtjährige Kinder einzusetzen.

Die UN hat nun alle Kriegsparteien auf diesem Globus aufgefordert, Kinder nicht mehr als Soldaten zu missbrauchen. Die am Mittwoch verabschiedete Resolution sieht unter anderem vor das Mindestalter für Rekruten von 15 Jahren auf 18 Jahren anzuheben. Doch genau daran stoßen sich die Amerikaner. God´s own country möchte sich weiterhin die Möglichkeit offen halten, auch - 15 jährige – Oberschüler für ihre Mc Donalds Kultur in imperialistische Kriege schicken zu dürfen. Wie auch schon bei der Konvention zum Schutz der Kinder und dem Abkommen zur Einrichtung eines Internationalen Gerichtshofs, dürfte man wohl vergeblich auf eine Ratifizierung durch den selbsternannten Moralwächter hoffen.1

Ohnehin nimmt man es in den Vereinigten Staaten nicht allzu genau mit den Rechten von Jugendlichen. So gehören die USA neben Ländern wie Iran, Jemen, Nigeria, Pakistan und Saudi-Arabien zu den Nationen, die kein Problem damit haben, auch an Jugendlichen die Todesstrafe zu zelebrieren. Seit 1990 registrierte amnesty international 18 Hinrichtungen jugendlicher Straftäter. Davon fanden allein 9 in den USA statt! Herzlichen Glückwunsch Uncle Sam! Mal wieder Platz 1 in der Welt.2 (F.W.)

1 [AP, 26.08.99]
2 [amnesty international, Jahresbericht 1999]

 25. August 1999 · Politik: Neuer Tierfutterskandal

Aus BSE lernen? Von wegen. Nach einem Bericht des Nachrichtenmagazins Der Spiegel wurde von den EU-Agrarministern eine Lockerung der Sterilisationsvorschriften für Tierabfälle beschlossen, die auf verschiedene Wege zurück in die Nahrungskette gelangen. Der Spiegel zitiert den Tierhygieniker Oskar Riedinger mit den Worten, "eine Verbreitung von Seuchen" werde "geradezu propagiert". Denn viele Krankheitserreger überleben bei der neuen Sterilisationsprozedur, die nur noch Temperaturen von 80° C. vorschreibt.

Die Industrie spart durch die laschen Vorschriften Milliarden, denn die gründliche Vernichtung von Krankheitserregern bei hoher Temperatur, wie sie bei Wiederkäuern wegen BSE-Gefahr nach wie vor vorgeschrieben ist, ist eine teure Angelegenheit. Nun drohen Krankheitserreger wie Tetanus oder Salmonellen zum Beispiel in Hunde- und Katzenfutter, in Gelatine sowie in Produkten der Pharmaindustrie (auch Vegetarier sollten sich also nicht ins Fäustchen lachen).

Die Gefahr von schweren Erkrankungen oder gar Toten spielt keine Rolle, wenn es ums große Geld geht. Solange der Kunde nicht protestiert, kann die Industrie machen, was sie will, gestützt von korrupten Politikern und stupiden Helfershelfern in den Massenmedien. (EMÖ)
[Quelle: Der Spiegel 23.8.99]

 23. August 1999 · Religion: Vorsicht Sekte!

Die Idee an sich ist gut. Die ehemalige Bundestagspräsidentin Rita Süßmuth stellte in der Aussprache des Deutschen Bundestages zum Holocaust-Mahnmal die Frage: "Wie haltet ihr es mit den anderen Opfern?"
Auf Grund dessen fordert nun eine Würzburger Initiative, ein Mahnmal für die Millionen Opfer der Kirche zu errichten. Auf ihrer Internetseite www.kirchenopfer.de hat die Initiative eindrucksvoll die Millionen von Hexen, Ketzern, Andersgläubigen und viele mehr, die Opfer des religiösen Wahns wurden, aufgeführt. Eines fällt allerdings bei der Aufzählung der Opfer auf. Nicht dass die Zahlen falsch wären - die Fakten sind unumstößlich. Es werden aber ausdrücklich nur die beiden großen Sekten, die "Amtskirchen", als Täter genannt. Die Opfer der vielen kleinen, oft fanatisch religiösen Gruppierungen, die durch Verführung unzählige Leben zerstört haben, bleiben ungenannt.

Dies hat seinen Grund. Sprecher der Würzburger Initiative für ein Mahnmal der Kirchenopfer ist Ralf Speis. Speis ist außerdem seit Februar 1992 Vorstandsmitglied des "Universellen Lebens e.V." mit Sitz ebenfalls in Würzburg, eine Neuoffenbarungssekte, die sich auf ihrer Homepage www.universelles-leben.org auf das Urchristentum bezieht. Doch während die Initiative für das Mahnmal fleißig Karlheinz Deschners Kirchengeschichte zitiert, vergisst Ralf Speis dabei ganz, dass Deschner in seinen Werken auch dem Urchristentum jeglichen historisch legitimierten Boden unter den Füßen entzieht und mit seiner Bibelkritik das Christentum als Ganzes ad absurdum führt. Da ist keine Nische mehr für ein "Urchristentum", wie es das "Universelle Leben" heroisiert.

"Universelles Leben", bis 1985 "Heimholungswerk Jesu Christi", ist mit antisemitischen und verschwörungstheorethischen Publikationen ("Dämonenstaat und seine Helfershelfer") an die Öffentlichkeit getreten. Die Sekte wurde von der selbsternannten "Prophetin" Gabriele Wittek begründet. Die Offenbarungen der Wittek stehen den biblischen Aussagen entgegen und werden mit hinduistischen Elementen vermischt. Die Anhänger unterwerfen sich okkulten Schulungen und hartem Meditationstraining. Als endzeitliches Ziel wird die Errichtung eines "Christusstaates" angestrebt.

Schade! "www.kirchenopfer.de" - so eine schöne de.-Adresse an eine Sekte verschleudert! (H.J.)

[Quellen: www.kirchenopfer.de, 20.08.99; Mailingliste des Internationalen Bundes der Konfessionslosen und Atheisten e.V., 19.-21.08.99; "Kompaktlexikon Religionen", Rüdiger Hauth (Hrsg.)]

 21. August 1999 · Kultur: Update der Medientipps

Neue TV- und Radiotipps bis 28. August 99, diesmal mit einer News zum neuen österreichischen Fernsehsender K-TV - Kultur, Kirche, Wanderungen ... zu Klöstern. Der Sender will sich angeblich mit Werbung finanzieren. Vielleicht finden sich ja ein paar christliche Unternehmer, denn die Quote wird's sicherlich nicht bringen.

Im sonntagmorgendlichen, weltanschaulichen Phoenixprogramm geht's morgen um 8.30 Uhr in der Sendung "Unter dem Himmel von Amsterdam" um "fromme Huren, neue Mönche und falsche Kirchen". In Amsterdam wurden in den letzten 20 Jahren 50 Kirchen geschlossen, verkauft und abgerissen. Die Grachtenstadt gilt als gottlos. Neuerdings entdecken Prostituierte aber den Glauben, Drogenabhängige gründen eigene Gemeinden, und wer Geld hat, mietet sich einen privaten Theologen. Da wird die eine Sucht mit der anderen bekämpft: Religion als Opium fürs Volk. (H.J.)

 18. August 1999 · Kultur: Update der Medientipps

Neue TV- und Radiotipps bis 25. August 99, mit einem Review zu der Sendung "Jesus von Nazareth - Rebell oder Messias?". Die Sendung, die Licht ins Dunkel der Geschichte bringen sollte, diente stattdessen der Verklärung des Gottessohns.
Morgen, Donnerstag, geht es bei der Sendung "Kontraste" (21.00 Uhr, ARD) u.a. um die Inflation der Marienerscheinungen im saarländischen Marpingen: "Religion und Geschäft: Marienerscheinung im deutschen Lourdes". (H.J.)

 17. August 1999 · Geld: Klerikaler Dieb

Ein 65-jähriger katholischer Priester aus dem niederbayerischen Schwarzach bei Straubing wurde vom Amtsgericht Regensburg zu einem Jahr und neun Monaten Bewährungsstrafe verurteilt.
Der Kirchenmann hatte fast DM 300.000,- aus der Kirchenkasse veruntreut und betrügerisch erschwindelt. Das Gericht sprach den auf Abwegen wandelnden Pfarrer schuldig, innerhalb von vier Jahren in 20 Fällen die Spenden und Bistumsgelder teilweise auf ein geheimes Privatkonto abgezweigt oder anderweitig falsch verbucht zu haben. Viele Geldbewegungen auf den Konten des Priesters waren jedoch im Nachhinein nicht mehr nachvollziehbar.
Aufgrund eines Hauskaufes war der private Finanzhaushalt des Kirchenmannes offensichtlich überstrapaziert. Zudem verlieh er an Verwandte größere Summen oder machte ihnen Geldgeschenke (ach wie nächstenlieb).
Als Motiv nannte der geständige Täter, dass er nicht jede Geldausgabe auf bürokratischem Wege habe abrechnen lassen (im freien Unternehmertum heißt dies: Schwarzgeld).
Die zuständige Staatsanwaltschaft hatte scheinbar Einsicht und räumte ein, dass der Angeklagte die verschwundenen Summen ja nicht immer für private Interessen verwendete, sondern teilweise auch für kirchliche Belange (genannt wurden diese allerdings nicht). Auch die Richter meinten, dass der Geistliche mit seinen Aufgaben überfordert gewesen sei, überdies habe er ja bereits einen Teil des Schadens wieder gutgemacht.

Normalsterbliche werden bereits bei geringeren Vergehen drakonischer bestraft. Erst kürzlich wurde mir ein Fall bekannt, wo ein junger Mann etwa DM 20.000,- veruntreute. Die Hälfte der Summe konnte er noch der Gerichtsverhandlung erstatten, den Rest zahlt er mit monatlich DM 500,-. Das Urteil im Namen des Volkes: Drei Jahre auf Bewährung. (H.F.)

[Quelle: Nürnberger Nachrichten, 13. August 1999]

 16. August 1999 · Religion: Vatikan stimmt "Schein"lösung zu

Jetzt verärgerte Dyba mit seiner strikten Haltung gegen die katholische Schwangerenkonfliktberatung sogar den Vatikan. Beschimpfte der Militärbischof doch kürzlich den Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz Lehmann, der gefundene Kompromiss sei ein "Etikettenschwindel" und laufe der Absicht des Papstes "diametral entgegen". Lehmanns Gewissen sei "unter den mephistophelischen [= teuflisch, voll boshafter List] Ratschlägen seiner Haus- und Hofjuristen zerbröselt." [1]

Aber der Fuldaer Bischof irrte mit seiner Meinung, der Papst stünde auf seiner Seite. Wie sich jetzt herausstellte, gab es einen vertraulichen Briefwechsel zwischen dem Apostolischen Nuntius und Karl Lehmann. Darin wurde die Kompromissformel "Diese Bescheinigung kann nicht zur Durchführung straffreier Abtreibungen verwendet werden." als Zusatz ausdrücklich angeregt. Die Idee zu dem "Etikettenschwindel" - Dyba hat mit der Bezeichnung ja gar nicht so unrecht - kam also direkt aus der römischen Kurie. [2]

Diese Taktik - moralische Bedenken aufbauen, teilweise Verbote aussprechen, aber auch wieder nicht so ganz, und trotzdem im Geschäft bleiben - hat übrigens bei der Geistlichkeit Tradition. Man erinnere nur an die Einführung des Zölibats. Als in Folge die Hurerei und die Konkubinen unter den Pfaffen überhand nahmen und der geistliche Stand sich durch Sittenlosigkeit beim Volk lächerlich machte, wurden immer wieder von Synoden - natürlich ohne Erfolg - Verbote ausgesprochen. Die sollten aber auch gar nicht unbedingt befolgt werden, denn die Sünder konnten sich freikaufen. Schließlich verboten auch die Päpste strikt das Konkubinat, und da Verbote bekanntlich genau das Gegenteil bewirken, wurde gleich für alle Pfaffen, ob sie nun hurten oder nicht, der Hurenzins eingeführt. So wurde aus der Moral auch gleich ein einträgliches Geschäft. - Soweit der kurze Rückblick ins Mittelalter. [3]

Was macht aber nun Dyba, wenn er mit seiner ungelegenen Konsequenz jetzt auch noch den Papst vergrault? Falls er Probleme mit seiner Karriere bekommt, kann er ja zur Truppe in das Kosovo gehen. Der evangelische Militärgeneraldekan Knauer berichtete von Personalknappheit bei den Militärpfarrern. Sie würden zur Zeit fünf bis sechs Gottesdienste pro Woche abhalten, aber die Soldaten wünschten noch mehr geistliche Begleitung. [4]

Da hat Dyba als gelernter Militärbischof doch die besten Voraussetzungen, diesen Job zu übernehmen. (H.J.)

[1] Westdeutsche Allgemeine Zeitung, 09.08.99
[2] Frankfurter Neue Presse, 16.08.99
[3] Otto von Corvin, Pfaffenspiegel
[4] idea, 19.07.99

 15. August 1999 · Kultur: Wieviele Talkshows erträgt der Mensch?

Diese Frage muss man sich stellen, denn Talkshow Nummer 13 und 14 treten an, um den Deutschen ihr Hirn zu zermatschen. Oliver Geißen und Ricky Harris heissen die neuen Tratschonkel im Mittagsprogramm. Diesmal sind es also Männer, die das meist weibliche Publikum begatten ...ähm beglücken sollen. Und jetzt Achtung! Die neuen Formate sollen weg vom Schmuddel Image, hin zu ernsthaften Konfliktlösungen und Versöhnungen. Ein Schauspieler (Geißen) und ein ehemaliger Homeshopingverkäufer (Harris) als Seelenklempner. Warum studieren Psychologen eigentlich? Wir freuen uns jedenfalls auf Themen wie:
- Hilfe! Mein Goldhamster ist schwul.
- Meine Freundin ist Friseuse und ich fahre Manta.
- Männer die früher mal Frauen waren, die früher mal Männer waren und jetzt lesbisch sind.

Oliver Kalkofe, warum hast du uns verlassen? Wir wollen die Mattscheibe wieder, damit diese Sendungen nicht ungestraft davon kommen. Kalkman hilf !!!

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