Wer oder was verspottet Allah, Gott u.s.w.?

Der Humanist: Religion: Wer oder was verspottet Allah, Gott u.s.w.?
Von
Ernesto Ché II am Sonntag, den 25. März, 2001 - 00:55:

Die Taliban zerstörten 1500 Jahre alte Buddha-Statuen mit der Begründung, daß diese
Allah verspottet hätten, da es Götzenabbildungen waren.

Meine Meinung ist,

daß entweder der allmächtige Allah Gefallen an den Statuen fand und sie deshalb über
Jahrhunderte bestehen lassen hat. Die wahren Gotteslästerer wären somit die Taliban
(und alle anderen religiösen Fanatiker), die Allahs (Gottes) Willen misachteten.

oder daß es weder Allah noch sonst einen Gott gibt und somit nicht nur Kulturgüter,
sondern auch Menschen unter den Hirngespinsten dieser religiösen Fanatikern zu leiden
haben.

Deshalb: Völker höret/sehet die Signale...

Ernesto Ché II
sozialistischer Demokrat


Von sire am Dienstag, den 27. März, 2001 - 07:57:

Das ist immer das Problem mit Religionen, die den ihnen anhängenden Menschen zum Strafvollstrecker eines Rechtssystems machen. Dies ist in meinen Augen das besonders Positive an der wahren Lehre des Christentums: Hier sind Gnade und Vergebung die Direktiven, man drischt nicht zurück, sondern man hält sogar noch die andere Wange hin. Die Rechtsprechung, vor allem die Bestrafung, wird Gott überlassen, was auch nur folgerichtig ist, sofern man ihn für das Wesen vollkommener Weisheit hält. Der Wortbedeutung nach kann es schon per Definition kein weiseres Wesen geben, das sich zur Rechtsprechung besser eignen könnte. Die Menschen mit ihrer begrenzten Wahrnehmung (allein schon wegen begrenzter Lebensdauer, also begrenzter Fähigkeit, persönliche Erfahrungen zu sammeln und daraus aus erster Hand ein stimmiges, gerechtes philosophisches System zu konstruieren, das auch noch mit der Wirklichkeit übereinstimmt) sind dazu weniger in der Lage.

Besonders anmaßend ist natürlich eine Strafaktion, die nicht eine Missetat sühnen soll, die zwischen Menschen untereinander sich abspielt, sondern die tatsächlich einer Gott stellvertretenden Bestrafung entspricht. Doch in Wahrheit sind es ja wohl auch eher die Taliban, die in ihrem religiösen Empfinden durch die Buddha-Statuen verletzt waren, als daß sie mit Sicherheit hätten sagen können, daß Gott selbst sich beleidigt gefühlt hätte.


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