Samstag, 29. Januar 00

0.10 Uhr        ARTE
Gimme Some Truth - "Imagine"
Doku. Im Sommer 1971 luden John Lennon und Yoko Ono ein paar Spitzenmusiker in ihr Anwesen in Tittenhurst Park (Ascot, England) ein und nahmen in dem eigens eingebauten Studio das mittlerweile zum Klassiker gewordene Album 'Imagine' auf. Kaum bekannt war bisher, dass das Paar beschlossen hatte, die Aufnahme der Songs in allen Einzelheiten zu filmen. Der Film zeigt die Entstehung der Songs von der Komposition bis hin zur endgültigen Einspielung. Die nunmehr 30 Jahre zurückliegenden Bildaufnahmen zeigen darüber hinaus Momente intensiver Zweisamkeit und Zusammenarbeit zwischen John Lennon und Yoko Ono. [Zit. aus: www.wdr.de]   55 min

Imagine (John Lennon)

Stell Dir vor, da wär' kein Himmelreich
- Es ist leicht, probier es nur -
keine Hölle unter uns
Über uns nur Firmament
Stell Dir vor, all das Volk lebte nur für's Heute!

Stell Dir vor, da wären keine Staaten
- Dies ist nicht schwer zu tun -
Niemand zum Morden oder dafür zum Sterben
Und auch keine Religion
Stell Dir vor, all das Volk lebte stets in Frieden!

Stell Dir vor, da war kein Eigentum
- Ich frag mich, ob Du's kannst -
Da wär kein Grund für Gier und Hunger mehr
Ein Bruderbund der Menschheit
Stell Dir vor, all das Volk hat Teil an dieser Welt!

Mag sein. Du sagst, ich wär ein Träumer
- Ich bin ja der Einzige nicht nur -
Einmal, so hoff' ich, werden wir uns vereinen
Und die Welt wird sein wie Eins!

[Quelle d. Übers.: Deutscher Freidenker-Verband, Weihnachten Feiern?! Für eine weltliche Feierkultur]

 Sonntag, 30. Januar 00

7.15 Uhr        BR 2     RADIO
Sendung des Bundes für Geistesfreiheit (bfg) Bayern
Homepage des bfg: http://members.aol.com/bfgmuc.

9.00 Uhr        Phoenix
Ein Heiliger für alle Fälle - Der Kult um Padre Pio in Italien
30 min

In Italien war letztes Jahr die kollektive Hysterie ausgebrochen. Die Bürger Roms flohen vor den Massen der frommen Pilger. Die Stadtverwaltung sah sich gezwungen, den Kindern schulfrei zu geben. Der Anlass war die Seligsprechung des Kapuzinermönches Padre Pio (1887-1968). Dabei galt der mit den Wundmalen Jesu behaftete Mönch selbst bei der Katholischen Kirche lange Zeit als Scharlatan. Padre Agostino Gemelli, der Gründer der Mailänder Università Cattolica, nannte Pio einen Betrüger und hielt die blutenden Wunden für nichts anderes als Hysterie. Die Kirche verbot Padre Pio seiner Zeit gar das Lesen der Messe. Kardinal Carlo Maccari berichtete dem Vatikan, Pio wäre den frommen Nonnen des Klosters von San Giovanni Rotondo verfallen. Die Päpste zur Zeit Padre Pios hatten wenig für ihn übrig. Aber Johannes Paul II. liebt Wundermärchen über alles. Und so fügte er seiner Rekordzahl an Seligsprechungen noch eine weitere hinzu. [Quelle: Züricher Tages-Anzeiger, 03.05.99]

9.30 Uhr        Phoenix
Die reine Wahrheit: Die römische Kirche vor dem 3. Jahrtausend
Die entfesselte Botschaft

11.03 Uhr        HR 2     RADIO
Von Feinden umzingelt - Die neue Lust an Verschwörungstheorien
In den letzten Jahren ist insbesondere in Teilen der esoterischen Szene ein unerwarteter Trend zu verzeichnen: eine Neubelebung von Verschwörungstheorien, in denen geheime Mächte auf dem Weg zur Weltherrschaft geortet werden: Illuminaten, Freimaurer und andere - gar nicht so selten auch "die Juden". Machwerke wie die "Protokolle der Weisen von Zion" werden plötzlich wieder zitierfähig, von rechts bis links, von christlich-konservativ bis esoterisch. Die Sendung versucht eine Analyse dieses modernen Aberblaubens und seiner Hintergründe.   27 min

17.15 Uhr        ARD
2000 Jahre Christentum: Altar der Vernunft - Christen im Zeitalter der Aufklärung
Doku. Der Mensch ist sein eigener Herr. Zu einer glücklichen Entwicklung der Gesellschaft braucht es weder Gott noch Gebete, es genügen vernünftige Gesetze. Die neue Zeit entsteht in den Köpfen. 'Ich denke, also bin ich', schreibt René Descartes und gibt dem europäischen Geist eine neue Strömungsrichtung. Das Universum erscheint jetzt als ein mechanisches Uhrwerk. Wer seine Gesetze versteht, kann es beherrschen. Gott ist darin nur noch eine unbeweisbare Annahme, die Kirche allenfalls eine moralische Anstalt zur sittlichen Erziehung der Bürger. [Nur dass im Mittelalter Kirche als die Unmoral und Unsitte schlechthin galt.] Glaubenskriege, Inquisition und Aberglaube werden vor der Sonne der Vernunft wie alter Schnee vergehen. Die neuen Ideen dringen bis in die höchsten Kreise des Adels vor. In Preußen und Österreich kommen aufgeklärte Regenten an die Macht.
Sie werben für Bildung und Toleranz und drängen den Einfluss der Kirche zurück. Im Staat Friedrichs des Großen soll jeder 'nach seiner Fasson selig werden.' 1789 hebt der unterdrückte Dritte Stand sein Haupt. In einem Jahrzehnt fegt die Französische Revolution die Reste des Mittelalters beiseite. Unter heftigen Wehen wird der moderne Nationalstaat geboren. Die Kirche war Stütze des alten Regimes und sitzt nun mit diesem auf der Anklagebank. Die Priester sollen einen Eid auf die Verfassung leisten. Wer sich weigert, stirbt unter der Guillotine. Die Volksheere Napoleons exportieren die neuen Ideen weit über die Grenzen Frankreichs hinaus. 1804 'zitiert' der Korse den Papst nach Paris, um sich vor dessen Augen selbst zum Kaiser zu krönen, eine Gebärde, die den alten Anspruch der Päpste verhöhnt. 1803 werden fast alle geistlichen Fürstentümer abgeschafft und Kirchengut im großen Stil enteignet. Der Wiener Kongress versucht die Zeit zurückzudrehen.
Auf den Barrikaden von 1848 stehen - vereinzelt - auch Christen und kämpfen für Pressefreiheit, Menschenrechte und Demokratie.    45 min

Wobei die Päpste zu dieser Zeit noch genau dies verdammt haben; Pressefreiheit, Menschenrechte und Demokratie wurden als "Wahnsinn" bezeichnet. Aber das möchte die christliche Geschichtsschreibung ganz schnell vergessen.

Wer über die Doku-Reihe mit Gläubigen, Ungläubigen und den Verantwortlichen für die Sendungen diskutieren will, kann dies unter "Lernsystem" der Web-Site: www.2000-jahre-christentum.de tun.

21.00 Uhr        Phoenix
Politische Morde: Mord am Bankier Gottes - Roberto Calvi und der Vatikan
Doku.    45 min

Empfehlenswerte Doku zu den Vorgängen im Vatikan. Das Buch zum Film: Heribert Blondiau/Udo Gümpel: Der Vatikan heiligt die Mittel. Mord am Bankier Gottes. Michael Schmidt-Salomon hat das Buch rezensiert.

22.30 Uhr        BR
Léolo
Drama, Kanada/Frankreich 1992.  Der 14-jährige Leolo lebt mit seiner großen Familie unter ärmlichen beengten Bedingungen in Montreal. Leolo entdeckt die Möglichkeit, durch seine Phantasie dieser Enge zu entfliehen und sich eine eigene Welt zu erschaffen. Und er entdeckt die Liebe.    105 min

Einige Kritikerstimmen zu "Leolo":
"Die Erinnerungsarbeit setzt einen rauschhaften Strom von Bildern frei, unkontrolliert, aber von verstörender Schönheit (Kamera: Guy Dufaux) …" (Lexikon des Internationalen Films).
"Schamlos autobiografisch, ohne zu verklären, aber voller Poesie, Humor und einer unbändigen Lust am Leben, taucht Lauzon den Betrachter in ein Wechselbad der Gefühle …" (Fischer Filmalmanach 1994).
"Lauzon bricht mit effektvoller, extravaganter Brillanz jede erzählerische Konvention, indem er die Grenzen persönlich authentischen Filmschaffens neu definiert, gelingt ihm mit spielerischer Sicherheit eine Intensität, die an europäische Altmeister wie Fellini oder Truffaut auf dem Höhepunkt ihres Schaffens erinnert" (Canada's Weekly Newsmagazine).
"Die einzigartige Geschichte eines Jungen mit wachem und träumerischem Blick, der mit zärtlichem, hellsichtigem und entwaffnendem Humor seine ungeordnet in ihm aufsteigenden Erinnerungen, die er fieberhaft auf lose Blätter bannt, erzählt" (Le Figaro). [Zit. aus: www.br-online.de]

 Montag, 31. Januar 00

13.05 Uhr        DLR      RADIO
Konflikt mit der Konfliktberatung
Die katholische Kirche in Baden-Württemberg ist gespalten.     25 min

20.15 Uhr        ARTE
Welcome to Huntsville
Doku. In dem Film geht es um Huntsville in Texas, ein Städtchen, das auch als Welt-Hauptstadt der Exekution bezeichent wird. Sieben Gefängnisse hat der Ort, 9000 Häftlinge, davon 450 zum Tode verurteilt sitzen dort ein. Etwa ein Mensch pro Monat wird hingerichtet. Seit dem 19. Jahrhundert lebt Huntsville vom Strafvollzug.     30 min

22.35 Uhr        WDR
Spuren der Macht - Die Verwandlung des Menschen durch das Amt. Gerhard Schröder
Menschen hautnah.   "Ich beteilige mich relativ selten an der üblichen Verlogenheit in der Politik, dass man so über Seilschaften, die man dann Freunde nennt, Karriere macht. Das in der Tat habe ich nie gemacht. Und das in der Tat habe ich viele spüren lassen", entgegnet Gerhard Schröder der Kritik seiner Gegner an seinem politischen Stil. Doch er betreibt wenig Selbsterforschung: "Ich muss mir die Fähigkeit behalten zu verdrängen - als Selbstschutz."
Die bekannte Fotografin Herlinde Koelbl hat in ihrem Projekt "Spuren der Macht" die Wandlung des heutigen Bundeskanzlers eindrucksvoll dokumentiert. Von 1992 bis 1998 hielt sie die berufliche und private Entwicklung von insgesamt 15 Männern und Frauen fest, die in Spitzenpositionen von Politik und Wirtschaft aufgestiegen waren. Auch Gerhard Schröder wurde von Herlinde Koelbl einmal jährlich interviewt, fotografiert und gefilmt. Ihre Absicht war zu erforschen, wie sich die Protagonisten veränderten, welche Spuren ihr Amt und die ihnen zugeflossene Macht hinterließen. [Zit. aus: www.wdr.de]   75 min

 Dienstag, 1. Februar 00

19.15 Uhr        DLF     RADIO
Kindersoldaten. Vom tödlichen Ernst des vermeintlichen Spiels
Das Feature. Kinder gelten in vielen Bürgerkriegen wegen ihrer Brutalität und Skrupellosigkeit als die härtesten Soldaten. ­ Wie erleben kindliche Killer den Krieg? Wie werden sie zu Tätern, und wie weit verstehen sie, was sie tun? Gibt es für sie einen Weg zurück in die Normalität? - Eine Annäherung an die Kinder hinter den Soldaten.  45 min

0.30 Uhr        ZDF
Frankenstein - Der Meister und sein Monster
The History Channel.  Dr. Victor Frankenstein - ein "Wissenschaftler", der aus Leichenteilen ein Monster erschuf. Gab es diesen Teufelskerl wirklich, oder hat ihn die englische Schriftstellerin Mary W. Shelley erfunden? Und wer war die Frau, die diese Schauergeschichte vom künstlichen Menschen schrieb - mit 19 Jahren? Der 1818 erschienene Roman errang auf Anhieb große Popularität; auf Londoner Bühnen erschienen Anfang der zwanziger Jahre des 19. Jahrhunderts dramatisierte Fassungen. Weltruhm erlangte der Frankenstein-Stoff dann im 20. Jahrhundert durch zahlreiche Verfilmungen, die einen regelrechten Frankenstein-Mythos begründeten, mit Mary Shelleys Story allerdings nicht mehr viel zu tun haben; zum Klassiker wurde der Film mit Boris Karloff als Monster von 1931. [Zit. aus: www.zdf.de]    45 min

 Mittwoch, 2. Februar 00

13.30 Uhr        BR
Die Kreuzzüge (2): … du reiche Stadt, so schön und edel - Versuchung in Byzanz
Doku. Im April 1097 erreichen drei Kreuzzugsheere unter dem Normannen Bohemund, unter dem Lothringer Gottfried von Boullion und dem südfranzösischen Grafen von Toulouse Byzanz. Sie treten in Verhandlung mit dem oströmischen Kaiser Alexios, der von Kreuzfahrern erwartet, dass sie auf ihrem Weg nach Jerusalem auch die byzantinischen Territorien, die die Türken in Kleinasien besetzt halten, zurückerobern. Die Verhandlungen gestalten sich schwierig. Byzanz ist die reichste Stadt der Welt, und Reichtum führt in Versuchung. [Zit. aus: www.br-online.de]    60 min

19.30 Uhr        BR
Wahrheiten über die Lüge
Forscher - Fakten - Visionen.  Der Kampf um die Wahrheit wird seit Menschengedenken geführt. Auch heute geht es mehr denn je um Wahrheit und Lüge. Doch nicht immer bekommt die Wahrheit Recht, nicht immer werden enttarnte Lügen bestraft. Bis zu 200-mal am Tag sagen wir die Unwahrheit und das von Kindesbeinen an. Aber ist Lügen angeboren oder erworben? Sichern Lügen das Überleben oder beschädigen sie den Umgang mit Menschen? Ist die Lüge ein notwendiges Übel oder eine Schande? Sind Tiere die besseren Geschöpfe, weil sie nicht lügen? Oder können auch sie täuschen, Verhalten tarnen? Verhaltensforscher glauben dafür Beweise gefunden zu haben.
Beatrice Sonhüter untersucht auch, ob der Polygraph, der Lügendetektor, ein probates Mittel zur Aufdeckung von Lügen ist und in welche Richtung die Forschung ihre Fühler ausstreckt, Lügen anhand von körperlichen Parametern, in Zukunft aufzudecken. Wahrheit oder Lüge - eine zentrale Frage auch im Bereich der Medien, der nur das Fazit zulässt, alle Bilder, auch die laufenden, können manipuliert werden.
In der Sendung versuchen Psychologen, Sprach- und Sozialwissenschaftler, Anthropologen und Medienleute Antworten auf die Frage zu geben: Gibt es Wahrheiten über die Lüge? [Zit. aus: www.br-online.de]    45 min

 Donnerstag, 3. Februar 00

18.20 Uhr        WDR
Gutes Gewissen mit Ethik-Renten?
WDR ServiceZeit Geld. Lebensversicherungen konkurrieren grundsätzlich durch ihre Renditen. Doch manche Versicherer preisen auch die 'ethische Qualität' ihrer Produkte, sie investieren ihre Kundengelder beispielsweise nicht in die Rüstungs- oder Atomindustrie. Wie hoch sind hier die Renditen und wie 'ethisch' sind die Ethik-Fonds?    30 min

21.45 Uhr        ARD
Heimatfront - Der Terror
Doku-Reihe. Am Terror gegen Juden, politische Gegner und andere verfolgte Gruppen im Dritten Reich waren nicht allein SA und SS beteiligt. Große Teile der Bevölkerung wirkten, wenn auch oft indirekt, an der Unterdrückung mit. Ein alter Eisenbahner erzählt, wie er KZ-Häftlinge befördert hat, der Sohn eines Tischlers aus Ravensbrück erinnert sich an die Särge, die sein Vater an ein Lager lieferte. Sie und andere Zeitzeugen demontieren die Legende, die Deutschen hätten von nichts gewusst. [Zit. aus: TV Today]    45 min

 Freitag, 4. Februar 00

21.40 Uhr        ARD
Hatz auf Raucher
Reportage. Samstag Abend, die Cops ziehen los, undercover, fest entschlossen, die wenigen Rauchernester, die es in San Diego, trotz Rauchverbote in Bars und Restaurants noch gibt, clean zu fegen. Kalifornien hat die schärfste Anti-Raucher-Gesetzgebung in den USA und die größte Schar von militanten Nichtrauchern, die zur Hetzjagd auf die 'Nicotin fixer' bläst, wie sie die Raucher nennt. In Los Angeles werden die Gesundheitsaktivisten gar zu Denunzianten. Über von der Stadt eingerichtete Anti-Raucher-Hotlines liefern sie Barbesitzer, die Raucher in ihren Bars noch dulden, an die Polizeigewalt. Skrupel haben sie dabei keine, schließlich haben sie ja - so sagen sie - das Gesetz auf ihrer Seite. Die Gesundheitsaktivisten zeigen nicht nur den Rauchern die Zähne, sondern auch der Tabakindustrie. Es herrscht Tabakkrieg in Kalifornien. Wer rauchend in Bars oder Restaurants von der Polizei erwischt wird, zahlt 170 Dollar Strafe minimum. [Zit. aus: www.wdr.de]      30 min

23.25 Uhr        3 SAT
Kopfüber
Drama, Australien 1998.  Der 19jährige Ari lebt mit seinen Eltern in Melbourne, der Stadt mit der größten griechischen Gemeinschaft außerhalb Griechenlands. In Aris Familie bestimmen wie in den anderen griechischen Einwandererfamilien Konflikte zwischen den Generationen und den anderen ethnischen Minderheiten den Alltag. Während seine Freunde und Verwandten inzwischen feste Jobs und Familie haben, verweigert sich Ari einem vorgezeichneten Leben. Den richtigen Weg für sich hat er noch nicht gefunden, doch eins ist sicher: Ari steht auf Männer. Nur halbherzig versucht er, die erotischen Wünsche von Betty, der Schwester eines Freundes, zu erfüllen. Im Gegensatz zu Ari hat sein langjähriger Freund Johnny die Angst vor den eigenen Gefühlen überwunden und sich durch sein 'Coming Out' den Hass der griechischen Gemeinschaft und der Polizei zugezogen. Mit ihm zusammen stürzt sich Ari kopfüber in die Drogen- und Schwulenszene der Stadt. [Zit. aus: www.wdr.de]    105 min

 Samstag, 5. Februar 00

19.20 Uhr        3 SAT
Auslaufmodell Familie
Doku. "Ehe und Familie stehen unter dem besonderen Schutz der staatlichen Ordnung" heißt es in Artikel 6 des Grundgesetzes. Die gesellschaftliche Wirklichkeit hat sich gewandelt. Immer mehr Single-Haushalte, Alleinerziehende und Lebensgemeinschaften ohne Trauschein machen der traditionellen Familie Konkurrenz. An dieser Tatsache kommt auch die Politik nicht mehr vorbei. Auf ihrem kleinen Parteitag kündigte die CDU eine Wende in ihrer Familienpolitik an.    40 min

Mehr zur neuen Familienpolitik der CDU findet sich hier.

 Sonntag, 6. Februar 00

11.00 Uhr        Kinderkanal
Abraham. Biblische Geschichten
Abraham wird von Gott berufen, mit seiner Frau Sara ins gelobte Land Kanaan zu wandern. Sein Neffe Lot begleitet ihn, lässt sich jedoch in der Jordan-Gegend nieder, in der Nähe der verrufenen Stadt Sodom, die alsbald zerstört werden wird. In Kanaan wird Abraham geweissagt, dass er trotz seines und Saras Alter einen Sohn zeugen wird. Doch die Freude über die Geburt Isaaks ist kurz, denn Gott stellt Abraham vor eine harte Probe: Er soll seinen einzigen Sohn als Brandopfer darbringen...
28 min

Abraham, der auf Geheiß einer inneren Stimme, die nur er hörte, seinen Sohn als Opfer verbrennen wollte - und diese "Treue zu Gott" wird den Kindern auch noch als lobenswerte Eigenschaft dargestellt: Eine wahrlich "schöne" Kindergeschichte, nett verpackt als Puppen- und Zeichentrick.

17.15 Uhr        ARD
2000 Jahre Christentum - Maschinen und Menschen. Das 19. Jahrhundert
Doku-Reihe.   Die Romantik träumt sich in ein legendäres Mittelalter zurück. Die katholische Kirche mit ihren Bräuchen und sinnenfrohen Inszenierungen kommt wieder in Mode, zumindest bei Künstlern und Literaten. Sie trauert jedoch den verlorenen Privilegien nach und sieht im Streben der Völker nach Demokratie und nationaler Unabhängigkeit gefährliche Entwicklungen. Darwins Entdeckung der Evolution ist für viele Christen ein Schock. Der Mensch, das 'Ebenbild Gottes', in gemeinsamer Ahnenreihe mit Einzellern und Schimpansen?
Das ist schwer zu verkraften. Wissenschaft und Glaube erscheinen als unversöhnliche Gegensätze. Der Atheismus, früher eine gefährliche Verrücktheit am Rande - wird jetzt zur selbstverständlich lebbaren Alternative. Säkulare Regierungen versuchen, die Kirche aus dem öffentlichen Leben zu verdrängen. In Preußen kommt es zu einem Kulturkampf, aus dem die katholische Kirche jedoch mit neuer Geschlossenheit und gewachsenem Ansehen hervorgeht. Das unabhängige Italien beseitigt den Kirchenstaat. Schmollend vergräbt sich der Papst hinter den Mauern des Vatikans. Die wirklichen Probleme der Zeit liegen woanders. Die Dampfmaschine löst eine industrielle Revolution aus. In den explosiv wachsenden Städten sammeln sich entwurzelte Menschen. Ihre Suche nach Lebenssinn bleibt lange ohne Antwort. Die Kirchen sind blind für das Elend der Arbeiterschaft. Marxismus und Sozialdemokratie bieten ideologischen Ersatz. [Zit. aus: www.wdr.de] 45 min

Wer über die Doku-Reihe mit Gläubigen, Ungläubigen und den Verantwortlichen für die Sendungen diskutieren will, kann dies unter "Lernsystem" der Web-Site: www.2000-jahre-christentum.de tun.

21.00 Uhr        Phoenix
Politische Morde: Der Tod des Pharao - Anwar al Sadat und die Heiligen Krieger
Doku.     45 min

22.00 Uhr        3 SAT
Ernesto "Che" Guevara
Porträt. Das letzte Bild des Revolutionärs vom Oktober 1967 erinnert an das Ende einer Treibjagd: Man hatte den erlegten Ernesto Che Guevara auf eine Art Küchentisch gelegt wie ein Stück Wild, und um ihn gruppierten sich die Jäger. Die bolivianische Armee war endgültig fertig geworden mit dem berühmtesten Guerillero der Welt. Elf Monate hatte Ernesto Che Guevaras mühsamer und fast schon tragisch wirkungsloser Kampf für das sozialistische Ideal gedauert; immer kleiner war die Guerillatruppe geworden, die sich als Speerspitze der kommenden Revolution in Bolivien verstand. In Che Guevaras Tagebuch ist diese Zeit minutiös beschrieben. [Zit. aus: www.wdr.de]    95 min

 Montag, 7. Februar 00

22.30 Uhr        WDR
Spuren der Macht - Die Verwandlung eines Menschen durch das Amt: Heide Simonis
Doku. "Ich konnte ja nur Politikerin werden, was hätte ich denn werden sollen? Es gab ja nur ein heißes Feld auf Gottes Welt, auf dem man streiten darf, öffentlich. Wo Aggressivität als eine Tugend betrachtet wird", sagt Heide Simonis, die erste und immer noch einzige Ministerpräsidentin Deutschlands. Die Zweifler, ob eine Frau das wohl durchsetzen kann, sind schnell verstummt. "Ich denke, dass Frauen genauso ein Gefühl für Macht haben wie Männer. Also da bin ich ganz unsentimental. Ich halte Frauen nicht grundsätzlich für die besseren Wesen", meint Heide Simonis.
Wie sie auf ihre Weise dieses Amt ausübt und sich durchsetzt in der männlichen Welt, konnte die bekannte Fotografin Herlinde Koelbl in ihrem Projekt "Spuren der Macht" eindrucksvoll dokumentieren. Von 1992 bis 1998 hielt sie die berufliche und private Entwicklung von insgesamt 15 Männern und Frauen fest, die in Spitzenpositionen von Politik und Wirtschaft aufgestiegen waren. Auch Heide Simonis wurde von Herlinde Koelbl einmal jährlich interviewt, fotografiert und gefilmt. Koelbls Absicht war zu erforschen, wie sich die Protagonisten veränderten, welche Spuren ihr Amt und die ihnen zugeflossene Macht hinterließen. [Zit. aus: www.wdr.de]    45 min

Surftipp: www.heide-simonis.de

23.25 Uhr        MDR
Die Geschichte vom treuen Hund Ruslan
Parabel, Ukraine 1994. Des einen Freud ist des anderen Leid: Wachhund Ruslan zählt zu den Verlierern der kurzfristigen Liberalisierung in der Sowjetunion. In Sibirien wird das Straflager, in dem er Dienst tat, aufgelöst und er selbst davongejagt. Doch das Tier kann die langjährige Abrichtung und sein Pflichtbewusstsein nicht einfach abschütteln. - Reflexion über Befehl und Gehorsam, Freiheit und Knechtschaft. [Zit. aus: TV Today]   100 min

 Dienstag, 8. Februar 00

0.30 Uhr        ZDF
The History Channel - Die Kelten
Geschichte.  Sie waren in ganz Europa gefürchtet: Seit etwa 900 v. Chr. breiteten sich die Kelten in kriegerischen Wanderungen auf dem ganzen Kontinent aus, versetzten selbst Römer und Griechen in Angst und Schrecken. Sie kämpften häufig nackt und sammelten die Köpfe ihrer getöteten Feinde als Trophäen. Aber sie waren nicht nur tollkühne, grausame Krieger: Die Kelten galten auch als die geschicktesten Künstler im spätantiken Europa: Ihr Können als Bauern und ihre Fertigkeiten bei der Bearbeitung von Metall waren unübertroffen. Noch immer rätseln Archäologen und Historiker über das wahre Wesen dieses geheimnisvollen Volkes, das von mächtigen Priestergelehrten, den Druiden, beherrscht wurde. Der Film zeigt die vielen faszinierenden Facetten der Kelten, deren Spuren heute noch überall in Europa zu finden sind. [Zit. aus: www.zdf.de]    45 min

 Mittwoch, 9. Februar 00

13.30 Uhr        BR
Die Kreuzzüge (3) - Blut in strömenden Trännen ... Das Massaker in Jerusalem
Doku.  Im August 1099 kommen einige Reisende aus Jerusalem in Bagdad an. Was sie zu berichten haben, ist entsetzlich: Kreuzfahrer haben am 14. und 15. Juli die Stadt Jerusalem erobert und unter der Bevölkerung - gleich welchen Glaubens - ein Massaker angerichtet.   60 min

20.15 Uhr        3 SAT
Stalin - Der rote Gott
Doku.  In Russland werden auch heute die Hoffnungen und Erwartungen vieler Menschen enttäuscht. Weckt die tiefgreifende soziale und geistige Krise wieder die Sehnsucht nach dem 'göttlichen Stalin'? Der blutige Terror scheint weitgehend aus dem Bewusstsein der Menschen verdrängt worden zu sein. Die Politik des Kommunismus war jahrzehntelang eine Ideologie, die für ein Sechstel der Menschheit bindend war. Dass politische Systeme wie der Stalinismus in pseudoreligiöse Formen kippen können, zeigt diese Dokumentation, die den Mythos und die Macht Stalins rekonstruiert.
Stalin zählt heute zu den skrupellosesten Diktatoren der Menschheit. Trotzdem finden sich immer noch Anhänger, die an Stalin und sein Werk glauben. Ist es die Verehrung einer Person oder der einfache Wunsch nach Ordnung und einer starken Hand?
Der Film zeichnet Stalins Lebensgeschichte vom Priesterseminaristen bis zum skrupellosen Diktator nach. Peter Pawlowsky diskutiert die Thesen des Films weiter. Unter anderem begrüßt er den Autor Stephane Courtois, der zuletzt mit seinem 'Schwarzbuch des Kommunismus' großes Aufsehen erregte. [Zit. aus: www.wdr.de]    60 min

20.45 Uhr        ARTE
Hitlers Kinder (1) - Verführung
Doku. 'Ich war zehn Jahre alt, und damals hat das deutsche Volk, so stand es in der Zeitung, dem Führer einen Jahrgang geschenkt. Wir wurden dem Führer geschenkt', erinnert sich der Schriftsteller Erich Loest, Jahrgang 1926, an seine feierliche Aufnahme in die Hitlerjugend. Am 20. April - zum Geburtstag des 'Führers' - wurden Jahr für Jahr landesweit aus jungen Deutschen Hitlerjungen: Eingeschworen auf Hitler und seinen Wahn.
Es begann scheinbar unverfänglich: Wer als junger Mensch etwas erleben wollte, fand in der Hitlerjugend ein attraktives Freizeitangebot. Sport, Abenteuerlust, Gemeinschaftssinn - das waren die verführerischen Mittel, mit denen die Nazis die Jugend für sich - und ihre Ziele - gewannen. Die Begeisterung der Jubelnden war ein Baustein für die Diktatur. Bereits 1935 war die Hälfte aller heranwachsenden Deutschen zwischen zehn und 18 Jahren in der Hitlerjugend organisiert. Dabei wurde erst viel später die Mitgliedschaft in der Hitlerjugend wirklich zur Pflicht. Doch schon vorher gelang es nur wenigen, sich der fatalen Anziehungskraft der 'Partei- und Staatsjugend' zu entziehen - oder dem gesellschaftlichen Druck zu widerstehen. Nie zuvor in der deutschen Geschichte wurde die Jugend so umworben - und nie zuvor so missbraucht. Verführt durch das Gefühl, etwas besonderes zu sein, 'nicht die Hoffnung, sondern die Vollendung dessen, was wir erhoffen', wie es der Diktator einmal formulierte, wurde sie - oft unmerklich - auf ein Weltbild eingeschworen, das mit den Wertvorstellungen einer menschlichen Gesellschaft brach. [Zit. aus: www.wdr.de]     55 min

 Donnerstag, 10. Februar 00

19.15 Uhr        Phoenix
Gretchenfrage - Von Kindsmord und Abtreibung
Doku.    45 min

 Samstag, 12. Februar 00

19.20 Uhr        3 SAT
Giordano Bruno oder Warum sein Scheiterhaufen noch brennt
Doku. Was muss einer Schreckliches angestellt haben, dass er verbrannt wird? Giordano Bruno, Mönch und Naturwissenschaftler, kritisierte vor 400 Jahren das enge Weltbild des Vatikans und begründete als erster die Hypothese des Kopernikus. Bruno fasste den Gedanken der Unendlichkeit des Universums, da der unendliche Gott auch nur Unendliches erschaffen kann. Zur Unendlichkeit kam die Zufälligkeit und damit die Entthronung des Menschen als Mittelpunkt der Welt. Und schon war auch der Vatikan nicht mehr im Mittelpunkt. Ein zu starkes Stück für Kirche und Papst. Giordano Bruno wurde am 17. Februar 1600 in Rom durch die vatikanische Inquisition auf den Scheiterhaufen gebracht. Eigentlich hätte der Ketzer schon an Silvester 1599 in Flammen aufgehen sollen, damit die Kirche das neue Jahrhundert geläutert hätte übernehmen können. Irgendwie wurde der Scheiterhaufen nass und der Vatikan spielte noch ein wenig Katz und Maus mit dem Leben von Giordano. Heute, an der Wende zu einem neuen Jahrtausend, gelten die Schriften des Ketzers für den Vatikan noch immer als verwerflich; und wer sie liest und lehrt, bekommt den Bannstrahl der Kirche zu spüren, wird zwar nicht mehr verbrannt, aber es wird ihm die kirchliche Lehrerlaubnis entzogen. So geschehen auch dem deutschen Theologen Eugen Drewermann, der durch den Film an die Originalschauplätze des Verbrechens an Giordano Bruno führt. [Zit. aus: www.wdr.de]    40 min

Nach Ansicht des päpstlichen Haustheologen, George Cottiers, wird es keine Rehabilitierung des vor 400 Jahren hingerichteten Renaissance-Gelehrten Giordano Bruno geben. In einem in der katholischen Tageszeitung Avvenire veröffentlichten Interview sagte Cottier, Brunos Denken sei niemals katholisch gewesen. Das unterscheide ihn beispielsweise von dem ebenfalls auf dem Scheiterhaufen verbrannten Girolamo Savonarola, der möglicherweise selig gesprochen werden könnte. [Zit. aus: Radio Vatikan 1.-3.2.00]

Nein, die Seligsprechung hat Giordano Bruno nun wirklich nicht verdient. Schließlich sind schon die schlimmsten Verbrecher selig- und heiliggesprochen worden, so Papst Urban II, der zum Kreuzzug aufrief. Wer sich aber in dieser feinen Gesellschaft wohl fühlen würde und trotzdem selig gesprochen werden möchte, für den bietet das Kommando Hanf Baumann Ratschläge für Scheinheilige und solche, die es werden wollen. Schließlich werden zur Zeit so viele wie noch nie in den Kreis der Seligen und Heiligen aufgenommen. Die Chancen stehen also gar nicht so schlecht.