Finanzierung der Krankenhäuser in kirchlicher Trägerschaft

Beispiel:    Bistum Trier  (kath.)

 

Das Bistum Trier liegt im Südwesten Deutschlands. Es umfaßt im Bundesland Rheinland-Pfalz die Regierungsbezirke Trier und Koblenz (das rechtsstehende Gebiet nur teilweise), sowie das Bundesland Saarland (ausgenommen Saar-Pfalz-Kreis). Im Bereich des Bistums Trier gehören 70 Prozent der Bevölkerung der katholischen Kirche an.

In Trägerschaft der katholischen Kirche befinden sich 47 Krankenhäuser.

Auf der Homepage des Bistums Trier findet man folgende Angagen zur Finanzierung der sozialen Arbeit:

Warum läßt sich die Kirche ihre Sozialarbeit noch vom Staat bezahlen?

Eine Grundlage unseres Sozialstaates ist das Subsidiaritätsprinzip. Das bedeutet, daß der Staat möglichst viele seiner sozialen Aufgaben freien Trägern überläßt. Caritas und Diakonie werden nicht anders behandelt als andere Träger der freien Wohlfahrtspflege, zum Beispiel Arbeiterwohlfahrt oder Deutsches Rotes Kreuz. Wenn sie anstelle des Staates soziale Dienste anbieten, die allen Bürgern offenstehen, werden diese Dienste auch von den allgemeinen Steuern der Bürger mitfinanziert. So fließen auch in viele kirchliche Einrichtungen erhebliche staatliche Zuschüsse. In der Regel reichen diese Zuschüsse aber nicht aus, so daß solche Einrichtungen zusätzlich auch aus Kirchensteuermitteln und Spenden finanziert werden müssen. Andere Einrichtungen - wie Krankenhäuser - werden über die Pflegesätze finanziert.

[Hervorhebungen durch die Redaktion]

 

Antwort auf unsere Anfrage:

Von: Sabine Hornberg sabine.hornberg@bgv-trier.de
An: jackler@tabu.ping.de
jackler@tabu.ping.de
Datum: Donnerstag, 23. März 2000 15:18
Betreff: Finanzierung der kath. Krankenhäuser

Sehr geehrte Frau Jackler,

Ihre Anfrage möchten wir wie folgt beantworten:

Das Bistum Trier hat weder in der Vergangenheit noch wird es in der Zukunft 1,-- DM an Kirchensteuer in Form von Zuschüssen für kirchliche Krankenhäuser bezahlen.

Desweiteren liegen uns keinerlei Informationen vor, daß das Land Krankenhäuser in kirchlicher Trägerschaft bei der Bezuschussung schlechter stellt als andere Krankenhausträger.

Wir wissen nicht, woher Sie diese Fehlinformationen haben, beides trifft jedoch, wie oben dargelegt, nicht zu.

Mit freundlichen Grüßen
Helmut Mathony
Finanzdirektor

[Hervorhebungen durch die Redaktion]

 

Somit stimmt die Antwort mit den Angaben auf der Homepage des Bistums Trier überein. Da Herr Mathony wissen wollte, woher wir unsere "Fehlinformation" haben, konfrontierten wir ihn mit den Aussagen von Bischof Lehmann, dem Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz, der Ende Dezember 1999 bei weiter sinkenden Kirchensteuerzahlen den Ausstieg aus dem Krankenhauswesen erwog. Wir fragten: "War dies nun nur eine Drohung gegenüber dem Staat und den Kirchenaustrittswilligen, oder ist der Bischof über die Finanzierung von Krankenhäusern nicht informiert?"

Antwort:

Von: Sabine Hornberg sabine.hornberg@bgv-trier.de
An:
jackler@tabu.ping.de
Datum: Dienstag, 28. März 2000 15:55
Betreff: Ihre E-Mail vom 23.03.2000 / Finanzierung der Krankenhäuser


Sehr geehrte Frau Jackler,

wir beziehen uns auf Ihre E-Mail vom 23.03.2000 und möchten Ihnen mitteilen, daß wir Ihre Anfrage leider nicht beantworten können, da wir die Aussage von Herrn Bischof Lehmann nicht kennen und so auch nicht für möglich halten.

Bezüglich weiterer Fragen möchten wir Sie freundlichst bitten, sich an die Bischöfliche Pressestelle Mainz zu wenden.

Mit freundlichen Grüßen
i.A. S. Hornberg
Sekretariat

[Hervorhebungen durch die Redaktion]

 

Die Aussage Bischof Lehmanns stand am 27.12.1999 in mehreren Zeitungen (Rheinpfalz, Stuttgarter Nachrichten, Süddeutsche Zeitung) und kann auch im Internet bei TeachersNews.net nachgelesen werden. 

 

[zurück]


Copyright © März 2000  Der Humanist
Heike Jackler