Wahl zum Europäischen Parlament - Was tun?

Der Humanist: Politik und Wirtschaft: Wahl zum Europäischen Parlament - Was tun?
Von
Markus am Freitag, den 11. Juni, 1999 - 22:52:

Hi an Alle!

Ist mir gerade so aufgefallen, daß eines der
wichtigsten Themen dieses Wochenendes noch nicht
aufgegriffen wurde. Wäre die CDU die
Regierungspartei und die SPD die Opposition, die
dann natürlich zusammen mit den Grünen gegen den
Kosovo-Einsatz gewittert hätte, bräuchte man
(zumindest ich) sich fast keine Gedanken machen,
was denn nun zu wählen ist.

Was wählt Ihr denn so, und warum?


Von Heike J. am Freitag, den 11. Juni, 1999 - 23:23:

Bist du dir so sicher, dass SPD und Grüne gegen den Krieg gewettert hätten? Ich bin mir da nicht so sicher. Bei den anderen (Friedens-)Einsätzen haben sie auch ihre Zustimmungen gegeben.
Tja wählen, was bleibt noch übrig?


Von Herbert am Samstag, den 12. Juni, 1999 - 00:52:

Hallo Heike und Markus,

nun ja - bleibt wirklich nicht mehr viel uebrig. Zumindest wenn man die Parteienperspektiven in kriegsfuehrende/-bejahende und nicht kriegsbejahende Kategorien einteilt.
Man kann auch strategisch waehlen, d.h. zum Beispiel, nie die Parteien waehlen, die sowieso schon die Regierung stellen. Man staerkt dadurch die Opposition - Kennzeichen einer guten Demokratie. Absolute, respektive 2/3 oder 3/4-Mehrheiten widerstreben mir persoenlich. Die Machtkontrolle durch die Oppostition wird dadurch erschwert.

Gruss Herbert

PS: Aber Markus, Du weisst ja, welche Partei ich waehle :-)))


Von markus am Samstag, den 12. Juni, 1999 - 02:34:

Tja Herbert, da hast du schon recht mit deiner
Oppositions-Theorie, würde ich sagen. Doch das,
was du wählst ist vielleicht garnicht die
Opposition, die die Ziele verfolgt, die du von
einer Opposition haben willst.

Die "die wänn eh ned gwäld"-Theorie kann ich, aus
idealistischen Gründen nicht vertreten. Denn dann
muß ich wieder sagen: "Wenn jeder so denkt und
wählt..." Deshalb bin ich am überlegen eine
furzkleine Partei zu wählen, die mir einfach am
besten gefällt von Ihren Themen her.

Übrigens gebt doch mal z.B. in infoseek.de das
Suchwort Partei ein. Ist ein wahrer Hammer, was da
Partei-Homepages kommen. Es gibt also anscheinend
noch genug Alternativen, die übrigens allesamt
gegen den Kosovo-Krieg witterten - was ein Zufall?

Die Naturgesetze-Partei hat die für mich
interessanteste und auf alle Fälle konkreteste
Vorstellung von der Beseitigung der Konflikte. Sie
hätten 1000 Freiflieger (oder so ähnlich)
entsendet. Lest selber nach es ist schon spä


Von Gabriele Weis am Samstag, den 12. Juni, 1999 - 12:53:

Was haltet Ihr von folgendem:?

Gruß

Gabriele Weis


 meine position für die bevorstehenden europa-wahlen:


WAHLPROTEST statt Protestwahl -

d.h.: statt des stimmzettels gebe ich via e-maiL AN ALLE PARTEIEN UND DAS EUROPA-PARLAMENT eine FORDERUNG ab,

--- die Forderung nach einer Politik, die das ERZWINGEN-WOLLEN
welchen Verhaltens auch immer als
UNDEMOKRATISCH
verwirft !!!


ich war und bin alles andere als einverstanden damit, daß die EUROPÄISCHE UNION kriegerische Konflikte zwischen einzelnen Völkern Europas innerhalb wie außerhalb ihrer Grenzen durch KRIEG einzudämmen trachtet!

ich war und bin nicht damit einverstanden, daß die EUROPÄISCHE UNION sich anmaßt, die Völker Europas als POLIZEIMACHT an die Kandarre zu nehmen!

ich war und bin nicht damit einverstanden, daß die EUROPÄISCHE UNION es für selbstverständlich hält, das WELTPOLIZISTEN-ZIEL der USA als "endlich" (?!?) gleichberechtigter NATO-Partner auch auf ihre Fahne zu schreiben!

ich war und bin nicht damit einverstanden, daß FRIEDENSPOLITIK nun auf einmal doch EINMISCHUNGSPOLITIK SEIN SOLL!

ich war und bin nicht damit einverstanden, daß die EUROPÄISCHE UNION ihre EINMISCHUNGSPOLITIK mit der schiefen Formel von der "Unteilbarkeit des Friedens in Europa" AUF EINEN DENKBAR SCHIEFEN SOCKEL STELLT!

ich bin - ganz aktuell vor allem auch - nicht damit einverstanden, wie die EUROPÄISCHE UNION dem derzeitigen ´FRIEDENSPLAN´ zufolge dazu ansetzt, DIE VÖLKER Restjugoslawiens erst einmal auf unabsehbare Zeit ZU ENTMÜNDIGEN!

ich bin nicht damit einverstanden, daß und wie sehr die EUROPÄISCHE UNION, das, was sie einen ´FRIEDENSPROZESS für Jugoslawien´ nennt, als NATO-DIKTAT AUSGESTALTET, indem sie auf einem uneingeschränkten NATO-Oberbefehl besteht!

ich bin insbesondere auch nicht damit einverstanden, daß die EU und die NATO andere Mächte dieser Welt (wie Rußland und China z.B.) an ihrer POLITIK DER EINMISCHUNG und FREMDBESTIMMUNG nur beteiligen wollen, wenn die NATO auch weiterhin die RICHTLINIEN DER JUGOSLAWIENPOLITIK nach ihren Prioritäten FESTLEGT!

MIT EINEM demokratischen - also doch wohl GLEICHBERECHTIGTEN (!!!) - UMGANG DER VÖKER dieser Welt MITEINADNER und der Völker Europas UNTEREINANDER HAT DIESE POLITIK DER EU in meinen Augen NICHTS GEMEIN, viel weniger jedenfalls, als sie sich selbst ständig lautstark einreden will!

in respektvollem, aber dafür um so eindringlicherem Dissens!!!
gabriele weis
http://www.talknet.de/~gabrieleweis
gabrieleweis@talknet.de


Von Herbert am Samstag, den 12. Juni, 1999 - 16:16:

Hallo Markus,

ich persoenlich meine, keine Partei in der BRD ist dazu da, "meine Ziele zu verfolgen". Parteien sind odtmals Selbstzweck der Parteibonzen.
Ich denke eher, dass es u.a. Sinn und Zweck einer demokratischen Wahl sein kann, die Arroganz der Macht, die also der Regierenden, nicht zu gross werden zu lassen. Waehlte ich eine Partei, die wahrscheinlich an der Sperrklausel scheitert, saehe ich nun keinen Sinn in einer moeglichen Machtbeschraenkung.
Wie Du weisst, war ich einige Jahre in einer kleinen oekologischen Partei. Ich habe das Parteiprogramm nie ganz gelesen. Aber mit ihrer positiven Haltung zum Kosovo-Krieg, beruehrte die Parteispitze einen Punkt (naemlich das scheinbar legitimierte Töten von Menschen), wo ich meinerseits keine Kompromisse eingehen kann und werde.
Selbst wenn nun alle anderen Kriterien im Parteiprogramm dieser Partei fuer mich erfuellt waeren - dieser wesentliche Punkt war fuer mich unueberwindbar.

Du meinst: "Wenn jeder so denkt und wählt..." - also wie ich nie die Regierenden, sondern nur die Opposition waehle, dann befuerchtest Du, dass diese Opposition - nur zum Beispiel einmal die PDS genannt - dann ploetzlich an die Macht kaeme, obwohl man es eigentlich gar nicht will.
Dem stehen aber entsprechende Wahlumfragen vor den Wahlen gegenueber, so dass Befuerchtungen, dass durch erdrutschartige Zugewinne die PDS (wieder nur als Beispiel), derzeit als Regierungspartei in Frage kaeme, unbegruendet sind.

Gruesse Herbert


Von markus am Sonntag, den 13. Juni, 1999 - 15:12:

Hallo Herbert,

vielleicht solltest du selbst eine Partei gründen?
Vielleicht kennst du aber ja auch noch garnicht
alle? Hast du mal nachgeschaut, was es alles gibt?

Re: Du meinst:"Wenn jeder..."
Ich befürchte eigentliche weniger, daß eine Partei
durch Protest-Wähler an die Macht kommt, als das
eine evtl. gute Partei sich nicht ebablieren kann,
weil sie keiner wählt, weil alle sagen:"Die wählt
ja sowieso ke


Von EMÖ am Sonntag, den 13. Juni, 1999 - 18:03:

Markus,

Du scheinst der einzige mit den abgebrochenen Beiträgen zu sein. Kannst Du mal testen, ob das vielleicht am Browser liegt? Wenn bei der CGI-Übermittlung Daten verloren gehen, ist vermutlich entweder der Browser oder der Provider schuld.

MfG
EMÖ


Von Herbert am Sonntag, den 13. Juni, 1999 - 20:08:

Hi Markus,

die Idee mit der "eigenen Partei“ hatte ich (wie viele andere auch) bereits als Jugendlicher – und relativ bald auch wieder verworfen. Natuerlich kenne ich nicht alle Parteien. Doch z.B. unter www.parteien.de informiere ich mich in unregelmaessigen Abstaenden.
Viele Jahre (in den 80ern) war ich sogar „ueberzeugter“ Nichtwaehler. Vor einigen Jahren, bevor ich mich fuer eine aktive Mitgliedschaft in „meiner“ kleiner oekologischen Partei entschied, orderte ich von vielen Parteien Programme und Informationen. Dies, um vergleichbare Unterlagen in den Haenden zu haben und nicht nur Politikergeschwaetz. Was ein Parteiprogramm jedoch wert ist, siehst Du zur Zeit bei den Oliv-Gruenen. Gruende fuer die Mitgliedschaft in einer „nichtetablierten“ Partei waren auch der unkonventionelle Umgang zwischen den Mitgliedern und auch Waehlern. Es kam nicht darauf an, z.B. als Selbstaendiger mit eingebrachten Spenden Pfruende und Posten zu erwerben und dergleichen.

Unter anderem erhielt ich damals das Parteiprogramm der „Partei der Nichtwaehler“, die im Suedwesten der BRD gegruendet wurde und dort auch aktiv ist. Die gewaehlten Abgeordneten nehmen ihr Mandat nicht war. Diese abstruse Idee wurde aus dem Gedanken geboren, dass von 100% potentiellen Waehlern lediglich etwa 60-70% zu Wahlen gehen. Die restlichen „aktiven“ Nichtwaehler bleiben in den (Landes-)Parlamenten unberuecksichtigt. Diesem scheinbaren Missstand galt es also abzuhelfen. Hast Du diese Partei gekannt?

Mit dem Argument: „Die waehlt ja sowieso keiner“ hatte ich mich ebenfalls in „meiner kleinen“ Partei auseinanderzusetzen. Auf kommunaler Ebene traf dies sicher nicht zu. Selbst als ehemaliger (von vornherein erfolgloser) Bezirkstagskanditat hatte ich einen gewissen „Erfolg“, da die SPD gerade aufgrund der Stimmen fuer „mich“ und der Stimmen fuer den Kanditaten der F.D.P. keinen eigenen Bezirkstagskanditaten plazieren konnten. Hier ging es letztendlich nur um ca. 250 Stimmen „mehr oder weniger“. Doch war dies ein Erfolg?

Man kann aber Parteien auch an anderen programmatischen Aussagen messen. Wollen sie das bestehende politische wie gesellschaftliche System erhalten, „verdichten“? Bin ich persoenlich der Meinung, massive „Aenderung“ sind hier noetig?
Waehle ich lediglich nach „Sympathie“, nach Gesichtern? Glaube ich den Mist, den Politiker via Medien an mich herantragen?
Wie schon gesagt, man kann auch strategisch waehlen. D.h. fuer mich persoenlich aber auch, keine Parteien mehr zu waehlen (zumindest bei den EU-Wahlen), die nicht die Option haben, politische Aenderungen herbeizufuehren. Eine Partei ausschliesslich deshalb zu waehlen, weil sie meinen persoenlichen Interessen und Vorstellungen am besten gerecht wird, sorgt zwar wahrscheinlich fuer einen ruhigen und selbstgerechten Schlaf – aber nicht fuer mehr Bewegung in der politischen Landschaft.

Gruesse Herbert


Von Anonym am Sonntag, den 17. Oktober, 1999 - 21:17:

Was soll man heute noch wählen?
Da bleibt ja nur noch die PBC als anständige Partei übrig.
Das die PBC so stark zu unrecht durch den Dreck gezogen wird gibt ihr recht.


Von Anonym am Sonntag, den 17. Oktober, 1999 - 22:43:

Was heißt PBC? Partei der beschissenen Christen (im Sinne von: von Christen beschissen). Die wähl ich auch!


Von Herbert Ferstl am Dienstag, den 19. Oktober, 1999 - 19:24:

Bevor Du etwas ueber "anstaendige Parteien" schreibst, bitte ich Dich doch um eine klitzekleine Definition von denselben. Insbesondere das Woertchen "(un)anstaendig" bitte ich - in Verbindung mit der PBC - naeher zu erklaeren, falls das ueberhaupt moeglich ist :-))


Von Frank Welker am Dienstag, den 19. Oktober, 1999 - 21:42:

Die Diskussion über die PBC gehört ins Religionsforum. Mit Politik hat der Schwachsinn nichts zu tun!


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