Fundamentalistischer Atheismus - gibt es soetwas?

Der Humanist: Religion: Fundamentalistischer Atheismus - gibt es soetwas?
Von Admin am Donnerstag, den 18. November, 1999 - 08:31:

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Von Simon am Sonntag, den 14. November, 1999 - 20:56:

Lieber Fridolin,
einen Grund willst Du wissen, warum Deine Theorie falsch ist? Ganz einfach: sie funktioniert nicht, weder bei Dir noch in der Gesellschaft. Anarchie führt ins Chaos, das erfährst Du doch selbst jeden Tag im Alltäglichen. Wenn Du in Deiner Wohnung z.B. überall hinscheißen würdest, weil Du zu faul bist, auf die Toilette zu gehen, dann würde Deine Wohnung alsbald extrem stinken. Also ziehst Du es vor, lieber die Toilette zu benutzen, auch wenn dies Dich in Deiner "FReiheit" einschränkt. Und wenn Du draußen auf der Straße eine Frau vergewaltigst, weil Du einfach nur mal eben Deinen Sexualtrieb befriedigen willst, dann wirst Du verhaftet und eingesperrt, so einfach ist das. Die Gesellschaft ist nicht irgendeine obskure Macht, sondern die Gesamtheit der Individien, die wie Du sich eigene Werte schaffen. Da diese jedoch weitestgehend ähnlich sind, kommt die Gesellschaft zu einem Konsens, das sind die Gesetze, Sitten und Regeln.

Natürlich schafft sich der Mensch seine eigenen Werte entsprechend seinen Bedürfnissen, aber das bedeutet nicht, daß es keine übergeordneten Werte gibt. Es mag ja sein, daß Du aus Angst vor Strafe keine Frauen oder Kinder vergewaltigst, aber die Mehrzahl der Menschen ist sogar auch aus einer inneren Überzeugung dagegen, weil sie im Gegensatz zum darwinismus der Meinung ist, daß man schwächere Glieder der Gesellschaft schützen müsse, da sie die gleichen rechte haben wie alle anderen Menschen.

Ob es noch eine Wahrheit gibt, die sich Deiner Wahrnehmung entzieht, kannst Du gar nicht beurteilen, also kannst Du darüber auch keine Aussage machen.
Denk mal darüber nach.
Gruß Simon


Von Fridolin am Sonntag, den 14. November, 1999 - 21:30:

Simon,
warum soll ich die von der Gesellschaft fabrizierten Werte akzeptieren, wenn sie meinen Interessen diametral entgegenstehen? Solange sie übereinstimmen ist alles OK. Ich wäre doch doof, wenn ich die Interessen der Allgemeinheit über meine eigenen lebenswichtigen Interessen stelle. Bei minderwichtigen Fragen lassse ich mit mir reden. da fährt man einfach besser, wenn man mit der Masse geht und hat auch Vorteile dadurch. Das ist klar. Aber wenn ich Nachteile habe, warum soll ich dann nicht meinen eigenen Werten folgen?
Fridolin- Atheistenforum


Von Simon am Montag, den 15. November, 1999 - 16:36:

Fridolin,
was sind das denn für "lebenswichtige Interessen", die den Werten der Gesellschaft so "diametral" widersprechen? Es hindert Dich doch niemand daran, Deinen eigenen Werten zu folgen, solange Du dabei nicht die Rechte und Freiheiten anderer einschränkst. Wenn Du z.B. auf die Sexualität anspielst, so wird Dir doch kein Mensch irgendwelche Vorschriften machen, denn das ist doch wirklich Privatsache. Worauf willst Du also hinaus?
Gruß Simon


Von Fridolin am Montag, den 15. November, 1999 - 20:32:

Simon,
wenn mein Nachbar einen Haufen geld im hause hat, warum soll ich ihn nicht umbringen, wenn ich absolut sicher sein kann, dass man mich nicht erwischt? das sind z.B. lebenswichtige Interessen, dass ich nämlich Money habe, und dass der Alte sein geld nicht freiwillig hergibt, ich ihm also nachhelfen muß. warum sollte ich mich bremsen, wenn mein Eigeninteresse dem dem Nachbarintersse entgegensteht? Voraussetzung allerdings: 11. Gebot!Nicht erwischen lassen. So gibt es viele Dinge im Leben, die zwar mir dienen, aber die offizielle Moral verletzen. Und da setze ich aus Vernunft auf meine Interessen und nicht auf die der Gesellschaft. bei kleinen nicht-lebenswichtigen Dingen darf man das aus Überlebensklugheit natürlich nicht tun. Niemals auffalenn, aber immer seine Interessen wahren. das ist doch OK.Das kannst Du alles bei Nietzsche nachlesen. Ich bin halt Nietzschianer. Alles andere ist Religion oder der Rest davon.
Fridolin - Atheistenzentrum D.


Von Simon am Mittwoch, den 17. November, 1999 - 23:50:

Du irrst dich, mein lieber Fridolin, aber gewaltig!
Wenn ich Dich ernst nehmen soll, dann mußt Du mir mal erklären, wie Du auf der einen Seite den Standpunkt vertreten kannst, daß Du einen Menschen töten darfst, wenn Du davon einen Vorteil hast, und auf der anderen Seite behauptest Du, daß das deutsche Volk das schlimmste sei auf Erden, weil es seit Karl dem Großen bis in die Zeit des Dritten Reiches immer nur gemordet hat. Ist das Morden nun etwas Gutes oder etwas Böses? Wenn Du Dir selber das Recht zusprichst, andere Menschen zu töten, dann hast Du nicht das Recht, andere zu verurteilen wenn sie das gleiche tun (ganz abgesehen davon ist Deine Pauschalisierung "Deutsche sind Mörder" genauso naiv, als wenn einer sagen würde: "Alle Ausländer sind dreckige Schmarotzer").

Die von Dir kritisierte "Gesellschaft" ist nicht eine obskure Oberschicht, sondern die Gesamtheit der Individuen, die für sich dieselben Rechte und Freiheiten beanspruchen wie Du.

Dein Sozialdarwinismus ähnelt in vielem der Denkweise des deutschen Volkes zur Zeit der Nazidiktatur. Die Deutschen dachten damals ebenso: "Bloß nicht auffallen, bloß nicht hinschauen, die anderen gehen mich nichts an, sollen sie doch alle verrecken!" Ich wäre daher nicht so stolz in Deiner Stelle, ein Anhänger Nietzsches zu sein, zumal dieser am Ende geisteskrank wurde.
Herzliche Grüße
Simon


Von Fridolin am Donnerstag, den 18. November, 1999 - 09:34:

Simon,
der Widerspruch ist nur scheinbar. Selbstverständlich gibt es keine moralische Normen, die immer und unter allen Umständen gültig sind. Alles andere ist Theologie. Aber es gibt EINEN Wert, der für jeden Nachprüfbar ist. das ist die Gerechtigkeit. Und da bin ich allergisch. Wenn also Weltanschauler immer wieder behaupten, das Chrstentum und die Christen seien pauschal negativ und eine Mörderbande, dann regt mich das auf. Ich bin zwar kein Religiöser, aber ich sehe ganz deutlich, dass hier mit zweierlei Maß gemessen wird. Und deshalb interveniere ich. Wenn Angehörige eines Scharfrichter-Volkes meinen, sie könnten die große Moralpredigt halten, kotzt mich das an. Erstens gibt es keine Moral, und zweitens von DIESEN Leuten erst recht nicht. Das ist eine Frage der Gerechtigkeit, nicht der Anerkennung von Moral. Insofern ist bei mir also alles paletti. Atheisten sollten ihren Ansatz zuenmde denken und nicht die Rolle des Predigers übernehmen. Radikal wie Nietzsche.
Fridolin - Atheistenforum D.


Von Herbert Ferstl am Samstag, den 20. November, 1999 - 02:40:

Den Schuh, den Du gerne anderen anziehen moechtest, gebe ich zurueck: Der Scharfrichter bis Du - Fridolin.


Von T.J.S. am Samstag, den 20. November, 1999 - 10:05:

Herbert,
du verstehst Fridolin offenbar nicht so ganz.
Er ist doch ein so trefflicher Atheist, ein radikaler, echter Vorzeige-Atheist sozusagen. Genauso ein guter, wie der Papst und dessen katholische Jünger echte "Christen" sind, nicht wahr.

MfG
T.J.S.


Von Heike am Samstag, den 20. November, 1999 - 12:46:

Ich würde mich nicht wundern, wenn Fridolin eine Kreation von einem Fundamental-Christen wie TJS ist.


Von Fridolin am Sonntag, den 21. November, 1999 - 10:52:

Heike,
ich habe keine Lust, immer wieder meine Existenz zu beweisen und deinen Verdächtigungen entgegenzutreten. Das ist typisch für Weltanschauler. Sie negieren die Existenz andersdenkeneder, vor allem aus den eigenen Reihen. Frank Welker löscht sogar meine Einträge. Dieser eliminatorisch deutsche Stalinist.
Fridolin - Atheistenzentrum


Von Thomas am Sonntag, den 21. November, 1999 - 15:05:

Heike,

wenn Fridolin echt ist und wirklich „denkt“, was er hier von sich gibt, sollte man ihn schleunigst einweisen lassen.

Thomas


Von Simon Poppe am Sonntag, den 21. November, 1999 - 16:06:

Lieber Fridolin,

Du bist es doch, der "mit zweierlei Maß mißt", indem Du die Deutschen für Dinge verurteilst, die Du anderen Völkern zugestehst. Du regst Dich auf, wenn Über das Christentum "Pauschalurteile" gefällt werden, aber Du selber hast es Dir zur Aufgabe gemacht, andauernd Pauschalurteile über die Deutschen auszusprechen. Wundert es Dich dann, wenn Dich die meisten nicht ganz für voll nehmen?

Übrigens ist gerade der Begriff "Gerechtigkeit" so dehnbar wie nur irgendwas. Ich würde stattdessen eher die "Liebe" als höchsten und absoluten Wert betrachten, und ich denke, daß daran auch niemand ernsthaft zweifeln kann. Die Liebe ist auch der Maßstab, an dem wir unsere Worte und Taten messen können. Diesen Maßstab bezeichnet man auch als "Moral", d.h. das "Vertretbare", der gesellschaftliche Konsens.

Du bist leider nicht auf meine Argumente über den Sozialdarwinismus eingegangen. Oder habe ich Dich etwa schon überzeugt?

Herzliche Grüße

Simon


Von Heike am Sonntag, den 21. November, 1999 - 18:12:

Fridolin,
ich habe keine Lust, immer wieder meine Existenz zu beweisen

Wieso "immer wieder"? Soviel ich weiß, hast du noch nie deine Existenz bewiesen. Wir kennen ja noch nicht einmal deinen vollen Namen. Also, da wissen wir ja bald von Jesus mehr. Und ob der je existiert hat...


Von Franz-Xaver am Montag, den 22. November, 1999 - 09:24:

Lieber T.J.S.,
wer ständig Brüder und Schwestern anderer Konfessionen verurteilt und verleumdet vergiftet sich selbst. Ich bete dafür das Jesus Dir die Augen öffnet.
mfg
Franz-Xaver


Von Herbert Ferstl am Dienstag, den 23. November, 1999 - 00:29:

Na dann bete ´mal schoen. Ersten hilft`s nichts, weil Jesus - wenn es ihn denn je gab - tot ist. Zweitens, weil Beten nur dem Betenden hilft (psychisch). Drittens, T.J.S. bestenfalls mit Aufklaerung zu helfen ist...


Von T.J.S. am Dienstag, den 23. November, 1999 - 00:33:

"... Ich bete dafür das Jesus Dir die Augen öffnet..."
... sagte der Blinde.

Wirklich, Franz-Xaver, selten so geschmunzelt...

MfG
T.J.S.

PS.
Heike, es sollen ja einige Leute mit ihren Ansichten auf dem Holzweg sein - du jedoch übertriffst nur S. Poppe nicht...


Von Heike am Dienstag, den 23. November, 1999 - 10:39:

Ob ich bezüglich Fridolin auf dem Holzwege bin, kannst du doch gar nicht beurteilen, T.J.S. Ich habe schließlich nicht behauptet, du wärst der Schöpfer höchstpersönlich, sondern er könnte eine Kreation von Menschen wie dir sein.


Von Simon am Dienstag, den 23. November, 1999 - 22:40:

Na TJS,

Du hattest Dir doch den Vorsatz gefaßt, mich zu ignorieren. Scheinbar kannst Du es aber einfach nicht lassen, zu sehr gährt es doch in Deinem Inneren nach Vergeltung, nicht wahr?

Armer Junge...


Von Fridolin am Donnerstag, den 25. November, 1999 - 14:18:

Heike,
laß dich von den Religiösen nicht verkackeiern. Es gibt einen ganz einfachen negativen Gottesbeweis: Gäbe es einen Gott und wäre er gut und gerecht, so hätte die Wiedervereinigung nicht zugelassen. Dann hätte sich vorher am Himmel ein riesiger Arsch gezeigt und hätte die DDR zugeschissen. Das wäre das wahrhaft gerechte gewesen. Nix ist passiert, also gibt es ihn nicht. Simple aber effektive beweisführung.
Fridolin- Atheistenzentrum D.


Von Simon am Samstag, den 11. Dezember, 1999 - 22:26:

Wenn ich mir einige Artikel von "GegendenStrom.de" oder auch hier durchlese, dann gewinne ich immer mehr den Eindruck, daß sich der christliche und der atheistische Fundamentalismus in bestimmten Merkmalen ähneln. Die Informationen, die vom jeweils feindlichen Lager aufgenommen werden, sind z.T. so dermaßen tendenziös und ausgewählt, daß ein völlig entstelltes und einseitiges Bild vom Gegner entsteht. Wenn die Welt, die durch ihre Andersartigkeit die eigene zu gefährden scheint, nicht wirklich gekannt wird, potenziert sich ihre Gefährlichkeit; das dunkle Unbekannte bietet sich geradezu als Projektionsträger an für alles Destruktive, Böse und Lebensbedrohliche.

Wie seht Ihr das?


Von Herbert Ferstl am Sonntag, den 12. Dezember, 1999 - 00:36:

Simon:
Wenn die Welt, die durch ihre Andersartigkeit die eigene zu gefährden scheint, nicht wirklich gekannt wird, potenziert sich ihre Gefährlichkeit...

Nun denn, als ehemalig glaeubiger Christ kenne ich - ein wenig - beide Seiten. Die Gefaehrlichkeit sehe ich heute eher in der fehlenden Aufklaerung, als in der Andersartigkeit.


Von Simon am Sonntag, den 12. Dezember, 1999 - 20:52:

Lieber Herbert,

Du warst mal gläubig? Das würde mich aber mal interessieren, was für Erfahrungen Du damals gemacht hast. Ich war nämlich auch bis vor drei Jahren noch ein ziemlich ernsthafter Christ bis mir klar wurde, wie absurd und unnatürlich manche meiner Ansichten war. Erzähl doch mal etwas aus Deiner Vergangenheit.

Liebe Grüße
Simon


Von wolfgang am Samstag, den 18. März, 2000 - 08:33:

Fundamentalistischer Atheismus.......
?
komme ich vieleicht mit dieser Kurzgeschichchte in die nähe dieses Titels?

Der Baum ist ein treuer Begleiter der Menschheit.

Der Baum stellt eine Verbindung von der Erde zur Sonne her.

Der Baum erzeugt Sauerstoff.

Bäume bilden eine wichtige Lebensgrundlage der Menschen.

Bäume sind Organismen, die lange bevor der Mensch überhaupt die Sprache erfunden hat geschweige denn das Wort Sonnenenergie in den Mund genommen hat, schon das Problem gelöst haben, inclusive Speichertechnik.

Bäume handeln einfach, ohne grosse Reden zu schwingen.

Hätten die Menschen keine Bäume, hätten sie auch das Feuer nicht entdeckt, und somit auch nicht die Dampfmaschine erfunden und somit auch keine Maschinen zur Stromerzeugung nutzbarmachen können, also auch keine Computer gebaut. Dann gäbe es auch kein Internet.

Die ersten Räder, die sich drehten, waren Baumstämme!

Es muss aber gesagt werden, daß der Baum an der ganzen Misere der Menschheit auch eine Schuld hat.

Ich sage nur drei Worte dazu: .......Schlange und Apfel........

Der Baum ist quasi eine Schlüsseltechnologie der Menschheit.

Und die drei bisher größten Erungenschaften von uns Menschen sind meiner Meinung nach :

FEUER >> >> > > >> RAD >>>> >>>>INTERNET

Und der Baum ist vielleicht auch wieder der Schlüssel zum Paradies!?!?!?!


Von Kaktuspisse am Sonntag, den 11. Februar, 2001 - 16:42:

DER TOD NUTZT MICH AB, UNAUFHÖRLICH ! hat Borges zu seinem 50. gesagt. Ist Leben der Zustand, und im Sinne eines Films (der auch aus der Heterogenität seiner Bilder die Fiktion einer Homogenität schafft) das Produkt, das aus dem gleichzeitig stattfindenden schöpferischen und zerstörerischen Prozeß entsteht? Jedenfalls frißt das Leben das Lebendige und schafft so, um noch ein Weilchen zu sein, dadurch den Tod, wobei es sich selbst zu Tode abnutzt, unaufhörlich.
Weil der Mensch glaubt, mehr zu sein als das pflanzliche und tierische Leben das ihn zeugt (die Eiweißverbindungen inbegriffen, aus denen die Evolution seine Existenz zusammengewürfelt hat) täuscht er sich selbst mit den phantastisch-
sten Märchengeschichten.
Der Mensch ist ein philosophischer Affe. Doch seine ganze Philosophie ist Selbstbetrug. Dieser komische Streit um "Gott"! Daß man sich über sowas noch aufregen kann ...


Von error am Montag, den 14. Mai, 2001 - 13:09:

seit dem ich "hsath" im tread Missionarshetze gegen Moslime kennenlerte gibt es für mich sowas

such q3a members
http://stoned.at/thc


Von sire am Montag, den 21. Mai, 2001 - 07:46:

Ich werde das Gefühl nicht los, als wolle Kaktuspisse mit seinen oder ihren Ausführungen sagen, daß der von ihm/ihr beschriebene Weltenlauf etwas extrem Banales sei. Aber mir scheint, man muß es geradezu so sehen wollen, um das so zu empfinden. Ist diese Vernetzung von allem mit allem nicht im Gegenteil äußerst faszinierend? Der Mensch ist ein philosophischer Affe. Nette Definition. Und? Er ist also mehr als ein simpler Affe, nämlich ein philosophischer. Mich würde doch einmal interessieren, warum die gesamte menschliche Philosophie Selbstbetrug sein soll. Zumal, wenn Kaktuspisse ein Mensch ist, dann ist ja sogar wiederum die aus philosophischer Betrachtung entspringende Annahme, dieselbe sei Selbstbetrug, Selbstbetrug - doppelte Negierung?

Dieser komische Streit um "Gott" ist doch wohl deswegen äußerst relevant, weil es hierbei um einen Begriff geht, der das ganze Universum betrifft. An Gott zu glauben, muß nicht unbedingt heißen: An den Marionettenfäden des Papstes oder irgendeines Mullahs o.ä. zu hängen (und zwar auch nicht im invertierten Sinne) oder zu meinen, Die Blitze beim Gewitter schleudere ein gewisser Herr Zeus von den Wolken runter. Das kann auch schlicht bedeuten, eine Schau auf die Welt zu haben, die aus der Tatsache unseres eigenen, zweifellos existierenden Bewußtseins Rückschlüsse auf die Beschaffenheit der Welt in ihrem Innersten zieht. Leben, Intelligenz und Bewußtsein sind nun einmal vorhandene Tatsachen. Den Mechanismus von Elementar- bis Astrophysik oder Evolution einigermaßen nachvollziehen zu können ersetzt doch nicht die Frage nach dem Warum oder, wem das zu anthropozentrisch ist, auch nur dem Wie oder Woher. Naturwissenschaftlich angeregte Weltbetrachtung kann doch schwerlich das allgegenwärtige Prinzip von Ursache, Methode und Wirkung ignorieren. Naturwissenschaftlich angeregte Weltbetrachtung kann sich daher einer Forschung nach der letzten Ursache nicht versperren. Die besten Naturwissenschaftler schließen ein Vorhandensein eines Gottes nicht von vornherein kategorisch aus. So etwas wäre auch unredliche, da tendenziöse Forschung.


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